Komplettes Magazin als E-Paper - Flotte.de
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SPECIAL REIFEN UND REIFENHANDLING<br />
ziellen Lösungs-Styrol-Butadien-Kautschuken<br />
(SBR) von Lanxess kann <strong>de</strong>r Rollwi<strong>de</strong>rstand weiter<br />
reduziert und die Nasshaftung erhöht wer<strong>de</strong>n.<br />
Unserer Meinung nach trägt zu<strong>de</strong>m das EU-<br />
Reifenlabel einen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Teil dazu bei,<br />
die Reifenentwicklung stetig voranzutreiben, da<br />
die Leistung für je<strong>de</strong>rmann sichtbar wird. Das<br />
wie<strong>de</strong>rum erhöht die Bemühungen <strong>de</strong>r Reifenhersteller,<br />
in <strong>de</strong>n zentralen Leistungskriterien<br />
besser zu sein <strong>als</strong> ihre Mitbewerber.<br />
<strong>Flotte</strong>nmanagement: SUVs erfreuen sich auch im<br />
User-Chooser-Bereich zunehmen<strong>de</strong>r Beliebtheit.<br />
Welche speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen stellen diese<br />
gelän<strong>de</strong>gängigen Fahrzeuge an die Entwicklung<br />
von „grünen Reifen“ für dieses Segment?<br />
Axel Vaßen: Ein „Grüner Reifen“ für SUVs ist<br />
nicht nur hinsichtlich <strong>de</strong>r Kautschukmischungen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch in Bezug auf die Konstruktion<br />
eine Herausfor<strong>de</strong>rung für die Reifenindustrie.<br />
Denn insbeson<strong>de</strong>re die unterschiedlichen Untergrün<strong>de</strong>,<br />
seien es glatte Fahrbahnen o<strong>de</strong>r eben<br />
auch raues Gelän<strong>de</strong>, bedingen eine erhöhte Stabilität<br />
<strong>de</strong>r Reifen. Dies führt wie<strong>de</strong>rum zu einem<br />
schwereren Reifen, <strong>de</strong>r natürlich auch einen höheren<br />
Rollwi<strong>de</strong>rstand und damit einen höheren<br />
Kraftstoffverbrauch besitzt. Jedoch beweisen<br />
unter an<strong>de</strong>rem die „grünen“ Entwicklungen bei<br />
Lkw-Reifen, dass Anfor<strong>de</strong>rungen wie hohe Stabilität<br />
und ein hohes Fahrzeuggewicht keine Ausschlusskriterien<br />
für „Grüne Reifen“ sind. Daher<br />
gehen wir davon aus, dass auch im SUV-Segment<br />
ein Trend zu rollwi<strong>de</strong>rstandsarmen Reifen, die<br />
eben auch die Robustheit und Stabilität für Gelän<strong>de</strong>ausflüge<br />
bieten, zu verzeichnen sein wird.<br />
<strong>Flotte</strong>nmanagement: Schon jetzt läuft die Produktion<br />
von Winterreifen bei <strong>de</strong>n Reifenherstellern<br />
auf vollen Touren. Bisher fehlen jedoch<br />
rollwi<strong>de</strong>rstandsoptimierte Winterreifen im Sortiment<br />
vieler Hersteller. Warum ist die Herstellung<br />
von „Grünen Reifen“ für die Wintersaison so<br />
schwierig?<br />
Synthesekautschuke von Lanxess machen rollwi<strong>de</strong>rstandsarme<br />
Hochleistungsreifen möglich<br />
Axel Vaßen: Der Winterreifen hat von seiner<br />
Konzeption her an<strong>de</strong>re Funktionsansprüche <strong>als</strong><br />
ein Sommerreifen. Beispielsweise sollen Winterreifen<br />
<strong>de</strong>m Fahrzeug auch auf Schnee <strong>de</strong>n<br />
nötigen Grip verleihen, das be<strong>de</strong>utet aber auch<br />
ein weicheres, tieferes Profil, um eine bessere<br />
Traktion im Schnee zu gewährleisten. Bereits<br />
zur vorhergehen<strong>de</strong>n Winterreifensaison hatten<br />
einige Hersteller rollwi<strong>de</strong>rstandsoptimierte<br />
Winterreifen angekündigt. Beim EU-Reifenlabel<br />
bewegten sich die Winterreifen im Großen<br />
und Ganzen beim Rollwi<strong>de</strong>rstand auf <strong>de</strong>m „C“-<br />
Niveau. Wir können auf die kommen<strong>de</strong>n Winterreifen<br />
gespannt sein, da früher o<strong>de</strong>r später auch<br />
in diesem Segment mit Labelwerten im „A“- und<br />
„B“-Bereich beim Rollwi<strong>de</strong>rstand zu rechnen ist.<br />
<strong>Flotte</strong>nmanagement: Pünktlich zum Start <strong>de</strong>s<br />
EU-Reifenlabels im vergangenen Winter konnten<br />
Verbraucher mithilfe <strong>de</strong>s Spritspar-Rechners<br />
von Lanxess die zu erwarten<strong>de</strong>n Einsparungen<br />
bei <strong>de</strong>r Umrüstung auf „Grüne Reifen“ errechnen.<br />
Auf welcher Grundlage erfolgt die Berechnung<br />
<strong>de</strong>s Sparpotenzi<strong>als</strong>? Können Sie anhand<br />
