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Kapitel 1. Seltenerd-dotierte Festkörper<br />
Zustand möglich. Unter der Annahme, dass sich die Wellenfunktionen in einen<br />
elektronischen Teil |ϕ〉 und einen Spinanteil |m〉 separieren lassen, gilt [63]:<br />
µ i j = 〈i|µ| j〉 = 〈ϕ i |µ|ϕ j 〉〈m i |m j 〉 (1.14)<br />
Der optische Anteil 〈ϕ i |µ|ϕ j 〉 ist aufgrund der gleichen elektronischen Zustände<br />
für alle neun Übergänge identisch. Die relativen Oszillatorstärken f i j =<br />
|〈m i |m j 〉| 2 können daher aus dem Überlapp der Kernspinwellenfunktionen berechnet<br />
werden, welche wiederum den Eigenvektoren des effektiven Quadrupol-<br />
Hamiltonoperators (1.11) entsprechen. Tabelle 1.2 zeigt eine Übersicht der berechneten,<br />
sowie der experimentell gemessenen Oszillatorstärken der neun möglichen<br />
Hyperfeinübergänge im magnetfeldfreien Fall.<br />
Tabelle 1.2: Relative Oszillatorstärken f des Übergangs 3 H 4 (0) ↔ 1 D 2 (0) für B = 0 nach<br />
[50]. Die experimentellen Werte sind [64] entnommen. Übergänge vergleichsweise hoher<br />
relativer Oszillatorstärken sind grün hinterlegt.<br />
1 D 2 3 | ± 1<br />
H 〉 | ± 3 〉 | ± 5 〉<br />
2 2 2 4 <br />
| ± 1 〉 calc. 0,560 0,373 0,067<br />
2 exp. 0,55 0,38 0,07<br />
| ± 3 〉 calc. 0,399 0,594 0,007<br />
2 exp. 0,40 0,60 0,01<br />
| ± 5 〉 calc. 0,041 0,033 0,936<br />
2 exp. 0,05 0,02 0,93<br />
Die Übergangsmomente sind teilweise stark unterschiedlich. Insbesondere fällt<br />
auf, dass sich das Sechsniveausystem in ein effektives Vier- und eine effektives<br />
Zweiniveausystem unterteilen lässt (siehe hell- bzw. dunkelgrün hinterlegte Flächen<br />
in Tabelle 1.2). Dies kann dazu genutzt werden, um optimierte Niveausysteme<br />
innerhalb der Termstruktur zu präparieren (s. Kap. 4.1). Die in Tabelle 1.2<br />
angegebenen relativen Oszillatorstärken bilden die Grundlage der in dieser Arbeit<br />
durchgeführten Simulation zur Wechselwirkung von Laserstrahlung mit den<br />
dotierten Pr 3+ -Ionen im magnetfeldfreien Fall.<br />
Die Absolutwerte der Übergangsdipolmomente µ i j liegen in der Größenordnung<br />
von 10 −32 Cm [54]. Die sich hieraus ergebenden relativ langen Zerfallsdauern<br />
von ca. 20 ms werden in der Realität allerdings nicht beobachtet. Stattdessen<br />
beträgt die gemessene Lebensdauer der angeregten Niveaus T ∗ = 164 ± 5 µs [54].<br />
1<br />
Hierfür sind weitere Zerfallskanäle in höhere Kristallfeldzustände ( 3 H 4 (n ≥ 1))<br />
oder andere J-Multipletts ( 3 H 5 , 3 F 2 , etc.) verantwortlich. Von diesen findet anschließend<br />
ein strahlungsloser Zerfall in den Grundzustand statt. Die Relaxationszeit<br />
T 1 der einzelnen Hyperfeinzustände innerhalb des Grundzustandes liegt<br />
in der Größenordnung von 100 s [64]. Sie ist beschränkt durch Spinflip-Prozesse<br />
und phononische Wechselwirkungen, so dass T 1 stark temperaturabhängig ist<br />
[61]. Die hier angegebenen Werte gelten für kryogene Temperaturen im Bereich<br />
von T 6 K.<br />
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