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Hardware<br />
Motorola Atrix + Lapdock<br />
Abb. 6: Das Motorola Phone Portal<br />
macht Zusatz-Apps wie etwa Air-<br />
Droid überflüssig und bietet zusätzliche<br />
Sicherheit.<br />
Abb. 7: Schließen Sie das Atrix per<br />
HDMI an ein TV-Gerät an, dann<br />
erscheint ein Dialog, über den Sie<br />
das Entertainment-Center starten.<br />
Benutzen Sie das Smartphone also zu Hause<br />
via WLAN, unterwegs über 3G und anschließend<br />
wieder per WLAN, dann sollten Sie<br />
damit gut über die Runden kommen und je<br />
nach Anzahl der Gespräche und Mails zwischen<br />
einem und drei Tagen schaffen. Anders<br />
sieht es aus, sobald Sie das Atrix zum Spielen<br />
benutzen und die volle Power der Dual-<br />
Core-CPU von nVidia zum Einsatz kommt.<br />
Dann ist nach rund fünf bis sechs Stunden<br />
der Akku leer.<br />
Das Lapdock<br />
Eine große Besonderheit des Atrix ist das optional<br />
erhältliche Dock mit Display und Tastatur,<br />
das sogenannte Lapdock. Es verfügt<br />
über einen separaten Akku, aber keinerlei<br />
Rechenpower. Zur Benutzung sind Sie somit<br />
voll auf das Atrix angewiesen. Die Tastatur<br />
ist etwas gewöhnungsbedürftig, und das Display<br />
lässt sich für ein bequemes Arbeiten<br />
nicht weit genug nach hinten kippen. Zudem<br />
unterstützt das aktuelle Lapdock kein Scrollen<br />
auf dem Touchpad. Immerhin lässt es<br />
sich einfach über einen Doppelklick auf die<br />
weiße LED des Touchpads ausschalten, und<br />
dank der zwei USB-Anschlüsse können Sie<br />
auf eine Maus ausweichen.<br />
Recht gewöhnungsbedürftig ist auch das<br />
Layout der Tastatur. So befinden sich zum<br />
Beispiel die Raute und die Minus-Taste über<br />
der Eingabetaste. Eigentlich ist auf dem Dock<br />
genügend Platz für ein richtiges Keyboard<br />
vorhanden, keine Ahnung, warum sich Motorola<br />
für diese Anordnung entschieden hat.<br />
Wir haben das Dock intensiv getestet und<br />
sind bis auf einzelne Mängel zufrieden.<br />
Positiv hervorheben muss man das Display<br />
des Lapdocks, das mit 1366x768 Pixeln nicht<br />
nur sehr hoch auflöst, sondern auch unheimlich<br />
scharf und hell ist. Die höchste Helligkeitstufe<br />
benötigt man beim normalen Arbeiten<br />
im Innern eigentlich nie. Sehr gut gefallen<br />
hat uns auch die Möglichkeit, Texte per<br />
Copy & Paste vom Smartphone in den Browser<br />
zu übernehmen. Apropos Auflösung: Es<br />
empfiehlt sich, die Standardschrift in Firefox<br />
ein paar Punkte größer einzustellen, weil die<br />
Fonts sonst arg klein ausfallen.<br />
Mit dem Update auf <strong>Android</strong> 2.3.4 hat<br />
Motorola auch dem Webtop eine neue Software<br />
spendiert (1.2.0-133_38). Firefox wurde<br />
auf Version 6.0 aktualisiert und einige kleine<br />
Fehler wurden behoben. Das Webtop OS<br />
basiert auf dem ARM-Port von Ubuntu.<br />
Besser als ein Chromebook?<br />
Das Lapdock bringt im direkten Vergleich mit<br />
einem Netbook, dem Google Chromebook<br />
oder dem Asus Transformer ein paar Vorund<br />
Nachteile mit. Der größte Nachteil ist die<br />
Online-Abhängigkeit. Wer zum Beispiel als<br />
Blogger einen Artikel offline schreiben<br />
möchte, ist auf <strong>Android</strong>-Apps angewiesen,<br />
da das Linux-System auf dem Lapdock im<br />
Wesentlichen nur einen Browser zur Verfügung<br />
stellt. Dank diverser Office-Suiten funktioniert<br />
das aber recht gut.<br />
Auch der Dateimanager ist in seinen Fähigkeiten<br />
arg beschnitten, so lassen sich zwar<br />
Dateien von einem externen USB-Datenträger<br />
auf das Telefon kopieren (wobei das nicht<br />
immer wie gewünscht geklappt hat), aber<br />
keinerlei Dateien auf dem Linux-Dateisystem<br />
betrachten. Das Lapdock verfügt zudem über<br />
keinen HDMI-Ausgang. Dieser ist dem Smartphone<br />
vorbehalten. Sie müssen sich also entscheiden,<br />
ob Sie das Smartphone an den<br />
Fernseher anschließen oder ans Lapdock.<br />
Gegenüber einem Netbook oder kleinen<br />
Notebook müssen Sie beim Lapdock also auf<br />
viele Funktionen verzichten, zusätzliche<br />
Software lässt sich zwar nach dem Rooten<br />
des Atrix und des Docks installieren, wirklich<br />
glücklich werden Sie damit aber nicht<br />
werden, da das System mit 1 GByte RAM<br />
auskommen muss und das Linux-System inklusive<br />
Firefox einen großen Teil davon in<br />
Anspruch nimmt. So bleiben knapp 100<br />
MByte RAM fürs Arbeiten. Da das Dock über<br />
keine Webcam verfügt, können Sie es nicht<br />
für Videotelefonie etc. nutzen. Hier müssen<br />
Sie das Atrix aus dem Dock nehmen und<br />
zum Smartphone wechseln. Diese Nachteile<br />
sind uns während der Nutzung aufgefallen<br />
und sollten vor einem Kauf beachtet werden.<br />
Im Vergleich zum Transformer hat das Lapdock<br />
den Vorteil, dass man damit auch telefonieren<br />
bzw. Gespräche annehmen kann.<br />
Zudem bieten Display und Tastatur deutlich<br />
mehr Platz. Der zusätzliche Akku im Dock<br />
sorgt für eine recht gute Akku-Laufzeit von<br />
bis zu acht Stunden. Er lässt sich im Notfall<br />
auch einfach dazu benutzen, das Smartphone<br />
aufzuladen. So haben Sie den Ersatzakku<br />
also quasi stets dabei. Den vielleicht<br />
größten Vorteil der Motorola-Lösung sehen<br />
Lapdock 500<br />
Mit dem Lapdock 500 hat Motorola bereits ein<br />
Nachfolgemodell auf Lager, das praktisch<br />
sämtliche Kritikpunkte behebt. Es bringt neben<br />
einem 14-Zoll-Display eine Webcam und einen<br />
Ethernet-Port mit, verfügt über ein kleineres<br />
Touchpad, dafür mit Scroll-Funktion, und einen<br />
VGA-Ausgang sowie einen SD-Kartenleser.<br />
Zum Preis gibt es noch keine Angaben.<br />
30<br />
März 2012<br />
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