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Trucker

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Wo geht‘s lang?<br />

Die beiden Fahrer müssen trotz Funkkontakt<br />

gut aufeinander eingestellt sein<br />

Seilschaften<br />

Windentrucks sind das wichtigste<br />

Hilfsmittel beim Umzug<br />

Kontraste<br />

Schwere Ketten hängen neben<br />

dem Hand-Desinfektionsmittel<br />

vorher.“ Nur die Kugeln waren damals kostenlos,<br />

meint ein Kollege feixend. Warum überhaupt<br />

jemand für wenig Geld den Ordnungshüter<br />

gibt, kann sich Billy nur mit dem Nimbus des<br />

Sheriffs erklären. Du trägst den Stern, du bist das<br />

Gesetz, du hast die Macht. Er jedenfalls hat damit<br />

abgeschlossen. Für ihn sind die neuen Kollegen<br />

wie eine Familie: „Da draußen muss jeder<br />

seinen Job machen, sonst würde das nicht funktionieren.<br />

Und wenn doch einmal einer einen<br />

schlechten Tag hat, hilft man sich gegenseitig.“<br />

New Mexico hört sich eher nach Süden und<br />

Sonne an – doch in der Halbwüste mit den vielen<br />

Jacks – die Förderpumpen, die rund um die<br />

Uhr rotieren, um das Öl aus der Tiefe nach oben<br />

zu befördern – kann es im Winter und in den<br />

Frühlingsnächten empfindlich kalt werden. An<br />

so einem frostigen Morgen müssen Billy und<br />

seine Kollegen knapp zehn Meilen östlich ihrer<br />

Basis ein Rig versetzen, das seinen Job erledigt<br />

hat. Rig ist eigentlich die Bezeichnung für die<br />

typischen Bohranlagen, doch wenn ein Rig umgezogen<br />

wird, um ein neues Loch zu bohren,<br />

gehört dazu auch die gesamte Peripherie.<br />

An diesem Tag werden es 23 große Ladungen<br />

sein, die von fünf eingesetzten Lastwagen<br />

im Pendelverkehr einige Wüstenkilometer weiter<br />

transportiert werden müssen. Wenn es irgendwie<br />

geht, passiert das immer auf den Pisten,<br />

die von den Explorationsfirmen in die ebene<br />

Landschaft gehobelt wurden – Asphalt und richtige<br />

Straßen mögen die Wilburg-<strong>Trucker</strong> ebenso<br />

wenig wie warmes Bier. Denn auf den Straßen<br />

lauern die Beamten des DOT, des Department<br />

of Transportation. Und dass eilige <strong>Trucker</strong>, die<br />

tonnenschwere Bestandteile eines Rigs lässig mit<br />

der Winde auf den Plattformtruck gezogen<br />

haben, mit dem DOT nichts zu tun haben wollen,<br />

versteht sich von selbst.<br />

Der Umzug von Rig 40 ist für die fünfzehn<br />

Mann von Wilburg Trucking und das Dutzend<br />

Roughnecks, die zur Stammbesetzung des Bohrturms<br />

gehören, ein Knochenjob. Die Roughnecks<br />

umweht ein Mythos, wie ihn in den alten<br />

Tagen die Cowboys hatten. Die Bezeichnung<br />

wird immer mit viel Respekt ausgesprochen, gemeint<br />

sind damit die Arbeiter auf den Ölfeldern.<br />

Mag sein, dass die Suche nach den Ölvorkommen<br />

und ihre Ausbeutung inzwischen den Einsatz<br />

von High Tech erfordern – doch beim Umzug<br />

eines Rigs ist das wichtigste Hilfsmittel ein<br />

uraltes Konstruktionsprinzip: Die Wilburg-<strong>Trucker</strong><br />

arbeiten in erster Linie mit den diversen<br />

Seilwinden auf ihren massiv gebauten Trucks der ▶<br />

9/2013 <strong>Trucker</strong> 67

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