28.02.2014 Aufrufe

Download (8Mb) - tuprints

Download (8Mb) - tuprints

Download (8Mb) - tuprints

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 6. Reduktion der Dekohärenz mittels externer Magnetfelder<br />

Raman-Streuung mit einem Laserpuls.<br />

Im Gegensatz zur Lichtspeicherung wird also bei der Spinecho-Technik die initiale<br />

Kohärenz nicht auf optischem Wege in einem einzigen Ensemble, sondern<br />

mittels HF-Anregung in neun Ensembles (für B = 0) bzw. 72 Ensembles (für B ≠ 0)<br />

simultan erzeugt. Da die HF-Rephasierung und die Detektion des Echos mittels<br />

der kohärenten Raman-Streuung ebenfalls in allen Ensembles parallel stattfindet,<br />

erfordert die Spinecho-Technik keine komplizierte Präparation von spektral isolierten<br />

Ensembles wie im Falle von EIT. Das hier vorgestellte Verfahren eignet sich<br />

somit ideal, um auf einfachem und direktem Wege den Einfluss externer Magnetfelder<br />

auf die Kohärenzeigenschaften der HFS in Pr:YSO zu untersuchen.<br />

6.2.2 Dekohärenz in Pr:YSO<br />

Der Wirtskristall Y 2 SiO 5 ist ein Isolator hoher Güte. Elektrische Feldfluktuationen<br />

aufgrund freier Ladungsträger tragen daher nur unwesentlich zur Dekohärenz<br />

der Hyperfeinniveaus der dotierten Pr 3+ -Ionen bei [154]. Die Dotierungsionen<br />

besitzen allerdings infolge des Kristallfeldes ein permanentes elektrisches Dipolmoment,<br />

welches zudem von deren Anregungszustand abhängt. Wird dieser<br />

durch ein externes optisches Feld geändert, kommt es aufgrund von Dipol-Dipol-<br />

Wechselwirkungen zur Änderung der Resonanzfrequenzen der umgebenden Pr 3+ -<br />

Ionen. Dieser Effekt kann als optisch „induzierte“ Dekohärenz interpretiert werden<br />

und ist auch als instantane spektrale Diffusion bekannt [155, 156].<br />

Ohne externe Anregungen sind vor allem magnetische Wechselwirkungen zwischen<br />

den Pr 3+ -Ionen und den umgebenden Y 3+ -Ionen für die Dekohärenz verantwortlich.<br />

Bei Pr 3+ :Y 2 SiO 5 handelt es sich allerdings um ein intrinsisch rauscharmes<br />

System. Hierzu tragen sowohl die elektronische Abschirmung der 4 f -Schale<br />

(s. Kap. 1.1) als auch die geringen kernmagnetischen Momente des Wirtskristalls<br />

bei [46].<br />

Das Magnetfeld am Ort eines Pr 3+ -<br />

Ions durch das Nächste-Nachbar-Pr 3+ - B B B B B B B<br />

Ion beträgt B P r = 1, 4 G. Dies übersteigt<br />

das entsprechende Feld der Y 3+ -Ionen B A B B B B B<br />

von B Y = 0, 011 G um mehrere Größenordnungen<br />

[157]. Bei Abwesenheit starker<br />

externer Felder definieren die Pr 3+ -<br />

B B B B B B B<br />

Ionen daher eine lokale Quantisierungsachse,<br />

an der sich die direkt benachbar-<br />

B B B B A B B<br />

ten Wirtsionen ausrichten. Dieser Kern B B B B B B B<br />

ist in Abbildung 6.5 grau hinterlegt. Infolge<br />

des Zeeman-Effekts kommt es dabei<br />

zu einer Verschiebung der Energieni-<br />

Abbildung 6.5: Skizze zum Spingittermodell.<br />

(A ≡ Pr 3+ ; B ≡ Y 3+ ; grau: „frozen core“)<br />

veaus der Ionen im Kern, wodurch diese<br />

von der weiteren Umgebung entkoppelt werden. Dieser Effekt trägt ebenfalls zu<br />

einer Reduktion von dekohärenten Einflüssen auf die Pr 3+ -Ionen bei und wird in<br />

der Literatur daher als „frozen core“ bezeichnet [158, 159].<br />

Der überwiegende Beitrag zur Dekohärenz entsteht durch magnetische Spin-<br />

76

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!