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DIPLOMARBEIT - Institut Kutschera

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LEBENSWELT VON VOLKSSCHULKINDERN<br />

2.4.3 Systemtheorie<br />

Die Erkenntnis und damit verbundene Entstehung der Systemtheorie zu Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts brachte mit sich, dass der Mensch ein Teil und ein Ganzes<br />

von verschiedenen autopoietischen Systemen ist. Ludwig VON BERTALANFFY<br />

definiert Systeme „als die Gesamtheit der wechselseitigen Relationen zwischen<br />

Elementen einer Ganzheit.“ (Richter, 1997: 112) Das besagt wiederum, dass es<br />

Grenzen zwischen Systemen und zwischen innerhalb und außerhalb eines<br />

Systems geben muss.<br />

Die Beziehung der Elemente in einem System ist wechselseitig und wird später als<br />

Kybernetik beschrieben. Kybernetik setzt weiters voraus, dass wir nicht allein sind<br />

auf der Welt und unsere Denkstrukturen und Handlungen Auswirkungen auf unser<br />

Umfeld haben können.<br />

Virginia Satir geht in diesem Sinne davon aus, dass wenn sich ein Teil im System<br />

Familie verändert, verändert sich das gesamte System.<br />

Diese neue Intersubjektivität und das Entdecken möglichst vieler<br />

Handlungsspielräume werden auch in der Kybernetik beschrieben. Die Logik geht<br />

davon aus, dass auf eine Aktion A eine Reaktion B folgt – die Kybernetik geht von<br />

einer negativen Logik aus, nämlich dass auch eine Aktion A deren Reaktion B sein<br />

kann noch XYZ Reaktionen möglich wären.<br />

Kybernetik geht einen Schritt weiter in der Beschreibung der Wirklichkeit<br />

(Kybernetik 1. Ordnung) und beschäftigt sich mit der Beschreibung der<br />

Beobachter dieser Wirklichkeit (Kybernetik 2. Ordnung) und der Beobachtung der<br />

Beobachter (Kybernetik 3. Ordnung). Zwischen den AkteurInnen und<br />

BeobachterInnen der Gesellschaft laufen sogenannte Feedbackschleifen, die aus<br />

möglichen Aktionen eine Vielfalt an möglichen Reaktionen hervorrufen. Heinz<br />

VON FOERSTER erforschte in diesem Zusammenhang die Beschaffenheit von<br />

trivialen Maschinen (logische Input – Output Mechanismen) und nicht-triviale<br />

Maschinen. Er hielt das Streben der Gesellschaft nach Trivialisierung, also nach<br />

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