Theorie Sozialkompetenz in der Resonanzmethode - Institut Kutschera

Im Auftrag von EDUCATION HIGHWAY Innovationszentrum für Schule
und Neue Technologien GmbH
Durchgeführt von Institut Kutschera GmbH
Theorie Sozialkompetenz
in der Resonanzmethode ®
Dr. Gundl Kutschera
Mag. Andrea Hoffmann
Wien, Oktober 2008

INHALTSVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG ...........................................................................................................5
2. ALLGEMEINE EINFÜHRUNG.................................................................................7
2.1 Ausgangsituation allgemein ..........................................................................................................8
2.1.1 Aggressionen und Hilflosigkeit in Familien.................................................................................8
2.1.2 Nutzen von Unterrichtsfach Sozialkompetenz im ÖO-Projekt..................................................12
3. WAS IST SOZIALKOMPETENZ IN DER RESONANZMETHODE ® ? DEFINITION
SOZIALKOMPETENZ IM PROJEKT OBERÖSTERREICH .....................................13
3.1. Sozialkompetenz und Gehirnforschung, Matrixdenken, Quantenphysik ...............................14
3.1.1 Brückenbau zwischen Logik und Gefühl .................................................................................14
3.1.2 Empathie – Spiegelneuronen ...................................................................................................16
3.1.2.1 Die Gefahren der Empathie:..............................................................................................16
3.1.3 Gehirnforschung und Lernen....................................................................................................17
3.1.3.1 Neues Lernen in der Resonanzmethode® – Die „Wie-funktioniert-unser-Gehirn-Metapher"
.......................................................................................................................................................17
3.1.3.2 Die Rolle der Emotionen beim Lernen...............................................................................18
3.1.3.3 Lernen und Entspannung ..................................................................................................18
3.1.4 Anwendung der neuesten Gehirnforschung in der Resonanzmethode ® ..................................19
3.1.4.1 Superlearning und Gehirngerechte Lernstrategie nach der Resonanzmethode ...............20
3.2 Sozialkompetenz und Systemtheoretische Grundlagen für Schule und Familie....................22
3.2.1 Sozialisationstheoretische Konzepte zur Selbstkompetenz und Selbstbewusstsein (Ich -
Identität).............................................................................................................................................22
3.2.2 Moderne Formen der Sozialisationstheorie..............................................................................23
3.2.3 Familie als kleinste Sozialisationseinheit .................................................................................24
3.2.4 Systemtheoretische Grundlagen ..............................................................................................25
3.2.5 Kybernetische Grundlagen.......................................................................................................26
3.2.5.1 Triviale und Nicht-Triviale Systeme...................................................................................26
3.2.5.2 Personenzentrierte Systemtheorie ....................................................................................27
3.2.6 Anwendung von Sozialkompetenz und Systemtheorie in der Resonanzmethode ® ..................27
3.2.6.1 Energiemuster ...................................................................................................................27
3.2.6.2 Das 5 Rollen Modell als Möglichkeit für gleichwertige Beziehung.....................................30
3.3 Sozialkompetenz und erkenntnistheoretische Grundlagen.....................................................34
3.3.1 Interpretative Soziologie...........................................................................................................34
3.3.1.1 Symbolischer Interaktionismus..........................................................................................34
3.3.2 Wirklichkeit und Wirklichkeitserfahrung....................................................................................34
3.3.2.1 Die Position des Beobachters ...........................................................................................35
3.3.3 Realismus und Konstruktivismus .............................................................................................37
3.3.4 Anwendung erkenntnistheoretischer Grundlagen in der Resonanzmethode ® ..........................38
3.3.4.1 Rationale und schöpferische Intelligenz............................................................................39
3.3.4.2 Kybernetik in der Resonanzmethode ® ...............................................................................40
3.4 Sozialkompetenz und Kommunikation .......................................................................................42
3.4.1 Kommunikation und Sinn .........................................................................................................42
3.4.2 Psychotherapeutische und Kommunikationstheoretische Grundlagen ....................................43
3.4.3 Anwendung Kommunikation in der Resonanzmethode ® ...........................................................44
3.4.3.1 Logische Kategorien des Lernens nach Gregory Bateson................................................44
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3.5 Sozialkompetenz und Führungsstile...........................................................................................47
3.5.1 Schutzrahmen setzen versus autoritäres Führen.....................................................................47
3.5.2 Anwendung Führungsstil in der Resonanzmethode ® ................................................................47
3.5.2.1 Die Zukunft der Schule......................................................................................................48
3.6 Sozialkompetenz und Gesundheit...............................................................................................51
3.6.1 Definition Krankheit ..................................................................................................................53
3.6.1.1 Somatische Krankheitsdefinition .......................................................................................53
3.6.1.2 Psychosomatische Krankheitsdefinition ............................................................................54
3.6.1.3 Prävention .........................................................................................................................54
3.6.1.4 Aktuelle Daten aus dem EU Gesundheitsbericht 2006 .....................................................56
3.6.1.5 Historische Erklärungsansätze von Gesundheit und Krankheit.........................................59
3.6.2 Gesundheit und Kommunikation ..............................................................................................60
3.6.3 Salutogenese Konzept in der Resonanzmethode ® ..................................................................61
3.6.3.1 Feedbackschleife für Gesundheit......................................................................................63
3.6.3.2 Neuronen und Kommunikation mit dem Unbewussten .....................................................65
3.6.3.3 Die neue Medizin der Emotionen ......................................................................................66
3.6.4 Anwendung Emotionen in der Resonanzmethode ® .................................................................67
3.7 Sozialkompetenz und interkulturelle Integration ......................................................................68
3.7.1 Problemstellung........................................................................................................................68
3.7.2 Anwendung interkulturelle Kompetenz in der Resonanzmethode ® ...........................................69
3.8 Praktische Anwendung von Sozialkompetenz in der Resonanzmethode:
Zusammenfassung anhand eines Schulprojekts in der Steiermark ..............................................71
3.8.1 Resonanz als Lernvoraussetzung ............................................................................................71
3.8.1.1 Wofür Resonanzzustand in der Schule? ...........................................................................72
3.8.1.2 Resonanzmethode als Unterstützung für Lehren und Lernen...........................................73
3.8.2 Leben in der Klasse..................................................................................................................73
3.8.2.1 Wie geredet wird (Atmosphäre in der Klasse)...................................................................74
3.8.2.2 „Übungen“ am Beginn jeder Stunde..................................................................................75
3.8.2.3 Freude und Spaß am Lernen ............................................................................................75
3.8.2.4 Sozialverhalten der Kinder in der Pause (Eigenverantwortung)........................................76
3.8.2.5 Achtung voreinander .........................................................................................................77
3.8.2.6 Lehrerin beobachtet und ist flexibel...................................................................................78
3.8.3 Zusammenfassung...................................................................................................................79
3.9 Zusammenfassung Projekt Sozialkompetenz im Rahmen „Innovatives Oberösterreich 2010“
..............................................................................................................................................................80
3.9.1 Zusammenarbeit von Eltern, LehrerInnen und Kindern ..........................................................80
3.9.2 Sinn und Zuversicht.................................................................................................................80
3.9.3 Sozialkompetenz und Selbstkompetenz als Unterrichtsfach....................................................81
3.9.4 Kinder lernen gern und gehen gern in die Schule, reduzieren vonm Ängsten und Albträumen,
Prävention von Drogen und Gewaltanwendungen, Erhöhung der Frustrationstoleranz ...................81
3.9.5 Nachhaltigkeit des Projektes ....................................................................................................82
3.9.6 Kreativität und neue Rollenbilder in der Resonanzmethode ® ...................................................82
3.9.7 Resonanzmethode und Lebensqualität...................................................................................82
3.9.8 Resonanzmethode und Eigenverantwortung und Spiritualität .................................................83
3.9.9 Ziele des Unterrichts von Sozialkompetenz nach der Resonanzmethode ® ..............................83
3.9.10 Persönlichkeitsbild in der Resonanzmethode ........................................................................84
Hypothesen für das OÖ-Projekt in der Resonanzmethode ® ..........................................................84
4. CURRICULUM DER LOSE 1-4; 8.........................................................................90
Überblick Durchführung.....................................................................................................................90
Zielgruppen........................................................................................................................................90
Erarbeitung eines individuellen Modells ............................................................................................91
Überblick wissenschaftliche Auswertung ..........................................................................................91
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4.1 Kindergarten (Los 1) .....................................................................................................................92
4.2 Primarstufe 1 – Volksschule (Los 2)............................................................................................93
Ziele und Nutzen ...............................................................................................................................93
Inhalte................................................................................................................................................93
Überblick Umsetzung in der Volksschule ..........................................................................................95
Lehr- und Lernmethoden für die Volksschule....................................................................................95
4.3 Sekundarstufe 1 – HS, AHS Unterstufe (Los 3) ..........................................................................98
Ziele und Nutzen ...............................................................................................................................98
Inhalte................................................................................................................................................98
Überblick Durchführung HS und AHS-Unterstufe .......................................................................... 101
Lehr- und Lernmethoden................................................................................................................ 101
4.4 Sekundarstufe 2 – Oberstufe AHS, BHS (Los 4) ..................................................................... 103
Ziele und Nutzen ............................................................................................................................ 103
Inhalte............................................................................................................................................. 103
Überblick Durchführung HS und AHS-Oberstufe ........................................................................... 105
Lehr- und Lernmethoden................................................................................................................ 105
4.5 Eltern (Los 8) .............................................................................................................................. 106
Ziele und Nutzen ............................................................................................................................ 106
Ausgangssituation .......................................................................................................................... 106
Nutzen von Elternschulung ............................................................................................................ 107
Inhalte............................................................................................................................................. 108
5. LITERATUR.........................................................................................................109
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1. EINLEITUNG
Jeder Mensch hat ein ganz bestimmtes Potential in sich. Wird dieses gelebt, fühlt er sich mit
sich und seinem Umfeld im Einklang. Er lebt in Resonanz. Auch in schwierigen Lebenssituationen
stehen ihm dann genügend Lösungs- und Wahlmöglichkeiten zur Verfügung.
Nach den Erkenntnissen der aktuellsten Gehirnforschung (vgl. Spitzer, 2008; Kandel, 2007;
Gigerenzer, 2007; Deutsche UNESCO Kommission, 1997) bekommen wir über unser
Bewusstsein alleine kaum Zugang zu unseren verborgenen und nicht gelebten Schätzen.
Wir brauchen dazu den Schlüssel zu unserem Unbewussten - unserem „Gehirn in Herz und
Bauch".
Weitere Forschungen im Bereich Neurowissenschaften und Lernen zeigen, dass die
Ergebnisse beim Lernen und die Effektivität von Sachwissen wesentlich von der
Begeisterung und positiven Gefühlen abhängig ist. Sind LehrerInnen von ihrem Fach
begeistert, dann werden auch die Schüler begeistert sein und weiters sind die SchülerInnen
in einem Zustand von Neugierde, Entspannung und positiver Atmosphäre so gelingt die
Aufnahme und Durchführung von teils komplexen Aufgaben besser. (vgl. Streb & Hille &
Kammer, 2007) Csikszetmihalyi hat durch seine Studien an der University of Chicago diesen
Zustand des Einswerdens mit seiner Tätigkeit als „Flow-Zustand“ beschrieben. „Ich gehe so
auf in dem, was ich tue, dass ich fast die Zeit vergesse. Ich habe den Eindruck, zu wachsen
und meine Begabungen und mein Können zu Einsatz zu bringen. Ich fühle mich
herausgefordert, aber ich bin sicher, dass ich mein Handeln und meine Welt unter Kontrolle
habe. Ich bin frei von Langeweile und Sorgen. Ein wichtiger Teil dieses Zustandes ist
Freude“ (Csikszentmihalyi, 1995: 142f)
Dieser optimale Leistungszustand ermöglicht es SchülerInnnen, LehrerInnen und Eltern mit
Zuversicht in die Zukunft zu blicken und mit dem Wissen, dass die Kinder und Jugendlichen
gesund, selbstbewusst und erfolgreich im Leben stehen werden.
OÖ ist das erst Land, in dem sich UnternehmerInnen speziell von der IT-Branche festgestellt
haben, dass MitarbeiterInnen der IT-Branche sehr sehr gut Einzelkämpfer sind und
hervorragend Arbeit allein bewerkstelligen. Die Zukunft fordert nun Projekte, die nur in
Zusammenarbeit möglich sind.
Diese MitarbeiterInnen der IT-Branche müssten deshalb als Teamplayer geschult werden
und sollten zu Teamplayern geschult werden.
Auch andere Unternehmen haben festgestellt, dass Schwierigkeiten die in Unternehmen
auftauchen meist mit dem Faktor Mensch zu tun haben und nicht mit dem Fachwissen.
Da wurde die Überlegung angestellt bereits im Kindergarten zu beginnen und durchgängig
im Schulsystem Sozialkkompetenz zusätzlich zu den anderen Fächern zu schulen.
