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Modellprojekt Gesundheitskarte - Barmherzige Brüder Trier e. V.

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Woche der betrieblichen<br />

Suchtprävention<br />

Im November veranstaltete das <strong>Brüder</strong>krankenhaus<br />

eine Woche lang Informationsveranstaltungen<br />

zum Thema<br />

„Betriebliche Suchtprävention“<br />

Am Anfang der Planung fragte sich der<br />

Arbeitskreis Betriebliche Suchtprävention:<br />

„Ist eine Woche der betrieblichen Suchtprävention<br />

nötig? Besteht da überhaupt Bedarf?“<br />

Die Antwort ergibt sich aus den Daten<br />

der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen:<br />

Demnach sind etwa 2,5 Millionen Deutsche<br />

behandlungsbedürftig alkoholkrank. Rund<br />

fünf Prozent aller Berufstätigen sind suchtkrank,<br />

weitere zehn Prozent gefährdet. Es<br />

wäre leichtfertig zu glauben, dass nur Mitarbeiter<br />

in anderen Betrieben betroffen seien.<br />

Das <strong>Brüder</strong>krankenhaus geht das Problem<br />

der Sucht aktiv an und hat dieses<br />

Jahr eine Betriebsvereinbarung zur Suchtprävention<br />

erstellt. Grundgedanke dieser<br />

Vereinbarung ist ein Stufenplan, der den<br />

Umgang mit suchterkrankten Mitarbeitern<br />

am Arbeitsplatz regelt. Dadurch werden Vorgesetzten<br />

und Betroffenen klare Regeln vorgegeben,<br />

die willkürlichen Umgang auf der<br />

einen Seite und fehlende Konsequenzen auf<br />

der anderen Seite ausschließen. Das Suchtproblem<br />

des Mitarbeiters kann so lösungsorientiert<br />

angegangen werden.<br />

Im Stufenplan ist auf der ersten Ebene<br />

ein Hilfsangebot für den Erkrankten vorgesehen.<br />

Die Hilfestellung selbst soll regelhaft<br />

außerhalb des Arbeitsumfelds erfolgen, damit<br />

es dem Mitarbeiter möglich ist, seine<br />

Privatsphäre vor Kollegen und Vorgesetzten<br />

zu wahren.<br />

Unterstützung<br />

auf breiter Basis<br />

In der Woche der betrieblichen Suchtprävention<br />

wurde das Gespräch mit Selbsthilfegruppen,<br />

Krankenkassen, Beratungsstellen und<br />

Präventionsstellen gesucht. Mitarbeitern und<br />

auch Vorgesetzten wurde die Möglichkeit gegeben,<br />

sich vor Ort über Suchterkrankungen,<br />

insbesondere frühe Zeichen der Erkrankung,<br />

sowie Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.<br />

Mit den Mitgliedern der Selbsthilfegruppen<br />

konnten Erfahrungen ausgetauscht<br />

und Strategien entwickelt werden.<br />

Jeweils für einen Wochentag standen Vertreter<br />

der AOK, der Barmer Ersatzkasse, der<br />

DAK sowie des Kreuzbundes, der Anonymen<br />

Alkoholiker, der Caritas Fachambulanz für<br />

Suchtkranke, des Diakonischen Werkes und<br />

der Selbsthilfegruppe „Die Tür“ zum Gespräch<br />

bereit.<br />

Die Polizei war mit einem Fahrsimulator<br />

vertreten, die Buchhandlung Interbook<br />

mit einem Informationsstand. Am Mittwoch<br />

wurden spezielle Fragen zur Sucht von Dr.<br />

Erika Althaus (Berufsgenossenschaft für<br />

Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege<br />

– BGW), Dr. Andreas Klein (Gesundheitsamt),<br />

Carsten Lang (Jugendschutzbeauftragter)<br />

und Gaby Rehbein-Strietzel (Caritas<br />

Fachambulanz für Suchtkranke), sowie<br />

Reinhard Boesten (MAV) beantwortet.<br />

Der Arbeitskreis betriebliche Suchtprävention<br />

des <strong>Brüder</strong>krankenhauses lieferte eine<br />

Woche lang Informationen rund um das<br />

Thema Sucht. Zahlreiche Angebote standen<br />

Interessierten zur Verfügung.<br />

Krankenhaus der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> <strong>Trier</strong><br />

Aktive Mithilfe auch durch<br />

die Krankenpflegeschule<br />

des Bildungsinstitutes<br />

Der Kurs 04/05 stellte das Ergebnis des<br />

Projektes „Suchtprävention“ vor. Präsentiert<br />

wurden folgende Themen: Heroin-,<br />

Kokain-, Ecstasy-, Schmerz- und Beruhigungsmittel-<br />

sowie Cannabis- und Magersucht.<br />

Zum Zigarettenkonsum wurde ebenfalls<br />

Grundlagenwissen vermittelt. Alle Gruppen<br />

stellten umfangreiches Informationsmaterial<br />

zur Verfügung, welches auch beim Arbeitskreis<br />

Betriebliche Suchtprävention angefordert werden<br />

kann.<br />

In den nächsten Wochen werden die bereits<br />

angelaufenen Schulungen zur Suchtprävention<br />

fortgeführt. Zunächst werden<br />

Führungskräfte geschult, da sie eine besondere<br />

Rolle in der Betriebsvereinbarung übernehmen.<br />

Langfristig sollen alle Mitarbeiter<br />

die Möglichkeit haben, sich im Erkennen von<br />

Suchtproblemen der Kollegen aber auch der<br />

eigenen zu schulen und auch Hilfe zu leisten<br />

im Sinne einer Primärprävention.<br />

Thomas Kreis<br />

Redaktion <strong>Trier</strong>:<br />

Michael Mayer (verantwortlich)<br />

Kontakt: Krankenhaus der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong><br />

<strong>Trier</strong>, Nordallee 1, 54292 <strong>Trier</strong>, www.bk-trier.de,<br />

Telefon: 0651/208-1436, Fax: 0651/208-1409,<br />

e-Mail: m.mayer@bk-trier.de<br />

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