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LSG SKY CHEFS REPORT<br />
Fahrzeug in Bereitschaft, das mit<br />
gängigen Standard-Menüs und Getränken<br />
beladen ist und das mit einem<br />
möglichst universellen Aufbau<br />
viele Flugzeugtypen beliefern<br />
kann. „So verschaffen wir uns den<br />
nötigen Puffer, wenn’s mal wieder<br />
brennt“, lacht Dziggel.<br />
Ehe man bei LSG Sky Chefs<br />
hinters Steuer darf, durchläuft man<br />
eine interne Ausbildung. Neulinge<br />
bekommen zunächst ein einwöchiges<br />
Intensivtraining auf Fahrzeuge,Vor<br />
schriften und alles rund<br />
ums Vorfeld. „Danach“, so der Trainer,<br />
„geht jeder Fahrer fünf Wochen<br />
auf Tour mit einem unserer<br />
erfahrenen Service-Chauffeure.<br />
Anschließend folgt ein Abnahmetraining<br />
und der selbstständige<br />
Einsatz auf internationalen Flugzeugtypen.“<br />
Das Intensivtraining<br />
beschreibt Dziggel als unbedingt<br />
nötig: „Jeder, der eine Tür am Flugzeug<br />
öffnet, muss auf der entsprechenden<br />
Aircraft geschult sein – alleine<br />
jede Boeing-Türe ist anders<br />
und verschiedene Airlines schreiben<br />
unterschiedliche Türöffnungs-<br />
Procederes vor.“<br />
JEDER FAHRER IST GEPRÜFT<br />
IN LUFTFAHRTSICHERHEIT<br />
Schon wegen dieser Komplexität ist<br />
regelmäßige Weiterbildung Pflicht.<br />
Das heißt: permanente Schulung<br />
auf neue Flugzeugtypen oder auch<br />
neue Fahrzeuge. Aktuell beginnt ein<br />
Versuch mit neuen Trägerfahrzeugen<br />
auf Basis Mercedes-Benz Econic<br />
mit NGT-Erdgasmotor. „Im<br />
Einzelfall“, ergänzt Dziggel, „sind<br />
unsere Fahrer sogar für die Sicherheit<br />
des gesamten Flugzeugs verantwortlich<br />
– nämlich dann, wenn sie<br />
eine Aircraft beschicken, die noch<br />
nicht von der Besatzung übernommen<br />
wurde. Jeder Mitarbeiter muss<br />
deshalb ‚luftfahrtsicherheitsüberprüft‘<br />
sein.“ Diesen Status muss jeder<br />
Fahrer in regelmäßigen Abständen<br />
aufrecht erhalten. Dziggel: „Wer<br />
den Lufthansa-Ausweis hat – wir<br />
sind ja ein Tochterunternehmen der<br />
Airline – ist gläsern“, weiß Dziggel.<br />
„Wir arbeiten in Sicherheitsbereichen.<br />
Wer bei uns anfängt, muss ein<br />
sauberes, großes Führungszeugnis<br />
haben. Und auch während des Berufslebens<br />
sollte man eine saubere<br />
weiße Weste behalten. Strafrechtliche<br />
Ermittlungen können immer<br />
auch zum Jobverlust führen.“<br />
„Wer die Kriterien erfüllt, sich<br />
nicht vor Schichtdienst fürchtet, ordentlich<br />
verdienen möchte bei geregelter<br />
Arbeitszeit, kann sich ja<br />
mal unseren Bewerbungsfilm ansehen“,<br />
meint der Sky-Chefs-Ausbilder<br />
(www.be-lufthansa.com/#/home<br />
/lkw-fahrer-in/). Da zeichnen wir<br />
ein Bild, was unseren Job ausmacht.<br />
Dass er abwechslungsreich ist, verantwortungsvoll,<br />
aber auch jede<br />
Menge Vergünstigungen und Annehmlichkeiten<br />