Im Oberösterreich Projekt soll flächendeckend (alle Schultypen durchgehend vom
Kindergarten bis zur Universität) erforscht werden, wie weit der Unterricht von
Sozialkompetenz Jugendliche schult, sodass sie einerseits mit innerer Stärke zuversichtlich
in die Zukunft gehen können und andererseits ihr Fachwissen mit Begeisterung, Weisheit
und Kreativität präsentieren, sodass sie egal welche Veränderungen kommen, die Work-Life
Balance leben können.
Ziel im OÖ-Projekt ist es auch, ein standardisiertes Prozedere für diesen Unterricht zu
entwickeln und zu prüfen, das im wissenschaftlichen Sinne wiederholbar ist.
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Die folgenden theoretischen Ausführungen sollen einen Überblick geben, über die
theoretischen und methodischen Grundlagen des Curriculum zur Schulung von
Sozialkompetenz im Rahmen des Projekt Innovatives Oberösterreich 2010.
Es wird zuerst ein theoretischer Überblick gegeben und dann in jedem Kapitel diese Theorie
in der praktischen Anwendung der Resonanzmethode ® erläutert.
Abschließend wird in einem Kapitel die Praktische Umsetzung anhand eine Pilotprojekts an
einer Volksschule in der Steiermark gegeben.
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2. ALLGEMEINE EINFÜHRUNG
Die Schule hat gemeinsam mit der Familie eine zentrale Rolle in der Gesellschaft. Die
zunehmend komplexen Rahmenbedingungen der modernen Industriegesellschaft bringen
Belastungen und Veränderungen mit sich, denen nur kommunikative und kreative Menschen
auf Dauer standhalten können.
Damit unsere Kinder aktive und mündige Mitglieder dieser Gesellschaft werden, ist es
dringend notwendig, ihnen als „Rüstzeug“ neben den literarischen Fächern auch
Selbstvertrauen und Sozialverhalten mitzugeben.
Eine Erhöhung der Kompetenz mit sich und anderen korreliert direkt mit einem Ansteigen der
fachlichen Fähigkeiten. (vgl. Hoffmann, 2008; Wilhelm-Oehler, 2006; Kutschera, Waidhofer,
2003a) Die Auswirkungen beschränken sich also nicht auf den trainierten Bereich, sondern
betreffen und verbessern auch alle anderen Lebensbereiche.
Ziel des Projekts „Sozialkompetenz“ in Oberösterreich ist es, theoretisch und empirisch zu
erforschen:
„Wie kann Selbst- und Sozialkompetenz flächendeckend in der Schule unterrichtet
werden?“
Unsere Erfahrungen zeigen, dass LehrerInnen bereits Hervorragendes leisten und der
Fachunterricht sehr gut aufbereitet ist. Es fehlt nur ein neues Unterrichtsfach, das hilft, das
Gelernte selbstsicher zu präsentieren und in Diskussionen mit anderen anzuwenden.
Es reicht heutzutage nicht mehr aus, ausschließlich fachliches Wissen und Informationen zu
erwerben, da es immer mehr und komplexeres Wissen gibt und wir differenzieren müssen
zwischen qualitativem Wissen und rein quantitativem Wissen. Daher steht für in der heutigen
Gesellschaft – die auch als „Wissensgesellschaft“ und „Dienstleistungsgesellschaft“
bezeichnet wird - die „Lernfähigkeit“ an erster Stelle. (vgl. Friedman, 2006: 367ff)
Folgende kurze und präzise Formel „NQ + LQ > IQ“ – „Neugierquotient +
Leidenschaftsquotient > Intelligenzquotient“ (Friedmann, 2006: 369) stellt anschaulich dar,
was für den Erfolg in der Ausbildung und im zukünftigen Beruf wichtig ist.
Die im Weiteren angeführten vier Punkte sind für das Entwickeln einer erfolgreichen
Lernfähigkeit grundlegend:
a) Wenn Kinder lernen, das Lernen zu lieben, entfalten sie automatisch eine
Begeisterung für das Lernen an sich, und entwickeln dadurch als selbstorganisiertes
Wesen eine Dynamik zum Wissenserwerb und Wissensvermehrung.
b) Diese Begeisterung kann dann leichter und besser entstehen, wenn die Lehrenden
selbst – in diesem Fall die Eltern grundsätzlich begeistert sind an neuem Wissen und
an dem, was sie den Kindern beibringen möchten. Dabei ist nicht so sehr der Inhalt
ausschlaggebend, sondern wie die Eltern die Kinder dafür begeistern und deren
Wissbegierde fördern. Wenn beispielsweise die Eltern gerne in der Natur sind und
Wandern gehen, und dabei die Pflanzen, Lebewesen und geographischen
Gegebenheiten beobachten, werden sie dies ihren Kindern mitgeben. Gehen die
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Eltern nur deshalb Wandern, weil es „gesund ist und die Kinder Bewegung und
frische Luft brauchen“, so ist es wesentlich schwieriger dadurch Begeisterung zu
entwickeln.
c) Ein weiterer wichtiger Faktor ist ein gutes Zusammenspiel mit anderen Menschen
und das man Menschen mag. Diese Fähigkeit wird als „Soziale Kompetenz“
bezeichnet.
d) Die linke Gehirnhälfte wurde und wird in Schulen immer noch betont. Schulung von
Logik, Analyse und Rationalität sind wichtige Bereiche, die rechte Gehirnhälfte wird
dabei wenig oder gar nicht geschult. Diese ist jedoch für das Erlernen von visuellräumlicher
Auffassungsgabe, Empfindungsfähigkeit und das Erfassen von Synthesen
wichtig. Hier schließt sich der Kreis zur anfänglich erwähnten Begeisterung: „Doch
wie können Menschen diese Fähigkeiten der rechten Gehirnhälfte entwickeln und
verbessern? Am besten, indem sie etwas tun, das sie lieben oder zumindest gern
machen, denn dann machen sie es auf eine Art, die ihre eigene ist ...“ (Friedman,
2006: 376)
Ziel im OÖ-Projekt ist es auch ein standardisiertes Prozedere für diesen Unterricht zu
entwickeln und zu prüfen, das im wissenschaftlichen Sinne wiederholbar ist. Der Unterricht
durch die TrainerInnen wird anhand eines Rahmen gebenden Curriculums durchgeführt und
mittels standardisierten Fragebogen evaluiert. Die Ausbildung der LehrerInnen erfolgt nach
den gleichen Prinzipien. Weiters soll der bestmögliche Weg der Durchführung und die am
besten geeigneten Methoden zur Vermittlung von Selbst- und Sozialkompetenz erforscht
werden. Das Ziel dieser Forschung ist die Einführung von Selbst- und Sozialkompetenz als
Unterrichtsfach.
Das OÖ-Projekt wird erstmalig flächendeckend über einen längeren Zeitraum folgende
neue Bereiche in einem Unterrichtsfach eingliedern und universitär begleitet werden, sodass
wiederholbare und vorhersagbare Ergebnisse vorgelegt werden können.
2.1 Ausgangsituation allgemein
Die Schule hat eine entscheidende Rolle in der Gesellschaft. Unter den zunehmend
komplexen Rahmenbedingungen der modernen Industriegesellschaft ist sie den Belastungen
und Veränderungen nur gewachsen, wenn sie in der Lage ist, das kommunikative und
kreative Potential ihrer Mitglieder zu aktivieren.
Neben den akademischen Fächern, ist es daher dringend notwendig auch Sozialverhalten
und Selbstvertrauen zu schulen.
2.1.1 Aggressionen und Hilflosigkeit in Familien
Seit Jahren beschäftigen sich Forscher mit Zusammenhängen zwischen Merkmalen der
Familie und der Entstehung von psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen (vgl.
Zapotoczky, 1968). Kinder die äußerlich unter gleichen, risikohaften Lebensbedingungen
aufwachsen, zeigen trotzdem unterschiedliche geistige und soziale Entwicklungen. Ein
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isikohaftes Milieu bezeichnet Belastungen wie elterliche Trennung oder Scheidung,
familiäre Aggressionen und Konflikte, Vernachlässigung und Ablehnung des Kindes,
Alkoholmissbrauch der Eltern, Arbeitslosigkeit, Klinik- und Heimaufenthalte usw. Bei einigen
Kindern vorhandene Schutzfaktoren und Mechanismen bewirken, dass Störungen,
Fehlanpassungen oder Krankheiten nicht auftreten. Dieses Ausbleiben von psychischen und
sozialen Fehlentwicklungen definieren die Psychologen als "Resilienz". Die Schutzfaktoren
und Prozesse der Resilienz sind nun die Folgenden 1 :
1. Die emotional sichere Bindung an eine Bezugsperson
2. Merkmale des Erziehungsklimas
3. Die soziale Unterstützung in und außerhalb der Familie
4. Temperamentsmerkmale
5. Kognitive und soziale Kompetenzen
6. Selbstbezogene Kognitionen und Emotionen
7. Das erleben von Sinn und Struktur im Leben
Daraus folgen die Hoffnungslosigkeit der Kinder und die fehlenden Vorstellungen für die
Zukunft. Die folgenden Zahlen verdeutlichen die Sehnsucht nach Zuversicht für die Zukunft
und die Ängste keine Arbeit zu finden, die ihr Leben sinnvoll und erfolgreichen machen kann.
OÖ-Projekt und Situation der Kinder und Jugendlichen
Die Zahl an verhaltensauffälligen Kindern steigt dramatisch an. Eltern und LehrerInnen
brauchen Hilfe, denn die bewährten Erziehungsmethoden, die sich ausschließlich auf das
Verhalten konzentrieren, funktionieren nicht mehr. Eine Studie des österreichischen Instituts
für Jugendforschung (ÖIJ) zeigt, dass unsere Kinder dringend neue Impulse brauchen um
positiv und neugierig in die Zukunft zu gehen (Abb. 1) Die Studie macht die triste Situation
deutlich: der Blick in die Zukunft bei den 15 – 20 jährigen erscheint eher düster.
In der Phase des Erwachsenwerdens ist die Schule der Ort,
wo sich Kinder mehr als die Hälfte ihrer Zeit aufhalten. Die
Schule nimmt gemeinsam mit der Familie eine zentrale
Rolle in unserer Gesellschaft ein. Die immer komplexer
werdenden Rahmenbedingungen unserer modernen
Industriegesellschaft bringen Belastungen und
Veränderungen mit sich, denen auf Dauer nur
kommunikative und kreative Menschen gewachsen sind.
Damit unsere Kinder in dieser Gesellschaft ihren Platz
finden können, ist es unbedingt notwendig, ihnen als
Rüstzeug in der Schule neben fachlichen Qualifikationen
auch Selbstvertrauen und Sozialverhalten mitzugeben.
Abb. 1 Quelle: ÖIJ-Studie (österr. Institut für
Jugendforschung) 2005: n=1.304; 15-20 Jährige
1 www.oif.ac.at; Univ. Prof. Dr. Friedrich Lösel, Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Psychologie
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Die Schule nimmt demnach einen enorm wichtigen Stellenwert ein. Die BVJ-Jugendstudie
(Abb. 2) zeigt, dass das Vertrauen in das Schulsystem leider nicht sehr hoch ist. Ist es bei
den Jüngeren noch bei 60% sinkt es stetig von Jahr zu Jahr.
Warum ist der Pessimismus der Jugend so groß? Verglichen mit früheren Generationen sind
die Jugendlichen von heute auf der einen Seite in hohem Maße auf sich alleine gestellt, auf
der anderen Seite werden sie mit Information überschüttet und können diese Flut von Daten
für sich nicht einordnen. Oder anders, sie errichten sich eine virtuelle Welt, in der alles so
ist, wie sie es sich wünschen und sind dann enttäuscht, wenn die Wirklichkeit sich nicht nach
ihren Wünschen gestalten lässt. Frustration und Aggression sind das Ergebnis von Angst vor
einer perspektivlosen Zukunft in einer Gesellschaft, in der sie sich nicht aufgehoben fühlen.
Der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz ist bei den Jugendlichen ins Zentrum gerückt
(Abb. 3). Vor Jahren rangierte noch der „Spaß am Leben“ ganz oben.
Was passiert in unserer Gesellschaft? Unsere Kinder brauchen Hilfe, sie brauchen Werte
und Sinn, um eine positive Perspektive für ihr Leben zu erkennen. Sie brauchen Vorbilder
nach denen sie sich richten können.
Abb. 2 Quelle: BVJ-Jugendstudie 2005
(BVJ=Berufsvorbereitungsjahr);
Frage: Das Bildungssystem bereitet mich gut auf
die Arbeitswelt vor
Abb. 3 Quelle: ÖIJ-Studie (österr. Institut f.
Jugendforschung) 2005: n=1.304; 15-20 Jährige
Die jüngsten Entwicklungen der Kinder, Familien sind besorgniserregend:
+ Die Selbstmordrate bei Kindern steigt
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+ Aggressionen und Gewalt in Klassen steigen weiter
+ Die Zahl der Kinder, die krank und süchtig werden, nimmt zu.
