AUDIO TEST Stereo + Surround (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
die Seitenwände ausgerichtete Lautsprecher<br />
zum Einsatz, die den Klang größer,<br />
weiter und räumlicher erscheinen lassen.<br />
Boses Videowave definiert sich nicht als klassischer Fernseher – er zieht seine Zuschauer durch das<br />
vorbildliche Klangkonzept in seinen Bann, bei dem der Raum mit eingebunden wird<br />
transportiert. Für ein überzeugendes Resultat<br />
ist dabei jedoch eine entsprechende<br />
Raumausstattung Grundvoraussetzung.<br />
Damit das System korrekt funktioniert,<br />
sollten die umliegenden Seitenwände mit<br />
schallharten Materialien ausgestattet sein<br />
bzw. nicht mit verschiedenen Möbeln versehen<br />
werden. Nur so kann eine korrekte<br />
Schallreflexion gewährleistet werden. Hat<br />
man sich im Vorfeld bereits für eine Raumgestaltung<br />
mit zu vielen schalldämpfenden<br />
und diffus streuenden Akustikmaterialien<br />
entschieden, kann das gewünschte Ergebnis<br />
nicht garantiert werden. Auf ein ähnliches<br />
System greift auch Boses Fernseher<br />
Videowave zurück. Bietet der vorhandene<br />
Wohnraum keinen Platz für separate Lautsprecher<br />
oder sollen diese gar nicht erst<br />
ins Blickfeld geraten, bietet der Videowave<br />
ein entsprechendes All-in-One-System.<br />
Neben einer automatischen Raumklangeinmessung<br />
ist der Fernseher mit seitlich<br />
abstrahlenden Lautsprechern ausgestattet.<br />
Das dabei eingesetzte Phaseguide-System<br />
beruht fast auf dem gleichen akustischen<br />
Prinzip der Direct-Reflecting-Speaker. Anstelle<br />
direkt abstrahlender Lautsprecher<br />
kommen dabei jedoch ausschließlich auf<br />
Virtual <strong>Surround</strong><br />
Eine weitere Möglichkeit, den <strong>Surround</strong>-<br />
Ton trotz eingeschränkter Platzverhältnisse<br />
adäquat zu reproduzieren, bieten die sogenannten<br />
virtuellen <strong>Surround</strong>-Systeme.<br />
Diese gehören mittlerweile zur festen<br />
Grundausstattung aktueller Flachbildfernseher,<br />
finden aber auch in AV-Receivern<br />
und Soundbars ihren Einsatz. Technisch betrachtet<br />
versteht man unter dem virtuellen<br />
Klang die Lokalisation von Schallquellen aus<br />
einer Richtung, obwohl diese nicht in dieser<br />
spielen. Die virtuellen Verfahren simulieren<br />
dabei <strong>Surround</strong>-Lautsprecher, die<br />
jedoch tatsächlich von den beiden <strong>Stereo</strong>lautsprechern<br />
simuliert werden. Dabei greifen<br />
die Verfahren auf sogenannte Außenohr<br />
übertragungsfunktionen zurück, die<br />
die Signaländerungen des Schalls von der<br />
Quelle bis zum Ohr beschreiben. Für dessen<br />
korrekte Berechnung legen einige Hersteller<br />
ihren Systemen Mikrofone bei, die ähnlich<br />
einem Kopfhörer aufgesetzt werden. Mit impulshaften<br />
Geräuschen und verschiedenen<br />
Rauschverfahren wird die genaue Schallübertragung<br />
ermittelt, um an schließend<br />
die virtuellen <strong>Surround</strong>-Kanäle zu berechnen.<br />
Wird nun ein Signal von den Frontlautsprechern<br />
ausgegeben, vermittelt dies<br />
den Anschein, als würde es von zwei <strong>Surround</strong>-Speakern<br />
wiedergegeben werden.<br />
Auch wenn solche virtuellen Berechnungen<br />
klanglich funktionieren, schaffen sie es<br />
nicht, ein komplettes Lautsprecher sys tem<br />
zu ersetzen.<br />
Zwar ist der Videowave etwas tiefer als seine Flachbildkollegen, dafür lässt er diese aufgrund seiner innovativen Technik klanglich weit hinter sich. Dank<br />
des verbauten Waveguide wird der Tieftonbereich intelligent erweitert, die Phaseguide- und Array-Technologien sorgen für den raumfüllenden Klang<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Bose<br />
26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 4.2011 | www.audio-test.at