Als PDF herunterladen - Deutsche Krebshilfe eV
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60 Strahlentherapie Strahlentherapie 61<br />
Bestrahlungsplanung<br />
und<br />
-vorbereitung<br />
Was wird<br />
bestrahlt?<br />
Risiken und<br />
nebenwirkungen<br />
Steht schon bei der Diagnose fest, dass der Tumor eine bestimmte<br />
Größe überschreitet und / oder Lymphknoten befallen sind,<br />
erhalten Sie vor der Operation eine Radio-Chemotherapie.<br />
Da der Darm besonders strahlenempfindlich ist, müssen die<br />
Simulation (vergleiche dazu Seite 42 ff.) und Bestrahlungsplanung<br />
besonders sorgfältig vorgenommen werden. Zunächst<br />
wird dafür eine Computertomographie (CT) in der Position angefertigt,<br />
in der später die Bestrahlung erfolgt. Mitunter wird<br />
ein sogenanntes Lochbrett verwendet. Dies ist eine etwa zehn<br />
Zentimeter dicke Platte aus Styropor mit einem Loch in der Mitte.<br />
Legt sich der Betroffene bäuchlings darauf, „fällt“ sein Bauch<br />
einschließlich der Darmschlingen in dieses Loch und liegt so teilweise<br />
nicht im Bestrahlungsfeld.<br />
In den so erzeugten Schichtbildern zeichnet der Arzt den Bereich<br />
ein, der bestrahlt werden soll. Dann legt er die Bestrahlungstechnik<br />
fest, mit der die Strahlendosis am günstigsten verteilt<br />
wird, und zwar so, dass die Krebszellen eine möglichst hohe und<br />
gleichmäßig verteilte Dosis erhalten, Blase und Dünndarm dagegen<br />
bestmöglich geschont werden.<br />
Bei Ihnen wird der Bereich, in dem sich der Darmkrebs befand,<br />
bestrahlt sowie das Abflussgebiet der dazu gehörigen Lymphknoten.<br />
Das Bestrahlungsfeld umfasst deshalb das gesamte<br />
kleine Becken. Sitzt der Tumor besonders tief und wurde bei der<br />
Operation der Damm eröffnet, muss zusätzlich die Dammregion<br />
bestrahlt werden. Die Bestrahlung erfolgt meist über mehrere<br />
Felder.<br />
Grundsätzlich unterscheidet man akute Nebenwirkungen, das<br />
heißt solche, die bereits in den Wochen während der Strahlentherapie<br />
auftreten, von Spätreaktionen, die noch Monate bis Jahre<br />
nach der Behandlung eintreten können.<br />
Akute Nebenwirkungen<br />
Spätreaktionen<br />
Kinderwunsch<br />
Häufig können Sie während der Bestrahlung unter Symptomen<br />
leiden, wie sie bei einer Darmgrippe auftreten, also Durchfälle<br />
und verstärkter Stuhldrang, gelegentlich können Sie dabei auch<br />
Bauchschmerzen haben. Da ein Teil der Blase im Bestrahlungsfeld<br />
liegt, können Sie beim Wasserlassen vorübergehend ein<br />
Brennen oder Schmerzen spüren. Gegen diese Nebenwirkungen<br />
gibt es gute Medikamente. Informieren Sie deshalb Ihren Arzt<br />
da rüber, dass Sie solche Beschwerden haben.<br />
Dort, wo die Strahlen auf die Haut treffen, kann sie trocken werden<br />
oder sich röten. Das kann vor allem im Dammbereich der Fall<br />
sein. Ihr Arzt wird Ihnen mit den richtigen Hinweisen zur Hautpflege<br />
helfen.<br />
Gelegentlich kann sich die Haut im Bestrahlungsfeld leicht verfärben<br />
oder das Unterhautgewebe kann sich verhärten.<br />
Wenn sich die Darmschleimhaut entzündet, können Durchfall,<br />
vermehrter Stuhldrang oder Blähungen auftreten. Sehr selten<br />
entstehen Verengungen beziehungsweise Verklebungen von<br />
Darmschlingen oder Geschwüre, die erneut operiert werden müssen.<br />
Noch seltener entstehen kleine Geschwüre (Fisteln). Durch<br />
die moderne Bestrahlungstechnik treten solche Nebenwirkungen<br />
allerdings nur bei weniger als fünf Prozent aller Betroffenen auf.<br />
Bei Männern kann – je nach Strahlendosis am Hoden – die Zeugungsfähigkeit<br />
beeinträchtigt werden. Die Potenz bleibt aber<br />
meist erhalten.<br />
Wie sehr die Strahlentherapie die Zeugungsfähigkeit eines Mannes<br />
beeinflusst, hängt von der eingesetzten Strahlenmenge ab.<br />
Dabei werden die Samenzellen weniger geschädigt, wenn die gesamte<br />
Strahlenmenge bei einer einzigen Bestrahlung auf das Gewebe<br />
trifft. Wird die Strahlendosis jedoch auf mehrere Sitzungen