DIPLOMARBEIT - Institut Kutschera
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LEBENSWELT VON VOLKSSCHULKINDERN<br />
beschäftigen sich mit der Frage, ob das heutige Schulsystem den Anforderungen<br />
der Zeit und den individuellen Fähigkeiten der Kinder gerecht wird, auch<br />
Gemeinden und Politik, SozialarbeiterInnen und PsychologInnen fühlen sich<br />
betroffen, wenn SchülerInnen Symptomatiken aufweisen wie Lernstörungen<br />
(Legasthenie, Teilleistungsstörungen, Aufmerksamkeits- defizitstörung in<br />
Verbindung mit Hyperaktivität (ADS/H) oder Apathie) 2 , psychosomatische<br />
Erkrankungen, Drogenmissbrauch, Essstörungen bis hin zu Amokläufen,<br />
Selbstmord und Drohungen gegen LehrerInnen und Schule.<br />
Das Schulsystem einer Gesellschaft (im gleichen Maße wie auch die anderen<br />
Systeme Familie, Politik, Wirtschaft, Kultur, etc.) repräsentiert und reproduziert<br />
persönliche, soziale, politische und wirtschaftliche Verhältnisse. Als sekundäre<br />
Sozialisationseinheit reproduziert es die aktuellen zeitlichen Werte, Normen und<br />
Regeln seiner Gesellschaft und ihrer Mitglieder.<br />
Die Fähigkeiten und Mangelerscheinungen der Schulen stellen im kleinen System<br />
die Fähigkeiten und Mangelerscheinungen des Gesellschaftssystems dar. Das<br />
heißt weiters, dass die Symptome der Kinder, LehrerInnen und Schulen als<br />
Ganzes ein Spiegelbild des gesellschaftlichen Wohlstands und auch dessen<br />
Verwahrlosung darstellen. 3<br />
Zur Zeit wird vermutet, dass 25-30% der Kinder, Eltern und LehrerInnen mit den<br />
oben erwähnten Problemen konfrontiert sind. Die „weniger auffälligen“ Kinder sind<br />
jedoch genauso davon betroffen und daran interessiert, in eine möglichst gute<br />
Schule zu gehen und die dem Kind angeborene Neugierde am Lernen zu erhalten.<br />
Was ist eine gute Schule? Welche inneren und äußeren Voraussetzungen<br />
brauchen Kinder, um in dieser zweitwichtigsten Sozialisationsinstanz<br />
zurechtzukommen?<br />
Eltern stellen sich die Fragen: In welche Schule schicke ich mein Kind? Kann sich<br />
mein Kind dort gut entwickeln? Bekommt es alles, was es zum Lernen und Leben<br />
2 Begriffsdefinitionen im Anhang<br />
3 vgl. dazu Watzlawick, 1997; von Foerster, 1996; Glasersfeld; Maturana<br />
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