+ Der Peergruppenzwang wird höher und das Mitmachen ist wichtiger als die
eigene Meinung - bis hin zum Sektenzulauf.
+ Krankheiten (vor allem Auto-Immunerkrankungen), sowohl bei den Kindern als
auch bei den Erwachsenen werden häufiger und teilweise schwerer.
+ Die Eltern verbringen immer weniger Zeit mit ihren Kindern
+ Die Zahl der Ehescheidungen nimmt zu
+ Die Zahl der AlleinerzieherInnen nimmt zu
+ Zunahme der Fälle von Kinder- oder Partnermisshandlungen
+ Die Zahl der LehrerInnen, die in Frühpension gehen, steigt, weil sie Ängste
haben, in die Klasse zu gehen und nicht mit den Kindern zurechtkommen.
+ Die Zahl der Kinder, die kriminell, krank und süchtig werden nimmt zu.
Dies ist für uns nicht nur statistisches Material, sondern hautnahe Erfahrung aus unserer
langjährigen beruflichen Tätigkeit. Unsere Erfahrung ist es, dass das Lösen von
Kommunikationsschwierigkeiten für ein Miteinander in Familie und Schule erlernbar ist,
sofern die Lernchancen rechtzeitig gegeben sind. Rechtzeitige Präventivmaßnahmen
können einer solchen Entwicklung zuvorkommen.
Dadurch sind LehrerInnenInnen konfrontiert mit:
+ Die Stunden sind immer schwieriger zu gestalten.
+ Die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit mancher SchülerInnen ist stark
gesunken.
+ Die steigende Zahl von schwierigen Kindern verursacht zusätzlichen Aufwand an
Elterngesprächen, Gesprächen mit PsychologInnen, BeraterInnen, ....
+ Sie wollen helfen und wissen nicht wie.
Dies ist für uns nicht nur statistisches Material, sondern hautnahe Erfahrung aus unserer
langjährigen beruflichen Tätigkeit. Unsere Erfahrung ist es, dass das Lösen von
Kommunikationsschwierigkeiten für ein Miteinander in Familie und Schule erlernbar ist,
sofern die Lernchancen rechtzeitig gegeben sind. Rechtzeitige Präventivmaßnahmen
können einer solchen Entwicklung zuvorkommen.
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2.1.2 Nutzen von Unterrichtsfach Sozialkompetenz im ÖO-Projekt
+ Möglichkeiten erlernen für ein eigenverantwortliches, lebendiges Miteinander
+ Die Kinder sind gesund, charakterlich gefestigt und haben gute Chancen für die
Zukunft
+ Die Kinder bringen gute Noten nach Hause
+ Eine Familie zu haben, in der sich jeder wohl fühlt
+ Eltern bieten ihren Kinder einen Schutzrahmen, in dem sich jeder entfalten kann
+ Zugang zum eigenen Potential und zur Kreativität als Eltern finden
+ Krisen und Veränderungsprozesse bewältigen
+ Blockaden lösen, die Sie hindern Ihre Ziele zu erreichen
+ Steigerung der Selbstkompetenz und Sozialkompetenz
+ Eltern haben Vertrauen in ihr/e Kind/er und sind erleichtert, dass sie mit
Selbstsicherheit und Erfolg in die Schule gehen
+ Erleichterung, weil der Druck und Stress weg ist
+ Eltern haben mehr Spaß und Freizeit mit ihrem/n Kind/ern
+ Verschiedene Möglichkeiten haben, um mit schwierigen Kindern zurecht zu kommen
+ Mehr Möglichkeiten zu haben, die SchülerInnen zu begeistern, damit diese
aufnahmefähiger sind
+ Freude am Lehren und Lernen wieder finden
+ Weniger Problemfälle haben und damit weniger außertourliche Verpflichtungen
+ Behalten der inneren Kraft, schnell wieder auftanken können, egal wie sich die
Kinder verhalten
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3. WAS IST SOZIALKOMPETENZ IN DER
RESONANZMETHODE ® ? DEFINITION SOZIALKOMPETENZ IM
PROJEKT OBERÖSTERREICH
In diesem Kapitel werden die allgemeinen theoretischern Grundlagen und Fragestellungen
zum Thema Sozialkompetenz dargestellt und im speziellen auf das Oberösterreich Projekt
und die Resonanzmethode ® übertragen.
Der Begriff der „Sozialkompetenz“ ist ein lang und ausführlich diskutierter Begriff, der sich
auf mehrere Disziplinen erstreckt. Es gibt keine allgemein gültige Definition aber einige sehr
fruchtbare Ansätze, deren Beschreibungen Gemeinsamkeiten erkennen lassen.
In der Wirtschaftstheorie wird er zu den „Schlüsselqualifikationen“ (Selbstkompetenz –
Sozialkompetenz – Fachkompetenz) hinzugezählt und als ganzheitliche Qualifikation
angesehen, die in Unternehmen gebraucht wird. Sozialkompetenz meint in
wirtschaftstheoretischer Definition u. a. die Fähigkeit „ganzheitliche Zusammenhänge“ zu
erkennen und zu nutzen. „Wenn mehrer Personen in einem engen
Interaktionszusammenhang stehen, entwickeln sich zwar zu Erleichterung der
Kommunikation schnell Gewohnheiten und Regeln, gemeinsame Vorverständnisse und
Orientierungen und mithin Ansätze einer Struktur, die diesen Interaktionszusammenhang
von anderen abhebt“ (Willke, 2000:84) Weiters führt Willke an, dass eine der entscheidenden
Faktoren im Erfolg für Unternehmen eine weitere Disziplin nach Peter Senge ist nämlich
„system thinking“ (vgl. Willke, 1999: 179f)
Im soziologisch-pädagogischen Ansatz wird darunter verstanden, wie gut sich Menschen in
ihrem Unfeld zurechtfinden, wie sie ihre eigenen Fähigkeiten und persönlichen Kompetenzen
im Miteinander der Familie, Freundeskreis, Schulsysteme einbringen können und mit
anderen Personen im Team arbeiten.
„Alles ist Schwingung.
Ändere deine Schwingung
und du änderst dein Leben.“
Pythagoras (570 – 510 v. Chr.)
Die Resonanzmethode geht davon
®
aus, dass jeder Mensch eine
eigene Schwingung/Frequenz hat.
Können wir unsere eigene
Schwingung leben und gleichzeitig
mit unserem Umfeld verbunden
sein, dann ist der
Resonanzzustand hergestellt.
Diese Resonanz in uns und um
uns ist inhaltsfrei und wird dem
jeweiligen Kontext angepasst.
Sozialkompetenz bedeutet unter
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anderem auch, diesen Resonanzzustand mit anderen zu leben und umzusetzen. Wie dies
möglich ist, wird aus theoretischer Perspektive in den nächsten Seiten beleuchtet werden.
3.1. Sozialkompetenz und Gehirnforschung, Matrixdenken,
Quantenphysik
3.1.1 Brückenbau zwischen Logik und Gefühl 2
Unsere alltäglichen Lebensvollzüge sind immer wieder auch eine Frage des Gleichgewichts.
Zwischen Schule (Beruf) und Freizeit, Familie und Freunden, Konsum und Kreativität,
Realität und Glauben, Freiheit und Eingrenzung, Eigenverantwortung und Vertrauen in eine
höhere Führung. Solange wir Zugang zu unserem inneren Sonnenplatz haben, können uns
diese äußeren Ansprüche und Einflüsse nicht so leicht überrumpeln und überfordern. Wenn
wir uns nämlich in einem „guten inneren Zustand" befinden, können wir anders
kommunizieren (mit uns selbst und mit anderen) und uns auf unsere Tätigkeiten und Ziele
fokussieren.
Ein Beispiel dafür, wie wichtig unserer innerer Zustand, unser Gefühl in Bezug auf unser
Verhalten ist und wie leicht wir Zustände unbewusst wechseln, zeigt folgende Untersuchung
aus dem Bereich der Motivationsforschung:
Es macht einen Unterschied, ob man mit negativen Sätzen gefüttert wird, bevor man eine
Aufgabe beginnt, oder ob es positive Worte sind. Einer Versuchsgruppe wurden vor einer
„Teambesprechung" Wortkarten vorgelegt, die Ausdrücke wie „anstrengend", „kämpfen" etc.
vorwiesen. Die Besprechung verlief aggressiver und egoistischer als das Meeting der
Kontrollgruppe, die vor der Gesprächsrunde Worte wie „fair", „neugierig" etc. vorgelegt
bekam.
Die Auswertung: Verhaltensweisen sind abhängig vom inneren Zustand, von unseren
Gefühlen. Das Unbewusste verarbeitet Außenreize mit gespeicherter Erfahrung ab und
beeinflusst unser bewusstes Handeln.
Diese Erkenntnis macht sich die Resonanzmethode ® zunutze: Wenn wir uns unserer inneren
Zustände bewusst sind, sie mit erlernten „Tricks" (Mentaltraining) steuern lernen, können wir
selbst bestimmen, mit welchen Gefühlen wir in Situationen hineingehen.
Zwei Gehirne? Erkenntnisse aus der Neurobiologie
Ende des 20. Jahrhunderts lieferte der Amerikaner Antonio Damiaso, Arzt und Forscher,
eine neurologische Erklärung der beständigen Spannung zwischen dem primitiven
(limbisches Gehirn – uraltes Gehirn), das uns und allen Säugetieren gemein ist – und dem
rationalen Gehirn (Neokortex – neues Gehirn), das sich im Verlauf von Jahrmillionen
Evolution um das menschliche „Urhirn" entwickelt hat.
In den Augen Damiasos ist das psychische Leben das Ergebnis eines fortwährenden
2 Kap. 3.1.1; 3.1.3: Tanja Amann, 2008
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Versuchs einer Symbiose zwischen den beiden Gehirnen. Auf der einen Seite das kognitive
Gehirn: bewusst, rational und der Außenwelt zugewandt. Auf der anderen Seite das
emotionale Gehirn: unbewusst, zuvorderst auf's Überleben bedacht und vor allem: in engem
Kontakt mit dem Körper. Diese beiden Gehirne sind relativ unabhängig voneinander und
beeinflussen auf sehr unterschiedliche Weise unsere Lebenserfahrung sowie Verhalten.
Die Struktur des limbischen Gehirns ist weit einfacher als die des Neokortex. Im Unterschied
zu dem, was in Letzterem abläuft, ist die Mehrzahl der Bereiche des limbischen Gehirns
nicht in regelmäßigen Neuronenschichten angeordnet, die eine Verarbeitung von
Informationen ermöglichen; vielmehr sind die Nervenzellen hier miteinander verschmolzen.
Infolge dieser weit rudimentäreren Struktur ist die Informationsverarbeitung durch das
emotionale Gehirn viel primitiver als die im Neokortex. Jedoch: Sie läuft schneller ab und ist
in höherem Maße für elementare Überlebensreaktionen geeignet. Das limbische System
beeinflusst also ganz wesentlich auch unser Verhalten.
Aus diesem Grund kann etwa ein im Halbschatten eines Waldes ein Stück Holz, das auf dem
Boden liegt und einer Schlange gleicht, eine Angstreaktion auslösen. Noch ehe das übrige
Gehirn die Analyse abschließen und zum Schluss kommen kann, dass es sich um etwas
Harmloses handelt, hat das emotionale Gehirn , ausgehend von sehr bruchstückhaften und
oft sogar falschen Informationen, bereits die Überlebensreaktion ausgelöst, die ihm am
geeignetsten erschien.
Das limbische Gehirn ist ein Kommandoposten, der fortwährend Infos aus verschiedenen
Körperbereichen erhält und dementsprechend reagiert, indem es das physiologische
Gleichgewicht kontrolliert: die Atmung, der Herzrhythmus, der Blutdruck, der Appetit, der
Schlaf, die Libido, die Ausschüttung von Hormonen und selbst das Immunsystem unterliegen
seinen Befehlen. Die Aufgabe des limbischen Gehirns ist offenbar, die verschiedenen
Funktionen im Gleichgewicht zu halten (Homöostase).
Aus diesem Blickwinkel betrachtet, sind unsere Emotionen (Gefühle) nichts anderes als das
bewusste Erleben eines großen Zusammenspiels physiologischer Reaktionen, die die
Aktivität der biologischen Systeme des Körpers überwachen und ständig den
Notwendigkeiten der inneren und äußeren Umgebung anpassen.
Das emotionale Gehirn kennt also unseren Körper viel besser als unser kognitives Gehirn.
Aus diesem Grund kommt man oft leichter über den Körper als über die Sprache an die
Gefühle heran.
Die Resonanzmethode ® nutzt diesen Umstand und macht Gefühle erfahrbar. Ziel ist es, das
Gefühl des eigenen Resonanz-Zustands (=Flow, Mihaly Csikszentmihalyi, US-Psychologe,
Erforscher des Gefühls des Wohlbefindens) zu entdecken und mittels Mentaltechniken
immer öfter und leichter auch bewusst generieren zu können. Das Ergebnis: Im
Superzustand oder Flow-Zustand, also wenn wir in Resonanz mit uns selbst sind, können wir
unsere ganze Aufmerksamkeit auf eine Aufgabe konzentrieren. Wir sind im Hier und Jetzt.
