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Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAHs) Entwurf

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Definition der notwendigen Bedingungen im Wanderkorridor<br />

An<strong>zum</strong>erken ist noch, dass bei Gewässern mit großen Fischen wie z.B. Huchen die Fischlängen<br />

verhältnismäßig große Becken erfordern. Aus der Energiedissipation ergeben sich in diesem Fall keine<br />

darüber hinausgehenden Anforderungen.<br />

4.2.4.3 Sohlrauigkeit<br />

Das Einbringen einer rauen Sohle führt zu einer deutlichen Verminderung der Fließgeschwindigkeit im<br />

Bereich der Sohlrauigkeit (Abbildung 17 bis Abbildung 19). Das Einbringen einer ausreichenden<br />

Sohlrauigkeit wird daher schon seit langem empfohlen (GEBLER 1991), um einen ausreichend großen<br />

Bereich mit verminderten Geschwindigkeiten innerhalb der Sohlrauigkeit zu schaffen, der auch kleineren und<br />

schwimmschwächeren Altersstadien und Arten die Passage einer FAH erlaubt (DUMONT et al. 2005).<br />

Naturnahe Umgehungsgerinne, naturnahe Beckenpässe (Tümpelpässe) und technische Anlagen werden in<br />

der Regel ohne Geschiebeintrag konzipiert. Die angestrebten Sohlverhältnisse müssen daher beim <strong>Bau</strong><br />

hergestellt werden. In naturnahen Umgehungsgerinnen und naturnahen Beckenpässen ist eine naturnahe<br />

kiesig-schottrige Gewässersohle <strong>von</strong> mindestens 20-40 cm Mächtigkeit herzustellen, die annähernd jenen<br />

natürlicher Gewässer entspricht.<br />

In Schlitzpässe wird eine 10-20 cm mächtige Substratauflage aus kantigem Material eingebracht, aus<br />

welcher größere Steine zur Erhöhung der Sohlrauigkeit und Bildung eines sohlnahen strömungsberuhigten<br />

Bereiches herausragen bzw. liegend aufgebracht sind (siehe (Abbildung 17 bis Abbildung 19). Die Störsteine<br />

sollen dabei 15 cm im Rhithral, 20 cm im Potamal aus der Sohle ragen. Der Abstand zwischen den<br />

Störsteinen sollte 20-30 cm betragen.<br />

Dies ist insbesondere im Bereich vor und nach dem Schlitz wichtig, ohne dass dieser jedoch blockiert wird,<br />

d. h. im Schlitz darf sich kein Raustein befinden. Dadurch wird auch die Ausschwemmgefahr im Schlitz beim<br />

Befüllen der FAH wesentlich verringert.<br />

Zu geringe Korngrößen beim flächigen Sohlaufbau führen <strong>zum</strong> Ausräumen der Sohlbedeckung im<br />

Schlitzbereich bei zu schnellem Fluten der FAH. Bei fehlender rauer Sohle verringert sich die bodennahe<br />

Fließgeschwindigkeit in den Schlitzen kaum, der Aufstieg <strong>von</strong> Klein- und Jungfischen sowie der wirbellosen<br />

Fauna wird erschwert bzw. verhindert.<br />

<strong>Bau</strong>liche Umsetzung der rauen Sohle<br />

Abbildung 17: Beispiel der baulichen Umsetzung<br />

der rauen Sohle, Foto: Rücker<br />

Abbildung 18: Beispiel der baulichen Umsetzung<br />

der rauen Sohle, Foto: Lehmann (JÄGER und ZITEK<br />

2009)<br />

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