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3.2 Strahlerzeugung und Pulsformung<br />
3.2. Strahlerzeugung und Pulsformung<br />
Die optische Strahlung wird durch einen durchstimmbaren Dauerstrich-<br />
Farbstofflaser (SIRAH Matisse DX, Farbstoff: Rhodamin 6G) bereitgestellt, welcher<br />
von einem diodengepumpten Festkörperlaser (Coherent Verdi V10) gepumpt<br />
wird. Bei einer Pumpleistung von ca. 7 W wird bei λ = 605, 98 nm eine Ausgangsleistung<br />
von ca. 1 W erreicht. Frequenzfluktuationen werden mittels einer<br />
integrierten Stabilisierung auf einen Referenzresonator nach dem Pound-Drever-<br />
Hall-Verfahren minimiert [116]. Die spezifizierte Frequenzbandbreite auf einer<br />
Zeitskala von 100 ms beträgt ∆ν F lukt. ≃ 100 kHz. Die Strahlung wird durch eine<br />
Einmodenglasfaser zum optischen Aufbau geleitet. Bei Ein- und Auskopplung sowie<br />
durch Streuung innerhalb der Faser treten Verluste auf, so dass am Experiment<br />
Leistungen im Bereich von 400 bis 600 mW zur Verfügung stehen.<br />
Die ausgekoppelte Strahlung wird durch Strahlteiler in vier Strahlwege aufgespalten.<br />
Jeweils 5 % der Gesamtleistung entfallen auf die Strahlwege Nachweis 1<br />
und Nachweis 2, welche unter anderem zur Absorptionsspektroskopie verwendet<br />
werden. Die restlichen 90 % können durch eine Kombination von Polarisationsstrahlteilerwürfel<br />
und Verzögerungsplatten variabel auf die Strahlwege Kontroll 1<br />
und Kontroll 2 aufgeteilt werden.<br />
Um aus der kontinuierlichen Strahlung die benötigten Laserpulse zu generieren,<br />
durchlaufen alle Strahlen akusto-optische Modulatoren (AOM). Die hier<br />
genutzten AOM (Brimrose BRI-VFF-80-50-V-B1-F1) besitzen eine Zentralfrequenz<br />
von 80 MHz und erlauben eine Frequenzvariation um ±25 MHz. Die Hochfrequenzsignale<br />
für die AOM werden von HF-Treibern generiert, welche auf dem Prinzip<br />
der direkten digitalen Synthese (DDS) basieren. Hierdurch kann eine hohe Auflösung<br />
(≃ 1 Hz) und Stabilität (< ±2 ppm/ ◦ C) der erzeugten HF-Welle erreicht werden.<br />
Die AOM im Strahlengang Nachweis 1, Nachweis 2 und Kontroll 2 werden mit<br />
DDS-Treibern der Firma Crystal Technology (AODS 20160-1) betrieben. Die Frequenzinformation<br />
wird hier digital übergeben, die Amplitude der HF-Welle wird<br />
durch Pulsgeneratoren (Agilent 33220A) analog gesteuert. Aufgrund der langsamen<br />
Datentransferrate werden diese Treiber vorwiegend für einfache Pulsverläufe<br />
konstanter Frequenz eingesetzt.<br />
Eine Sonderstellung nimmt der DDS-Treiber für den AOM im Strahlengang Kontroll<br />
1 ein. Da die Pulsverläufe in diesem Strahlengang wesentlich komplexer sind<br />
und in kurzen Zeitabständen geändert werden müssen (s. Kap. 7.2), kommt ein<br />
DDS-Treiber der Firma AA Opto-Electronic (DDSPA-B8b23b-0) zum Einsatz. Dieser<br />
wird mit einer Taktrate von bis zu 10 MHz über 32 TTL-Kanäle einer Wandlerkarte<br />
(NI-PCIe-6535) ausschließlich digital angesteuert und erlaubt schnelle Variationen<br />
von Frequenz und Amplitude [117].<br />
Die AOM werden in Doppel-Pass-Konfiguration [118] betrieben. Hierbei wird<br />
die erste Beugungsordnung mittels einer Iris-Blende selektiert und durch einen Retroreflektor<br />
zurückgeworfen. Der Strahl wird erneut im AOM gebeugt und verläuft<br />
anschließend antikollinear zur anfänglichen Ausbreitungsrichtung. Der zweifach<br />
gebeugte Strahl wird durch eine Kombination von λ/4-Platte und Strahlteilerwürfel<br />
separiert. Dieser Aufbau ermöglicht eine Verdopplung des Verstimmbereichs<br />
auf 160 ± 50 MHz, sowie eine räumlich stabile Lage des Ausgangsstrahls.<br />
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