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AUDIO TEST Stereo + Surround (Vorschau)

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Eine hohe Anzahl von Anschlussmöglichkeiten bestimmt die Ansicht der Rückseite. Rechts<br />

im Bild sind die XLR-Ausgänge mit den drei Subwoofer-Ausgängen zu erkennen<br />

le, die eine Einbindung in AMX- und<br />

Crestron-Steuerungen für Installationen<br />

anbietet. Auf der spartanischen Front<br />

befinden sich im Miniklinkenformat ein<br />

Kopfhörer und ein Multifunktionsanschluss;<br />

Letzterer verarbeitet entweder<br />

ein Analogsignal oder ein optisches Digitalsignal<br />

und bietet den Anschluss für<br />

das Messmikrofon.<br />

Von Haus aus ist der Arcam mit einer eigenen<br />

Einmessautomatik versehen, um<br />

seine klanglichen Möglichkeiten ausschöpfen<br />

zu können. Die selbst entwickelte<br />

Software misst und korrigiert die<br />

Lautstärke, den Frequenzgang der Lautsprecher<br />

und deren Abstand zum mitgelieferten<br />

Messmikrofon am Sweetspot<br />

für die Wiedergabe. Dabei stellte sich<br />

heraus, dass die Abstandsbestimmung<br />

zu den Lautsprechern sehr genau war<br />

und sich nur Abweichungen von wenigen<br />

Zentimetern ergaben. Das ist eine<br />

sehr gute Eigenschaft, denn sie weist<br />

auf eine präzise Auswertung der Testsignale<br />

hin. Interessanterweise wollte der<br />

Arcam unsere KEF-Standlautsprecher<br />

nach der Einmessung unbedingt bei<br />

40 Hertz (Hz) austrennen, um die Frequenzen<br />

darunter an den Subwoofer<br />

weiterzuleiten, obwohl wir die Schallwandler<br />

im Setup-Menü als „Large“ definiert<br />

hatten. Es besteht aber jederzeit<br />

die Möglichkeit, alle ermittelten Parameter<br />

von Hand zu korrigieren und auch<br />

selbst einzumessen.<br />

Das Ergebnis der Einmessung war besser<br />

als das anderer namhafter Verfahren. Es<br />

erzeugte eine erkennbar bessere Durchhörbarkeit<br />

in den Tiefmitten. Stimmen<br />

aus dem Center hatten dadurch einen<br />

deutlichen Charakter und wiesen keine<br />

überzogenen S-Laute oder Konsonanten<br />

auf. Die Folge war ein straffer,<br />

impulsfreudiger Klang in den Tiefmitten<br />

ohne aufgeweichten Bass – gegenüber<br />

der Konkurrenz ein klarer Vorteil. Dort<br />

dominiert nämlich zum Teil eine überzogene<br />

Bassbetonung, die immer wieder<br />

Details im klanglichen Geschehen<br />

verdeckt. Ein zusätzliches Plus ist die<br />

Dolby-Volume-Funktion des Arcam: Sie<br />

überzeugte sofort und hielt die Lautheitssprünge,<br />

die sich bei der Umschaltung<br />

des Programminhaltes ergeben<br />

können, auf konstantem Pegel. Im Hörtest<br />

begeisterte das <strong>Surround</strong>-Klangbild<br />

durch die genaue Reproduktion<br />

gewohn ter Details, ohne Bewegungsabläufe<br />

zu verschleiern.<br />

Die sehr klaren, verfärbungsarmen Mitten<br />

sorgten in Verbindung mit den Tiefmitten<br />

und Bässen für einen ordentlichen<br />

Druck, der nicht übertrieben wirkte.<br />

Auch in <strong>Stereo</strong> war der Klang sehr gut<br />

und detailreich, die Abbildung der räumlichen<br />

Tiefe und Breite der akustischen<br />

Bühne war ausgezeichnet auf dem gleichen<br />

hohen Niveau, das sich schon im<br />

<strong>Surround</strong>-Test aufzeigte. Die Messdaten<br />

unterstreichen das klangliche Niveau: Das<br />

Übersprechen der Kanäle ineinander beeinflusst<br />

bei einem Wert von –83 Dezibel<br />

(dB) bei 10 Kilohertz (kHz) in keiner Weise<br />

die saubere Trennung der Signale. Auch<br />

die dynamischen Werte und das Signalzu-Rauschverhältnis<br />

