AUDIO TEST Stereo + Surround (Vorschau)
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Philips BDP9600/12<br />
Philips BDP9600/12<br />
„Solider Tongeber“<br />
Testsieger<br />
AUSGABE 4.2011<br />
Wie viel Verpackung passt um einen Bluray-Player?<br />
Diese Frage wird sich unweigerlich<br />
derjenige stellen, der Philips‘ Flaggschiff<br />
von den Pappen und Papieren befreien darf.<br />
Selbst Bedienungsanleitung, Netzstecker<br />
und Fernbedienung kommen in zwei separaten<br />
Pappschachteln unter. Alle Verpackungsmaterialien<br />
bestehen aus Recycling-Papier.<br />
Ist der BDP jedoch entpackt, gefällt sofort<br />
die teilweise verspiegelte Front im schwarzgrauen<br />
Design. Um Störungen durch andere<br />
Geräte auszuschließen, hat das Aluminiumgehäuse<br />
eine außergewöhnliche Stärke von<br />
3 Millimetern, was sich jedoch nicht negativ<br />
auf das elegante Erscheinungsbild auswirkt.<br />
Das im verspiegelten Teil der Front untergebrachte<br />
dimmbare Display ist im ausgeschalteten<br />
Zustand als solches nicht zu erkennen.<br />
Auch die Bedienfelder mit Berührungssensor<br />
und eine verschließbare USB-Schnittstelle<br />
sind dort zu finden. Das Laufwerk weist eine<br />
robuste ausfahrbare Schublade auf. Bei unserem<br />
Testgerät war leider die mitgelieferte<br />
Fernbedienung defekt, hier erwies sich die<br />
Easy-Link-Funktion jedoch als nützlich: Der<br />
Player ließ sich mit dem Signalgeber eines<br />
TVs aus dem Hause Philips einwandfrei bedienen.<br />
Benutzt wird dazu das Standardprotokoll<br />
CEC* über die HDMI-Verbindung.<br />
An der Geräterückseite befinden sich alle<br />
wichtigen Anschlüsse. Für den analogen<br />
Ton sind getrennte Cinch-Buchsen für die<br />
<strong>Stereo</strong>ausgabe und den Mehrkanalton vorhanden,<br />
allesamt farblich gekennzeichnet.<br />
Praktisch: Für die S/P-DIF*-Ausgabe wurde<br />
sowohl die optische als auch die koaxiale<br />
Variante verbaut. Für Netzwerkupdates, BD-<br />
Live sowie Streaming von Medienservern ist<br />
eine Ethernet-Schnittstelle vorhanden. Richtig<br />
nützlich ist der integrierte WLAN-Adapter,<br />
sodass selbst bei kabeltechnisch ungüns<br />
tiger Aufstellung des Gerätes eine Netzwerkverbindung<br />
hergestellt werden kann.<br />
Nach dem Einschalten des Gerätes wird<br />
der Nutzer mit einem sehr aufgeräumten<br />
Hauptmenü begrüßt, in dem man zwischen<br />
den Geräteeinstellungen und verschiedenen<br />
Medien wählen kann. Die Optionen sind<br />
umfangreich und übersichtlich angeordnet.<br />
Verweilt man kurze Zeit auf einem Menüpunkt,<br />
erscheint ein kleines Pop-up-Fenster,<br />
das nützliche Informationen zu der Option<br />
bereitstellt. Im Audiomenü ist zunächst die<br />
Einstellung aller Standardfunktionen möglich,<br />
einige zusätzliche Optionen sind aber<br />
ebenso verfügbar. Um plötzliche Lautstärkeanstiege<br />
zu vermeiden und selbst bei geringer<br />
Gesamtlautstärke Dialoge gut verständlich<br />
zu halten, kann ein Nachtmodus aktiviert<br />
werden. Bei der Automatikeinstellung werden<br />
dazu Informationen aus den Metadaten<br />
des Dolby-True-HD-Streams – sofern vorhanden<br />
– entnommen. Weiterhin kann ein<br />
PCM-Downsampling aktiviert werden. Ist<br />
der Play er per S/P-DIF* an einen älteren AV-<br />
Receiver angeschlossen, könnte dieser von<br />
Material höherer Sampling-Raten überfordert<br />
werden. Durch Einschalten der Funktion<br />
erfolgt für derartiges Material ein Downsampling<br />
auf 48 kHz. Zuletzt kann Neo:6 aus<br />
dem Hause DTS dazu verwendet werden,<br />
<strong>Stereo</strong>material auf alle Kanäle hochzurechnen,<br />
um einen volleren Klang zu erreichen.<br />
Die Lautsprecher lassen sich sehr genau einrichten;<br />
Abstand und Pegel sind für jeden<br />
einzelnen Kanal separat regelbar. Nützlich<br />
ist die Möglichkeit, beim laufenden Film per<br />
Overlay-Menü eine Audio-Sync einrichten zu<br />
können. So wird die Synchronizität von Bild<br />
und Ton immer problemlos gewährleistet.<br />
Philips vertraut bei der Bildverarbeitung dem<br />
Qdeo-Videoprozessor der Firma Marvell.<br />
Dieser soll mit speziellen Routinen bei der<br />
Bildverbesserung helfen, insbesondere bei<br />
der Aufbereitung von SD-Videomaterial.<br />
Auf den ersten Blick gelingt dies sehr gut,<br />
bei näherer Betrachtung offenbaren sich<br />
jedoch kleinere Schwächen. So gelingt die<br />
Skalierung durchweg gut, jedoch produziert<br />
der Algorithmus Rauschen, das selbst<br />
mit dem aktivierbaren Rauschfilter nicht zu<br />
100 Prozent entfernt werden kann. Die Vollbildkonvertierung<br />
genehmigt sich bei jedem<br />
Motivwechsel einen kurzen Moment, bevor<br />
sie das Bild auffängt. Dadurch entsteht eine<br />
stete Bildunruhe in Kombination mit einem<br />
leichten Bildruckeln und ab und an auftretenden<br />
Unschärfen.<br />
Das modern gestaltete Menü unterstützt den<br />
Nutzer stets mit Hilfetexten und Infografiken<br />
bei der Konfiguration<br />
Klare Linien prägen die Rückseite des BDP9600/12, die Analoganschlüsse sind vergoldet und ein SD-<br />
Kartenleser nimmt SD-Medien als zusätzlichen BD-Live-Speicher auf<br />
Der zeitliche Jitteranteil am digitalen<br />
Koaxausgang ist in seinem Betrag am Ausgangspegel<br />
unwichtig<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 43