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Roadmap Sonnenheizung Österreich 2020 - umwelttechnik.at

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Außerdem wird die Wärmequelle Luft, Abwasser und industrielle Abwärme besonders<br />

hervorgehoben, weil diese Wärmequellen immer noch zu wenig Berücksichtigung in der<br />

Energiepolitik und Förderpolitik finden.<br />

4.5.1 Funktion Kühlen und Klim<strong>at</strong>isierung<br />

Mit Wärmepumpen können nicht nur Gebäude beheizt und Warmwasser bereitet werden,<br />

sondern auch die Kühlfunktion erfüllt werden, dies wird durch die Umkehr des Kältekreises<br />

ermöglicht. 13<br />

Von „passivem“ Kühlbetrieb spricht man, wenn die Kühle des Erdreichs ausschließlich<br />

über Umwälzpumpen in das Haus geleitet wird. Reicht die vom Erdreich zur Verfügung<br />

gestellte Kühlleistung nicht mehr aus, so wird der Wärmepumpen kompressor aktiviert und<br />

der Wärmepumpenkreislauf umgekehrt. Dem Haus wird nun die Wärme entzogen und dem<br />

Erdreich zugeführt. Diese Betriebsweise wird als „aktives Kühlen“ bezeichnet.<br />

Die Nachfrage nach Klim<strong>at</strong>isierung im Gebäudebereich weist eine stark steigende Tendenz<br />

auf. Dies betrifft den priv<strong>at</strong>en Wohnbau, vor allem aber den Bereich Firmengebäude und<br />

öffentliche Gebäude aufgrund deren hoher interner Wärmelasten und deren transparenter<br />

Gebäude gestaltungen. Während Klim<strong>at</strong>isierung im priv<strong>at</strong>en Wohnbau noch als verzichtbarer<br />

Wohnkomfort beurteilt werden kann, so ist im gewerblich-öffentlichen Bereich die<br />

Einhaltung bestimmter Raumtemper<strong>at</strong>uren eine verbindliche Bestimmung. So darf gemäß<br />

der Arbeitsstätten-Richtlinie die maximale Dauertemper<strong>at</strong>ur in öffentlichen Gebäuden im<br />

Sommer 26°C nicht übersteigen. In beiden Fällen ist die Technologie der Wärmepumpe<br />

jedenfalls eine gute Lösung, da sie die Funktion des Kühlens „gr<strong>at</strong>is“ beinhaltet.<br />

Die Klimawärmepumpe ist sowohl für den Eins<strong>at</strong>z in Einfamilienhäusern und im<br />

mehrgeschossigen Wohnbau als auch für den industriellen und gewerblichen Sektor<br />

wirtschaftlich. Bei herkömmlichen Anlagen wurde bisher in fossile Wärmeerzeuger und<br />

Kaltwassersätze ausschließlich für Klimabetrieb getrennt geplant, was zu höheren Kosten<br />

und höheren Emissionen führte.<br />

Mit steigendem Klim<strong>at</strong>isierungsbedarf ist ein stark steigender Stromverbrauch verbunden.<br />

In Österreich lag der Stromverbrauch für die Kälteerzeugung 1990 noch bei 2,1 GWh, im<br />

Jahr 1996 bereits bei 21,1 GWh. Für das Jahr 2010 prognostiziert die EU einen Anstieg auf<br />

208,3 GWh, bei anhaltendem Trend würde das einen Gesamtstromverbrauch für Klim<strong>at</strong>isierung<br />

im Jahr <strong>2020</strong> von 464 GWh bedeuten. 14 Durch die Nutzung von Klimawärmepumpen<br />

kann der Stromverbrauch um 75% - 80% gegenüber konventionellen Klimaanlagen<br />

reduziert werden kann.<br />

Aus genannten Gründen wird auch die Nachfrage nach Wärmepumpen und im speziellen<br />

die Nachfrage nach Großwärmepumpen mit einer thermischen Leistung von 100 kW bis<br />

1 MW für diesen Anwendungsfall stark an Bedeutung gewinnen.<br />

4.5.2 Funktion Brauchwassergestehung<br />

Wärmepumpen werden in Österreich zu einem großen Teil auch für die Funktion der<br />

Brauchwassererzeugung verwendet. Mehr als 80.000 Brauchwasserwärmepumpen<br />

sind in Österreich installiert. Im Jahr 2008 betrug der Inlandsabs<strong>at</strong>z 5.500 Stück. Diese<br />

speziellen Wärmepumpen stellen eine wirtschaftlich und ökologisch günstige Variante zur<br />

Brauchwassererzeugung im Vergleich zu anderen Systemen dar, werden aber von öffentlichen<br />

13 Während konventionelle Klimaanlagen über eine Leistungszahl EER = 2,6 verfügen, arbeiten Klima-Wärmepumpen<br />

mit einer Leistungszahl EER von 5,7 Vgl. Ochsner, K. (Hrsg.): Handbuch Wärmepumpen, Linz 2004, S. 100<br />

14 Vgl. Coolsan, Kältetechnischez Sanierungskonzepte für Büro- und Verwaltungsgebäude, Hrsg. v. BMVIT, 2005.<br />

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