Egal, ob es sich um ein Gespräch mit einem anderen Menschen handelt, eine Mathe-
Schularbeit oder sportlichen Wettkampf. Logik und Gefühl sind in Balance. Und in einem
derartigen Zustand sind wir nach einer Tätigkeit nicht ausgelaugt (Burn-Out ist nicht im
Außen sondern im Inneren!) sondern positiv gestimmt.
Auch unsere Blockaden äußern sich in Form von Gefühlen, denen ein ganz spezieller
innerer Zustand (Visuelle, Auditive, Kinästhetische, Olfaktorische, Gustatorische
Kombinationen) zu eigen ist. Diese blockierenden Emotionen (Angst, Trauer, Unsicherheit,
etc.) können mittels wirkungsvoller Übungen derart verändert werden, dass neue Gefühle
(guter innerer Zustand) und somit neues Verhalten (der jeweiligen Situation gemäß) möglich
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sind.
3.1.2 Empathie – Spiegelneuronen
Seit den 1990ern ist es in der Neurobiologie immer leichter und exakter möglich zu messen,
was in mikroskopisch kleinen Bereichen unseres Gehirns vor sich geht. So hat schon Albert
Bandura in den 60er Jahren darauf hingewiesen, dass wir Menschen keine trivialen
Maschinen sind, wie von Foerster ebenso beschreibt, sondern in uns komplexe Vorgänge
des Lernens stattfinden. Unter anderem gehen diese beiden Wissenschaftler davon aus,
dass ein Input von außen mehrere Reaktionen hervorrufen kann, also die klassische
Verhaltenstheorie obsolet wird. Dieses Phänomen bezeichnet man heutzutage als MNS
(mirror neuron system), die Spiegelneuronen. „Handlungen, Empfindungen, Gefühle und
Stimmungen, alles, was uns andere vormachen oder zeigen, wird im Gehrin des
beobachtenden Menschen – gleichsam wie in einem Spiegel – leise nachgeahmt.
Nervenzellen, die darauf spezialisiert sind, bilden in unserem Gehirn d as System der
Spiegelneuronen. Spiegelnervenzellen übersetzen das, was wir sehen oder miterleben, in
eine Art diskretes inneres „Mit-Tun“, sie sind die neurobiologische Grundlage für Albert
Banduras Lernen am Modell.“ (Bauer, 2007: 27)
In der Resonanzmethode ® , wenn man das weiterverfolgt, wie Joachim Bauer das
beschreibt, gehen wir auf die angebotenen Schwingungen ein und in guter Kommunikation
wird diese angebotene Schwingung von den Beteiligten übernommen – dieses Phänomen
nennt man Empathie.
Probleme entstehen dann, wenn die angebotene Schwingung zum Beispiel Ärger ist und wir
mit Ärger zurückreagieren und dann nach dem Resonanzprinzip ein Aufschaukeln passiert,
dass zu Gewaltakten und Aggressionen führen kann.
3.1.2.1 Die Gefahren der Empathie:
Resonanzkatastrophe
In der Physik wird eine der Gefahren als Resonanzkatastrophe bezeichnet: das ist dann,
wenn die Amplitude/der Ausschlag größer wird als die rückführenden Kräfte, dann fliegt das
ganze System auseinander.
Eigene Gefühle – Fremde Gefühle
Die zweite Gefahr der Empathie kennen wir vor allem von LehrerInnen und auch vielen
anderen Berufen aus sozialen Bereichen wie Krankenschwestern, Pfleger, Ärzte,
Sozialarbeiter, die die Schwingung ihrer kranken oder zerstörten Klienten aufnehmen und
nicht mehr aus dieser Empathie herauskommen.
Das heißt, sie sind am Abend müde und ausgelaugt, was natürlich die Work-Life-Balance
wesentlich beeinträchtigt. Mit diesen schlechten Gefühlen, die von Fremden empathisch
übernommen wurden, wird sehr oft ins Coaching gegangen. Es werden Coachingprozesse
mit diesen Gefühlen durchgeführt, die eigentliche nur wieder aus dem System als Fremde
Anteile ausgeschieden werden müssen.
Für Kinder und Jugendliche aber natürlich auch für Erwachsene sind sowohl real erlebte
oder beobachtete Katastrophen somit im Gehirn gespeichert. Menschen akkumulieren
Erfahrungen und vor allem Kinder und Jugendliche, bei denen die Neuronen noch
aufnahmefähiger sind als beim Erwachsenen müssen mit den aufgenommen Informationen
(Fernsehen, internet, Zeitungen, etc.) erst einmal fertig werden. Lernen sie nicht, zu
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unterscheiden, was Eigenes und was Fremdes ist, so genügt oft nur ein „kleiner Funke“ und
die Speicherungen der schmerzhaften Gefühle werden in Aggressionen entladen.
Das heißt mit Hilfe der Resonanzmethode ® können wir Hilfestellung geben und entscheiden,
wann es sich um eigene schmerzhafte Gefühle handelt oder um aufgenommene.
3.1.3 Gehirnforschung und Lernen
Unser Gehirn ist ein kompliziertes Lern- und Informations-Verarbeitungs-Zentrum. Das
Gehirn besteht aus verschiedenen Teilen, deren Beziehung untereinander man sich gut mit
dem Bild eines Baumes verdeutlichen kann:
3.1.3.1 Neues Lernen in der Resonanzmethode® – Die „Wie-funktioniert-unser-
Gehirn-Metapher"
Die Wurzeln des Baumes sind das Stammhirn, welches als der stammesgeschichtlich
älteste Teil für die grundlegenden biologischen Funktionen unseres Organismus zuständig
ist, wie z.B. für Atmung, Stoffwechsel und Verdauung.
Der Baumstamm ist das Zwischenhirn, ein entwicklungsgeschichtlich jüngerer Teil des
Gehirns. Hier im limbischen System entstehen unsere Gefühle (s.o.), unsere Sexualität,
Aggressionen, Motivation u.ä.
Die Baumkrone stellt das Großhirn dar. Unser Großhirn ist für die „höheren" Aufgaben
zuständig, wie z.B. Verstand, Logik, Informationsverarbeitung, Gedächtnis,
Abstraktionsfähigkeit und Gefühle - und auch für das Lernen. Das Großhirn besteht aus zwei
Gehirnhälften.
Während die linke Gehirnhälfte im wesentlichen für Ratio, Logik, verbale Sprache,
analytischem und linearem Denken zuständig ist, liegen die Funktionen der rechten Hälfte
u.a. in der Kreativität, in der Synthese, im bildhaftem, intuitivem und ganzheitlichen Denken.
Linkshirniges und rechtshirniges Lernen
In unserer Gesellschaft sind wir in der Regel das linkshirnige Lernen mehr gewohnt als das
rechtshirnige. Linkshirniges Lernen findet über die Sprache, Schrift, Begriffe, logische
Beweisketten u.ä statt. Rechtshirnig lernen wir durch Bilder, Metaphern, Vergleiche,
Zusammenhänge, Beispiele und Analogien.
Gerade wenn man Kindern beim Erkunden (Erlernen) der Welt beobachtet, und dabei auch
ihre „Lehrmeister", erkennt man schnell, dass dies über Metaphern geschieht. Metaphern
sind große Unterstützer, wenn es darum geht die Welt und die vielfältigen Inhalte zu
verstehen.
Gehirngerechtes Lernen
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Um optimal lernen zu können, sollten wir unsere beiden Gehirnhälften zusammen aktivieren
und nutzen. In der westlichen Welt wird in der Schule in der Regel die linke Gehirnhälfte viel
stärker gefördert als die rechte. Aber gerade das ergänzende Zusammenspiel führt zu
wirklichen Lernerfolgen. Praktisch heißt das z.B., mathematische Formeln bildhaft
darzustellen, den Inhalt physikalischer Formeln in Form von Geschichten (Metaphern) zu
präsentieren oder das Schreiben spielerisch und malend zu erlernen. Der Einsatz von Mind
Maps beim Lernen stellt etwa einen optimalen Einsatz beider Gehirnhälften dar. Alles, was
für ein gehirngerechtes Lernen nötig ist, ist das Verständnis über die verschiedenen Seiten
des Gehirns und Phantasie, um sie zusammen zu aktivieren.
3.1.3.2 Die Rolle der Emotionen beim Lernen
Aus der Erkenntnis heraus, dass für das Lernen auch unsere rechte Gehirnhälfte eingesetzt
werden sollte, müssen wir unseren Gefühle mehr Aufmerksamkeit schenken. Unsere
Emotionen und unsere Befindlichkeit beeinflussen unsere Lernbereitschaft und -fähigkeit in
einem hohen Maße. Lust, Motivation und Freude unterstützen den Lernprozess, während
Druck, Angst oder Unlust ihn stören. Deshalb ist unsere innere Einstellung zum Lernen auch
so wichtig. Je mehr Freude und Spaß wir beim Lernen empfinden, desto leichter wird es uns
fallen.
Um sich so wohl wie möglich beim Lernen zu fühlen, verfolgt die Resonanzmethode einen
ganzheitlichen Ansatz beim Lernen, so dass für Körper, Geist und Seele gleichermaßen gut
gesorgt wird. Wenn man sich z.B. körperlich nicht wohl fühlt, kann man in der Regel nicht
effektiv lernen.
3.1.3.3 Lernen und Entspannung
Lernen fällt Vielen vor allem deshalb so schwer, weil es oft mit Stress und Druck zu tun hat.
Dabei lernen wir am besten im entspannten Zustand - im sogenannten Alpha-Zustand.
Dann nämlich können die chemischen Stoffe, die das Lernen überhaupt erst möglich
machen, frei und ungehindert fließen und Nervenimpulse optimal weitergeleitet werden. Sind
wir zu angespannt, können wir uns oft an gar nichts erinnern, weil genau diese Botenstoffe
blockiert sind.
In der Entspannung wird die rechte Gehirnhälfte aktiver
Im Entspannungszustand dominiert unsere rechte Gehirnhälfte, wodurch unsere Kreativität
gesteigert und unser Unterbewusstsein mit seinen Fähigkeiten stärker aktiviert wird. Im
Normalfall filtern wir aus unserer Umgebung sehr viele Informationen heraus und vergessen
diese sofort wieder. Im Alphazustand werden diese Filter durchlässiger, so dass wir mehr
aufnehmen können. Die Resonanzmethode® unterstützt dabei, diesen Zustand bewusst
wahrzunehmen und zu evozieren.
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3.1.4 Anwendung der neuesten Gehirnforschung in der
Resonanzmethode ®
„Release your mind, see what you find,
bring it back home to your people.“
(Schamanismus)
Unsere Ergebnisse der Lehrmethoden beruhen auf der Anwendung von Superlearning, wie
Dr. Gundl Kutschera und das Team Institut Kutschera es seit 1980 erfolgreich durchführen.
Die Zukunft scheint, dass nur die es schaffen, die in die 11 Mio Bits (Noretrandes, 1997:191f)
– in das Wissen des Unbewussten – „eintauchen“ können, die Zugang zum Unbewusstsein
haben. Nur diejenigen, die Eintauchen können in die11 Mio BIts können mit dem rasanten
Tempo der Zukunft mitkommen. Kinder werden heute mit Computer, Internetspielen auf
Schnelligkeit getrimmt und befinden sich auf einem sehr schnellen Energieniveau. Der
Unterricht in der Schule ist vergleichsweise langsam und von der Energie viel niedriger.
© Graphik institut kutschera
In der Resonanzmethode ® wird das nicht als Problem angesehen, sondern die Kinder lernen
mit Begeisterung beides zu beherrschen. Das heißt, sie müssen lernen auf das langsamere
Tempo einzugehen und den Strategien der Lehrer folgen zu können, sodass sie ihre
Hausaufgaben erledigen können. Als Beispiel: ein Junge hat all seine Mathematik Aufgaben
und Prüfungen immer mit einem 5er zurückerhalten und er selbst hat aber immer gesagt, er
hat alles richtig. Auf Nachfrage, ob er geschwindelt hätte, wusste er nicht einmal was
schwindeln heißt und es war klar, dass er die Antworten sofort im Kopf hatte. Sein
ganzheitliches Auffassungsvermögen ermöglichte es ihm, komplexe Rechnungen so zu
erfassen, dass er das Ergebnis wusste. Mit viel Spaß konnten wir diesen Jungen motivieren,
die Denkstrategien und Denkstrukturen der Lehrerin aufs Papier zu bringen, d.h. er musste
lernen, viel kleinen Schritte bewusst zu machen, die ihm zum Ergebnis verhelfen. Hier
kommt wie so oft das Grundprinzip der Resonanzmethode ® zu Hilfe, Schwierigkeiten sind
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Herausforderungen und können mit Begeisterung gelöst werden. Oder ein ähnliches Prinzip:
mit Freude unmögliches möglich machen und Türen und Spielräumen in vermeintlicher
Hoffnungslosigkeit zu finden.
