Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
112<br />
IT ProfessIonal<br />
Heterogene netze<br />
<strong>Windows</strong>-Rechner, die nicht in einer Domäne organisiert sind, müssen<br />
einen Eintrag in den Sicherheitsoptionen umstellen: Die Apple-Systeme<br />
können ansonsten nicht auf die Daten zugreifen.<br />
Eine Freigabe von einem Mac verhält sich wie eine ganz gewöhnliche<br />
<strong>Windows</strong>-Freigabe. Administratoren befinden sich diesbezüglich auf<br />
einem sicheren Terrain.<br />
Gibt ein Anwender dabei keinen direkten<br />
Freigabename an, so erscheint ein entsprechendes<br />
Auswahlfenster mit allen gefundenen<br />
Freigaben für die gewählte Maschine.<br />
Unsichtbare <strong>Windows</strong>-Freigaben mit einem<br />
$-Zeichen müssen stets direkt eingegeben<br />
werden. Anschließend erscheint ein Dialogfenster<br />
zur Eingabe des Benutzernamens und<br />
des Kennworts. Dieses Fenster bietet auch die<br />
Möglichkeit an, die Zugangsdaten im Schlüsselbund<br />
von Mac OS X zu sichern, was die erneute<br />
Eingabe bei späteren Zugriffen spart.<br />
In der Praxis werden Sie häufig auf die folgende<br />
Situation stoßen: Die Freigabe, auf die über jeden<br />
Datei-Dialog des Finders zugegriffen wird,<br />
soll jeweils automatisch mit der Benutzeranmeldung<br />
verbunden werden. Dazu ist dann<br />
aber eine kleine Anpassung in den Benutzereinstellungen<br />
notwendig. Das Apple Mac OS X<br />
startet eine Freigabe automatisch als Startobjekt.<br />
Diese Startobjekte können benutzerspezifisch<br />
in den Systemeinstellungen im Dialog<br />
Benutzer im Register Startobjekte definiert<br />
werden. Dazu müssen Sie einfach auf das Plus-<br />
Symbol klicken, die gewünschte Freigabe und<br />
Hinzufügen auswählen. Durch einen Mausklick<br />
auf das Minus-Symbol kann der automatische<br />
Start auch wieder entfernt werden.<br />
Kommt es zudem zu Problemen beim Zugriff<br />
auf neu angelegte <strong>Windows</strong>-Freigaben, so hat<br />
sich in unseren Tests immer wieder herausgestellt,<br />
dass ein simpler Neustart des Mac-OS-<br />
X-Rechners in der Regel einen Großteil dieser<br />
Probleme behebt.<br />
Drucker gemeinsam nutzen<br />
Das primäre Drucksystem von Apple basiert<br />
heute auf dem Internet Printing Protocol (IPP),<br />
PPD (PostScript Printer Description) und dem<br />
Unix-Druck-Subsystem CUPS 1.3. Grundsätzlich<br />
greift ein Mac-OS-X-Rechner auf Druckerfreigaben<br />
von <strong>Windows</strong>-Computern ebenso<br />
einfach zu wie auf Dateifreigaben. Anders herum<br />
muss auf dem Apple lediglich Print-Sharing<br />
aktiviert sein, damit ein dort installierter<br />
Drucker auch von einem <strong>Windows</strong>-Computer<br />
aus genutzt werden kann. Allerdings liefern<br />
beide Betriebssysteme die dazu benötigten<br />
spezifischen Druckertreiber nicht automatisch<br />
an Clients mit anderem Betriebssystem aus.<br />
Glücklicherweise verfügen die meisten Drucker<br />
heute bereits über eine eigene Netzwerkschnittstelle,<br />
so dass das Drucken über einen<br />
<strong>PC</strong> oder Mac kaum noch erforderlich sein dürfte.<br />
Ist der Drucker dennoch direkt mit einem<br />
solchen System verbunden, so stellt die Nutzung<br />
des LPR-Protokolls (Line Printer Remote)<br />
via TCP/IP die einfachste und zügigste Herangehensweise<br />
dar. LPR verfügt jedoch über<br />
keinerlei Sicherheitsfunktionen, und auch um<br />
die Einbindung des passenden Treibers muss<br />
sich der Administrator selbst kümmern.<br />
Unter <strong>Windows</strong> muss der LPD-Druckdienst zunächst<br />
installiert werden. Dies geschieht über<br />
die Systemsteuerung in den Einstellungen für<br />
Software. Unter <strong>Windows</strong> Vista/7 heißt die<br />
<strong>Windows</strong>-Funktion LPD-Druckdienst und unter<br />
<strong>Windows</strong> XP wird die Komponente als Druckdienste<br />
für Unix bezeichnet. Nach der Installation<br />
des Dienstes, der keinen Neustart erfordert,<br />
ist die Software sofort nutzbar. Leider steht der<br />
Dienst unter <strong>Windows</strong> XP auf manueller Start,<br />
er sollte vom Systemverwalter aber auf Automatisch<br />
gesetzt werden. Zu allem Überfluss<br />
findet sich der Eintrag bei den <strong>Windows</strong>-Diensten<br />
dann nicht als Druckdienste für Unix, sondern<br />
als TCP/IP Druckserver. Auf den an eine<br />
<strong>Windows</strong>-Maschine angeschlossenen Drucker<br />
greift der Mac-OS-X-Rechner über LPR zu. In der<br />
Systemeinstellung im Abschnitt Drucker lässt<br />
sich der Drucker wie gewohnt suchen und in<br />
das System einbinden. Andersherum verhält<br />
es sich ähnlich – der Drucker, der direkt mit<br />
dem Apple-System verbunden ist, wird über<br />
einen neuen lokalen Anschluss vom Typ TCP/<br />
IP in <strong>Windows</strong> eingebunden; die Suchfunktion<br />
von <strong>Windows</strong> 7 findet über Mac OS X bereitgestellte<br />
Drucker wie gewohnt statt.<br />
Mit dem Mac in die Domäne<br />
<strong>Windows</strong> NT wurde von Microsoft bei seinem<br />
Erscheinen als das ultimative Server-Betriebssystem<br />
für unterschiedliche Plattformen und<br />
Umgebungen auf den Markt gebracht. In den<br />
nachfolgenden Versionen des <strong>Windows</strong>-Server-Betriebssystems<br />
sind allerdings die vielen<br />
Features, die speziell auf die Anforderungen<br />
von Macintosh-Rechnern ausgelegt waren,<br />
weitgehend verschwunden oder auch nicht<br />
mehr notwendig. Seit der Version 10.3 von Mac<br />
OS X liefert Apple ein Plug-in für den Beitritt zu<br />
Active-Directory-Domänen mit. Dabei existieren<br />
ganz unterschiedliche Ausprägungen für<br />
die Einbindung von Mac-OS¿-X-Rechnern in<br />
ein Microsoft-AD, die in einem Best Practice-<br />
Dokument von Apple beschrieben werden.<br />
Es stehen Möglichkeiten zur Verfügung, diese<br />
Einbindung sowohl mit als auch ohne Schemaerweiterung<br />
zu realisieren. Das englischsprachige<br />
Dokument kann im Internet mit<br />
den Suchbegriff Apple L334436B oder direkt<br />
unter www.scribd.com/doc/51454679/APPLE-<br />
L334436B-ActiveDirect-WP gefunden werden.<br />
Eine weitere sehr gute deutschsprachige Dokumentation<br />
stammt von Christoph Müller von<br />
der Firma PTS und beschreibt Mac OS X 10.4 in<br />
ein Active Directory Schema integrieren. tr<br />
<strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 10/2011 www.pc-magazin.de