AUDIO TEST Stereo + Surround (Vorschau)

Maik Hildebrandt,
Product Management – GP Acoustics
Halten Sie Kopfhörer-Surround
für
eine Konkurrenz zu
5.1-Systemen?
Nein, aber es ist eine
sinnvolle Ergänzung.
Wie zahlreiche andere
Technologien für virtuelles Surround aus
zwei Lautsprechern, so arbeitet auch
Kopfhörer-Surround mit einer Zeitverzögerung
der einzelnen Kanäle, um einen
„Mehrkanaleffekt“ zu simulieren, und ist
somit nicht mit einer diskreten Mehrkanalwiedergabe
vergleichbar.
Wird die Anzahl der Lautsprecher in
Zukunft immer weiter zunehmen?
Das ist in erster Linie eine Frage der
Installation. Rein technisch stellen acht
oder zwölf Kanäle kein Problem dar.
Durch die Verbreitung von Multiroom-
Systemen mit integrierten Lautsprecherlösungen
wird dies auch zunehmend für
den Verbraucher interessant. KEF bietet
hier bereits heute neben dem normalen
Home-Entertainment-Programm auch
eine breite Palette von Einbaulautsprechern
für Decken und Wände, die teils
motorbetrieben eine optimale Klangsituation
schaffen und sich nahtlos in das
Wohnambiente einfügen. Im UE-Massenmarkt
halten wir eine Erweiterung
über acht Kanäle aber eher für unwahrscheinlich.
Wie sehen Sie die Chancen für die
Wireless-Übertragung von Lautsprechersignalen?
KEF bietet bereits seit einiger Zeit eine
Wireless-Lösung zur Übertragung von
Lautsprechersignalen an. Da WLAN-
Router, Mikrowellen und Bluetooth-
Geräte jedes Funksignal stören, besteht
das Wireless-System aus einer gegen
Störsignale unempfindlichen Sendeeinheit,
womit wir ein unverfälschtes Signal
und somit einen optimalen Klang in
CD-Qualität erzielen. Wireless-Lösungen
sind eine komfortable Ergänzung, die
insbesondere für kompakte Systeme in
integrierter Form sehr gefragt sind.
Wie sehen Sie den Absatztrend im
Vergleich von klassischem Stereo zu
Mehrkanalsurround?
Beide Zielgruppen stellen unterschiedliche
Anforderungen an einen Lautsprecher.
Der Merkanalmarkt wird in erster
Linie durch Heimkinoanwendungen
angetrieben und hat daher im Einstiegsbereich
nach Stückzahlen eine breite
Käuferschicht. Das Wachstum im Stereosegment
zeigt, dass es einen Trend
zurück zur reinen Musikwiedergabe gibt.
Impressionen von der IFA
Ein Jahr nach ihrem 50. Geburtstag ging die
IFA in die nächste Runde und präsentierte
sich größer denn je. Vom 2. bis 7. September
öffnete die Messe in der Bundeshauptstadt
wieder ihre Pforten und lud die technikbegeisterten
Massen auf ihre insgesamt
140 200 Quadratmeter große Ausstellungsfläche
ein, um unter anderem die neusten
Audioentwicklungen kennenzulernen. Dem
Publikum wurden an zahlreichen Messeständen
und in übergroßen Ausstellungshallen
Innovationen aus den Bereichen 3D-Fernseher,
Tablet-Computer und Haushaltselektronik
präsentiert. Lag der Fokus der Veranstaltung
bei Messegründung noch auf dem
Wort „Funk“, wird es mittlerweile immer
schwieriger, echte Trends und Neuheiten
in diesem Segment aufzuspüren. Immerhin
widmete sich noch eine der 28 Ausstellungshallen
dem Thema Audio und versuchte, an
die Gründungsgeschichte der Messe zu erinnern.
Ob das gelingt, wollten wir uns selbst
ansehen, und statteten der 51. IFA einen
Besuch in Berlin ab. Und tatsächlich stellten
auf der Messe Hi-Fi-Urgesteine wie Canton,
Onkyo
An Onkyos IFA-Stand stießen wir auf eine
ganze Armada an neuen Produkten. Das
professionelle Heimkino wird zukünftig mit
den beiden AV-Flaggschiffen TX-NR5009
und TX-NR3009 ausgebaut, die sich mit
einer THX-Ultra-2-Plus-Zertifizierung in jedes
Ambiente einbetten. „Von Mehrkanal
zu Stereo“ heißt es mit den beiden Stereovollverstärkern
A-9000R und A-9070, dem
Netzwerktuner T-4070 und dem CD-Player
C-7070. Die in modernem Design und robuster
Verarbeitung aufeinander abgestimmten
Komponenten sollen sowohl dem
Hi-Fi-Neueinsteiger als auch dem erfahrenen
Hörer ein besonderes Klangerlebnis bieten.
Für Gadget-Liebhaber hat Onkyo eine iOnly-
Serie für iPods im Programm. Die Produkte
Play, Bass und Stream verbinden Funktionalität
mit modernstem Design.
Gerätename:
Onkyo A-9000R, T-4070, C-7070
Preis:
1 499, 799, 499 Euro
Elac, Magnat und Quadral neue Produktserien
vor. Das Trendthema des netzwerkbasierten
Audio streamings verwehrte sich auch
der IFA nicht und verschaffte Herstellern wie
Sonos, Onkyo und Loewe offene Augen
und Ohren. Ein weiterer Trend war in der
Zusammenführung von Verstärkern, Playern
und iPod-Dockingstations zu kompakten
Minianlagen zu erkennen, die nicht nur als
Zweitsysteme das begeisterte Publikum von
Jung bis Alt ansprachen. Noch portab ler
ging es nur mit den Radiotunern von Tivoli
Audio und Pure zu, die mit UKW und DAB
Plus ganz modern auf analogen und digitalen
Pfaden sendeten. Damit war der Gründungsgedanke
der Fachmesse zumindest
wieder ein Stück weit Programm und ließ
Hoffnung für die nächs ten Jahre aufkommen.
Mit 238 000 Besuchern und 1 441
Ausstellern wurde die Großveranstaltung
zumindest ihrem Ruf als weltweit größte
Unterhaltungselektronikmesse wieder einmal
gerecht. Wie wir die IFA 2011 unterm
Berliner Funkturm erlebten, erfahren Sie in
unserer IFA-News-Strecke.
Internet:
www.onkyo.de
Bilder: Auerbach Verlag, GP Acoustics, Messe Berlin
10 AUDIO TEST | 4.2011 | www.audio-test.at