Albert Einstein hat die wohl kürzeste Kreativitätsstrategie erzählt, dass wenn er eine Frage
hat, setzt er sich in Gedanken auf einen Lichtstrahl, reist damit ins Universum, schaut sich
dort um und kommt mit der Antwort wieder zurück. Die gefundene Antwort „Übersetzt“ er
dann, dass sie für andere auch verständlich ist.
Und diese einzelnen Schritte des Superlearnings werden auf der einen Seite im Unterricht
von Sozialkompetenz angewandt als auch in den Lernstrategien den Kindern beigebracht.
Das heißt aber auch, dass Sozialkompetenz in einem ganz anderen Setting als der rein
wissensvermittelnde Unterricht stattfinden muss. Und deshalb ist dringend ein eigenes
Unterrichtsfach für Sozialkompetenz notwendig. Damit dieser Prozess laufen kann wurde
bereits ein Schulversuch in Mödling 2003 durchgeführt, in dem erprobt wurde,
Sozialkompetenz in 1 Stunde in der Woche, 2 Stunden alle 14 Tage, 4 Stunden einmal um
Monat oder 5 Projekttage. Die Ergebnisse waren sehr eindeutig für die Projektwoche als
effektivste Art. Alle anderen Versuche waren für die Kinder zu schwierig vom
wissensvermittelnden Stoff und Sprecher in den anderen Unterricht von Sozialkompetenz
umzusteigen.
Für die Kinder ist dieser Unterschied sehr leicht verständlich zu machen, anhand ihrer
großen Idole wie Luke Skywalker und Harry Potter. Bei denen diese klare Trennung als sehr
wichtig erachtet wird. Auf der einen Seite ist diese klare Trennung und gleichzeitig bei de
Anwendung die Verbindung von Wissen und SK(Weisheit) wichtig ist.
3.1.4.1 Superlearning und Gehirngerechte Lernstrategie nach der
Resonanzmethode
1. Die Kinder lernen erstmal entspannen, das heißt, wir nutzen ihr Fähigkeiten in
virtuelle Welten zu gehen und lehren den Kindern zwischen den Welten hin und her gehen
zu können, wann es gut ist in der virtuellen Welt zu sein und wann in der realen Welt.
2. Dann finden sie in ihrer virtuellen Welt einen Lerncomputer, der für sie alles Wissen
speichert, das für eine Prüfung notwendig ist, das sind nicht nur die Bücher und die Vorträge
der LehrerInnen sondern alles Wissen aus dem morphogenetischen Feld – Rupert Sheldrake
geht davon aus, dass alles Wissen in Form eines Feldes „morphic field“ auf der Erde
vorhanden ist. Diese Ansammlung von Wissen ist jedem zugängig, der es schafft in 11 Mio
Bits einzutauchen.
3. Die Kinder müssen lernen zu überprüfen, ob das was der Computer ihnen zeigt auch
stimmt und das kann nur mit dem authentischen Resonanzgefühl sein, was auch gleichzeitig
die Entscheidungsstrategie in allen alltäglichen Situationen ist.
4. Die Kinder lernen, Informationen abrufen, die ihnen der innere Computer liefert,
sodass sie sowohl schriftlich als auch mündlich die Fragen bei den Prüfungen beantworten
können. Diese Lernstrategie ist viele Jahre erprobt sowohl für Volksschulkinder bis zu
Studenten, wobei natürlich bei deren Durchführung auf altersgemäß Metaphern und Sprache
wert gelegt werden muss.
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Nochmal kurz zusammengefasst bedeutet Superlearning den Wechsel von exakten
Übungsschritten und Entspannen, Einbezug aller Sinne und Integration des Gelernten
(Mentaltraining)
Die Superlearning Schritte für Information aufnehmen und abrufen, für Kreativität und
Intuition:
• Entspannen in Theta-, Delta- Zustände
• Informationen aufnehmen
• Information abrufen
• Anwenden im jeweiligen Kontext
Jeder Schulungstag und alle Schulungsprogramme werden mit einheitlicher
Superlearning-Struktur durchgeführt:
• Morgens Körperübung mit Entspannung
• Tagsüber exakte Übungsschritte, Theorie, Strategien, Anwendung im Alltag
• Abends: Integration und Zusammenfassung des Gelernten
Theorien und Methoden werden in Metaphern verpackt, sodass ganzheitlich erfasst
werden und die Anwendung sicher gestellt werden.
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3.2 Sozialkompetenz und Systemtheoretische Grundlagen
für Schule und Familie
3.2.1 Sozialisationstheoretische Konzepte zur Selbstkompetenz und
Selbstbewusstsein (Ich - Identität) 3
Die Sozialisationstheorie wie wir sie heute kennen ist selbst ein Produkt aus mehreren
theoretischen Ansätzen aus der Psychologie und Soziologie.
Sie steht deshalb am Anfang dieses Kapitels, da ihre Grundlagen weit zurückreichen nämlich
in die Anfänge der Soziologie überhaupt. Weiters stellt die Sozialisationstheorie die
Grundlage der Erforschung der menschlichen Persönlichkeitsentwicklung dar und soll daher
den anderen Theorien übergestellt werden.
Es ist nicht immer leicht die einzelnen theoretischen Modelle zutrennen bzw. isoliert zu
betrachten, da sie in vielen Punkten ineinander übergehen oder sich ergänzen.
Nimmt man die Definition der klassischen Sozialisation (vgl. Hurrelmann, 2002: 12f) so findet
sich in dieser Darstellung G. H. Mead wieder, auf dessen Modell gesondert im Rahmen des
Symbolischen Interaktionismus hinweisen wird. Ebenso die systemische Betrachtungsweise
von Sozialisation wird im 3. Abschnitt der Soziologischen Paradigmen mit Luhmanns
Systemtheorie genauer betrachtet.
Sozialisation im traditionellen soziologischen Sinn nach Durkheim meint die
„Vergesellschaftung der menschlichen Natur“. Damit legte er den Grundstein zur
Erforschung von der Vermittlung der Gesellschaft und dem Individuum, der in der heutigen
Zeit auch zu vielen Missverständnissen oder Missinterpretationen führt.
Durkheim wird oft zitiert als Theorie der Unterwerfung der Individuen der Gesellschaft. Er
geht jedoch davon aus, „[...] dass die Erziehung eine eminent soziale Angelegenheit ist, und
zwar durch ihren Ursprung wie durch ihre Funktionen[...]“. (Durkheim, 1984: 37) Erziehung
meint hier die Implementierung gesellschaftlicher Regeln seitens des Erwachsenen in das
Kind, im größeren Zusammenhang wird hier von Sozialisation gesprochen. Durkheim geht
weiter und setzt voraus, dass Sozialisation soweit geht, dass die Individuen mit genau den
Inhalten und Regeln erzogen werden, die eine Gesellschaft und ihre Wirtschaft brauchen.
Dieses „Funktionieren für eine Gesellschaft“ führt dazu dass die Individuen charakterlich
verarmen und sich immer ähnlicher werden, gleichzeitig verstärkt es den Zusammenhalt
dieser Gesellschaft, der immens notwendig ist, um das System Gesellschaft zu erhalten.
Idealerweise sieht Sozialisation also vor, das Individuum mit den Gesellschaftlichen Regeln
so vertraue wie möglich zu machen und ihm ebenso alle Freiheiten der „Individualität“ zu
lassen. Diese Balance und damit „die Ziele der Erziehung sind soziale Ziele; die Mittel, mit
denen diese Ziele erreicht werden können, müssen also notwendiger weise soziale Mittel
sein.“ (Durkheim, 1984: 52)
3 Kapiteln 3.2.1 – 3.2.3: Hoffmann, 2008: 14-19; 28f
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S22/113

3.2.2 Moderne Formen der Sozialisationstheorie
Im Lauf der individuellen Identitätsentwicklung finden mehrere zeitlich und altersbedingte
Phasen der Sozialisation (Primär-, Sekundär- und Tertiärsozialisation) statt sowie auch neue
Mechanismen der Sozialisation wie beispielsweise Massenmedien oder öffentliche
Institutionen der Gesellschaft ein Teil dieses Entwicklungsprozesses geworden sind.
Sozialisation besteht aus sozialen und psychologischen Prozessen. Während der soziale
Teil sich mit den Einrichtungen der Sozialisation befasst, wie Familie, Schule, Beruf u. a.
beschäftigt sich der Psychologische Teil mit den „Strategien der Abstimmung zwischen
inneren Bedürfnissen und äußeren Erwartungen“ (Hurrelmann, Ulich; 1991: 11)
Im Rahmen dieser Arbeit werden die sozialen und psychologischen Aspekte gemeinsam
betrachtet und analysiert.
Sozialisation ist folglich das Wechselspiel von individuellen Bedürfnissen und
gesellschaftlichen Erwartungen und dessen Integration in ein eigenverantwortliches
Selbstbild. „Sozialisation ist somit bivalent, sie trägt den Doppelcharakter von
Vergesellschaftung und Individuation. Zum einen spiegeln entwickelte Denk- und
Verhaltensstrukturen soziale Vorgaben wider, zum anderen sind ausgebildete Orientierungsund
Regelsysteme denkbar, die subjektspezifisch und damit einmalig sind.“ (Hoffmann,
1990: 7)
Sozialisation bezeichnet daher auch immer einen ständigen Lernprozess, der Erlebtes und
Erfahrungen der äußeren Realität wie auch der inneren Realität verarbeitet und dem
Individuum anpasst. Diese Lern- und Entwicklungsschritte haben dadurch auch kein
Endstadium, sondern bezeichnen „den Prozess, in dessen Verlauf sich der mit einer
biologischen Ausstattung versehene Organismus zu einer sozial handlungsfähigen
Persönlichkeit bildet, die sich über den Lebenslauf hinweg in Auseinandersetzungen mit den
Lebensbedingungen weiterentwickelt.“ (Hurrelmann, 1986: 14 in: Hoffmann, 1990: 7) Dieser
Lernprozess wird vom Individuum bestimmt und gesteuert, genauso wie von dem jeweiligen
Umfeld.
Die verschiedenen Ansätze der Sozialisation unterscheiden sich meist in der Hervorhebung
der beeinflussenden Faktoren. Für Jean PIAGET zeigt sich das Verhältnis von Individuum
und Umfeld zugunsten der inneren Bedürfnisse und Strukturen. Es ergibt sich dadurch eine
Form der Anpassung der Verhaltensstruktur des Individuums an die im Umfeld gemachten
Erfahrungen. Die gemachten Erfahrungen werden in eine hierarchische Ordnung gebracht,
entweder werden sie bereits bekannten oder ähnlichen Erfahrungen untergeordnet oder sie
bewirken eine Veränderung des gewohnten Verhaltens, dass das neue Wissen das alte um
eine Erfahrung reicher macht. (vgl. Hoffmann, 1990: 12f)
Hier wäre wichtig herauszufinden, nach welchen Kriterien diese Anpassungen vorgenommen
werden. PIAGETs Theorie geht implizit auch davon aus, dass Erfahrungen immer bewusst
erlebbar sind und im Rahmen der Vergesellschaftung des Individuums auch bewusst
eingeordnet werden können. Dies findet bei HURRELMANN eine Ergänzung in dem Sinn,
dass zwar jeder einen Mechanismus zur Selbstregulierung besitzt, „diese interne
Selbstregulation finde sowohl durch unbewusste Verhaltenskoordination als auch durch
intentionale Handlungsprozesse statt.“ (Hurrelmann; Ulich, 1991: 40)
Dieser Regulationsfaktor – E.H. ERIKSON nennt ihn auch „ego – identity“ kontrolliert die
inneren Bedürfnisse und Emotionen hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit mit dem sozialen
Umfeld. Für Erikson spiegelt die Gesellschaft mit ihren Regeln und kulturellen Normen eine
Art Stabilitätskonzept wider, in der das sozial gesunde Individuum seine Ich-Identität
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S23/113

entdeckt und entwickeln kann. Sozial gesund bedeutet für ihn, dass individuelle Identität
ohne gesellschaftliche Einbettung in Egozentrismus und letztendlich Konfusion führt.
Eriksons Beobachtungen und Forschungen basieren hauptsächlich auf psychoanalytischen
Daten, die er über Störungen und Abweichungen der Phasen zur Identitätsfindung
begründet. Aufgrund von Abweichungen von normativer Kindheitsentwicklung entstand der
Prozess von fortwährenden Neubildungen und Umstrukturierungen im Leben eines
Menschen bis hin zur stabilen Identität. Diese kann bereits im Jugendalter erreicht werden
oder aber erst später. Krisen und Störfaktoren sowohl psychischer als auch biographischer
Art verändern den Weg zu Erreichung dieser stabilen Ich-Identität. Er stellte jedoch kaum in
Frage, dass jeder Mensch diese psycho-soziale Stabilität im Lauf des Lebens erreichen wird.
