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Göttgens, Astrid - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

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Das subjektiv erinnerte elterliche Erziehungsverhalten von Drogenabhängigen in stationärer Entwöhnungsbehandlung<br />

____________________________________________________________________________<br />

Hierbei ergab sich auf keiner der Skalen des FEE für Mutter und Vater in Abhängigkeit von<br />

der Behandlungshälfte ein signifikanter Unterschied.<br />

4. Diskussion<br />

In wesentlichen Punkten decken sich die Ergebnisse der deskriptiven Statistik mit den<br />

Erfahrungswerten der klinischen Arbeit sowie den Befunden aus der Suchtforschung und der<br />

Literatur.<br />

So fand sich in der durchgeführten Studie die in den oben genannten Bereichen häufig<br />

beschriebene „broken home“ Situation in der Herkunftsfamilie für Drogenabhängige wieder; in<br />

der vorliegenden Stichprobe gaben über 58,8 % der Befragten eine Trennung bzw.<br />

Scheidung ihrer Eltern an.<br />

Hornung et al. (1983) und Reis et al. (2006) beschreiben, dass insbesondere<br />

Drogenkonsumenten mit schweren und/oder polyvalenten Konsummustern angeben, aus<br />

unvollständigen Familien zu stammen. In der vorliegenden Untersuchung gaben lediglich 10<br />

Personen an, nur von einer Substanz abhängig geworden zu sein, die anderen 86 Personen<br />

haben nach eigener Einschätzung eine Abhängigkeit von zwei oder mehreren Substanzen<br />

entwickelt. Ein multipler Substanzgebrauch kann nur dann sicher angenommen werden, wenn<br />

neben der Anzahl der Substanzen auch die Konsumform/-gewohnheit erhoben wird. Dies<br />

wurde in der vorliegenden Studie nicht gemacht; dennoch kann aufgrund der erhobenen<br />

Daten und der Zielgruppe davon ausgegangen werden, dass die Anzahl derer mit<br />

polyvalenten und extremen Konsummustern in der vorliegenden Stichprobe hoch ist. Hierfür<br />

sprechen auch die Angaben zum Beginn der Suchtmittelabhängigkeit. Dieser wird immerhin<br />

von 38 % der Befragten vor dem 14. Lebensjahr und von 37 % zwischen dem 15. und 17.<br />

Lebensjahr angegeben. Insbesondere vor dem 14. Lebensjahr sind wichtige Aufträge des<br />

frühen Jugendalters noch nicht abgeschlossen. Eine frühe Suchtstörung ist in der Literatur<br />

und der klinischen Arbeit mit einem schweren Verlauf der Suchtstörung assoziiert<br />

(Thomasius, 2005; Klein 2005 b) und mit einer höheren Rate an biologischen, sozialen und<br />

psychischen Defiziten (DHS, 2006).<br />

In der vorliegenden Studie gaben immerhin 74 von 95 Personen, die hierzu Angaben<br />

gemacht haben, an, eine abgeschlossene Schulausbildung zu haben. Allerdings haben auch<br />

48 von 96 Personen angegeben, keine abgeschlossene Berufsausbildung zu haben. Dies<br />

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