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Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen (FAHs) Entwurf

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FAH-Typen und spezifische Gestaltungskriterien<br />

5.5 „Schlitzpass“ („Vertical slot“)<br />

5.5.1 Generelle Gestaltung<br />

Der Schlitzpass ist durch über die gesamte Höhe reichende, vertikale Schlitze der Zwischenwände<br />

gekennzeichnet (Abbildung 34). Die erforderlichen Beckenabmessungen ergeben sich aus dem<br />

Gewässertyp bzw. den Fischzönosen und ihren größenbestimmenden Fischarten.<br />

Die Beckendimensionierung dient ebenfalls der Energieumwandlung des Wasserspiegelgefälles zwischen<br />

den Becken beim gegebenen Durchfluss und wird über die maximal zulässige Energiedissipation bzw.<br />

Energiedichte in den jeweiligen Gewässerzonen bestimmt. Die Form der Einbauten soll die Ausbildung einer<br />

<strong>von</strong> Schlitz zu Schlitz geradlinig durchgehenden Kurzschlussströmung verhindern und eine geschwungene<br />

Hauptströmung, die das gesamte Beckenvolumen zur turbulenzarmen Energieumwandlung ausnutzt,<br />

bewirken (HEIMERL und HAGMEYER 2005; HEIMERL et al. 2008), siehe auch Abbildung 35 und Abbildung<br />

36.<br />

Die Zwischenwände sind mit einem hakenförmig gestalteten Vorsatz versehen, der eine<br />

Strömungsumlenkung im Bereich vor der Schlitzöffnung bewirkt. Die wandseitige Schlitzbegrenzung erfolgt<br />

mit einem versetzt angeordneten Umlenkblock. Das Versatzmaß des Umlenkblockes erzeugt eine um den<br />

Winkel abgelenkte Schlitzströmung, so dass sich eine in Beckenmitte verlaufende Hauptströmung einstellt.<br />

Mit fixen Größenverhältnissen zwischen den einzelnen <strong>Bau</strong>elementen und der Berechnungsdotation zählt<br />

der Schlitzpass zu den hydraulisch am genauesten berechenbaren <strong>Bau</strong>typen. In Natur- und<br />

Modellversuchen wurde nachgewiesen, dass nur bei genauer Einhaltung der typischen<br />

Konstruktionsvorgaben die angestrebten Strömungsverhältnisse erreicht werden können (DVWK 1996;<br />

HEIMERL und HAGMEYER 2005). Entgegen der weitverbreiteten gegenteiligen Meinung sind<br />

Schwankungen im Ober- und Unterwasserspiegel auch bei der Planung <strong>von</strong> Schlitzpässen unbedingt zu<br />

berücksichtigen, um die erwünschten hydraulischen Bedingungen im Betrieb zu gewährleisten (MAYR<br />

2007).<br />

In den Schlitzpass ist durchgehend raues Sohlsubstrat einzubringen (siehe Kap.4.2.4, Abbildung 17 und<br />

Abbildung 18), um eine Abnahme der sohlnahen Strömungsgeschwindigkeit zu erzielen und auch für die auf<br />

das Lückensystem der Gewässersohle angewiesene benthische Fauna und für die bodenbewohnende<br />

Fischarten (z.B. Koppe) eine Vernetzung zu erreichen.<br />

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