Ebenso war es für ihn unvorstellbar, dass dieses Entwickeln der Ich-Identität abseits der
Gesellschaft passiert. Dazu schreibt er: „Der Begriff der Ich-Identität kann auf zwei Weisen
missverstanden werden. Man kann den Verdacht hegen, dass jede Identität konformistisch
ist, dass ein Identitätsgefühl in erster Linie durch die völlige Interwerfung des Individuums
inter gegebene Rollen und durch seine bedingungslose Anpassung an die Forderungen der
sozialen Veränderungen erworben wird. Sicher kann sich kein Ich außerhalb des
Gesellschaftsprozesses entwickeln, der funktionierende Prototypen und Rollen anbietet. Das
gesunde starke Individuum passt diese Rollen aber weiteren Ich-Prozessen an und trägt
damit dazu bei, den Gesellschaftsprozess lebendig zu erhalten.
Das zweite Missverständnis betrifft die Individuen, die sich dem Studium und den einsamen
Streben nach menschlicher Integrität widmen und damit neben und über der Gruppe zu
leben scheinen, aus der sie stammen. Stehen sie über jeder Identität? Derartige Individuen
waren in ihrer Entwicklung keineswegs unabhängig von der Identität ihrer Gruppe, die sie
vielleicht tatsächlich bis zu dem Punkt absorbierten, wo sie aus ihr hinauswuchsen. Noch
auch sind sie frei von einer neuen gemeinschaftlichen Identität, wenn sie sie auch nur mit
sehr wenigen teilen, die nicht einmal im selben Gebiet zu leben brauchen.“ (Erikson, 1968:
402f)
Auch er beschreibt die ständige Dynamik zwischen Individuum und Gesellschaft. Dadurch
gewinnt Eriksons Konzept der psycho-sozialen Phasen der Identitätsentwicklung auch
soziologisch an Bedeutung, da die psychologischen Faktoren nur in gesellschaftlichem
Rahmen lebbar und erweiterbar sind.
Wie genau die einzelnen Phasen der Identitätsentwicklung umgesetzt werden, und welche
Handlungen und mit welchen Zielen sie gesetzt werden, das versucht die interpretative
Soziologie und vor allem der Symbolische Interaktionismus zu erklären.
Den Kindern, der Familie, der Schule - wie immer wir sie definieren mögen - kommt als den
kleinsten Sozialisationseinheiten eine entscheidende Rolle im Staat zu. Unter den
zunehmend komplexen Rahmenbedingungen der modernen Industriegesellschaft sind sie
den Belastungen und Veränderungen nur gewachsen, wenn sie in der Lage sind, das
kommunikative und kreative Potential ihrer Mitglieder zu aktivieren.
3.2.3 Familie als kleinste Sozialisationseinheit
Das System der „Familie“ ist die primäre und für Kinder wichtigste Sozialisationseinheit, das
kleinste in sich abgeschlossene System, das sich mit dem System Gesellschaft in ständiger
Kommunikation befindet. Das heißt, dass in Interaktionen in öffentlichen Räumen
(Kindergarten, Schule, Beruf, Universität, Kino, Disco, etc.) spezifische Themen, Werte,
Regeln und Verhaltensmuster wahrgenommen und diskutiert werden. Diese Erlebnisse
werden dann auch innerhalb der Familie bewertet, teilweise angenommen oder abgelehnt.
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Die immer noch gültige allgemeine Definition von Kernfamilie bezieht sich auf einen oder
mehrere Erwachsene mit einem oder mehreren Kindern. Die einzelnen Familienmitglieder
unterliegen einer altersabhängigen, relativ starken, wechselseitigen Abhängigkeit, „die sich in
einem gemeinsamen (Energie) Haushalt manifestiert, sowohl in physikalischer als auch in
psychischer Hinsicht; neben der Intensität des Zusammengehörigkeitsgefühls ist vor allem
die Dauer der Zusammengehörigkeit konstitutives Element einer Familie.“ (vgl.
Brunner/Huber, 1989: 42f)
3.2.4 Systemtheoretische Grundlagen
Die Gesellschaft wie sie sich uns im 21. Jahrhundert darstellt hat mehrere Namen erhalten.
Je nach wissenschaftlicher Disziplin nennt man sie „Zivilgesellschaft“, „Wissensgesellschaft“,
„Erlebnisgesellschaft“ oder gar „Risikogesellschaft“, und auch „Dienstleistungsgesellschaft“
aber eines ist all diesen Beschreibungen gleich, nämlich, dass Gesellschaft ein komplexes
und funktional differenziertes System ist. Die Komplexität der Gesellschaft zeigt sich in einer
Vielzahl von Möglichkeiten auf wirtschaftlicher, politischer, sozialer und wissenschaftlicher
Ebene. Es gibt heute in all den oben erwähnten Bereichen nicht mehr die Differenzierung
von „gut und böse“, „oben und unten“ oder „rechts und links“. Die Konturen sind
verschwommener und gleichzeitig klarer und variierter geworden. Das fordert jeden
Einzelnen zur dauernden Reflexion und Reduktion dieser Komplexität, um sich in der
heutigen Gesellschaft zurecht zu finden.
Niklas LUHMANN´s Systemtheorie liefert die Grundlage zur Erfassung und Beschreibung
der Systeme der Gesellschaft. Er unterscheidet unter anderem zwischen sozialen Systemen
wie beispielsweise Gesellschaft als übergeordnetes soziales System, Politik, Familie u.a.
und psychischen Systemen wie dem Gehirn oder das Bewusstsein. Er differenziert weiters
Individuen als personales System. Diese Systeme sind autopoietisch. „Autopoietische
Systeme sind Systeme, die nicht nur ihre Strukturen, sondern auch die Elemente, aus denen
sie bestehen, im Netzwerk eben dieser Elemente selbst erzeugen.“ (Luhmann, 1998a: 65)
Luhmann schließt damit an die Theorie Heinz von FOERSTER`s der Selbstorganisation von
Systemen an.
Erst die Unterscheidung zur Umwelt eines Systems macht das System zum System. Eine
Familie wird erst als „System Familie“ definiert durch die Existenz von Nicht- Familien. (vgl.
Treibel, 2004) Die Unterscheidung von System und dessen Umwelt entsteht durch den
Code. „Sinn“ ist das allen autopoietischen Systemen grundlegende Orientierungsschema.
Dieser Sinn ist binär codiert, das heißt, dass jedes System eine Unterscheidung trifft zur
Abgrenzung von System und Umwelt. Solche Binären Codes können sein „krank/gesund“,
„Recht/Unrecht“, usw. (vgl. Richter, 1997)
Weiters geht die Systemtheorie davon aus, dass Kommunikation die Basis aller Systeme
und damit die Basis von Gesellschaft ist. „Das Gesellschaftssystem wird demnach nicht
durch ein bestimmtes „Wesen“, geschweige denn durch eine bestimmte Moral (Verbreitung
von Glück, Solidarität, Angleichung von Lebensverhältnissen, vernünftig-konsensuelle
Integration usw.) charakterisiert, sondern allein durch die Operation die Gesellschaft
produziert und reproduziert. Das ist Kommunikation.“ (Luhmann, 1998a: 70)
„Soziale Systeme sind komplexe Ausdrucksformen für Sinnzusammenhänge von
Elementen, die von einem Beobachter als eine Einheit begriffen und von anderen Systemen
unterschieden werden können. Systeme haben viele Möglichkeiten miteinander in
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Verbindung zu treten, dabei werden jeweils die präferiert, die in immer wiederkehrenden
Interaktionsmustern auftreten, als Interaktionsmuster zu Beziehungsregeln werden und so
ein begrenztes Beziehungsgeflecht für einen bestimmten Zeitraum konstituieren. Soziale
Systeme lassen sich wiederum in Teilsysteme untergliedern und differenzieren. Mit Hilfe
verschiedener sozialer Medien werden ganz allgemein "Energien" und "Sinn" in Form von
sozialem Handeln und Kommunikation ausgetauscht.
Ein System benötigt Grenzen, kein System kann außerhalb seiner Grenzen operieren . Die
Systemgrenze ist allgemein ein Kriterium, welches erlaubt zu unterscheiden, was Teil des
Systems ist, so dass zur Systemumgebung alles zählt, was nicht.“ (vgl. Beushausen, 2002:
38)
3.2.5 Kybernetische Grundlagen
Als Kybernetik wird die Wissenschaft bezeichnet, die sich damit beschäftigt
selbstregulierende Systeme und deren Prozesse zu beobachten und erforschen.
Systemische und kybernetische Erkenntnisse gehen davon aus, dass der Mensch ein Teil
und ein Ganzes von verschiedenen autopoietischen Systemen ist. Ludwig VON
BERTALANFFY definiert Systeme „als die Gesamtheit der wechselseitigen Relationen
zwischen Elementen einer Ganzheit.“ (Richter, 1997: 112) Das besagt wiederum, dass es
Grenzen zwischen Systemen und zwischen innerhalb und außerhalb eines Systems geben
muss.
Die Beziehung der Elemente in einem System ist immer wechselseitig. Kybernetik setzt
weiters voraus, dass wir nicht allein sind auf der Welt und unsere Denkstrukturen und
Handlungen Auswirkungen auf unser Umfeld haben können.
Virginia Satir geht in diesem Sinne davon aus, dass wenn sich ein Teil im System Familie
verändert, verändert sich das gesamte System.
Diese neue Intersubjektivität und das Entdecken möglichst vieler Handlungsspielräume
gehen davon aus, dass es nicht nur eine „logische“ Reaktion bei einer bestimmten Aktion
gibt, sondern, dass es eine Vielzahl von möglichen Reaktionen gibt.
3.2.5.1 Triviale und Nicht-Triviale Systeme
Kybernetik geht in der Beschreibung der Wirklichkeit (Kybernetik 1. Ordnung) noch einen
Schritt weiter und beschäftigt sich mit der Beschreibung der Beobachter dieser Wirklichkeit
(Kybernetik 2. Ordnung) und der Beobachtung der Beobachter (Kybernetik 3. Ordnung).
Zwischen den AkteurInnen und BeobachterInnen der Gesellschaft laufen sogenannte
Feedbackschleifen, die aus möglichen Aktionen eine Vielfalt an möglichen Reaktionen
hervorrufen. Heinz VON FOERSTER erforschte in diesem Zusammenhang die
Beschaffenheit von trivialen Maschinen (logische Input – Output Mechanismen) und nichttriviale
Maschinen. Er hielt das Streben der Gesellschaft nach Trivialisierung, also nach
möglichst einfach gestrickten Erklärungsmechanismen für höchst gefährlich, da es den
einzelnen Menschen entmündigt.
Lebende Systeme müssen sich selbst immer aufrecht erhalten, sie entwickeln
systemeigenen Dynamiken, die manchmal für Systemexterne Faktoren nicht leicht oder gar
nicht erkennbar sind. Durch diese Dynamik und das dadurch laufende Lernen von Systemen
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werden sie immer komplexer. Bestimmte Vorgänge können jedoch nur gelöst werden, denn
der hohe Grad an Komplexität verringert wird. Jeder Input in ein System erhöht in vielfacher
Weise die Komplexität. Je höher die Komplexität eines Systems, umso höher ist auch die
Wahrscheinlichkeit zu lernen und neues zu finden und gleichzeitig sinkt die Vorhersagbarkeit
des Systems.
„Abschließend kann zusammengefasst werden: Systeme werden konstituiert, indem ein
Beobachter einen Unterschied zwischen den Elementen konstruiert und eine Grenze
zwischen innen (im System) und außen (in der Umwelt) zieht, die gleichzeitig System und
Umwelt miteinander verbindet. Ein System ist das, was „zusammensteht“ (VON FOERSTER
1997). Systeme sind keine an sich existierenden Einheiten oder Objekte, sondern sie sind
eine bestimmte Betrachtungsweise menschlicher Wirklichkeit.“ (Beushausen; 2002: 43)
3.2.5.2 Personenzentrierte Systemtheorie
Dieser Ansatz geht davon aus, dass es wechselseitige Beziehungen gibt zwischen sozialen,
psychischen und organischen Systemen.