von 81 dB (gemes -<br />

sen 20 dB vor Vollaussteuerung) unterstützen<br />

die vorangegangene Aussage,<br />

genauso wie der unbedeutende Anteil<br />

der harmonischen Verzerrungen, der mit<br />

0,01 Prozent ermittelt wurde.<br />

Ein ganz besonderes Highlight des AV<br />

888 verbirgt sich im Servicemenü, denn<br />

hier lassen sich die Digitalfilter der D/A-<br />

Wandlung für 44,1 kHz, 88,2 kHz und<br />

für 192 kHz in fünf verschiedenen Filtervarianten<br />

umschalten. Der sich dadurch<br />

ändernde Klangeindruck für die räumliche<br />

Abbildung der akustischen Bühne<br />

in <strong>Stereo</strong> wie <strong>Surround</strong> ist zum Teil sehr<br />

eindrucksvoll und jedem audiophil Begeisterten<br />

zu empfehlen. Dies ist eine<br />

Eigenschaft, die bisher nur sehr wenige<br />

Hersteller in ihren Geräten anbieten.<br />

Die Grundeinstellung entspricht mit<br />

Filter 1 einem frequenzgangoptimierten<br />

Standardfilter, die weiteren Filterarten<br />

sind dagegen mit wenigen oder keinen<br />

Vorschwingern stärker impuls- und<br />

klangoptimiert. Als Fazit präsentiert sich<br />

hier ein Arcam mit einem großartigen<br />

Audioleistungspaket.<br />

Ungeradzahlige Anteile überwiegen im Verhältnis leicht<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Arcam<br />

Modell AV 888<br />

Preis<br />

5 499 Euro<br />

Maße B/H/T<br />

432 × 180 × 450 mm<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

17 kg<br />

Informationen<br />

www.arcam.de<br />

Stand-by-Leistungsaufnahme gemessen<br />

8,5 W<br />

Betriebsleistungsaufnahme<br />

ca. 81 W<br />

Netzschalter<br />

auf der Vorderseite<br />

Anschlüsse<br />

(*<strong>Stereo</strong>paare)<br />

HDMI<br />

Digital<br />

Audio<br />

koaxial<br />

Digital<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog.<br />

Audio<br />

Cinch *<br />

analog.<br />

Audio<br />

XLR *<br />

Eingänge 5 3 4 12 -<br />

Ausgänge 2 1 1 7 5<br />

sonstige Anschlüsse<br />

iPod-Dock, 3 × IR-Eingang, 3 × 12-V-Trigger<br />

Datenschnittstellen<br />

USB, Ethernet, RS-232 (Crestron/AMX)<br />

Features<br />

Klangregelung<br />

ja<br />

Lautsprecher-Setup<br />

ja<br />

Einmessautomatik<br />

ja<br />

Mehrzonenunterstützung<br />

ja, 2. Zone mit Ton und Bild, 3. Zone nur Ton<br />

Upscaling<br />

ja<br />

HD-Audio<br />

ja<br />

Pro Logic IIz/Audyssey DSX<br />

nein/nein<br />

<strong>Stereo</strong>-zu-<strong>Surround</strong>-Aufwertung<br />

ja<br />

Netzwerkfähigkeiten<br />

UPnP-Server<br />

Messdaten (HDMI/96kHz/–20 dBFs/Analogausgang –10 dBV) (Standardfilter)**<br />

Frequenzgangabweichg. (20 Hz–20 kHz)<br />

+/–0,12 dB<br />

Signal-zu-Rauschverhältnis (SNR)<br />

81 dB<br />

Dynamikverhalten (AES 17)<br />

79 dB<br />

Übersprechen bei 10 kHz<br />

–83 dB<br />

THD+N Ratio<br />

0,01 %, (0,004 % bei 0 dBFs)<br />

THD+N Level<br />

–89 dBV<br />

DFD (IMD) Distortion (IEC60/118/268)<br />

–94 dB<br />

max. Ausgangspegel analog bei 0 dBFs<br />

25,6 dBV<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 15/16<br />

Neutralität 5/6<br />

Dynamik 5/6<br />

Basswiedergabe 5/6<br />

Mittenwiedergabe 5/6<br />

Höhenwiedergabe 5,5/6<br />

Qualität Mehrkanalaufbereitung 9,5/12<br />

Bewertung<br />

Wiedergabequalität 50/58<br />

Bedienung/Installation 28,5/32<br />

Ausstattung/Verarbeitung 52/57<br />

Gesamt<br />

130,5 von 147 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 89/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 49<br />

** Erklärung finden Sie auf Seite 97

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