Modellprojekt Gesundheitskarte - Barmherzige Brüder Trier e. V.
Modellprojekt Gesundheitskarte - Barmherzige Brüder Trier e. V.
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Krankenhaus der<br />
<strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> Montabaur<br />
Kooperation der<br />
Krankenpflegeschulen in<br />
Montabaur und Koblenz<br />
Durch die neuen gesetzlichen Ausbildungsbestimmungen<br />
können<br />
kleinere Krankenpflegeschulen<br />
nur mit großem finanziellen Mehraufwand<br />
betrieben werden. Bundesweit kommt es in<br />
der Pflegeausbildung zu Schulkooperationen<br />
und -fusionen. So auch zwischen der Krankenpflegeschule<br />
des Katholischen Klinikums<br />
in Koblenz und der Krankenpflegeschule der<br />
<strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> in Montabaur. Dadurch<br />
sollen zukünftig auch im Westerwald Ausbildungsplätze<br />
für die Gesundheits- und Krankenpflege<br />
dauerhaft gesichert bleiben.<br />
Entwicklung in Montabaur<br />
Die Krankenpflegeschule der <strong>Barmherzige</strong>n<br />
<strong>Brüder</strong> in Montabaur existiert nunmehr 99<br />
Jahre. Anfangs ausschließlich für den Ordensnachwuchs<br />
gegründet, wurden seit den<br />
1950er Jahren auch interessierte Männer<br />
und Frauen, die nicht zum Orden gehörten,<br />
für den Pflegeberuf qualifiziert. Seit 2004 gilt<br />
ein neues Krankenpflegegesetz. Dabei werden<br />
mindestens 500 zusätzliche Stunden Theorie<br />
vorgeschrieben. Für Montabaur hätte dies<br />
eine räumliche Vergrößerung der Schule um<br />
mindestens einen Klassenraum notwendig<br />
gemacht. Zudem stand für zwei Kollegen des<br />
kleinen Teams der Wechsel in den Ruhestand<br />
an. Durch die langjährige Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>Trier</strong>, Koblenz und Montabaur begannen<br />
im Jahre 2003 konkrete Kooperationsverhandlungen.<br />
Entwicklung in Koblenz<br />
Im Vorfeld der Kooperation setzten die Schulen<br />
des <strong>Brüder</strong>krankenhauses und des Marienhofs<br />
in Koblenz bereits eine Fusion zur Gesundheits-<br />
und Krankenpflegeschule des Katholischen<br />
Klinikums um. Angestoßen wurde der<br />
Kooperationsgedanke erstmals bei Gesprächen<br />
anlässlich der Arbeitstagungen der Schulleiter<br />
im BBT e. V. Dabei entwickelten die drei Schulleiter<br />
Christoph Becker (vormals <strong>Brüder</strong>haus<br />
Koblenz), Heinz Müller (vormals Marienhof,<br />
Koblenz) und German Quernheim (Montabaur)<br />
unter Mitarbeit von Karl-Heinz Stolz ein<br />
22 2/06<br />
Konzept zur Kooperation. Im Juni 2004 unterschrieb<br />
man den Vertrag, und zum 1. Oktober<br />
2004 begann die gemeinsame Ausbildung in<br />
der Gesundheits- und Krankenpflege.<br />
Vorbereitungen<br />
Bereits seit 2003 waren viele Arbeitssitzungen<br />
notwendig. Beispielsweise tagte die Arbeitsgruppe<br />
„Praktische Ausbildung“ neunmal<br />
wechselseitig<br />
in Koblenz und<br />
M o n t a b a u r .<br />
Neben den zentralenPraxisanleiterinnenSimone<br />
Jochum,<br />
Anika Utsch und<br />
Katja Becker<br />
nahmen Birgit<br />
Heider-Neideck,<br />
Simone Boldt,<br />
Peter Giehl und<br />
German Quernheim<br />
daran teil.<br />
S c h w e r p u n k t<br />
war die Angleichung<br />
der Anleitungsformulare,<br />
Anleitungsinhalte, Beurteilungsbogen<br />
und Praxisordner der Einrichtungen. Alle Formulare<br />
wurden völlig neu gestaltet und konzipiert.<br />
Unter Federführung von Birgit Heider-<br />
Neideck vermittelte das Schulteam anlässlich<br />
eines Fortbildungstages allen stationären Praxisanleitern<br />
der drei Krankenhäuser aktuelles<br />
Know-How der praktischen Anleitung.<br />
Umsetzung<br />
Die Schulleiter des Katholischen Klinikums<br />
Heinz Müller und Christoph Becker sind für<br />
die theoretische Ausbildung in Koblenz verantwortlich,<br />
Schulleiter Quernheim organisiert<br />
und verantwortet die praktische Ausbildung<br />
in Montabaur. Die Westerwälder stellen<br />
jährlich 15 Auszubildende ein. Ebenso übernimmt<br />
Montabaur das Bewerberauswahlverfahren,<br />
die Einsatzplanung und die adminis-<br />
trative Verwaltung seiner Schülerinnen und<br />
Schüler. Drei Kurse mit maximal 45 Schülern<br />
werden dadurch in Koblenz ausgebildet. Das<br />
Schulpersonal aus Montabaur übernimmt<br />
dabei Anteile der theoretischen Unterrichte<br />
in Koblenz. Die praktische Ausbildung für die<br />
Schüler aus Koblenz erfolgt im Katholischen<br />
Klinikum, für die Schüler aus Montabaur im<br />
Krankenhaus der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> – so-<br />
Seit Januar 2006 findet der gemeinsame Unterricht in den neu<br />
gestalteten Räumlichkeiten in der Thielenstr. 13 statt.<br />
wie für alle Schüler in den gesetzlich vorgeschriebenen<br />
externen Ausbildungsfeldern.<br />
Laut Vertrag hat man sich darauf verständigt,<br />
die alten Kurse (nach dem Krankenpflegegesetz<br />
von 1985) in Montabaur bis zum<br />
Examen (Juli 2006) auslaufen zu lassen. Die<br />
Geschäftsführung in Montabaur denkt derzeit<br />
über eine neue Verwendung des Gebäudes<br />
nach, denn ab August findet der Unterricht<br />
vertragsgemäß in Koblenz statt.<br />
Positive Auswirkungen<br />
Trotz einer Kursgröße von maximal 30<br />
Schülerinnen und Schülern gelang es dem<br />
Team, den theoretischen Unterricht weiter<br />
zu verbessern. Die Bündelung der verschiedenen<br />
Ressourcen zu einem Lehrerteam mit<br />
viel Expertenwissen prägt seither das höhere<br />
Ausbildungsniveau. Schon frühzeitig wurde<br />
Foto: Heinz Müller