eines Beispiels <strong>de</strong>n Spareffekt von „Grünen Reifen“<br />
gegenüber Standardreifen erläutern?<br />
Axel Vaßen: Der Spritspar-Rechner ist eine Gemeinschaftsentwicklung<br />
<strong>de</strong>r Technischen Universität<br />
München und von Lanxess. Darüber<br />
hinaus war es für uns wichtig, dass eine unabhängige<br />
Institution, in unserem Fall <strong>de</strong>r TÜV<br />
Rheinland, die gesamte Applikation zertifiziert<br />
und damit auch <strong>de</strong>n Mehrwert für <strong>de</strong>n Verbraucher<br />
bescheinigt.<br />
Ich gebe Ihnen für die Berechnung ein Beispiel:<br />
Mit einem Wechsel von„F“- auf „B“-Reifen spart<br />
ein Autofahrer bei einer Laufleistung von 15.000<br />
Kilometern, einem Durchschnittsverbrauch von<br />
sieben Liter auf hun<strong>de</strong>rt Kilometern und einem<br />
Kraftstoffpreis von 1,60 Euro im Jahr etwa 135<br />
Euro an Treibstoffkosten. Zu<strong>de</strong>m kann <strong>de</strong>r Nutzer<br />
mit <strong>de</strong>r App auch gleich erfahren, nach wie<br />
Axel Vaßen: „Rollwi<strong>de</strong>rstandsoptimierte<br />
Reifen mit Labelwerten von „A“ o<strong>de</strong>r „B“ bei<br />
<strong>de</strong>r Nasshaftung verkürzen <strong>de</strong>n Bremsweg<br />
auf nasser Fahrbahn aus 80 Stun<strong>de</strong>nkilometer<br />
um rund 18 beziehungsweise 14 Meter im<br />
Vergleich zu einem „F“-gelabelten Reifen.“<br />
vielen Kilometern beziehungsweise Monaten<br />
sich <strong>de</strong>r mögliche Mehrpreis eines „Grünen Reifens“<br />
amortisiert. Im Falle eines Aufpreises von<br />
zehn Euro wür<strong>de</strong> sich <strong>de</strong>r Wechsel in diesem Beispiel<br />
nach bereits vier Monaten o<strong>de</strong>r 4.400 Kilometern<br />
bezahlt machen. Darüber hinaus gibt die<br />
Applikation auch Auskunft über Einsparungen<br />
bei Kohlenstoffdioxid-Emissionen, Kraftstoffverbrauch<br />
und die Bremswege <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
Reifenklassen.<br />
<strong>Flotte</strong>nmanagement: Welche weiteren Funktionen<br />
bietet <strong>de</strong>r Spritspar-Rechner von Lanxess<br />
bereits heute <strong>de</strong>m Verbraucher? Und wie kann<br />
<strong>de</strong>r Spritspar-Rechner auch <strong>Flotte</strong>nverantwortliche<br />
bei <strong>de</strong>r täglichen Arbeit unterstützen?<br />
Sind mittelfristig Entwicklungen insbeson<strong>de</strong>re<br />
für <strong>de</strong>n <strong>Flotte</strong>nbereich geplant?<br />
Axel Vaßen: Unsere Spritspar-App gibt nicht<br />
nur Auskunft zum Sparpotenzial von „Grünen<br />
Reifen“, son<strong>de</strong>rn auch Informationen zu <strong>de</strong>m<br />
verän<strong>de</strong>rten Bremsweg auf nasser Fahrbahn<br />
durch <strong>de</strong>n Wechsel auf „grüne“ Hochleistungsreifen.<br />
Rollwi<strong>de</strong>rstandsoptimierte Reifen mit<br />
Labelwerten von „A“ o<strong>de</strong>r „B“ bei <strong>de</strong>r Nasshaftung<br />
verkürzen <strong>de</strong>n Bremsweg auf nasser Fahrbahn<br />
aus 80 Stun<strong>de</strong>nkilometer um rund 18 beziehungsweise<br />
14 Meter im Vergleich zu einem<br />
„F“-gelabelten Reifen. Somit steht das schlechter<br />
bereifte Fahrzeug rund vier Fahrzeuglängen<br />
vor <strong>de</strong>m Fahrzeug mit Hochleistungsreifen. Im<br />
Ernstfall können diese Meter Leben retten.<br />
Den <strong>Flotte</strong>nverantwortlichen bieten wir jetzt<br />
einen <strong>Flotte</strong>n-Rechner an, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Fuhrparkmanager<br />
seine gesamte <strong>Flotte</strong> mit allen Fahrzeugklassen<br />
eingeben und dann – anhand <strong>de</strong>s<br />
EU-Reifenlabels – <strong>de</strong>n Spareffekt bei <strong>de</strong>r Umrüstung<br />
auf „Grüne Reifen“ errechnen kann. Dabei<br />
können auch spezielle Kenndaten wie etwa<br />
die Achsgewichte bei Lkw o<strong>de</strong>r Fahrertrainings<br />
mit in die Berechnung einbezogen wer<strong>de</strong>n, um<br />
realitätsnahe Einsparungen zu kalkulieren. Der<br />
<strong>Flotte</strong>n-Rechner soll <strong>Flotte</strong>nverantwortliche<br />
dabei unterstützen, die Reifenthematik für ihren<br />
Fuhrpark umfassend zu kalkulieren. Die Ergebnisse<br />
wer<strong>de</strong>n in Grafiken übersichtlich dargestellt.<br />
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<strong>Flotte</strong>nmanagement 4/2013