26.02.2014 Aufrufe

gwf Wasser/Abwasser Trinkwasserkommission (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

NETZWERK WISSEN Aktuell<br />

Extremereignisse am Computer<br />

CFD – ein Zukunftsthema<br />

Am Anfang steht die Idee. Wir haben irgendwo etwas gesehen oder gehört, was uns inspiriert. Oder wir nutzen<br />

ein Produkt, von dem wir glauben, dass wir es besser gestalten könnten. Der Phantasie des Menschen sind<br />

glücklicherweise keine Grenzen gesetzt. Denn so entstehen neue Ideen, neue Produkte, neue Strategien.<br />

Doch ist der Weg von der Idee<br />

zum Produkt so frei wie die Entwicklung<br />

einer Idee? Oft wird, nicht<br />

nur in kleinen und mittelständischen<br />

Betrieben, nach dem Prinzip<br />

„Trial und Error“ geplant und produziert,<br />

ohne das „Handwerk“ der Versuchsplanung<br />

zu nutzen. Doch die<br />

effektive Umsetzung bekannter und<br />

bewährter Techniken aus der Versuchsplanung<br />

hilft, das Problemverständnis<br />

wesentlich zu verbessern<br />

und dabei Kosten für die Produktentwicklung<br />

zu minimieren.<br />

Und was hat CFD (Computational<br />

Fluid Dynamics) damit zu tun?<br />

CFD weckt Ideen, CFD deckt auf,<br />

CFD verhindert Fehler. CFD kann<br />

vielleicht am besten mit einem<br />

Flugsimulator verglichen werden.<br />

Die Projektionstechnologien der<br />

Flugsimulatoren sind mittlerweile<br />

soweit ausgereift, dass ein angehender<br />

Pilot den Eindruck hat, sich<br />

in einer realen Situation in einem<br />

echten Flugzeug zu befinden.<br />

Sowohl reale Standardsituationen<br />

als auch Extremereignisse können<br />

am Flugsimulator durchgespielt<br />

werden, ohne Menschen und Material<br />

zu gefährden. Zudem werden<br />

erhebliche Kosten durch die Ausbildung<br />

in der virtuellen Realität<br />

gespart.<br />

Mit CFD verhält es sich ähnlich.<br />

Vorplanungen können in einer virtuellen<br />

Realität am Computer<br />

durchgeführt und aus den Ergebnissen<br />

die realen Begebenheiten<br />

besser geplant werden. Extremereignisse<br />

haben, bis auf mögliche<br />

Rechnerabstürze, bei der CFD-Simulation<br />

keine weiteren Folgen. CFD<br />

ist somit ein Instrument für alle Vorhaben,<br />

die sich in irgendeiner Form<br />

mit strömenden oder ruhenden Fluiden<br />

(z. B. Luft, <strong>Wasser</strong>, Schlämme,<br />

Öl, flüssige Metalle u. a.) auseinandersetzen.<br />

CFD ist ein Werkzeug,<br />

das in vielen verfahrenstechnischen<br />

Bereichen eingesetzt werden kann.<br />

Hierzu gehört nicht nur die Umwelttechnik,<br />

sondern zum Beispiel auch<br />

die Fahrzeugindustrie, die Flugzeugindustrie,<br />

die Lebensmittelindustrie,<br />

die kunststoffverarbeitende<br />

Industrie. CFD ist für angehende<br />

Ingenieure ein Betätigungsfeld mit<br />

Zukunft, da der Markt für CFD-An -<br />

wendungen rasant wächst. (Quelle:<br />

Aktionslinie Hessen- umwelttech<br />

(2009); http://www.hessen-umwelttech.de/<br />

mm/cfd_09_screen.pdf)<br />

Was ist eigentlich CFD?<br />

Der Begriff Computational Fluid<br />

Dynamics (CFD) bezeichnet die<br />

numerische Simulation von Strömungen.<br />

Am Fachgebiet <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

und Grundwasserschutz<br />

wird CFD praxisnah mithilfe gängiger<br />

CFD-Software gelehrt. Ziel der<br />

Veranstaltung „Strömungsmodellierung<br />

– Arbeitsschritte mit CFD“ ist<br />

es, dass die Teilnehmer mit einem<br />

kommerziellen CFD-Programm ein<br />

eigenes CFD-Modell komplett<br />

eigenständig aufsetzen, rechnen<br />

und auswerten können. „Learning<br />

by doing“ ist hierbei ein ganz<br />

wesentlicher Aspekt. Daher wird<br />

jedem Studierenden ein eigener<br />

Rechner mit der entsprechenden<br />

CFD-Software zur Verfügung<br />

gestellt. In einer Hausübung sollen<br />

die zuvor eingeübten Themen an<br />

einem praktischen Beispiel umgesetzt<br />

werden. Der Übungsinhalt<br />

kann vom Referenten vorgegeben<br />

werden, willkommen sind aber<br />

auch eigene Ideen aus der <strong>Wasser</strong>versorgung.<br />

Weitere Informationen:<br />

Dr.-Ing. Alexander Sonnenburg,<br />

Leiter der Arbeitsgruppe Experimental &<br />

Computational Fluid Dynamics,<br />

TU Darmstadt,<br />

Petersenstraße 13, 64287 Darmstadt,<br />

E-Mail: a.sonnenburg@iwar.tu-darmstadt.de,<br />

Tel. (06151) 16-3447<br />

www.iwar.tu-darmstadt.de/wv/lehre_7/<br />

lehrveranstaltungen_5/lehre_c_<br />

numerisch.de.jsp<br />

Mischprozess in 3 Bildern in einem statischen Mischer.<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlage.<br />

Juli/August 2013<br />

798 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!