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Digital-Quellen › Netzwerksysteme<br />
Cocktail Audio X-30 1000 Euro<br />
Alles in einem Gehäuse: <strong>Der</strong> koreanische<br />
Hersteller Cocktail Audio<br />
hat diese Aufgabe wörtlich<br />
genommen und seinem X-30 wirklich alles<br />
eingebaut, was sich der netzwerkaffine<br />
Musikfan wünschen könnte. <strong>Der</strong><br />
Basispreis von 1000 Euro enthält allerdings<br />
keine Festplatte – die kann man<br />
entweder selbst ganz nach eigenen Größen-<br />
und Qualitätsvorstellungen zukaufen<br />
und mit wenigen Handgriffen im<br />
rückseitig zugänglichen SATA-Einschub<br />
montieren, oder man bestellt sie gegen<br />
entsprechenden Aufpreis gleich mit.<br />
Bis zu 4TB darf die Platte fassen – das<br />
wären im FLAC-Format rund 12000 CDs,<br />
was selbst ambitionierten Sammlern eine<br />
Weile reicht, zumal der X-30 als<br />
UPnP-Netzwerkspieler auch auf externe<br />
Server zugreifen und über seine drei<br />
USB-Eingänge externe Massenspeicher<br />
mit einbeziehen kann.<br />
Die interne, vom X30 selbst verwaltete<br />
Musikbibliothek bekommt ihre Nahrung<br />
aus einer ganzen Reihe von Quellen:<br />
ganz zentral natürlich von CDs, die man<br />
einfach in das integrierte Slot-Laufwerk<br />
steckt und die der Player dann in einem<br />
vorher festlegbaren Dateiformat auf die<br />
Harddisk rippt. Die Metadaten samt Covermotiv<br />
holt sich der Cocktail-Player<br />
dabei von einer Internet-Datenbank. Wer<br />
ihm dabei etwas auf die Finger schauen<br />
und nötigenfalls korrigierend eingreifen<br />
will kann das entweder via Fernbedienung<br />
und Frontdisplay oder über das<br />
Web-Interface auf dem PC-Browser tun.<br />
Auch nachträglich sind Korrekturen der<br />
Metadaten jederzeit möglich – und mitunter<br />
auch nötig: In das Datums-Feld<br />
trug die Rip-Software im Test etwa stets<br />
das Jahr 9999 ein.<br />
Neben den Cocktail-eigenen CD-Rips<br />
kann man natürlich auch existierende<br />
Musikdateien hinzufügen – der X-30 erscheint<br />
als normale Freigabe im Netzwerk<br />
und integriert die rüberkopierten<br />
Ordner per „Import“-Befehl in seine Datenbank.<br />
Sinngemäß funktioniert dieser<br />
Import auch von angestecken USB-<br />
Sticks oder von Daten-CDs. Viel seltener<br />
anzutreffen ist dann schon die Möglichkeit,<br />
selbst Aufnahmen zu machen: <strong>Der</strong><br />
X-30 schneidet, sogar mit programmierbarer<br />
Anfangszeit, Internet- oder FM-<br />
Radio mit und digitalisiert auch Analogsignale,<br />
die über seine zwei Line-Eingänge<br />
hereinkommen, mit einstellbarer<br />
Samplingrate, die bis 192kHz betragen<br />
darf. Wer im großen Stil Kassetten oder<br />
Vinyl digitalisieren will, wird wegen der<br />
einfacheren Handhabung aber letztlich<br />
doch den PC nehmen.<br />
Auch im normalen Spiel- und Rip-Betrieb<br />
ist die Bedienung des Alleskönners<br />
nicht unbedingt intuitiv. Vor allem zu Anfang<br />
muss man immer mal wieder in<br />
dem sehr detaillierten (und auch in der<br />
Da wäre sogar noch Platz:<br />
Schaltnetzteile (rechts) speisen<br />
Endstufe (Mitte o.) und Prozessor<br />
(inks), die DAC-Platine (Mitte u.) hat<br />
ihren eigenen kleinen Trafo. <strong>Der</strong> X-30<br />
kommt ohne Lüfter aus – mit einem<br />
SSD wäre er komplett lautlos.<br />
Optionen ohne Ende: Dank HDMI lassen sich die Menüs auch auf einem externen Monitor anzeigen, die Festplatte ist in mit wenigen<br />
Handgriffen gewechselt. Für spätere Klang-Upgrades stehen Analog- und Digitalausgänge (sogar im AES-EBU-Format) bereit.<br />
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www.audio.de ›04 /2014