14.03.2014 Aufrufe

AUDIO Der perfekte Amp (Vorschau)

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Brit-Rock<br />

Kaiser Chiefs<br />

Education, Education, Education And War<br />

Irish Folk<br />

SPV (CD, LP)<br />

Ärger und Frust können ein veritabler Antrieb<br />

sein. Bei den Kaiser Chiefs knirschte es 2012<br />

ordentlich im Gebälk; Drummer/Songwriter<br />

Nick Hodgson hatte genug und stieg aus. Das<br />

verbliebene Quartett wendete den Kollaps<br />

ab und ging mit neuem Schlagzeuger (Vijay<br />

Mistry) und hörbar viel Wut an die Produktion<br />

ihres fünften Studioalbums. Und siehe da:<br />

Klangen die Leeds-Boys bisher gerne wie eine<br />

bierselige, ab und an gar alberne Pubrock-Kapelle,<br />

so besitzt das neue Material erkennbar<br />

mehr soziale Schärfe und musikalische Härte.<br />

Ergebnis: kerniger „Streetfighting Rock“, der<br />

in der Produktion von Ben H. Allen III (Gnarls<br />

Barkley, Deerhunter) mit ordentlich geballter<br />

Faust aus dem Boxen hämmert. Christof Hammer<br />

Blur, Franz Ferdinand, Maxïmo Park, The Clash<br />

Musik:<br />

Caitriona O’Leary & Dúlra<br />

Sleepsongs<br />

Heresy/Naxos (CD)<br />

Vorab eine Warnung: Diese Disc darf nicht im<br />

fahrenden Auto abgespielt werden, sie könnte<br />

die Aufmerksamkeit des Fahrers beeinträchtigen.<br />

Caitriona O’Lear hatte schon je eine CD<br />

mit Freuden- und Trauerliedern ihrer Heimat<br />

eingespielt. Nun vollendet die irische Sängerin<br />

ihre Trilogie mit Schlafliedern. Ihre charismatische<br />

Stimme verführte immer schon zum<br />

andächtigen Lauschen. Hier lullt sie auch<br />

angenehm ein, ohne dumpf zu betäuben. Das<br />

Begleitensemble Dúlra kommt aus der Early-<br />

Music-Szene – hat aber für „Sleepsongs“<br />

endgültig einen Tonfall gefunden, der auch<br />

Weltmusik-Freunde (und erst recht Irish-Folk-<br />

Fans) überzeugt. Trotzdem oder gerade deshalb:<br />

NICHT im Auto abspielen! Winfried Dulisch<br />

Loreena McKennitt, Mary Black<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Klang:<br />

