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Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAHs) Entwurf

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Definition der notwendigen Bedingungen im Wanderkorridor<br />

ist, umso größer muss der Anteil werden (wobei eine sehr ungünstige Positionierung auch durch große<br />

Dotationen nicht kompensiert werden kann und in diesem Fall eine bauliche Lösung erforderlich ist).<br />

<br />

Eine über die Mindestdotation der FAH hinausgehende zusätzliche Leitstromdotation ist in der<br />

Regel nur bei größeren Gewässern (MQ > 25-50 m³/s) notwendig. Dies kann entweder durch eine<br />

Erhöhung des Betriebsabflusses über die FAH (und entsprechende Vergrößerung der FAH) oder als<br />

extra Dotierung direkt in den untersten Abschnitt der FAH erfolgen.<br />

Bei kleineren Gewässern (MQ < 25-50 m 3 /s) hingegen erfüllt die Mindestdotation der FAH für den<br />

Zweck der Passierbarkeit in der Regel bereits das Kriterium, wonach der FAH-Abfluss zwecks<br />

Auffindbarkeit - richtige Positionierung der FAH Mündung vorausgesetzt - ca. 1-2 % des MQ des<br />

Gewässers betragen soll.<br />

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<br />

Für die Donau und den Unteren Inn werden aufgrund der Größe dieser Gewässer eine individuelle<br />

Betrachtung und eine Detailfestlegung durch Modellierung vorgeschlagen.<br />

Die Höhe der Dotation für die Leitströmung kann in Abhängigkeit <strong>von</strong> den Wanderzeiten der<br />

Zielfischarten und vom Gewässerabfluss zeitlich im Jahresverlauf variieren.<br />

Der <strong>Entwurf</strong> des DWA Merkblatts M 509 (Gelbdruck, 2010) gibt für kleine Gewässer an, dass der Anteil der<br />

Leitströmung am Gesamtabfluss 5 % betragen soll. Für größere Gewässer wird ein Orientierungswert <strong>von</strong><br />

ca. 10 % des mittleren Niederwasserabflusses angegeben. An größeren Flüssen in Österreich (wie z.B. Mur,<br />

Inn, Salzach, Drau) entspräche das ca. 3% des MQ. Die Empfehlungen des österreichischen <strong>Leitfaden</strong>s<br />

liegen – teilweise deutlich - darunter, umso mehr muss aber auf eine optimale Positionierung des FAH-<br />

Einstiegs geachtet werden.<br />

Die erforderliche Leitstromdotation ist dynamisch je nach Zu- bzw. Abnahme des konkurrierenden Abflusses<br />

abzugeben. An größeren Gewässern werden vor allem bei technischen FAH international vielfach<br />

Zusatzdotationsbauwerke gebaut, die eine Leitstromzusatzdotation in den unteren Teil der FAH<br />

einspeisen, um die Dimensionen der FAH selbst zu begrenzen (CLAY 1995; LARINIER et al. 2002). Dazu<br />

gibt es viele Beispiele in Frankreich bzw. 2 <strong>FAHs</strong> am Rhein (Iffezheim und Gambsheim). In Gambsheim<br />

werden bis zu 13 m³/s Leitstromzusatzdotation über ein Kleinkraftwerk abgearbeitet und so der<br />

Gesamtabfluss der FAH (Schlitzpass mit einer Dotation <strong>von</strong> 1,2 m³/s) auf bis über 14 m³/s erhöht (MQ Fluss<br />

1.250 m³/s).<br />

Die Zusatzleitstromdotation muss energetisch soweit beruhigt in das Unterwasser gebracht werden, dass die<br />

Fische den Einstieg in den Fischaufstieg finden und annehmen. Dies ist eine große hydraulische<br />

Herausforderung, die über das Funktionieren des Fischaufstieges entscheiden kann. In Abbildung 11 ist ein<br />

Beispiel zur technischen Lösung dieses Problems beim KW Iffezheim am Rhein dargestellt. Diese Lösung<br />

wurde auch in Gambsheim gewählt.<br />

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