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AUDIO Der perfekte Amp (Vorschau)

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Musik › POP & ROCK<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Short Shots<br />

Felidae Trick Patrimony (Liechtenstein /<br />

New Music; CD)<br />

Zwei Deutsche mit türkisch-bayrisch-griechischem<br />

Background,<br />

zwei Israelis, daheim in Berlin,<br />

zuhause in der ganzen Welt: Das<br />

Quartett um den Tel-Aviv-Boy<br />

Omer Liechtenstein wirkt wie der<br />

Prototyp einer modernen, strukturell<br />

ungebunde nen Band für’s 21.<br />

Jahrhundert. International ist auch<br />

der Sound mit Verweisen auf die<br />

60er- (The Beatles) und 80er- (The<br />

Cure) Jahre. Kompositorisch ist hier<br />

aber noch Luft nach oben. ham<br />

Oy No Problem Saloon (Crammed/Indigo; CD)<br />

Und noch ein Act mit ungewöhnlicher<br />

Vita: Joy Frempong, geboren<br />

in Ghana und in der Schweiz aufgewachsen,<br />

und der aus Inter laken<br />

stammende Soundtüftler Marcel<br />

Blatti (solo als Sun Of Moon unterwegs)<br />

bearbeiten von Berlin aus<br />

die Schnittstellen von Elektro- und<br />

Ethno-Pop. Mal klingt’s fast nach<br />

Grace Jones, mal kühn-tribalistisch,<br />

aber immer äußerst „Oy“! ham<br />

We Are Scientists TV En Français<br />

(100% / Rough Trade; CD, LP)<br />

Mit einem Mix aus Smiths ’schem<br />

Gitarrenpop („Overreacting“) und<br />

zackigem Rock („Slow Down“) versucht<br />

sich das New Yorker Trio im<br />

Indie-Mainstream über Wasser zu<br />

halten. Fast jeder Song dieser Platte<br />

ist ordentlich bis sympathisch,<br />

doch andererseits will der Adrenalinspiegel<br />

auch nur bei „Make It<br />

Easy“ so richtig ansteigen. ham<br />

Julie’s Haircut Ashram Equinox<br />

(Woodworm / Rough Trade; CD, LP+CD)<br />

Acht Instrumentals zwischen Psychedelic,<br />

Prog-Rock und Electronica:<br />

Das sechste Album dieses Fünfers<br />

aus der Reggio Emilia macht<br />

seinem bizarren Titel alle Ehre – und<br />

überzeugt mit spannenden Soundscapes,<br />

die Avantgardistisches à<br />

la Can an modernen Neutöner-Pop<br />

Marke Spaceman 3 ankoppeln. ham<br />

Ludwig Van San Franfiasco (Nordfjord/<br />

Soulfood; CD)<br />

Klar, diese Art von Indiepoprock<br />

hört man in England aus jedem<br />

zweiten Pub. Andererseits: Dieses<br />

deutsch-dänische Quartett aus<br />

Flensburg macht seinen Job kaum<br />

weniger ordentlich als viele deutlich<br />

prominentere Kollegen. Eine Platte<br />

Marke „braucht man nicht wirklich,<br />

aber nett, dass es sie gibt”. ham<br />

Orchester-Pop<br />

George Michael<br />

Symphonica – Live<br />

Rock, Pop<br />

Virgin/EMI/Universal (CD, Blu-ray)<br />

Songs großer KollegInnen wie Nina Simones<br />

„My Baby Just Cares For Me“, Klassiker des<br />

Great American Songbook („Brother, Can<br />

You Spare A Dime?“) und eigene Glanzstücke<br />

(„Praying For Time“) standen im Zentrum von<br />

George Michaels „Symphonica“-Tournee der<br />

Jahre 2011/12. Inszeniert mit großem Orchester,<br />

erinnert das natürlich an die Swing-Exkurse<br />

von Robbie Williams. Doch wo Robbie<br />

großes Showbiz zelebriert, gibt George meist<br />

den introviertierten Songpoeten, der sein<br />

Publikum von London bis Paris so samtpfötig<br />

unterhält, dass man glatt eine Stecknadel<br />

fallen hören könnte. Eine Revue voll etwas<br />

übertrieben konservativer, aber stilvoller Salonmusik<br />

in sauberem Liveklang. Christof Hammer<br />

Older (1996), Twenty Five (2006); Robbie Williams<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Benmont Tench<br />