bietet. Ich glaube<br />
nicht, dass man in unserem Gewerbe<br />
mit Imageproblemen zu kämpfen<br />
hat. „Die Verkehrsregeln, wie<br />
man Flugzeuge richtig anfährt oder<br />
Hubkoffer und Überfahrbrücken<br />
bedient, lernt man recht schnell!“<br />
Beim Thema Verkehrsregeln<br />
haken wir doch noch mal ein. Was<br />
gibt’s denn zu beachten? „Eigentlich<br />
sind drei Dinge wichtig“, lacht<br />
Dziggel. „Grundsätzlich gilt die<br />
StVO. Unsere Verkehrszeichen<br />
hän gen nicht an Pfosten, sondern<br />
sind auf die Fahrbahn gemalt. Und<br />
die wichtigste Regel von allen: Der<br />
Dicke hat immer Vorfahrt!“ GG<br />
© Gerhard Grünig<br />
HINTERGRUND<br />
Neues Berufsbild Servicefahrer<br />
Neben dem Umstieg aus anderen<br />
Berufszweigen gibt es<br />
inzwischen die Möglichkeit,<br />
den Beruf Servicefahrer/-in in<br />
einem von der IHK anerkannten<br />
Berufsbild zu erlernen.<br />
Der Servicefahrer-/in ist am<br />
Flughafen verantwortlich für<br />
die Belieferung der Flugzeuge<br />
mit Bordverpflegung und<br />
Equipment. Die Ausbildung<br />
dauert zwei Jahre. Einsatzort<br />
ist der Frankfurter Flughafen,<br />
der größte Produktionsstandort<br />
des LSG-Konzerns. Der<br />
Servicefahrer stellt seine<br />
Kommission zusammen, nimmt<br />
Waren und Lieferscheine entgegen,<br />
prüft diese auf Vollständig -<br />
keit und belädt das ihm zugeteilte<br />
Fahrzeug. Er achtet dabei auf<br />
die Anfahrtsfolge, auf Art und<br />
Gewicht der Waren und die<br />
Ladungssicherung. In der geplanten<br />
Reihenfolge werden schließlich<br />
die Flugzeuge angefahren<br />
und die Bordverpflegung und das<br />
Equipment ausgeliefert. Er bringt<br />
das Cateringmaterial bis in die<br />
Flugzeugküche und räumt dieses<br />
bei Bedarf an die vorgesehenen<br />
Stauorte.<br />
Fahrertrainer Erik DzIggel betreut bei LSG neue Fahrer und die Weiterbildung<br />
LSG SKY CHEFS<br />
Offene Stellen und Vertragsbedingungen<br />
Aktuell hat LSG Sky Chefs offene<br />
Stellen für Service-Fahrer unter<br />
anderem auf den Flughäfen in<br />
Frankfurt, München und Düsseldorf.<br />
Voraussetzung ist neben fließenden<br />
Deutschkenntnissen meist<br />
auch eine abgeschlossene Berufsausbildung.<br />
Wünschenswert sind<br />
Englischkenntnisse und der Besitz<br />
der nötigen Führerscheine. Dazu<br />
natürlich die Bereitschaft zum<br />
Schicht- und Wochenenddienst<br />
– das allerdings langfristig geplant.<br />
Die Entlohnung erfolgt gemäß<br />
geltendem Tarifvertrag, mit Urlaubs-<br />
und Weihnachtsgeld sowie<br />
Zeit- und Schichtzuschlägen. Für<br />
den Weg zur Arbeit gibt’s ein Job-<br />
Ticket und nach sechsmonatiger<br />
Zugehörigkeit das Anrecht auf ermäßigte<br />
Flugtickets. Weitere Infos<br />
unter www.be-lufthansa.com<br />
Jede Airline anders: Von der Dispo bis zum Einräumen ein abwechslungsreicher Job<br />
9/2013 <strong>Trucker</strong> 73