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Modellprojekt Gesundheitskarte - Barmherzige Brüder Trier e. V.

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weltweit<br />

Als Berater in der<br />

Santa Casa in Maringá<br />

ein Brief von andreas Brose<br />

seit anfang des Jahres arbeitet andreas Brose<br />

als Fachkraft für organisationsentwicklung in<br />

der santa Casa in maringá. in einem Brief an<br />

die Leserinnen und Leser von Forum schildert<br />

er seine ersten erfahrungen und eindrücke.<br />

Liebe Freundinnen und<br />

Freunde der Santa Casa,<br />

seit zwei Monaten bin ich hier in Maringá im Auftrag der <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong> im Dienst. Zunächst einige Fakten: Die Santa Casa da Misericórdia<br />

(Heiliges Haus der Barmherzigkeit auf Portugiesisch) ist mit ihren<br />

200 Betten, 568 Mitarbeitern und rund 300 Belegärzten verschiedenster<br />

Fachrichtungen bei weitem das wichtigste Krankenhaus in der Region.<br />

Die Stadt Maringá selbst hat 300.000 Einwohner und ist eine relativ<br />

reiche Stadt für brasilianische Verhältnisse. Diesen Reichtum verdankt<br />

sie den großen landwirtschaftlichen Betrieben im Umland, die überwiegend<br />

Soja und Kaffee für den Weltmarkt produzieren.<br />

Als „Gerente de Projetos“ (Projektmanager) soll ich hier mithelfen,<br />

die Verwaltung des Krankenhauses zu verbessern. Dabei hilft mir<br />

die Tatsache, dass ich als Halb-Brasilianer (ich bin hier geboren und<br />

aufgewachsen) den sprachlichen und kulturellen Zugang zu den Menschen<br />

schnell gefunden habe. Und meine Arbeit hat vor allem mit Zuhören<br />

und Reden zu tun!<br />

Eine meiner Hauptaufgaben besteht darin, die Kommunikations-<br />

und Führungsstruktur auf der Leitungsebene zu fördern. Dabei schaffe<br />

ich einen Raum (im wörtlichen wie im übertragenen Sinn), wo die<br />

Probleme des Alltags systematisch besprochen und Lösungsmöglichkeiten<br />

im Dialog gesucht werden.<br />

Beispiel Einkaufsabteilung: Hier wurde festgestellt, dass es gravierende<br />

Schwächen in der Kontrolle des Wareneingangs und der Kommunikation<br />

mit der Apotheke gab. Das führte dann wiederum dazu,<br />

dass Medikamente auf den Stationen fehlten. Dieses Problem wurde<br />

zum Anlass, die Bereiche Einkauf, Apotheke und Lager, personell und<br />

prozesslogisch umzustrukturieren. Mehrmals die Woche treffen sich die<br />

betroffenen Leiter in meinem Sitzungszimmer. Alle Fragen, die mit Einkauf,<br />

Lagerung und Weitergabe an die Stationen zu tun haben, werden<br />

bis aufs kleinste Detail besprochen. Dies ist ein sehr interessanter Vorgang,<br />

weil wir alle merken, dass wir dazu kommen, dieselbe „Sprache“<br />

zu sprechen. Alle Leiter erkennen, dass sie nur vorankommen, wenn<br />

alle am selben Strick ziehen. Das Ergebnis: Es wurden drei Mitarbeiter<br />

des Einkaufs entlassen, die Apotheke bekam neue Verantwortlichkeiten<br />

und Mitarbeiter, und der Wareneingang wurde komplett neu organisiert.<br />

Der nächste Schritt besteht darin, die Leistungen der obigen Bereiche<br />

zu kontrollieren, um Fehlerquellen herauszufinden.<br />

Ein anderer Aspekt meiner Tätigkeit besteht darin, die Philosophie<br />

der <strong>Brüder</strong>schaft den Mitarbeitern zu verdeutlichen. Dazu wird jetzt an<br />

jedem ersten Mittwoch des Monats ein gemeinsames Mittagessen der<br />

12 2/06<br />

Br. Gabriel, der Obere des Konvents in Brasilien und<br />

Direktoriums präsident des Krankenhauses, mit Andreas Brose<br />

vor dem Eingang der Santa Casa<br />

In der Santa Casa sind verschiedenste Chirurgien<br />

(z. B. Neurochirurgie, Orthopädie) vertreten.<br />

Führungskräfte mit den <strong>Brüder</strong>n im Konvent stattfinden. Danach werden<br />

Themen wie etwa christliche Führung von Mitarbeitern, oder die<br />

Ethik der <strong>Brüder</strong>gemeinschaft besprochen.<br />

<strong>Brüder</strong>schaft und Leitungskräfte der Santa Casa sollen sich dadurch<br />

auch menschlich nahe kommen. Übrigens: Das Mittagessen wird das<br />

traditionelle „Churrasco“ sein, wo verschiedene Fleischsorten gegrillt<br />

werden. Sie sind herzlich eingeladen! Andreas Brose<br />

Spenden willkommen!<br />

Viele Patienten der Santa Casa stammen<br />

aus armen Verhältnissen und<br />

können nur dank der Spenden aus<br />

Deutschland kostenlos in der „Santa Casa“,<br />

dem „Heiligen Haus“, behandelt werden. Spenden auch Sie!<br />

Denn nur gesunde Menschen können selbst für ihren Lebensunterhalt<br />

und die Behandlungskosten sorgen:<br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> von Maria-Hilf<br />

„Brasilienhilfe“<br />

Spendenkonto: 100 3821<br />

Sparkasse <strong>Trier</strong> (BLz 585 501 30)<br />

Herzlichen Dank!<br />

Fotos: Andreas Brose

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