You Should Be So Lucky<br />

Blue Note / Universal (CD, LP)<br />

Laut Don Was, wahrlich kein Unwissender<br />

der Musikszene, ist Benmont der „geheimnisvollste,<br />

mystischste und leidenschaftlichste<br />

Musiker“. Er spiele „niemals eine Note<br />

zweimal“ und „alles, was er spielt, ist immer<br />

perfekt und voller Seele“. 37 Jahre grübelte<br />

der Keyboarder von Tom Pettys Heartbreakers<br />

über sein Solodebüt, bis Produzent Glyn<br />

Johns ihn zu dieser vielseitigen und klangdichten<br />

Kollektion bewegte. Keine Note wiederholt<br />

sich, jeder Ton ist voller Leidenschaft, die<br />

Stimmung variiert von Melancholie bis Petty-<br />

Pop. Und auch prominente Gäste ordnen sich<br />

Tenchs Diktat unter. So zupft Tom Petty in<br />

„Blonde Girl, Blue Dress“ den Bass, und Ringo<br />

Starr schüttelt das Tamburin. Willi Andresen<br />

Tom Petty & The Heartbreakers<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Soul, HipHop, R&B<br />

Söhne Mannheims<br />

ElyZion<br />

Rcok, Pop<br />

Söhne Mannheim / Tonpool (CD, CD+DVD)<br />

Obwohl gerne als Pop-Prediger tituliert, ließen<br />

sich die wechselnden Mitglieder der Mannheimer<br />

Musiker-Familie (darunter einst Xavier<br />

Naidoo) in der fast 20-jährigen Bandhistorie<br />

nicht von ihrem missionarischen Weg abbringen.<br />

Mit „ElyZion“ (griechisch: „seeliges<br />

Feld“) inszeniert das aktuell 13 Köpfe starke<br />

Kollektiv ein dramatisch-bombastisches Werk:<br />

mit prägnant-rauhen HipHop-Wortsalven und<br />

Gospel-Vocals, trashigen Beats, coolen Flows,<br />

Bläser-Tupfern, Streicher-Einheiten, zackigen<br />

Grooves und sogar Dudelsäcken. Textseitig<br />

wechseln „frohe Botschaften“ mit bewegenden<br />

Lyrics über persönliches Scheitern und<br />

soziales Ungerechtigkeiten. <strong>Der</strong> Klang: druckvoll,<br />

raumgreifend, fein aufgelöst. Claus Dick<br />

Xavier Naidoo, Ich + Ich<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Cage The Elephant<br />

Melophobia<br />

Virgin/Universal (CD, LP)<br />

Ob eine satte Portion bluesiger Garagenrock<br />

im Sound, viel Extravaganz in den Vokalparts<br />

oder ein Wechsel aus ruppigen Gitarren und<br />

eingängigen Synthies: Matt Shultz und seine<br />

Jungs machen auf „Melophobia“ eine ganze<br />

Menge richtig. So klingt das dritte Album des<br />

US-Fünfers aus Kentucky eben nicht nach<br />

Indierock-Allerlei, sondern eigenständig und<br />

charmant. Songs wie „Come A Little Closer“<br />

oder „It’s Just Forever“ (mit Kills-Sängerin Alison<br />

Mosshart) transportieren das Lebensgefühl<br />

zwischen Collegecampus und Szeneclub,<br />

„Halo“ mischt Beatles-Harmonien mit Ruppigkeit<br />

Marke Pixies, und auch eine Ballade („Telescope“)<br />

bekommt man würdevoll-unpeinlich<br />

hin. Gute Band, gutes Album. Christof Hammer<br />

The Strokes, Weezer<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

78<br />

www.audio.de ›04 /2014

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