Als PDF herunterladen - Deutsche Krebshilfe eV
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36 Strahlentherapie Strahlentherapie 37<br />
Risiko verschwindend<br />
gering<br />
Vorurteil 1: „Radioaktive Verseuchung“<br />
Manche Menschen bringen unwillkürlich Strahlung oder Strahlentherapie<br />
mit Radioaktivität in Verbindung und denken dann<br />
an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Oft befürchten Angehörige<br />
auch, der Kranke würde radioaktiv verseucht und dann<br />
eine Strahlenbelastung für sein Umfeld darstellen.<br />
Dies ist nicht der Fall. Die normale Strahlentherapie verwendet<br />
keine radioaktiven Strahlen. Deshalb strahlt der Betroffene auch<br />
nicht, und es ge langen keine radioaktiven Strahlen in seinen<br />
Körper.<br />
Die einzige medizinische Fachrichtung, bei der radio aktive Substanzen<br />
eingesetzt und in den Körper aufgenommen werden,<br />
ist die Nuklearmedizin – beispielsweise bei der sogenannten<br />
Radiojodtherapie von Schilddrüsenerkrankungen. Beim zuvor<br />
beschriebenen Afterloadingverfahren kommen zwar radioaktive<br />
Stoffe zum Einsatz, diese werden aber nach erfolgter Bestrahlung<br />
wieder aus dem Körper entfernt.<br />
Vorurteil 2: „Bestrahlung verursacht Krebs“<br />
Viele Betroffene fragen, ob die Strahlentherapie selbst nicht<br />
auch Krebs verursachen kann. Auch hier wird wieder eine therapeutische<br />
Bestrahlung mit radioaktiver Strahlung gleichgesetzt.<br />
Bei einer Strahlentherapie ist zudem das Strahlenfeld ganz genau<br />
begrenzt, und die Strahlendosis konzentriert sich fast ausschließlich<br />
nur darauf. Das Risiko, durch eine solche Behandlung<br />
– zehn bis 30 Jahre später! – erneut an Krebs zu erkranken, ist<br />
damit verschwindend gering – vor allem, wenn man es mit dem<br />
Risiko vergleicht, das die Erkrankung selbst für den Betroffenen<br />
darstellt. Sprechen Sie Ihren Strahlentherapeuten darauf an.<br />
Verbindung durch<br />
Kamera und<br />
Sprechanlage<br />
Vorurteil 3: „Strahlenkater“<br />
Da die Bestrahlung nur dort wirkt, wo sie eingesetzt wird, treten<br />
Allgemeinsymptome wie Übelkeit oder Abgeschlagenheit nur relativ<br />
selten auf – hauptsächlich dann, wenn entsprechend große<br />
Felder im Bauchbereich bestrahlt werden.<br />
Vorurteil 4: „Verbrennung“<br />
Hautreaktionen wie bei einem Sonnenbrand sind aufgrund der<br />
heute verwendeten Bestrahlungstechniken eher eine Ausnahme.<br />
Sie können jedoch dann auftreten, wenn der Tumor so sitzt, dass<br />
die Haut mit einer höheren Dosis behandelt werden muss – insbesondere,<br />
wenn zuvor eine Chemotherapie erfolgt war.<br />
Vorurteil 5: „Eingesperrt im Bunker“<br />
Strahlentherapie findet in speziell abgeschirmten Räumen statt;<br />
aufgrund bestimmter baulicher Vorschriften befinden sich diese<br />
häufig in den unteren Etagen der Klinik. Das Gefühl von Platzangst<br />
entsteht während einer Bestrahlung nicht, da der Linearbeschleuniger<br />
mit einer gewissen Entfernung (nahezu ein Meter)<br />
um den Patienten herumgeführt wird.<br />
Um die Mitglieder des Behandlungsteams zu schützen, sind<br />
Sie während der einzelnen Sitzungen in dem Bestrahlungsraum<br />
allein. Dennoch brauchen Sie sich nicht allein gelassen<br />
zu fühlen: Über eine Kamera und eine Gegensprechanlage<br />
können Sie jederzeit Kontakt mit den medizinisch-technischen<br />
Assistent(inn)en oder den Ärzt(inn)en aufnehmen.<br />
Ablauf der Bestrahlung<br />
Ihr Strahlentherapeut erläutert Ihnen zunächst in einem Einführungsgespräch<br />
(„Aufklärungsgespräch“), warum er eine Strahlenbehandlung<br />
für sinnvoll hält, ob es andere Behandlungsmög-