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Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAHs) Entwurf

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FAH-Typen und spezifische Gestaltungskriterien<br />

Aufgrund der dynamischen An- und Ablagerung <strong>von</strong> Geschiebe müssen größere <strong>Bau</strong>tiefen als bei FAH-<br />

Typen ohne Geschiebeeintrag gewählt werden, um auch bei Geschiebeanlandungen die notwendigen<br />

Kolktiefen <strong>von</strong> mind. 60 – 100 cm sicherzustellen.<br />

Generell wird empfohlen, die Beckentiefe <strong>von</strong> Sohlrampen um 20 cm größer als bei naturnahen<br />

Beckenpässen anzulegen. Bei geringem Geschiebetrieb kann die Erhöhung der Beckentiefe auf 10 cm<br />

reduziert werden.<br />

5.6.2.2 Beckenübergänge<br />

Bei Nieder- und Mittelwasserführung bilden die Beckenübergänge die Wanderkorridore für die Fische. Wie<br />

bei naturnahen Beckenpässen sind die Schlitze annähernd rechteckig bzw. trapezförmig und vor allem im<br />

Sohlbereich rau mit Anschluss zur künftigen Anlandungssohle auszuformen. Scharfkantige<br />

Beckenübergänge sowie V-förmige Zwickel ohne Sohlanschluss sind aufgrund ihrer schlechten<br />

Passierbarkeit für Fische zu vermeiden (HAUNSCHMID et al. 2009), siehe Abbildung 42).<br />

Damit können auch die bodenwandernden Fischarten die Passage problemlos bewältigen. Das Anheben der<br />

Sohle im Bereich der Beckenübergänge führt dabei zur Beibehaltung der Beckenstruktur auch bei<br />

geringeren Abflüssen. Bei Sohlrampen bestimmt in der Regel der erforderliche Sohlanschluss der<br />

Beckenübergänge die minimale Wassertiefe. Die Mindestwassertiefe an Beckenübergängen in Sohlrampen<br />

wird daher mit 2/3 der Mindestkolktiefe („minimale Maximaltiefe“) der Becken festgelegt.<br />

Von Becken zu Becken können je nach verfügbarer Wassermenge mehrere Beckenübergänge<br />

unterschiedlicher Breite versetzt angeordnet werden. Zumindest ein Beckenübergang muss die<br />

Mindestschlitzbreite entsprechend der größenbestimmenden Fischarten aufweisen (siehe Kap.4.2.3). Um<br />

Verklausungen zu vermeiden, sollten aber möglichst wenige Beckenübergänge mit möglichst großer<br />

Schlitzweite angeordnet werden. Zu große Schlitzweiten unterbrechen allerdings den Zusammenhalt des<br />

Querriegels und gefährden die Standsicherheit der gesamten Rampe. Bei großen Niederwasserabflüssen<br />

sollten daher die Riegel im Bereich des Beckenüberganges abgesenkt werden, um einen kompakte<br />

Niederwasserrinne/Wanderkorridor zu erreichen.<br />

Die Querriegel werden im Gegenzug an den Ufern hochgezogen, um den Fischen auch bei höheren<br />

Wasserführungen und hydraulischer Überlastung der Niederwasserrinne randlich einen Wanderkorridor und<br />

Einstand zu bieten.<br />

5.6.2.3 Gefälle<br />

Die Höhendifferenz zwischen den Becken entspricht jenen der anderen FAH-Typen (siehe Kap. 4.2.3).<br />

Die Neigung der Rampe ergibt sich aus der Differenz der Wasserspiegelhöhen zwischen den Becken und<br />

der Beckenlänge. Letztere wird durch die Länge der größenbestimmenden Fischart bzw. über das<br />

erforderliche Beckenvolumen zur Einhaltung der zulässigen Energiedichte bei MJNQT entsprechend den<br />

Fließgewässerregionen bestimmt. Durch die starke Abhängigkeit dieses <strong>Bau</strong>typs vom Niederwasserabfluss<br />

und Gewässertyp können hier keine weiteren eindeutigen Vorgaben zur Dimensionierung <strong>von</strong> Rampen<br />

gemacht werden, es wird jedoch auf die entsprechende neuere Fachliteratur verwiesen (DWA 2009).<br />

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