Als PDF herunterladen - Deutsche Krebshilfe eV
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74 Strahlentherapie Strahlentherapie 75<br />
naten nach der Bestrahlung kann die Haut noch besonders empfindlich gegen UV-<br />
Strahlung sein. Wenn Ihre Haut sich von eventuellen Reaktionen auf die Bestrahlung<br />
wieder erholt hat, können Sie auch wieder vorsichtig in die Sonne gehen. Verwenden<br />
Sie dann aber immer ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor.<br />
In manchen Situationen wird Ihr Urologe Ihnen vor der Strahlenbehandlung<br />
eine Hormontherapie empfehlen. Dadurch verkleinert<br />
sich Ihre Prostata und kann dann schonender bestrahlt<br />
werden.<br />
Krebs der Vorsteherdrüse (Prostatakarzinom)<br />
An Prostatkrebs erkranken jedes Jahr in der Bundesrepublik<br />
Deutschland mehr als 67.600 – vorwiegend ältere – Männer neu.<br />
Meist wachsen die Tumoren sehr langsam.<br />
Ist der Tumor noch auf die Vorsteherdrüse beschränkt und hat<br />
keine Fernabsiedelungen gebildet, können Sie verschieden<br />
behandelt und geheilt werden: durch eine Operation (radikale<br />
Prostatektomie) ebenso wie durch eine Strahlentherapie. Bei einem<br />
geringen Krankheitsrisiko kann eine Beobachtungsstrategie<br />
(Active Surveillance) gewählt werden, die bei einem Fortschreiten<br />
(Progression) der Krankheit eine weiterführende Therapie<br />
(Operation oder Strahlentherapie) vorsieht. Die Strahlentherapie<br />
erfolgt überwiegend als Bestrahlung von außen, in bestimmten<br />
Fällen auch von innen („Spickung“ der Prostata mit radioaktiven<br />
Strahlern, entweder dauerhaft mit sogenannten Seeds oder zeitweise<br />
durch die Nachlade- oder Afterloadingtherapie; vergleiche<br />
Seite 32 f.).<br />
Falls sich bei der Operation herausstellt, dass der Prostatakrebs<br />
die Organkapsel schon überschritten hat, nicht mit ausreichender<br />
Sicherheit operiert werden konnte oder Metastasen in<br />
Lymphknoten gebildet hat, wird Ihnen eine Nachbestrahlung<br />
empfohlen, um das Risiko eines Rückfalles zu vermindern.<br />
Bestrahlungsplanung<br />
und<br />
-vorbereitung<br />
Was wird<br />
bestrahlt?<br />
Da im Becken viele besonders strahlenempfindliche Organe<br />
sind, muss die Bestrahlungsplanung besonders sorgfältig vorgenommen<br />
werden. Zunächst wird dafür eine Computertomographie<br />
(CT) in der Position angefertigt, in der später die Bestrahlung<br />
erfolgt.<br />
In diesen Schichtbildern zeichnet der Arzt den Bereich ein, der<br />
bestrahlt werden soll. Dann legt er die Bestrahlungstechnik<br />
fest, mit der die Strahlendosis am günstigsten verteilt wird, und<br />
zwar so, dass die Prostata eine möglichst hohe und gleichmäßig<br />
verteilte Dosis erhält, um liegende Organe – vor allem Blase und<br />
Darm – dagegen bestmöglich geschont werden.<br />
Je nach Ihren körperlichen Gegebenheiten überlegt Ihr Arzt, ob<br />
eine intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT, vergleiche<br />
Seite 28) die Behandlungsergebnisse verbessern und die gesunden<br />
Organe stäker schonen kann. In diesem Falle erfolgt<br />
die Bestrahlung über eine sehr aufwändige Technik, bei der die<br />
Bestrahlungsdosis über zahlreiche kleine Feldsegmente verabreicht<br />
wird.<br />
Bei der Bestrahlung wird die Prostata einschließlich Samenbläschen<br />
oder – nach erfolgter Operation – des Bereiches erfasst, in<br />
dem sich die Prostata vorher befand. Unter Umständen gehört<br />
auch noch das Abflussgebiet der benachbarten Lymphknoten<br />
dazu. In diesem Fall ist das Bestrahlungsfeld zunächst größer;<br />
haben die Lymphknoten eine bestimmte Strahlendosis erhalten,<br />
verkleinert sich der bestrahlte Bereich auf die Prostataregion.