KULINARISCHE PHYSIK - AM BRG Kepler
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Was könnte man heute kochen? 20<br />
WIE LANGE MUSS DER TEE ZIEHEN?<br />
Abb.10: Diagramm über die Wirkung des Tees in Abhängigkeit von der Zeit<br />
In erster Linie sollte man weiches, kalkarmes Wasser verwenden. Abhilfe bei<br />
zu hartem Wasser schaffen Wasserfilter, die per Ionentauscher und<br />
Aktivkohle Kalk, Chlor sowie Blei und Kupfer aus dem Wasser lösen.<br />
Generell ist die Zubereitung des Tees eine Frage des persönlichen<br />
Geschmackes. Der Schwarztee wird mit kochendem Wasser überbrüht,<br />
Grüntee dagegen mit abgekühltem Wasser mit einer Temperatur von 50°C-<br />
90°C.<br />
Die Aromen des Tees werden langsamer aus den Blättern herausgelöst als<br />
die Farbstoffe. Deshalb sollte man den Tee auf jeden Fall länger ziehen<br />
lassen als zur schönen Färbung nötig ist. Gleichzeitig werden die Gerbstoffe<br />
(Tannine) frei. Eine kürzere Ziehdauer gibt dem Tee eine anregende, eine<br />
längere eine beruhigende Wirkung.<br />
Die zeitliche Grenze ist dann erreicht, wenn der Tee durch ein zuviel an<br />
Tanninen anfängt herb-bitter zu schmecken. Deshalb sollte man den Tee<br />
zwischen drei und fünf Minuten ziehen lassen. (Abb.10)<br />
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Konzentration<br />
ANREGEND BERUHIGEND BITTER<br />
Teein<br />
Tannine<br />
1 2 3 4 5 6<br />
WARUM FÄRBT DIE ZITRONE DEN TEE HELL?<br />
Zeit [min]<br />
Die Zitrone besitzt keine Proteine, um die Farbstoffmoleküle des Tees zu<br />
neutralisieren. Die roten Farbpigmente des Tees sind schwache Säuren,<br />
deren Moleküle ein Wasserstoffatom enthalten, das sich unter bestimmten<br />
Bedingungen abspalten kann. In Anwesenheit von Zitronensaft, einer<br />
stärkeren Säure, sieht man die gelbe Farbe der nichtgelösten Form.<br />
Das Gegenteil passiert, wenn man Natron in den Tee mischt. Die<br />
Säuregruppen lösen sich auf, wodurch sich die Pigmente dunkel verfärben<br />
und der Tee ein intensives, tiefes braun bekommt.