AUDIO Der perfekte Amp (Vorschau)

Komplett-Anlagen › ONE-BOX-SYSTEME
Herforder Thrills
Der Caruso ist beinahe schon ein moderner Klassiker. Jetzt spendierte T+A in einem Anflug
von Evolution seiner beliebten Ein-Box-Lösung ein Blu-ray-Laufwerk samt BD-Live-Funktion.
Kann die tolle Kiste aus Herford damit noch mehr Leute auf den Geschmack bringen?
■ Test: Stefan Schickedanz
Am Anfang stand T+A für klanggewaltige
Lautsprecher, inzwischen
erregt die innovative, formschöne
Elektronik der Traditionsmarke
aus Ost-Westfalen das meiste Aufsehen.
Doch im One-Box-System Caruso
packte T+A alles Know-how in eine Kiste
und schuf damit etwas in jeder Hinsicht
Einzigartiges. Mit seinen drei eingebauten
50-Watt-Schaltendstufen und
einem ebenfalls integrierten 2.1-Lautsprecher-System
ersetzt dieser Kasten
Herforder eine ganze Stereo-Anlage.
Mit der Ablösung des DVD-Laufwerks
durch einen Blu-ray-Treibsatz bringt der
neue Caruso Blu auch das AV-System
zeitgemäß auf Trab. Einfach via HDMI
den Fernseher anschließen und fertig ist
die anspruchvolle Instant-Entertainment-Lösung
mit verblüffendem Klang
bei minimalem Platzbedarf. Dabei kann
der Benutzer wie bei einem AV-Receiver
sogar via Lipsync einen Ausgleich zwischen
Bild- und Ton herbeiführen, falls
die Video-Verarbeitung des Fernsehers
zu einem Versatz führen sollte.
Wem diese Minimal-Lösung für Heimkino
etwas zu schmal in der Klangbühne
erscheint, der kann über 2.1-Vorverstärker-Ausgänge
das System mit Aktiv-Boxen
und Aktiv-Subwoofer ausbauen.
Beides findet sich im Programm von
T+A und passt tonal zusammen, denn
der Caruso lässt sich dann von seinem
integrierten Prozessor ein Center-Signal
für 3.1- und 3.0-Betrieb mixen, um unterstützend
einzugreifen. Noch ein durchdachtes
Detail: Neben Loudness und
Klangregelung kann jeder die internen
und externen Lautsprecher durch Klangvoreinstellungen
auf Knopfdruck ohne
Umstand an den Aufstellungsort anpas-
sen. Dieses Konzept macht den T+A einzigartig
und hebt ihn gleichermaßen
Soundbars von als auch von einteiligen
Streaming-Sound-Systemen ab.
Eine andere Eigenart ist dem evolutionären
Werdegang des Caruso Blu geschuldet:
Wer sowohl die von BD-Playern bekannte
Blu-ray-Live-Funktion als auch
den eingebauten Streaming-Client verwenden
möchte, muss zwei LAN-Verbindungen
zum Router aufbauen.
Fotos: Archiv
Messlabor
Für diese Gattung zeigt der Frequenzgang
eine große Breitbandigkeit (untere Grenzfrequenz
73 Hz, obere 23 kHz, jeweils -3 dB)
mit einer akzeptablen Delle im Grundtonbereich.
Das Rundstrahlverhalten ist nahezu
perfekt. Ebenfalls überragend: Der extrem
niedrige Klirr, der bis zum Einsetzen des
Begrenzers an der Messgrenze bleibt. Wer
mehr als 93 dB Schalldruck benötigt, muss
externe Aktivboxen anschließen.
T+A Caruso Blu
Frequenzgang
100 dB
axial 10*hoch 30*seitl. -30*seitl.
90 dB
80 dB
70 dB
60 dB
50 dB
10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kH
Mehr geht Klassik kaum: trifft Die Anschluss- Kunst:
und Einsatzmöglichkeiten Edle Materialien, des Caruso ein klassichscher
ihresgleichen. HiFi-Verstärker-Look
Einziger
Blu suchen
Nachteil: Um die Bonus-Funktion
und eine kunstolle
BD-Live zu Lautsprecherhaube nutzen, muss der Benutzer mit ernsthafter
Chassisbestückung
anschließen.
ein zweites LAN-Kabel
Dafür kann er machen Streaming die Consolette und Webradio aus.
WLAN übertragen, wenn er die beiliegende
Antenne anbaut.
162 www.audio.de ›04 /2014