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Projekt SwissDRG und Pflege - Netzwerk Pflegediagnosen

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9 Diskussion <strong>und</strong> weiteres Vorgehen<br />

DRGs erheben den Anspruch, aus klinischer <strong>und</strong> ökonomischer Sicht homogen zu sein<br />

Fischer (2002). In dieser Analyse wurde dieser Anspruch aus pflegerischer Sicht für<br />

<strong>SwissDRG</strong> Version 0.1 deskriptiv analysiert, wobei der Schwerpunkt auf die ökonomische<br />

Homogenität, die <strong>Pflege</strong>kosten <strong>und</strong> –leistungen, gelegt wurde.<br />

Im untersuchten Datensatz sind die <strong>Pflege</strong>kosten mit einem Anteil von 28.5% an den<br />

Gesamtkosten das grösste Kostenmodul. Eine angemessene Abbildung der leistungs- <strong>und</strong><br />

fallbezogenene Kosten der <strong>Pflege</strong> sind deshalb für die Qualität des DRG-Systems wichtig.<br />

Die Analyse zeigt, dass die Homogenität der 401 untersuchten <strong>SwissDRG</strong>s 0.1 betreffend<br />

<strong>Pflege</strong>kosten <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>aufwand oft signifikant “unbefriedigend” ist (Variationskoeffizient<br />

CV > 0.5), was aufgr<strong>und</strong> bisheriger Studienergebnisse (siehe Einleitung), <strong>und</strong><br />

weil es sich zudem um Version 0.1 handelt, nicht überrascht. Diese als “unbefriedigend<br />

homogen” eingestuften DRGs betreffen bei den <strong>Pflege</strong>kosten 258 von 401 untersuchten<br />

DRGs (64%; inklusive die drei DRGs mit “sehr unbefriedigender” Homogenität) respektive<br />

beim <strong>Pflege</strong>aufwand 123 von 213 <strong>SwissDRG</strong>s (58%).<br />

Mit den DRGs allein kann nur ein kleiner Teil der Variabilität der <strong>Pflege</strong>kosten <strong>und</strong> des<br />

<strong>Pflege</strong>aufwandes erklärt werden. Für den <strong>Pflege</strong>aufwand stellte Fischer (2002, S.172ff)<br />

im Universitätsspital Zürich mit APDRG 43% <strong>und</strong> 36% Varianzreduktion bei Inliern<br />

fest (Chirurgie, resp. Medizin). In dieser Analyse sind es 38% (nur Inliers). Stichprobe<br />

<strong>und</strong> statistische Methoden unterscheiden sich allerdings, was den Vergleich einschränkt.<br />

Dass es zwischen den <strong>Netzwerk</strong>spitälern teilweise markante Unterschiede gibt, wird in<br />

der deskriptiven Analyse gut sichtbar. Teilweise sind die Unterschiede kaum nachvollziehbar.<br />

Hier können die direkt betroffenen <strong>Netzwerk</strong>spitäler sicher einen wesentlichen<br />

Erkenntniszuwachs beisteuern <strong>und</strong> es sind interessante Diskussionen zu erwarten. Bemerkenswert<br />

ist beispielsweise, dass zwischen den Spitälern nicht einzig die Aufenthaltsdauer<br />

als solches, sondern auch die mittlere Intensität des <strong>Pflege</strong>aufwandes pro Tag in gleichen<br />

DRGs unterschiedlich ist.<br />

Man sollte die Kosten– <strong>und</strong> Aufwandunterschiede jedoch nicht überinterpretieren,<br />

sondern beginnen, erklärende Variablen in die Erhebung <strong>und</strong> Analyse einzubeziehen.<br />

Zieht man für die Erklärung der Variabilität des <strong>Pflege</strong>aufwandes nebst den DRGs noch<br />

die Spitäler hinzu, verbessert sich die Varianzreduktion markant auf 46% (Inliers). Bei<br />

den <strong>Pflege</strong>kosten beträgt sie 49%.<br />

Mit Quantilen für die LEP Minuten wurden fünf <strong>Pflege</strong>aufwandkategorien pro DRG<br />

gebildet. Für die Vorgehensweise fehlt jedoch eine klinische Begründung. In den einzelnen<br />

<strong>SwissDRG</strong>s zeigen sich in den Kategorien oft sehr grosse Spannweiten. Für eine Kategorisierung<br />

sind neben den DRGs zusätzliche erklärende Variablen klinischer Art nötig<br />

(z.B. <strong>Pflege</strong>indikatoren). Es könnten auch Aufwandkategorien pro Tag gebildet werden.<br />

Der mittlere Leistungsaufwand der untersuchten 213 DRGs pro Tag liegt zwischen r<strong>und</strong><br />

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