„Neurobiologen beziehen in die Kopplungsprozesse neben hirnphysiologischen Vorgängen
auch quantenphysikalische Kräfte und das Immunsystem ein. Dies schließt das Hormon-,
Enzym-, Immunsystem und das psychische System ein. WARNKE (1999:56):
„Elektromagnetische Feldkräfte halten nicht nur die Bausteine unseres Körpers zusammen,
sondern bestimmen auch unsere Lebensfunktionen. Die Grundlagen aller Lebenskräfte sind
quantenphysikalische Felder, die von fluktuierenden Energiewellen getragen werden –
Materie und organisches Gewebe sind letztlich ein Mosaik von Energiequanten.“
(Beushausen, 2002: 79)
Neueste Forschungen der Neurobiologie haben gezeigt, dass unsere Gene nicht
unabänderlich sind, sondern sehr wohl einen bestimmten Rahmen der Entwicklung und
Veränderung haben. (Lipton, 2006; Singer, 2008) Hier wird dem Geist, den Gedanken eine
grundlegende Kraft zugeschrieben, die für Änderungen ausschlaggebend ist. (Siehe dazu
auch www. waldzell.org)
3.2.6 Anwendung von Sozialkompetenz und Systemtheorie in der
Resonanzmethode ®
Die Energiemuster und 5 Rollen bilden in der Resonanzmethode die Basis für gleichwertiges
Miteinander. Die Energiemuster sind Darstellungen und Ansätze über die erworbenen
Fähigkeiten und Stärken die in den Ursprungsfamilien gelernt werden. Das 5-Rollenmodell
dient als Basis, sodass die Zielgruppen ihre Rollen im Leben neu finden und definieren
können. Sind die 5 Rollen in Balance und ausgewogen in Privatleben und Berufsleben
vorhanden so ist Work-Life Balance möglich.
3.2.6.1 Energiemuster
Im Grunde geht es nur um Energie. Kinder wollen und brauchen die Aufmerksamkeit, d.h.
die Energie der Eltern. Kinder brauchen die Energie und Aufmerksamkeit der Eltern genau
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S27/113

so wie Essen und Trinken. Ohne diese können wir nicht überleben. Wir brauchen aber die
Eltern auch für unser leibliches Wohl, und jedes Kind weiß, dass es ohne Eltern nicht
überleben kann.
Jedes Kind lernt im vorgegebenen Rahmen, wie es die Aufmerksamkeit der Eltern erreichen
kann. Es entwickelt daraus eine Überlebenshaltung, die auch im Erwachsenenalter bestehen
bleibt. Es wird auf dieses Verhalten eingeschränkt und fast fixiert, weil es von starker
Existenzangst, Verlustangst usw. geprägt ist. Es bangt um die Existenz, wenn die Eltern es
verlassen und erlebt dadurch auch Angst, die Liebe der Eltern nicht erreichen zu können,
wenn es etwas anderes macht. Wenn wir diese massiven Blockaden nicht lösen, kommen
wir aus dieser Schlinge nicht heraus und werden das Gleiche immer wiederholen. D.h. aber
auch, dass wir alle Übungen, alles andere Wissen und Lernen dazu benutzen, innerhalb
dieses gelernten Rahmens Verbesserungen vorzunehmen, und es sehr schwer ist, über
diese Grenzen zu kommen. (vgl. KUTSCHERA, 1994)
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Ein Beispiel:
Manche haben gelernt, schon als Kind Verantwortung zu übernehmen. Die Eltern waren
überlastet, krank oder waren auf einem „Selbsterfahrungstrip“. Diese Kinder lernen die
Aufmerksamkeit der Eltern zu erlangen, wenn sie Aufgaben übernehmen, die die Eltern
entlasten. Nun kann man das als Problem sehen oder als Fähigkeiten, die dadurch gelernt
wurden, wie z.B. zu führen, zu organisieren, zu planen, auf Bedürfnisse anderer einzugehen
und für andere da zu sein.
Sie haben viel nicht gelernt wie genießen, fallen lassen, annehmen, bitten, schwach sein. Bei
diesen Gedanken rasten die Existenzängste, Liebesverlust, Wut, Depression u. ä. ein,
sodass dieses Lernen nicht möglich ist.
Virginia SATIR ging davon aus, dass Menschen prinzipiell auf Veränderung und Wachstum
ausgerichtet sind und zu jeder Art von Verwandlung fähig. Ausgehend ist die Veränderung
vom angeborenen Potential des Menschen. (vgl. SATIR, 1999) Solange jene Menschen von
ihrer Hauptfähigkeit Verantwortung zu übernehmen weg wollen, bleiben sie aus Angst in
ihrem alten Muster verhaftet. Solange der Angstgürtel darum liegt, können sie ihre Fähigkeit
auch nicht würdigen und neues Lernen ist nicht möglich. Sie suchte nach der versteckten
oder verdrängten Sehnsucht in jedem.
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Bei den anderen Energiemustern „Aggressive“, „Kleines Kind“ und „Rückzieher“ geht es um
die gleiche Dynamik, nur das Verhaltensmuster ist anders.
3.2.6.2 Das 5 Rollen Modell als Möglichkeit für gleichwertige Beziehung
Es ist für das Leben und Handeln in einer Gesellschaft und ihrer Strukturen wichtig, sich der
verschiedenen Rollen und den damit gekoppelten Regeln und Mustern bewusst zu werden.
Diese Rollen werden dann zu „sozialen Rollen“, wenn ein Individuum die gesellschaftlichen,
kulturellen, religiösen Regeln und Normen integriert und situationsspezifisch anwenden
kann. Mithilfe des Begriffes der sozialen Rolle lassen sich die komplexen Beziehungen
zwischen der einzelnen Person und der Gesellschaft sehr anschaulich erklären. Schon bei
der Geburt wird uns die soziale Rolle der Tochter/des Sohnes zugewiesen. Wir sind also von
Anfang an mit einer “Rollenhaftigkeit” (Henecka, 1989: 76) stigmatisiert.
Soziale Rolle wird von BAHRDT definiert “als ein aus speziellen Normen bestehendes
Bündel von Verhaltenserwartungen, die von einer Bezugsgruppe (oder mehreren
Bezugsgruppen) an Inhaber sozialer Positionen herangetragen werden.” (Bahrdt, 1984: 67)
Sie ist außerdem durch die normativen Erwartungsbündeln der Gruppenmitglieder definiert.
(vgl. Richter, 1994: 12)
Rollen können z u g e s c h r i e b e n (ascriebed) oder e r w o r b e n (achieved) sein.
“Zugeschriebene Rolle” bedeutet hier: solche, die wir also ohne eigene Initiative innehaben
durch z. B. unsere Herkunftsfamilie, Alter, Geschlecht.
So ist Geschlecht oder die Rolle der Tochter eine n a t ü r l i c h e Position, die Rolle der
Mutter oder des Studenten eine e r w o r b e n e. “Erworben” bedeutet hier durch unsere
eigene (Arbeits-)Leistung. Wir entschließen uns z.B. ein Instrument zu lernen und dann
vielleicht die Position des Gitarristen in einer Band zu übernehmen. (vgl. AG Soziologie,
1992: 24)
G. Herbert MEAD schreibt dazu von der Notwendigkeit eine Unterscheidung zu treffen
zwischen der Selbstwahrnehmung („I“) und der Fremdwahrnehmung („Me“). Beide
Positionen bedingen ein gegenseitiges Lernen und Erfahren. Er weist darauf hin, dass es
zum Funktionieren einer Gesellschaft gehört, dass der Einzelne sich immer wieder in die
Gedanken, Handlungen und Aktionen eines anderen oder einer anderen Gruppe/System
hineinversetzt.
In der Systemtheorie würde man hier zwischen der Position innerhalb des Systems
Individuum und der außerhalb dieses Systems unterscheiden. (vgl. Treibel, 2004)
Im Folgenden soll ein theoretisches Modell vorgestellt werden, mit dessen Hilfe es möglich
ist, dass jedes Paar und jede Familie ihre eigene Rollendefinition, ihre eigenen Regeln und
ihre eigenen Werte findet. Diese sind natürlich eingebettet in das demokratische Gefüge des
Sozialstaates.
Nur so können wir herausfinden, wie die neuen Väter, Mütter, Kinder, LehrerInnen usw. sein
werden und wie dadurch ein gleichwertiges Miteinander möglich wird.
Alte Rollenbilder sind zerfallen und neue sind noch nicht vorhanden. Es ist nicht möglich,
neue Rollenbilder im Labor zu kreieren. Diese können nur von den betroffenen Personen
selbst gefunden werden. Mit Hilfe unseres 5 Rollen Modells (siehe unten) erleben wir, dass -
wenn in einer Beziehung diese 5 Rollen gelebt werden - das Gefühl, dass die Beziehung gut
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ist, dominiert. Fehlt eine Rolle, wird meistens inhaltlich das Gefühl von Mangel deutlich und
Schwierigkeiten entstehen. Unsere Hypothese: Die 5 Rollen sollten sowohl beruflich als auch
privat von jedem unterschiedlich definiert werden. Jede dieser Rollen wird inhaltlich mit den
logischen Ebenen gefüllt. Das bedeutet beispielsweise für die Mann/Frau Rolle, dass von
jedem einzelnen eine Vision gefunden werden muss, wie Frauen und Männer der Zukunft
sein werden, welche Werte, inneren Einstellungen, welche Strategien und Verhaltensweisen
in diesen neuen Rollen von Mann /Frau gelebt werden. Dazu ist es hilfreich, Anregungen von
Gruppenteilnehmern und deren Erkenntnisse in den eigenen Prozess mit einzubeziehen.
Auch hier ist wieder die Verbindung von Struktur und Weisheit wichtig um neue
Möglichkeiten zu finden. Die Struktur der 5 Rollen nach der Resonanz-Methode ist für alle
gleich, wird aber inhaltlich von jedem individuell mit Hilfe der logischen Ebenen ausformuliert.
Es hat in der ganzen Menschheitsgeschichte noch nie gleichwertige Partnerbeziehungen
gegeben, es gab immer Patriarchat oder Matriarchat, d.h. einer ist oben und einer unten. Wir
haben nun erstmals die Chance, zu entdecken, was gleichwertiges Miteinander heißt.
Unsere steigenden Scheidungsziffern zeigen, dass wir noch nicht sehr weit gekommen sind.
Antworten darauf zu finden, ist eine große Herausforderung und bringt viel Leben in die
Diskussionen.
Lösungen müssen für folgende Familienkonstellationen dringend gefunden werden:
- AlleinerzieherInnen
- Patchworkfamilien
- Interkulturelle Beziehungen in Familien (u.a. Migrantenfamilien
- Kleinfamilie vs. Großfamilie
Mit Hilfe der 5 Rollen können neue Visionen gefunden werden, so dass jeder die eigenen
Rollen für sich definieren kann und nicht, so wie in der Vergangenheit, eine Rollendefinition
für alle vorgegeben wird.
©Graphik Institut Kutschera
Die 5 Rollen helfen uns, zu entdecken, was gleichwertiges Miteinander sein kann und helfen
uns außerdem, neue Rollenbilder zu finden und zu definieren. Wir wissen zur Zeit nicht, wie
die neuen Führungskräfte, die neuen Mütter/Väter, Frauen/ Männer, ÄrztInnen,
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LehrerInnenInnen etc. sind. Leben wir die 5 Rollen im Beruf und im Privatleben, können wir
die neu gefunden Rollenbilder leben und die der anderen respektieren.
1. Individuum:
Wenn wir diese Rolle leben, sind wir in Resonanz mit uns selbst, spüren den eigenen
Körper und wissen, was wir brauchen. Wir leben die Vielfalt unserer Gefühle und wählen
unsere Gedanken frei. In der Partnerbeziehung fühlen wir uns frei und geborgen. In
betrieblichen Aufgaben haben wir Freude, unser Potenzial und unsere Fähigkeiten zu leben
und zu präsentieren.
2. Frau/Mann:
In dieser Rolle leben wir als Frau in Resonanz mit unserer Weiblichkeit, als Mann in
Resonanz mit unserer Männlichkeit.
Wir genießen unsere Schönheit/Attraktivität. In unserer privaten Beziehung bewahren und
verfeinern wir das lebendige Glücksgefühl des ersten Verliebt- seins. Bei betrieblichen
Aufgaben bereichern sich Frauen und Männern gegenseitig mit ihren speziellen Fähigkeiten
- statt das Anderssein zu bekämpfen.
3. Hierarchie:
In dieser Rolle leben wir die Balance zwischen Geben und Nehmen. Wir leben als
Führender/Sorgender in Resonanz und können uns aber auch führen und umsorgen lassen.
Wir bekennen uns einerseits zu Verantwortung, lassen uns auf der anderen Seite auch
gerne verwöhnen. In unseren privaten Beziehungen bekennen wir uns zueinander, sorgen
füreinander und nehmen gegenseitige Unterstützung gerne an. Im betrieblichen Umfeld
nehmen wir Führungsqualitäten an, übernehmen gerne und mit Leichtigkeit Verantwortung,
und können aber auch Hilfe und Unterstützung von anderen annehmen.
4. Gleichwertiges Miteinander – Spielen
In dieser Rolle bewahren wir uns die Neugierde und den Spielerischen Entdeckungsdrang
unserer Kindheit. In privaten Beziehungen können wir fröhlich und ausgelassen sein. Im
betrieblichen Umfeld sind wir in Resonanz im Team als gleichwertiges Mitglied und bringen
unsere individuellen Stärken gegenseitig ein.
