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Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAHs) Entwurf

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FAH-Typen und spezifische Gestaltungskriterien<br />

5 FAH-Typen und spezifische Gestaltungskriterien<br />

Grundsätzlich ist zwischen naturnahen, gewässertypspezifischen und technischen FAH zu unterscheiden.<br />

Naturnahe FAH orientieren sich dabei an natürlichen, in Gewässern vorkommenden Habitattypen,<br />

Strukturmerkmalen, Fließgeschwindigkeiten und Turbulenzen (JUNGWIRTH und PARASIEWICZ 1994;<br />

MONTGOMERY und BUFFINGTON 1997, GEBLER 1998; DUMONT et al. 2005; GEBLER 2009; JÄGER<br />

et al. 2010). Sie sind primär aus natürlichen Materialien gebaut, obwohl Beton zur Sicherung verwendet<br />

werden kann. Dabei können je Gewässertyp Habitattypen bzw. Habitateigenschaften anderer<br />

Gewässertypen zur Anwendung kommen, sofern die angeführten Kriterien eingehalten werden.<br />

Gewässertypspezifische <strong>Bau</strong>werkstypen orientieren sich grundsätzlich an den im jeweiligen<br />

Gewässertyp vorkommenden Habitattypen (EBERSTALLER und GUMPINGER 1997; PARASIEWICZ et<br />

al. 1998), und es werden keine Elemente anderer Gewässertypen verwendet.<br />

Technische FAH wie z. B. Schlitzpässe, weisen kaum naturnahe Habitatelemente auf. Sie stellen nur die<br />

Durchgängigkeit sicher und bieten keinen/kaum Lebensraum.<br />

Grundsätzlich ist der Übergang zwischen gewässertypspezifischen, naturnahen und technischen <strong>FAHs</strong><br />

fließend; je steiler und unnatürlicher z. B. Ufer gestaltet werden, desto mehr Sicherungsmaßnahmen sind<br />

notwendig, und desto naturferner sind demnach diese <strong>FAHs</strong>. Dies muss aber aus ökologischer Sicht keine<br />

Auswirkung auf die grundsätzliche Funktionalität einer FAH in Bezug zur Fischpassage haben.<br />

Im vorliegenden <strong>Leitfaden</strong> werden unter dem Begriff „<strong>Fischaufstiegshilfen</strong>“ vor allem <strong>Bau</strong>werke bezeichnet,<br />

die die Durchgängigkeit nur teilweise, aber ausreichend für den guten ökologischen Zustand bzw. das gute<br />

ökologische Potential wiederherstellen.<br />

Fischpassierbare Rampen, über die der gesamte Abfluss des Gewässers fließt, gewährleisten die<br />

Durchgängigkeit vollständig. Sie werden im Kapitel 5.6 überblicksweise behandelt. Bei diesen<br />

Rampenbauwerken, die zur Gänze im HW-Abflussbereich liegen, kommt den bautechnischen Details<br />

für die Gestaltung noch höhere Bedeutung zu. Für die Detaildimensionierung <strong>von</strong> Rampen wird daher<br />

als Ergänzung auf die einschlägige Fachliteratur verwiesen.<br />

5.1 Erprobte FAH – Typen<br />

Entsprechend dem derzeitigen Wissensstand in Österreich werden - in Anlehnung an der <strong>von</strong> der<br />

europäischen EIFAC-Arbeitsgruppe „Best practices connectivity“ verwendeten Basiseinteilung (FAO in prep.)<br />

bzw. dem Gelbdruck des deutschen Merkblatts M 509 der DWA - die im Folgenden beschriebenen FAH-<br />

Typen empfohlen. Andere FAH-Typen haben sich in der Vergangenheit nicht bewährt (z.B. Denil-Pass,<br />

technischer Beckenpass). Es gibt allerdings auch neue Entwicklungen (z.B. enature ® , „asymmetrische<br />

Rampe“), die zwar in der Praxis noch nicht ausreichend getestet sind, für die aber erste positive<br />

Monitoringergebnisse vorliegen. Bei Nachweis der Funktionsfähigkeit an mehreren unterschiedlichen<br />

Gewässertypen und Situationen wären diese FAH-Typen als Stand der Technik in den FAH-<strong>Leitfaden</strong><br />

aufzunehmen.<br />

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