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1.3. Spektroskopische Eigenschaften<br />

1.3.2 Hyperfeinstruktur<br />

Das einzig stabile Isotop von Praseodym ( 141 Pr) besitzt einen Kernspin von<br />

59<br />

I = 5/2. Dies führt zur Hyperfeinaufspaltung der einzelnen Kristallfeldzustände.<br />

Die Hyperfeinstruktur (HFS) ist für die vorliegende Arbeit von besonderem Interesse,<br />

da innerhalb dieser geeignete Niveausysteme zur Lichtspeicherung gefunden<br />

werden können. Im Folgenden wird der letzte Teil des Hamiltonoperators (1.1)<br />

näher betrachtet, welcher sich in einen Magnetfeld-unabhängigen Teil und einen<br />

abhängigen Teil separieren lässt:<br />

Ĥ H FS =<br />

Ĥ H F + Ĥ<br />

} {{ Q<br />

}<br />

+ Ĥ Z + Ĥ } {{ } z<br />

unabhängig von ⃗B abhängig von ⃗B<br />

(1.3)<br />

Da die dotierten Pr 3+ -Ionen zwei Elektronen in der 4f-Schale aufweisen, bilden<br />

sich die Kristallfeldzustände als Singuletts aus 2 . Aufgrund der gepaarten Elektronenspins<br />

und der niedrigen Symmetrie des Kristallfeldes sind die einzelnen Komponenten<br />

des Erwartungswerts des Gesamtdrehimpulses in erster Ordnung Störungsrechnung<br />

identisch Null (〈ψ|J i |ψ〉 = 0 mit i = x, y, z) [58,59]. Erst in zweiter<br />

Ordnung wirkt sich der Gesamtdrehimpuls auf die HFS aus, so dass alle Terme in<br />

(1.3) in derselben Größenordnung zur Hyperfeinwechselwirkung beitragen.<br />

1.3.2.1 Hyperfeinstruktur ohne externes Magentfeld<br />

Für den Fall, dass kein externes Magnetfeld vorhanden ist, sind die Zeeman-<br />

Beiträge (Ĥ Z + Ĥ z ) Null (s. Kap. 1.3.2.2). Dann spielen lediglich die Hyperfeinwechselwirkung<br />

Ĥ H F und die Kernquadrupolwechselwirkung Ĥ Q eine Rolle. Die<br />

magnetische Komponente der Hyperfeinwechselwirkung ist durch<br />

Ĥ (mag)<br />

H F<br />

= A 2 J ⃗ I · ˆΛ · ⃗I (1.4)<br />

gegeben [60], wobei A J die Hyperfein-Kopplungskonstante des spezifischen<br />

J-Multipletts und ⃗I = (I x , I y , I z ) der Vektor der nuklearen Spinoperatoren ist.<br />

Der Tensor ˆΛ hängt vom Gesamtdrehimpuls J ab und ist daher erst in zweiter<br />

Ordnung relevant:<br />

Λ αβ =<br />

2J+1 ∑<br />

n=1<br />

〈0|J α |n〉〈n|J β |0〉<br />

E n − E 0<br />

(1.5)<br />

Hierbei sind α und β die Achsen {x, y, z} und E 0 die Energie des Zustandes |0〉, welcher<br />

durch (1.3) beschrieben wird (also z.B. 3 H 4 (0) oder 1 D 2 (0)). E n bezeichnet die<br />

Energien der übrigen Kristallfeldzustände |n〉 des entsprechenden J-Multipletts.<br />

Infolge des Kernspins von I = 5/2 besitzt der Pr 3+ -Kern ein elektrisches Quadrupolmoment,<br />

welches mit dem inhomogenen elektrischen Feld der umgebenden<br />

Ladungsträger wechselwirkt. Der resultierende Beitrag zur HFS ist durch<br />

I<br />

2<br />

Ĥ Q = P − I(I + 1)/3 + (η/3) I 2 − I 2 (1.6)<br />

z ′ x ′ y ′<br />

2 Bei einer ungeraden Anzahl von Elektronen spricht man von Kramers-Ionen. In diesem Fall<br />

bilden sich Multipletts aus, die zu einer verstärkten Hyperfeinwechselwirkung mit Aufspaltungen<br />

im Bereich von ∆ν H FS ≃ 1 GHz führen können.<br />

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