DIPLOMARBEIT - Institut Kutschera
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LEBENSWELT VON VOLKSSCHULKINDERN<br />
2.4.2 Interpretative Soziologie<br />
Diese fließende Grenze der Soziologie und Psychologie wie sie auch schon bei<br />
ERIKSON entsteht trägt die interpretative Soziologie dahingehend Rechnung,<br />
dass sie sich mit der Motivation und Sinnhaftigkeit von Handlungen beschäftigt.<br />
Sie will „verstehen“, warum Menschen bestimmte Handlungen setzten und warum<br />
nicht.<br />
Hauptvertreter dieser Richtung ist der Symbolische Interaktionismus mit<br />
GERORGE HERBERT MEAD.<br />
Symbolischer Interaktionismus<br />
Der symbolische Interaktionismus geht davon aus, dass es zusätzlich zu den<br />
explizit beobachtbaren Handlungen und verbalen Äußerungen Bedeutungen gibt,<br />
die nonverbal und symbolisch übermittelt werden.<br />
Dieser soziologische Ansatz ist besonders interessant, wenn es um das<br />
Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen geht. Nicht nur zwischen<br />
verschiedenen Kulturen auch in ein und derselben kommt es immer wieder zu<br />
Missverständnissen in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Wenn zwei<br />
Menschen einer Geste die gleiche Bedeutung geben, dann spricht man von einem<br />
„significant symbol“. Die Sprache ein solches. Viele andere nonverbalen<br />
Verhaltensmuster müssen in der Kommunikation erst „entschlüsselt“ werden und<br />
die Entschlüsselung ist abhängig von den Bedeutungen und persönlichen<br />
Vorstellungen des „Entschlüsslers“.<br />
Hier treffen komplexe Mechanismen in der Kommunikation zusammen. MEAD<br />
unterscheidet hier zwischen „I“ und dem „Me“. Das „I“ repräsentiert die eigenen<br />
inneren Bedürfnisse und Vorstellungen, das „Me“ die Sichtweise der Anderen, das<br />
Bild der Außenwelt über sich selbst.<br />
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