Göttgens, Astrid - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
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Das subjektiv erinnerte elterliche Erziehungsverhalten von Drogenabhängigen in stationärer Entwöhnungsbehandlung<br />
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Wiederum ein Drittel entwickelt keine relevanten Probleme und psychische Beeinträchtigung<br />
(Klein, 2009).<br />
Aus einer Vielzahl von Studien lasse sich ableiten, dass durch das Aufwachsen in einer<br />
suchtbelasteten Familie eine erhöhte Vulnerabilität bestehe, lebensgeschichtlich früher mit<br />
Alkohol- und Drogenmissbrauch zu beginnen (Klein u. Zobel, 1997).<br />
Ein Schwerpunkt in der vorliegenden Untersuchung ist der Vergleich des erinnerten<br />
elterlichen Erziehungsverhaltens Drogenabhängiger, die aus einer suchtbelasteten<br />
Herkunftsfamilie stammen und denen, deren Familienangehörige, insbesondere die Eltern,<br />
keine Suchtstörung haben.<br />
Im Hinblick auf das Thema der vorliegenden Arbeit wird auf die Darstellung<br />
biologischer/genetischer Aspekt verzichtet. Es sei an dieser Stelle nur erwähnt, dass eine<br />
überwiegende genetisch bedingte Vererbung von Alkoholismus nach Klein (2005 b) nicht<br />
haltbar ist.<br />
In der Regel wird unterschieden zwischen den direkten und indirekten Auswirkungen einer<br />
elterlichen Alkoholabhängigkeit. Direkte Auswirkungen sind z. B. Alkoholvergiftungen und<br />
Alkoholembryopathie. Die indirekten Auswirkungen ergeben sich aus Begleitumständen der<br />
Suchterkrankung. Im familiären Rahmen werden hier vor allem ein hoher Duldungs- und<br />
Katastrophenstress, Instabilität und Unberechenbarkeit im Erziehungsverhalten,<br />
Einschränkungen in der Eltern-Kind-Bindung, wenig kindliche Bedürfnisbefriedigung,<br />
Vernachlässigung, Verlusterlebnisse und Diskontinuitäten (Klein, 2005 a, 2009) benannt.<br />
Nach Klein (2005 b) ist die familiäre Situation von Kindern, die in einem durch Suchtstörungen<br />
beeinträchtigten Umfeld aufwachsen, durch eine häusliche Atmosphäre von Instabilität,<br />
Willkür, unklaren Grenzen, Respektlosigkeit, emotionaler Kälte und mangelnder Förderung<br />
und mangelndem Interesse seitens des abhängigen Elternteils bestimmt. Die indirekten<br />
Auswirkungen sind bedingt durch die Verhaltenskonsequenzen aufgrund des<br />
Alkoholmissbrauchs des trinkenden Elternteils. Diese können in verdeckter Form ihre<br />
Pathogenität in der Interaktion mit Familien und Umweltvariablen entfalten (Klein et al., 2003;<br />
Klein 2005 b).<br />
Ein hervorstechendes Merkmal in suchtbelasteten Familien sei dabei die Varianzstärke des<br />
Elternverhaltens gegenüber ihren Kindern. Dieses Phänomen, das auch als<br />
Verhaltensvolatilität der Eltern in Abhängigkeit vom Grad ihrer Intoxikation verstanden werden<br />
könne, sei eines der schwerwiegendsten Probleme für die aufwachsenden Kinder.<br />
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