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Einsteiger<br />
Firmware-Update<br />
Im schlimmsten Fall hat dies einen kompletten<br />
Datenverlust zur Folge. Vor jedem Firmware-Update<br />
sollte man also die wichtigsten<br />
Daten sichern.<br />
Alternative Firmware-<br />
Versionen<br />
Wer keine Lust hat, auf die Hersteller-Updates<br />
zu warten, oder bereits weiß, dass für<br />
sein Gerät keine neue Firmware mehr erscheinen<br />
wird, ist bei <strong>Android</strong> in der glücklichen<br />
Lage, auf eine riesige Entwickler-Community<br />
zurückgreifen zu können. Es gibt unzählige<br />
angepasste Firmwares für so gut wie<br />
jedes verfügbare <strong>Android</strong>-Gerät. So kann<br />
man selbst ältere und leistungsschwache Geräte<br />
noch mit der neuesten Version <strong>Android</strong><br />
2.2 bestücken und gleichzeitig durch einige<br />
Optimierungen noch etwas an Leistung aus<br />
der Hardware kitzeln.<br />
Für das manuelle Flashen einer alternativen<br />
Firmware, auch Custom-ROM genannt,<br />
ist in erster Linie ein Root-Zugriff, also ein<br />
Zugang mit tiefgreifenden Rechten für ein<br />
System, auf dem Gerät vonnöten.<br />
Die wohl bekannteste und am weitesten<br />
verbreitete alternative Firmware ist der CyanogenMod.<br />
Die Entwicklergemeinde rund<br />
um dieses Projekt stellt fertige und optimierte-Firmware-Versionen<br />
für fast alle bekannten<br />
Geräte zur Verfügung. Vom Uralt-<br />
Handy HTC Magic über das Nexus One bis<br />
hin zu aktuellen Smartphones kann man mit<br />
dem CyanogenMod immer auf die neueste<br />
<strong>Android</strong>-Version zurückgreifen.<br />
Einziger Haken ist dabei, dass bei <strong>Android</strong><br />
integrierte Google-Applikationen wie zum<br />
Beispiel Google Mail oder der <strong>Android</strong> Market<br />
nachträglich installiert werden müssen,<br />
da Google den CyanogenMod-Machern, wie<br />
auch allen anderen Custom Firmware-Herstellern<br />
keine Erlaubnis gibt, die geschützten<br />
Google Apps mitzuliefern. Da aber rund um<br />
den CyanogenMod eine riesige Community<br />
besteht und in diversen Foren sich zu dem<br />
Thema ausgetauscht wird, ist es ein Leichtes,<br />
entsprechende Anleitungen zu finden. Einen<br />
detaillierten Artikel zu CyanogenMod 7.1 finden<br />
Sie in <strong>Android</strong> <strong>User</strong> 01/2012 [2].<br />
Vorsicht, Garantieverlust!<br />
Es gibt noch jede Menge<br />
weitere Custom-Firmwares,<br />
deren Aufzählung<br />
allerdings einen gesonderten<br />
Bericht wert ist.<br />
Generell kann man jedoch<br />
sagen, dass es für<br />
sämtliche Bedürfnisse<br />
passende Versionen<br />
gibt. Von bunten Symbolen<br />
über erhöhten Prozessortakt<br />
bis hin zu komplett<br />
getauschter Benutzeroberfläche<br />
ist alles möglich. Die<br />
Entwickler von angepassten Firmwares<br />
nennt man nicht umsonst ROM-Köche,<br />
denn die zahlreichen Variationen unterscheiden<br />
sich oftmals nur in Kleinigkeiten.<br />
Fazit<br />
Das Thema Firmware-Update ist wie so vieles<br />
beim <strong>Android</strong>-System differenziert zu betrachten.<br />
Zum einen ist es für den Verbraucher<br />
von Vorteil, dass er auch nach dem Kauf<br />
eines Gerätes von neuen Versionen profitiert,<br />
zum anderen steigt so die Abhängigkeit von<br />
einem Hersteller und vor allem der Frust,<br />
wenn man zu lange auf eine Aktualisierung<br />
warten muss. Wer sein Telefon in erster Linie<br />
benutzen will, anstatt daran herumzubasteln,<br />
sollte sich vor dem Kauf über die vorinstallierte<br />
<strong>Android</strong>-Version und das Updateverhalten<br />
des Herstellers informieren. Zudem<br />
sollte man sich immer darüber im Klaren<br />
sein, dass man keine Updategarantie erhält<br />
und im Notfall mit dem vorinstallierten System<br />
leben muss. Gerade für Laien ist es ratsam,<br />
nur dann zur manuellen Variante zu<br />
greifen, wenn entweder Ihr Gerät zu alt ist<br />
oder es sicher ist, dass es keine Firmware-<br />
Updates mehr geben soll.<br />
<strong>Android</strong> ist ab Version 2.3 ein sehr rundes<br />
System, und die meisten Hersteller haben<br />
Ihre Update-Politik zum Besseren geändert,<br />
allen voran Sony Ericsson, aber auch Motorola<br />
und LG machen vieles besser. So werden<br />
die Verbraucher in Zukunft noch weniger<br />
Stress mit Firmware-Updates haben und können<br />
auf offizielle Updates warten. <br />
● ● ●<br />
Wer sich für eine manuelle Aktualisierung seines<br />
<strong>Android</strong>-Gerätes mit den hier beschriebenen<br />
oder anderweitig gefundenen Firmwares<br />
entscheidet, akzeptiert damit in jedem Fall<br />
einen Garantieverlust und verzichtet auf den<br />
Support des Herstellers. Man wird mit einer<br />
Custom-Firmware nur schwer Gewährleistungsansprüche<br />
geltend machen können, und<br />
auch ein offizielles OTA-Update erhält man mit<br />
dieser nicht mehr. Im schlimmsten Fall funktioniert<br />
das Telefon nach einem missglückten Upgrade<br />
überhaupt nicht mehr. Das Firmware-Upgrade<br />
ohne Hersteller-Support eignet sich somit<br />
nur für erfahrene Nutzer.<br />
Abb. 5: Das CyanogenMod-Logo<br />
steht für angepasste und optimierte<br />
Firmware-Versionen von diversen<br />
<strong>Android</strong>-Handys.<br />
Infos<br />
[1] Verteilung der <strong>Android</strong>-<br />
Versionen:<br />
http:// developer. android.<br />
com/ resources/ dashboard/<br />
platform‐versions. html<br />
[2] Thomas Leichtenstern, „So<br />
installieren Sie Cyaongen-<br />
Mod 7.1“, <strong>Android</strong> <strong>User</strong> 01/<br />
2012, S 102 und<br />
http:// www. android‐user. de/<br />
Magazin/ Archiv/ 2012/ 01/ UPD<br />
ATE‐So‐installieren‐Sie‐CyanogenMod‐7.<br />
1<br />
[3] René Hesse, Thomas Leichtenstern,<br />
Marcel Hilzinger,<br />
„<strong>Android</strong>-Handys und Tablets<br />
rooten“, <strong>Android</strong> <strong>User</strong><br />
01/2012, S. 98 und<br />
http:// www. android‐user. de/<br />
Magazin/ Archiv/ 2012/ 01/ And<br />
roid‐Handys‐und‐Tablets‐rooten<br />
<strong>Android</strong>-user.de März 2012 93