Modellprojekt Gesundheitskarte - Barmherzige Brüder Trier e. V.
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Ist es zu gewagt, ein Titelbild einer Veranstaltung<br />
ohne die Initiatoren und Redner zu veröffentlichen?<br />
Hoffentlich nicht, denn schließlich zeigt es die wichtigste<br />
Person. Es ist die Person, ohne die niemand zu<br />
der Veranstaltung gekommen wäre. Ohne die eine<br />
Diskussion über den Hirntod nie entstanden wäre.<br />
Auch ist es die Hauptperson, deren mutmaßlicher Wille<br />
zur Diskussion steht. Es ist die Person, die wir über<br />
den Tod hinaus ärztlich und pflegerisch betreuen. Es<br />
ist aber auch die Person, die in der Gesamtdiskussion<br />
um Organspende im Krankenhaus durch die Worte<br />
der Ärzte, der Pflege, der Seelsorge, der Organisatoren<br />
einer Organspende, letztlich der Betroffenen,<br />
ihre Vertretung sucht und im Sinne einer vielfältigen<br />
Betrachtungsweise ihrer benötigt.<br />
nur über Möglichkeiten und Abläufe zu informieren<br />
– aber keineswegs die Entscheidung<br />
der Angehörigen zu beeinflussen.<br />
„Jemand musste sterben,<br />
damit ich leben kann.“<br />
Die Veranstaltung endete mit einer Podiumsdiskussion,<br />
in der nicht die eigentlichen<br />
Redner, sondern vielmehr Betroffene selbst zu<br />
Wort kamen. Sie erzählten jeweils ihr Krankheitsbild<br />
aus Sicht eines Patienten, ihre Vorgeschichte<br />
und die erlebten Ängste und Gefühle<br />
in dieser Zeit. Obwohl diese Veranstaltung un-<br />
Weiterführende Links<br />
www.organspende.de<br />
www.organspende-info.de<br />
www.organspende-und-transplantation.de<br />
Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung (BZgA)<br />
Info-Tel.: 0800 – 90 40 400<br />
ter Mitwirkung der Deutschen<br />
Stiftung für Organtransplantation<br />
stattfand, war sie<br />
jedoch mit Sicherheit keine<br />
Werbeveranstaltung. Allerdings<br />
steht auch fest, dass die<br />
Wartezeit Betroffener auf Ihr<br />
Organ oft zu lang und sehr<br />
beschwerdevoll ist. Auf dem<br />
Podium saß ein älteres Ehepaar,<br />
das als Empfänger über<br />
eine Leber- und eine Nierentransplantation<br />
berichtete.<br />
Ferner stellte sich ein 33-jähriger<br />
Mann der Diskussion,<br />
der bereits vor rund zehn<br />
Jahren eine Herztransplantation<br />
hinter sich brachte. Mut<br />
machend wandte er sich an<br />
die Zuhörer. „Ich hatte bereits<br />
mit meinem Leben abgeschlossen<br />
– doch nun ist<br />
es wieder wie früher, als ich<br />
noch gesund war.“<br />
Sogar die heikle Anmerkung,<br />
die in der Zwischenüberschrift<br />
zu lesen ist, wurde<br />
von den Betroffenen selbst<br />
angesprochen. „Ich weiß<br />
nur, es musste wohl ein junger<br />
Mensch gewesen sein,<br />
dem ich ‚meine‘ Niere zu verdanken<br />
habe, mehr weiß ich nicht. Aber man<br />
wird im Krankenhaus sehr hellhörig. Klar, der<br />
Mensch wäre ohnehin gestorben, aber nun<br />
lebt ein Stück von ihm weiter in mir. Ich bin<br />
ihm ewig dankbar. Dennoch, bei aller Logik<br />
stelle ich mir die Frage, warum musste dieser<br />
Mensch sterben, damit ich leben kann?“<br />
Der Wille der Toten<br />
Ebenso auf dem Podium befand sich eine<br />
Frau, die von der schwersten Entscheidung<br />
ihres Lebens berichtete. Als nächste Angehörige<br />
entschied sie, ihre hirntote Schwester zur<br />
Organentnahme freizugeben. Der Autor und<br />
gleichzeitig Teilnehmer dieser Veranstaltung<br />
erlaubt sich an dieser Stelle die Bemerkung,<br />
dass wohl niemanden im Saal diese Podiumsdiskussion<br />
nicht nahe gegangen ist. Oftmals,<br />
so die Redner, sei es nicht die Entscheidung<br />
selbst, die einem so entsetzlich schwer falle,<br />
sondern die Tatsache, dass dieses Thema nie<br />
offen im Kreise der Familie oder möglicher<br />
Angehöriger diskutiert werde. Wie kann man<br />
Krankenhaus der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> <strong>Trier</strong><br />
von dem mutmaßlichen Willen des Betroffenen<br />
ausgehen, wenn man ihn nie vorher gehört<br />
hat?<br />
Vielleicht ist es sinnvoll, den Artikel an dieser<br />
Stelle mit zwei Aussagen enden zu lassen.<br />
Ein Teilnehmer aus dem Publikum, der<br />
als Intensivfachpfleger in der Situation ist,<br />
Hirntote bis zur Ihrer Organentnahme zu pflegen,<br />
drückte aus, was wohl den meisten am<br />
Herzen lag: „Ich möchte Ihnen allen danken,<br />
dass sie hier gewesen sind. Durch Ihre Aussagen<br />
und offenen Stellungnahmen machen Sie<br />
uns ein Stück unserer Arbeit sicher leichter!“<br />
Die Antwort kam aus dem Munde der Frau,<br />
die ihre Schwester zur Organentnahme freigegeben<br />
hatte: „Ich möchte Ihnen eines sagen,<br />
sowohl den Damen und Herren des Podiums,<br />
die ein Organ erhalten haben, als auch Ihnen<br />
im Publikum. Jeder von uns, jeder von Ihnen<br />
kann eines Tages in die gleiche Situation geraten.<br />
Sowohl die Entscheidung, ein Organ<br />
anzunehmen, als auch die Entscheidung, die<br />
ich treffen musste. Aber glauben Sie mir, selbst<br />
wenn der eigentliche Spender nie mehr gehört<br />
werden kann – meine Schwester würde sagen:<br />
Wenn ein Mensch über seinen Tod hinaus jemandem,<br />
ein solches Geschenk macht, so dass<br />
dieser sein Leiden ins Gute wendet und sein<br />
Leben erhält, dann nehmt es als Geschenk an,<br />
denn ...<br />
es kommt von Herzen!“<br />
Michael Mayer<br />
KURz UND KNAPP<br />
Jubilare<br />
II. Quartal 2006<br />
25-jähriges Jubiläum:<br />
Silvia Kuhn, Station 5B<br />
Rudi Anglade, Station 3B<br />
Astrid Gerth-Bodtlaender, Zentrum für<br />
Notaufnahme<br />
Hans-Günter Ehlen, Poststelle<br />
Marlene Eiden, Wäscherei<br />
Manfred Reifer, Radiologie<br />
Hermann Walter, Küche<br />
Anja Jurina, Wäscherei<br />
Harald Rettler, Medizin-Technik<br />
20-jähriges Jubiläum:<br />
Lydia Mitscher, Personalabteilung<br />
Rita Marx, Krankenpflegeschule<br />
Siegfried Steffen, Station 4D<br />
Margit Steines, Medizincontrolling<br />
2/06<br />
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