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DIPLOMARBEIT - Institut Kutschera

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LEBENSWELT VON VOLKSSCHULKINDERN<br />

Idealerweise sieht Sozialisation also vor, das Individuum mit den<br />

Gesellschaftlichen Regeln so vertraue wie möglich zu machen und ihm ebenso<br />

alle Freiheiten der „Individualität“ zu lassen. Diese Balance und damit „die Ziele<br />

der Erziehung sind soziale Ziele; die Mittel, mit denen diese Ziele erreicht werden<br />

können, müssen also notwendiger weise soziale Mittel sein.“ (Durkheim, 1984: 52)<br />

Diese Balance müssen heute nicht nur Kinder österreichischer Familien<br />

vollbringen, sondern vor allem Migrationskinder und deren Familien. Die 1.<br />

Migrationsgeneration befindet sich in einer tertiären Sozialisation in der Form,<br />

dass sie bereits mit Grundregeln des sozialen Miteinanders ausgestattet ist und<br />

dennoch in einer oft komplett neuen Kultur deren Regeln lernen muss. Die Kinder<br />

– also die 2. Migrationsgeneration - befinden sich mitten in der<br />

Sozialisationsphase und sind meist noch nicht stabil genug in der Kultur und<br />

Kommunikation der Eltern, also zum Teil mehrfach überfordert, da sie gleichzeitig<br />

zur sekundären Sozialisation in der Schule mit der tertiären Sozialisation einer<br />

anderen Kultur konfrontiert werden 4 .<br />

Moderne Formen der Sozialisationstheorie<br />

Im Lauf der individuellen Identitätsentwicklung finden mehrere zeitlich und<br />

altersbedingte Phasen der Sozialisation (Primär-, Sekundär- und<br />

Tertiärsozialisation) statt sowie auch neue Mechanismen der Sozialisation wie<br />

beispielsweise Massenmedien oder öffentliche <strong>Institut</strong>ionen der Gesellschaft ein<br />

Teil dieses Entwicklungsprozesses geworden sind.<br />

Sozialisation besteht aus sozialen und psychologischen Prozessen. Während der<br />

soziale Teil sich mit den Einrichtungen der Sozialisation befasst, wie Familie,<br />

Schule, Beruf u. a. beschäftigt sich der Psychologische Teil mit den „Strategien<br />

4 Primäre Sozialisation meint hier die Erziehung in der Familie, Sekundäre in der Schule und Tertiäre in der<br />

Gesellschaft (Peergroups, Berufliches Umfeld, etc.)<br />

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