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Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAHs) Entwurf

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FAH-Typen und spezifische Gestaltungskriterien<br />

5.2 Wahl des geeigneten FAH-Typs<br />

Die richtige und optimale Typenwahl für den jeweiligen Standort vereinigt fischökologisches Wissen,<br />

hydraulische Erfahrung und technische Kenntnisse. Sie ist die wichtigste konzeptive Aufgabe des<br />

Projektanten. Der zu wählende Typ der Fischaufstiegshilfe und ihre Dimensionierung richtet sich<br />

grundsätzlich nach der Art der Kontinuumsunterbrechung (Sohlrampe, Kraftwerk mit Ausleitung, Kraftwerk<br />

ohne Ausleitung, etc.), den gewässertypspezifischen größenbestimmenden Fischarten und der<br />

Abflusscharakteristik des jeweiligen Gewässers. Je nach den technischen Gegebenheiten, den zur<br />

Verfügung stehenden Platzverhältnissen und den ökologisch für die Fischwanderung notwendigen Abflüssen<br />

bieten sich verschiedene Lösungsmöglichkeiten (Sohlrampe, Umgehungsgerinne, naturnahe FAH,<br />

technische FAH) für das Thema Fischaufstieg und Fischabstieg an. Jede dieser FAH -Typen hat ihren<br />

optimalen Einsatzbereich bei bestimmten Gegebenheiten und Dotationen (siehe Tabelle 5.<br />

Ein Auswahlschema für den passenden FAH-Typ in Abhängigkeit vom verfügbaren Platz findet sich in<br />

ZITEK et al. (2007). Grundsätzlich ist jedoch die Wahl des FAH Typs dem Betreiber bzw. dem Planer<br />

überlassen, der für die ausreichende Wiederherstellung des Kontinuums verantwortlich ist und auch dafür<br />

haftet. Es wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass bei Einhaltung der beschriebenen Bemessungswerte alle im<br />

vorliegenden <strong>Leitfaden</strong> vorgeschlagenen FAH-Typen geeignet sind, für einen Großteil der wanderwilligen<br />

Individuen der Leitfischarten bzw. der häufigen Begleitfischarten das für die Sicherstellung des guten<br />

ökologischen Zustands bzw. Potentials notwendige Kontinuum verlässlich wiederherzustellen.<br />

Tabelle 5: Vor- und Nachteile der einzelnen FAH Typen:Vor- und Nachteile der einzelnen FAH Typen<br />

Umgehungsgerinne:<br />

Vorteil: gewässertypischer Lebensraum, relativ geringe <strong>Bau</strong>- und Instandhaltungskosten<br />

Nachteil: großer Platzbedarf, optimaler Einstieg in beengten Verhältnisse tw. schwierig herzustellen<br />

Naturnaher Beckenpass<br />

Vorteil: Lebensraum, relativ geringe <strong>Bau</strong>- und Instandhaltungskosten<br />

Nachteil: erfordert Erfahrung beim <strong>Bau</strong> der Schwellen/Beckenübergänge<br />

Schlitzpass<br />

Vorteil: geringer Platzbedarf, optimaler Einstieg auch in beengten Verhältnisse herstellbar<br />

Nachteil: vergleichsweise höhere <strong>Bau</strong>kosten, hoher Instandhaltungsaufwand, kein Lebensraum (sofern notwendig)<br />

Fischpassierbare Rampe und Teilrampe<br />

Vorteil: Wiederherstellung der vollen Durchgängigkeit flussauf und flussab, geringe Instandhaltungskosten<br />

Nachteil: sehr hohe <strong>Bau</strong>kosten, im Fall einer geringen Wasserführung oder Restwasserstrecke ist die Durchgängigkeit<br />

oft schwer dauerhaft herstellbar<br />

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