Pop<br />

The Jezabels<br />

The Brink<br />

French Pop<br />

Play It Again Sam / Rough Trade (CD, LP)<br />

Sam Lockwoods hymnische Saitensounds à<br />

la U2‘s The Edge, betörende, oktavenübergreifende<br />

Vocals von Hayley Mary, klug<br />

gesetzte Synthies von Heather Shannon und<br />

treibende Beats von Drummer Nik Kaloper:<br />

Auf Album Nummer 2 glänzen die Jezabels<br />

erneut mit episch-melodiösem Breitwand-<br />

Pop. Einige Songs wirken jedoch etwas zu<br />

kontrolliert und durchgestylt, obwohl (oder<br />

trotzdem) mit Produzent Dan Grech-Marguerat<br />

(Lana del Rey, Radiohead) ein Großer<br />

der Szene mitmischte. Doch im Idealfall<br />

beweist das Down-Under-Quartett dank einer<br />

Mischung aus Power und Finesse fraglos<br />

riesiges Pop- Potenzial. Anspieltipps:„Time To<br />

Dance“, „The Brink“, „Psychotherapy“. Claus Dick<br />

The Prisoner (2011); The Go-Betweens<br />

Musik:<br />

Pendentif<br />

Mafia Douce<br />

Discograph / Harmonia Mundi (CD; LP)<br />

Souvenirs, Souvenirs: Nonchalant sammelt<br />

dieses Quintett aus Bordeaux traditionellbritische<br />

Songstrukturen und mixt sie mit<br />

französischem (70er-Jahre-) Pop à la Michel<br />

Polnareff zu einer fröhlichen Sound-Melange.<br />

Charmant vertonen Sängerin Cindy Callède<br />

& Co. auf ihrem Album-Debüt die Momentaufnahmen<br />

des Lebens: verträumte Stunden<br />

am Strand, nächtliche Spritztouren, kleine<br />

Romanzen im Café. Die sommerlich leichten<br />

Melodien wirken dabei teils so beschwingt<br />

wie glitzerndes Sonnenlicht, das auf Atlantikwellen<br />

tanzt. Ein Album, das weit über den<br />

Frühling hinaus Spaß machen dürfte – in zwar<br />

nicht audiophilem, aber hübsch-homogenem<br />

Klang voll satter Stereo-Breite. Claus Dick<br />

Coeur de Pirate, Lio, Stereolab<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Klang:<br />

Short Shots<br />

Bad News Reunion Lost And<br />

Found (Sireena; CD)<br />

Westcoast-Rock im Zwölftakt-Modus<br />

spielt an der Waterkant niemand<br />

besser als die Hamburger Band um<br />

Peter Urban und Michael Schlüter.<br />

Prominenter Gast auf diesem ersten<br />

Studioalbum seit 30 Jahren ist Julian<br />

Dawson; des weiteren im Geiste<br />

stets anwesend sind die Herren Tom<br />

Petty und J. J. Cale. ham<br />

B3 Back To My Roots<br />

(Blackbird/Soulfood, CD)<br />

Klar, wer bei dieser Formation die<br />

Hauptrolle spielt: die legendäre<br />

Hammond B3 natürlich mit ihrem<br />

fetten Orgelsound. Bedient wird sie<br />

vom Berliner Keyboarder Andreas<br />

Hommelsheim, der hier mit Begleitern<br />

aus der deutschen Studiomusiker-Szene<br />

US- Tastengrößen wie<br />

Dave Grusin oder George Duke<br />

huldigt. Ein souveräner Trip durch<br />

Soul-Rock und Rock-Jazz. ham<br />

Luxuslärm Alles was du willst<br />

(Polydor/Universal; CD, LP)<br />

Klar: <strong>Der</strong> Luxuslärm-Sound trägt gerne<br />

etwas viel Keyboard-Schminke<br />

auf und erinnert sehr an Frauen in<br />

schwarzen Lederblousons. Aber das<br />

Quartett aus Iserlohn rockt auch auf<br />

Album Nummer 4 kernig-flott, und<br />

Frontfrau Jini Meyer hat mindes tens<br />

so viel Charisma wie ihre diversen<br />

einheimischen Kolleginnen. Es<br />

muss also nicht immer nur Silbermond<br />

sein beim Thema weibliche<br />

Rockmusik Kennzeichen D. ham<br />

Nick Woodland The Beacon<br />

(Downhill/Galileo; CD)<br />

<strong>Der</strong> Brite, seit langem in München<br />

daheim, ist ein typischer „musi cian’s<br />

musician”. Groß rauskommen wird er<br />

auch mit „The Beacon“ kaum – dafür<br />

ist sein bluesiger Folkrock im Stil von<br />

Genre-Veteranen wie John Mayall<br />

oder Alexis Corner zu unspektakulär.<br />

Als typischer Clubmusiker, der einfach<br />

„nur“ sein Handwerk exzellent<br />

beherrscht, ist Nick Woodland aber<br />

eine zuverlässige Konstante. ham<br />

Kid Simius Wet Sounds<br />

(Jirafa / Rough Trade; CD, LP+CD)<br />

Falls der Trendsound des Jahres 2014<br />

je „Surf `n´Bass“ heißen sollte: Das<br />

Copyright gehört dann diesem 26-jährigen<br />

Spanier mit Wahlheimat Berlin.<br />

Elektropunk trifft hier auf Dick-Dale-Gitarren,<br />

Beach-Club-Flair auf Berghain-<br />

Härte: crazy, cool, spannend. ham<br />

Sprache:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik › POP & ROCK<br />

www.audio.de ›04/2014 83

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