Als PDF herunterladen - Deutsche Krebshilfe eV
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64 Strahlentherapie Strahlentherapie 65<br />
Bestrahlungsplanung<br />
und<br />
-vorbereitung<br />
und je nach feingeweblichem Befund anschließend noch bestrahlt.<br />
Bei größeren Tumoren ersetzt die Bestrahlung die Operation,<br />
meist kombiniert mit einer Chemotherapie.<br />
Frauen, die an Krebs des Gebärmutterkörpers erkranken – pro<br />
Jahr sind es etwa 11.200 –, sind meist bereits älter. Bei ihnen<br />
steht die Operation an erster Stelle. Falls der Tumor eine bestimmte<br />
Größe überschreitet oder Lymphknoten befallen sind,<br />
kann es sinnvoll sein, Sie nach der Operation noch zusätzlich zu<br />
bestrahlen.<br />
Da im Bauch viele besonders strahlenempfindliche Organe sind,<br />
müssen die Simulation (vergleiche dazu Seite 42 f.) und Bestrahlungsplanung<br />
besonders sorgfältig vorgenommen werden. Zunächst<br />
wird dafür eine Computertomographie (CT) in der Position<br />
angefertigt, in der später die Bestrahlung erfolgt. Mitunter wird<br />
ein sogenanntes Lochbrett verwendet. Dies ist eine etwa zehn<br />
Zentimeter dicke Platte aus Styropor mit einem Loch in der Mitte.<br />
Legt sich die Betroffene bäuchlings darauf, „fällt“ Ihr Bauch einschließlich<br />
der Darmschlingen in dieses Loch und liegt so teilweise<br />
nicht im Bestrahlungsfeld.<br />
In der dreidimensionalen Bestrahlungsplanung und der IMRT legt<br />
der Arzt die Bestrahlungstechnik fest, mit der die Strahlendosis<br />
am günstigsten verteilt wird, und zwar so, dass die Krebszellen<br />
eine möglichst hohe und gleichmäßig verteilte Dosis erhalten,<br />
Blase und Dünndarm dagegen bestmöglich geschont werden.<br />
Bestrahlung<br />
von innen<br />
Risiken und<br />
Nebenwirkungen<br />
Werden Sie nur mit Strahlentherapie behandelt und nicht operiert,<br />
kann diese Bestrahlung kombiniert von außen und innen<br />
(Nachlade- oder Afterloadingtherapie, vergleiche dazu Seite 32 f.)<br />
erfolgen. Dies betrifft die Scheide oder die Gebärmutterhöhle.<br />
Bei der Bestrahlung von innen wird eine Metall- oder Kunstoffhülse<br />
in den Gebärmutterhals oder -körper eingebracht. Durch<br />
eine Computertomographie oder unter Durchleuchtung lässt sich<br />
überprüfen, ob die Hülse an der richtigen Stelle sitzt, und der<br />
Arzt bestimmt, wie sich die Strahlendosis verteilen soll. Dann<br />
wird eine Strahlenquelle für einen genau berechneten Zeitraum<br />
in die Hülse eingefahren. Diese Quelle strahlt nur über eine sehr<br />
kurze Entfernung, so dass der Tumor eine hohe Dosis erhält, die<br />
Nachbarorgane aber nur gering belastet werden.<br />
Diese Behandlung kann schmerzhaft sein, vor allem das Einlegen<br />
der Hülse in die Gebärmutter. Deswegen erhalten Sie entsprechende<br />
Medikamente oder auch eine kurze Narkose.<br />
Wird nur die Scheide von innen bestrahlt, wird ein Zylinder<br />
eingeführt. Dies ist schmerzlos (etwa wie das Einführen eines<br />
Tampons).<br />
Grundsätzlich unterscheidet man akute Nebenwirkungen, das<br />
heißt solche, die bereits in den Wochen während der Strahlentherapie<br />
auftreten, von Spätreaktionen, die noch Monate bis<br />
Jahre nach der Behandlung eintreten können.<br />
Was wird<br />
bestrahlt?<br />
Bei der Bestrahlung von außen wird bei Ihnen der Bereich, in<br />
dem sich der Tumor befindet oder befand, bestrahlt sowie das<br />
Abflussgebiet der dazu gehörigen Lymph knoten. Das Bestrahlungsfeld<br />
umfasst deshalb das gesamte kleine Becken.<br />
Akute<br />
Nebenwirkungen<br />
Häufig können Sie während der Bestrahlung unter Beschwerden<br />
leiden, wie sie bei einer Darmgrippe auftreten, also Durchfälle<br />
und verstärkter Stuhldrang, gelegentlich können Sie dabei auch<br />
Bauchschmerzen haben. Da ein Teil der Blase im Bestrahlungsfeld<br />
liegt, können Sie beim Wasserlassen vorübergehend ein<br />
Brennen oder Schmerzen spüren. Gegen diese Nebenwirkungen