22.03.2014 Aufrufe

Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAHs) Entwurf

Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAHs) Entwurf

Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAHs) Entwurf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Definition der notwendigen Bedingungen im Wanderkorridor<br />

für Cypriniden belegt. Optimale Fließgeschwindigkeiten im FAH Einstiegsbereich liegen bei ca. 0,7 - 0,8 mal<br />

der kritischen Schwimmgeschwindigkeit des Fisches (PAVLOV 1989).<br />

Bei höheren Abflüssen im Gewässer sinkt durch das Ansteigen der Unterwasserstände die<br />

Fließgeschwindigkeit an der Eintrittsöffnung in die FAH ab, wenn der Abfluss in der FAH nicht adäquat mit<br />

erhöht wird. Daher werden bei größeren Flüssen Einrichtungen zur dynamischen Regulierung der FAH-<br />

Dotation in Abhängigkeit des Abflusses im Gewässer empfohlen.<br />

„Um den unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Arten an die Leitströmungscharakteristik<br />

Rechnung zu tragen, kann es vor allem in sehr großen Flüssen sinnvoll sein, bei Fischaufstiegsanlagen<br />

mehrere Einstiegsöffnungen mit unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten vorzusehen“ (DWA Merkblatt M<br />

509, Gelbdruck 2010).<br />

Die Bemessungsgeschwindigkeiten für die Leitströmung sind naturgemäß an die Leistungsfähigkeit der<br />

Zielfischarten und demnach an die Gewässer- bzw. Fischregion anzupassen, in der die FAH errichtet wird.<br />

4.1.3 Maßnahmen zur Verbesserung ungünstiger FAH Einstiegslagen<br />

Eine schlechte Lage des unterwasserseitigen FAH Einstieges kann in den seltensten Fällen durch eine<br />

Erhöhung des FAH-Abflusses und damit Vergrößerung der FAH oder einer Leitstromzusatzdotation<br />

kompensiert werden (LARINIER et al. 2002). In den meisten Fällen hilft nur die Errichtung einer zweiten FAH<br />

an optimaler Position. Selten können folgende Maßnahmen die Auffindbarkeit verbessern (nach DUMONT<br />

et al. 2005):<br />

<br />

<br />

<br />

zeitweilige Verlegung der großräumigen Leitströmung in den Bereich der Fischaufstiegsanlage z.B.<br />

durch Absenken des benachbarten Wehrfeldes zur Hauptwanderzeiten<br />

Errichtung schräg zur Fließrichtung auf den Einstieg zuführende Leitstrukturen (z.B. unpassierbare<br />

Steinschüttungen)<br />

Errichtung einer Sammelgalerie (engl. „collection gallery“)<br />

4.2 Anforderungen für die Passierbarkeit <strong>von</strong> <strong>FAHs</strong><br />

4.2.1 Allgemeine Anforderungen<br />

Die Passierbarkeit einer FAH erfordert in der Anlage einen geeigneten Wanderkorridor für alle Arten und<br />

Größenklassen der Zielfischarten. Ein geeigneter Wanderkorridor ist dann gegeben, wenn (SEIFERT, 2011)<br />

(a) die hydraulischen (Fließgeschwindigkeiten, Leistungsdichten) Bedingungen einerseits so moderat<br />

bemessen sind, dass auch in Engstellen und Zwangspunkten der Anlage die Schwimmleistung<br />

der in dieser Hinsicht schwächsten Arten noch ausreicht, um sowohl einzelne Becken/Schwellen/<br />

Höhensprünge als auch - nacheinander - alle Bereiche/Zwangspunkte der Anlage passieren zu<br />

können<br />

(b) andererseits in der Anlage jedoch mindestens ein durchgehender „Strömungspfad“ besteht, der<br />

die rheoaktive Mindestgeschwindigkeit <strong>von</strong> 0,3 m/s für Gewässer mit Großsalmoniden (Huchen,<br />

Seeforelle, Lachs, Meerforelle) und <strong>von</strong> 0,2 m/s für alle übrigen Gewässer bzw. Fischarten<br />

erreicht oder überschreitet.<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!