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„Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext ... - Renewbility

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Institut für Verkehrsforschung<br />

- 47 -<br />

3.4.1.3 Ziel- und Verkehrsmittelwahl<br />

Nach Festlegung der Verteilung der Personen und Haushalte auf die Verkehrszellen<br />

und der <strong>im</strong> Modell zu s<strong>im</strong>ulierenden Aktivitätenketten, erfolgt die Zielwahl sowie die<br />

Verkehrsmittelwahl für den Weg zum Zielort. Hierzu wird für jede Aktivität einer Person<br />

best<strong>im</strong>mt, an welchem Ort sie stattfindet. Dementsprechend benötigt das Modell<br />

detaillierte Daten zur räumlichen Lage von potenziellen Gelegenheiten sowie zu deren<br />

Kapazität. Gelegenheiten sind in diesem Zusammenhang Orte, an denen Aktivitäten<br />

nachgegangen werden kann.<br />

Welche Gelegenheit konkret zur Ausübung einer Aktivität gewählt wird, wird <strong>im</strong> Modell<br />

in Anlehnung an das Modell der intervening opportunities ermittelt, bei dem davon<br />

ausgegangen wird, dass eine best<strong>im</strong>mte Alternative mit einer gewissen<br />

Wahrscheinlichkeit abgelehnt wird. Die möglichen Gelegenheiten werden dafür<br />

entsprechend ihrer Reisezeit geordnet und anhand von Nebenbedingungen (z. B.<br />

Auslastung) mit einem Attraktivitätsgewicht belegt. Aus diesem Grund benötigt das<br />

Modul „Ziel- und Verkehrsmittelwahl“ ergänzend eine Reisezeitmatrix für den<br />

betrachteten Raum. Dies hat automatisch zur Folge, dass bereits an dieser Stelle<br />

potenzielle Verkehrsmittel in Betracht gezogen werden müssen.<br />

Damit die Tagespläne, die über die Auswahl von Aktivitäten und die daran<br />

anschließende Auswahl von Zielorten sinnvolle Tagespläne darstellen, d.h. vor allem<br />

Tagespläne, die eine Dauer von 24 Stunden nicht überschreiten bzw. innerhalb von<br />

24 Stunden tatsächlich geleistet werden können, werden die Episoden eines<br />

Tagesablaufs hierarchisiert. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass die verschiedenen<br />

Episoden innerhalb eines Tages für die handelnde Person unterschiedlich wichtig sind.<br />

Bezugspunkt für die Gestaltung des Tagesablaufes sind diejenigen Episoden, die die<br />

höchste Hierarchiestufe besitzen. Im Ansatz von TAPAS sind dies <strong>im</strong>mer diejenigen<br />

Episoden, die zu Hause stattfinden, wie Essen, Schlafen (vgl. Abbildung 6). Im<br />

Anschluss daran werden die Orte für außerhäusliche Episoden der nächsten<br />

Hierarchiestufe – z. B. Arbeit oder Ausbildung – gewählt sowie die entsprechenden<br />

Verkehrsmittel, um dorthin zu gelangen. Dieser Prozess wird solange wiederholt, bis<br />

der Tagesplan einer Person komplett gefüllt ist.<br />

Dieses Vorgehen hat zwei ganz entscheidende Vorteile für die Best<strong>im</strong>mung der<br />

Verkehrsnachfrage:<br />

1) Zum einen wird dann, wenn ein motorisiertes Individualverkehrsmittel<br />

verwendet wird, dieses Verkehrsmittel für eine komplette Tour verwendet; unter<br />

„Tour“ ist hier die Abfolge von mindestens zwei Wegen (Hin- und Rückweg) zu<br />

verstehen. Dies entspricht der beobachtbaren Realität, wonach insbesondere<br />

motorisierte Individualverkehrsmittel auf Wegeketten <strong>im</strong> Alltagsverkehr (!) nur<br />

selten von kollektiven Verkehrsmitteln zeitweise abgelöst werden – dies gilt<br />

zumindest <strong>im</strong> städtischen Umfeld.<br />

2) Da die Zahl der PKW in der synthetischen Bevölkerung auf den Haushalt<br />

bezogen wird, wird zum anderen der Tatsache Rechnung getragen, dass<br />

Zwischenbericht, März 2007

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