5. Umfeld
In dieser Rolle leben wir in Resonanz mit unserem sozialen Umfeld und mit der Natur. Wir
wählen unsere Freunde, sportlichen und kulturellen Aktivitäten und unser soziales
Engagement selbst. Wir sind in privaten Beziehungen in das soziale Netz unseres Umfeldes
eingebunden (Freunde, Bekannte, Verwandte, Natur, Sport, Kultur, Politik). Im betrieblichen
Umfeld sind wir uns der ganzheitlichen Wechselwirkung zwischen Gesellschaft, Natur und
Wirtschaft bewusst und handeln verantwortungsvoll.
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Sind die 5 Rollen im Beruf und im Privatleben neu definiert und in Balance, dann ist dies die
Basis für Work-Llife Balance und ermöglicht dadurch neue Lebensqualität. Die
untenstehenden Grafiken zeigen die Balance der 5 Rollen und das Ungleichgewicht, dass
bei Workaholic und Burnout vorhanden ist.
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3.3 Sozialkompetenz und erkenntnistheoretische
Grundlagen
3.3.1 Interpretative Soziologie 4
Diese fließende Grenze der Soziologie und Psychologie wie sie auch schon bei ERIKSON
entsteht trägt die interpretative Soziologie dahingehend Rechnung, dass sie sich mit der
Motivation und Sinnhaftigkeit von Handlungen beschäftigt. Sie will „verstehen“, warum
Menschen bestimmte Handlungen setzten und warum nicht. Hauptvertreter dieser Richtung
ist der Symbolische Interaktionismus mit GEORGE HERBERT MEAD.
3.3.1.1 Symbolischer Interaktionismus
Der symbolische Interaktionismus geht davon aus, dass es zusätzlich zu den explizit
beobachtbaren Handlungen und verbalen Äußerungen Bedeutungen gibt, die nonverbal und
symbolisch übermittelt werden.
Dieser soziologische Ansatz ist besonders interessant, wenn es um das Aufeinandertreffen
verschiedener Kulturen geht. Nicht nur zwischen verschiedenen Kulturen auch in ein und
derselben kommt es immer wieder zu Missverständnissen in der zwischenmenschlichen
Kommunikation. Wenn zwei Menschen einer Geste die gleiche Bedeutung geben, dann
spricht man von einem „significant symbol“. Die Sprache ist ein solches. Viele anderen
nonverbalen Verhaltensmuster müssen in der Kommunikation erst „entschlüsselt“ werden
und die Entschlüsselung ist abhängig von den Bedeutungen und persönlichen Vorstellungen
des „Entschlüsslers“.
Für Migrationsfamilien, interkulturelle Gruppierungen in Firmen und Kommunen stellt
diese Interaktion eine große Herausforderung dar, weil sie sowohl in der Innenwelt als
auch in der Außenwelt mit neuem Symbolgehalt in der Kommunikation zu tun haben.
3.3.2 Wirklichkeit und Wirklichkeitserfahrung 5
Erörtert wird die Frage, wie Erkenntnisse über den Menschen, bzw. über seine „Wirklichkeit“,
gewonnen werden. „Wirklichkeitserfahrungen“ erfolgen hierbei in einem komplexen,
interaktionalen Konstitutionsprozess zwischen Erkennenden (Beobachtern) und Erkanntem,
also als Wechselwirkungen zweier Systeme (J. KRIZ 1999). In diesem Prozess wird das
Wahrgenommene in einer Wendung auf das Soziale in gesellschaftliche Zusammenhänge
gestellt, wobei Erkenntnis und Erkenntnisgewinn nicht wertfrei, sondern immer von
„Erkenntnisinteressen“ bestimmt sind (siehe HABERMAS 1981 und PETZOLD
4 Hoffmann, 2008: 20f
5 Beushausen, 2002: 13ff
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1993).Zunächst wird in diesem Kapitel die Position des Beobachters betrachtet, um dann
das Problem der Beschreibung von „Wirklichkeiten“ zu erörtern.
3.3.2.1 Die Position des Beobachters
„Wenn alle Menschen statt der Augen grüne Gläser hätten, so würden sie urteilen müssen,
die Gegenstände, welche sie dadurch erblicken, sind grün – und nie würden sie entscheiden
können, ob ihr Auge ihnen die Dinge zeigt, wie sie sind, oder ob es nicht etwas zu ihnen
hinzu tut, was nicht ihnen, sondern dem Auge gehört. So ist es mit dem Verstande. Wir
können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrhaftig Wahrheit ist oder ob
es uns nur so scheint“. HEINRICH VON KLEIST (Briefe 1964)
Bereits EINSTEIN und HEISENBERG zeigten, dass Beobachtungen „relativ“ sind und der
Beobachter nur die Ergebnisse seiner Beobachtungen sieht. Beobachtung ist nach
BATESON (1990, vgl. auch SIMON 1993), die Feststellung eines Unterschieds, der einen
Unterschied macht. Bei der Bewertung von Beobachtungen ist auf die Form der
Unterscheidung zu achten, die ein Beobachter verwendet (LUHMANN 1984). Elaborierte
Kriterien werden in diesem Prozess benötigt, um aus den Unterschieden Bedeutungen
abzuleiten.
Ein Beobachter unterscheidet immer eine Grenze, durch welche ein Raum, Zustand oder
Inhalt auf der Innenseite der Grenze von einem Raum, Zustand oder Inhalt auf der
Außenseite der Grenze getrennt wird. Durch Unterscheidungen werden also Einheiten mit
einer Innen und Außenseite konstruiert. Ein „markierter“ Raum, Zustand oder Inhalt wird
von einem „unmarkierten“ Raum, Zustand oder Inhalt unterschieden. Durch eine
Bezeichnung wird immer nur eine Seite der Unterscheidung bezeichnet und die andere nicht.
So beschreibt der Begriff „Stuhl“ den Stuhl und nicht seine Umgebung, seinen Kontext, in
dem er steht.
Bezeichnen heißt, den Gegenstand in Differenz zu allem anderen zu sehen (WILLKE 1996).
Ein anderes einfaches Beispiel wäre die Zeichnung eines Kreises oder eines Quadrates auf
einem Blatt Papier als erster Schritt der Unterscheidung von Innen und Außen.
Erkennen und Beobachten resultieren, wie an diesem Beispiel deutlich wird, immer in einem
relationalen, d.h. in einer Beziehung stehenden, in einem Kontext stattfindendem
Prozess.
Jedoch kann, wenn davon auszugehen ist, dass eine Trennung zwischen Beobachteten und
Beobachter nicht durchzuführen ist, angeben werden, unter welchen Umständen beobachtet
wird, da Menschen die Welt sonst nicht verstehen könnten. Wenn eine Person keinen Begriff
für ein Phänomen hat, „existiert“ dieses Phänomen für diese Person nicht, für eine andere
kann es jedoch existieren. Erkennen bedeutet in diesem Zusammenhang, wir
konstruieren eine Bedeutung.
Beobachtung 1. und 2. Ordnung
Beobachtung lässt sich unterteilen in Beobachtung erster und zweiter Ordnung (VON
FOERSTER 1997, WATZLAWICK 1976, 2001). Die Beobachtung erster Ordnung ist die
Beobachtung von Sachverhalten, faktischen Abläufen und von „unbezweifelbaren
Tatsachen“. Aus den Ergebnissen verschiedener Bedeutungszuweisungen entsteht die
„Beobachtung, bzw. Wirklichkeit zweiter Ordnung“. Dies ist die Ebene der
Sinnzuschreibung und der unterschiedlichen Weltbetrachtung, die nicht objektiv und für alle
Zeiten beschrieben und klar definiert werden kann.
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Aufgabe der Erkenntnistheorie ist, Beobachtung zu beobachten (Beobachtung 2. Ordnung),
indem sie sich nicht auf das „was“, sondern auf das „wie“ der Beobachtung erster Ordnung
bezieht (BARALDI u.a. 1997). Es wird also beobachtet, wie ein Beobachter beobachtet.
Beobachter können ihre subjektiven Wirklichkeitskonstruktionen als eine Art „innere
Landkarte“ verstehen, an der sie sich orientieren. Mit dem Bild der Landkarte wird deutlich,
dass nie im Maßstab 1 : 1 beobachtet werden kann und dass es wichtig ist, die Landkarte
nicht mit dem zu beobachtenden Phänomen, hier die Landschaft, zu verwechseln.
Dabei weist jedes System einen blinden Fleck auf, da es sich selbst nicht vollständig
beobachten kann, es kann jedoch von einem weiteren Beobachter beobachtet werden, der
diese Beschränkung, „den blinden Fleck“, sehen kann, da er einen anderen Blickwinkel
einnimmt.
Um zu erklären, wieso die Alltagswelt als eine „stabile Wirklichkeit“ (SIMON 1995a) erfahren
wird, kann angenommen werden, dass Verhaltensweisen, die in der Alltagswelt vorkommen,
eine höhere Wirklichkeitsentsprechung aufweisen, wenn diese Beschreibungen durch
Andere in Kommunikationsprozessen bestätigt werden. Somit ist ein zentraler Punkt bei
der Konstruktion von Wirklichkeit die Kommunikation.
Ein weiteres Beobachtungsproblem zeigt sich durch die Schwierigkeit, nur etwas
beschreiben zu können, was „äußerlich“ sichtbar ist (z.B. die Interaktionsmuster), in unserem
Fall Familienmuster, Teammuster, Hierarchiemuster etc. Gedanken und Gefühle von
Familien-, oder Teammitgliedern können nur erfragt werden. Erkenntnisse des
Beobachtungsprozesses können daher nur aus den Interaktionsmustern und den subjektiven
Beschreibungen der Familien- od. Teammitgliedern hergeleitet werden. Außerdem kann sich
bereits die Beobachtungssituation durch die Anwesenheit des Beobachters „verändern“, also
Beobachtung das Beobachtete verändern. In einem solchen zirkulären Prozess zwischen
Beobachter und Objekt wird eine „neue Wirklichkeit geschaffen“ (siehe SIMON 1995a),
ei der es sich dann um einen neuen Gegenstand handelt, wobei auch der Beobachter
verändert wird.
Der Beobachtungsprozess wird erleichtert, wenn sich der Beobachter in eine „exzentrische
Position“ (PETZOLD 1993) begibt und so tut, als ob er außerhalb seines Selbst stünde, um
auf diese Weise auf sich und seine Kommunikationspartner zu schauen. Wenn er und sein
Diskurspartner die Interaktionen und die Beziehungsgestaltung analysieren, können beide
ihre subjektiven Innenperspektiven in gegenseitigen Identifikationen verstehen und sich
durch die Einnahme der Außenperspektive auf eine konsensuelle Realität einigen (SIMON
1995a).
Diese Ausführungen über die Beobachtung haben grundlegende Bedeutung für die generelle
Arbeit als Coach oder Berater. Im besonderen liegt die Bedeutung im Versuch Systeme in
Familien, Organisationen und Einzelpersonen zu erfassen. Welche Systeme bezeichnen wir
nach unserer Analyse als „gesund“ oder „normal“ und welche als „krank“ oder „abnormal“?
Diese Definition wird von den Beobachtern gezogen. Macht ein Beobachter (z.B. der Coach
oder ein Kunde) Aussagen über einen Menschen, eine Familie oder ein anderes System,
macht er gleichzeitig Aussagen über sein eigenes Verhalten. Der Untersuchende und das
beobachtete System sind beides Bestandteile eines spezifischen Interaktionssystems, in
dem das Verhalten des einen immer in „Ko-respondenz“ (PETZOLD 1993) mit dem
Verhalten des anderen gesehen werden muss. Der Beobachter oder Forscher ist deshalb nie
außenstehender Beobachter, sondern er produziert das mit, was er beobachtet.
Um Familien und Organisationen systemtheoretisch zu beschreiben, ist es nicht nur
notwendig, die Position des Beobachters zu diskutieren, sondern auch darzustellen, was
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vom Beobachter als Realität bzw. als Konstruktion der Wirklichkeit verstanden wird.
3.3.3 Realismus und Konstruktivismus
Bewusstsein, Wahrnehmung und Kommunikation sind heutzutage für uns
selbstverständliche Begrifflichkeiten genauso wie die Unmittelbarkeit der Wahrnehmung
durch unsere Sinnesorgane. Unser alltagstheoretisches Verständnis setzt all diese
Phänomene als gegeben voraus, ohne sie jedoch näher zu betrachten. Um zu überprüfen
wie viel bzw. wie wenig wir über diese doch so selbstverständlichen Phänomene wissen,
sollten wir uns fragen, wie eigentlich die Strukturen, Prozesse und Operationen, die diesen
Phänomenen zugrunde liegen, aussehen, worin sie sich ähnlich sind und worin sie sich
unterscheiden?
Genau hier setzen der Konstruktivismus und die ihm verwandten Arbeiten und Theorien an,
indem sie postulieren, dass die Welt bzw. die Wirklichkeit nur eine Konstruktionsleistung des
Gehirns sei. Aufgrund des Umfangs und der Bandbreite dieses Themas und der
vorgegebenen inhaltlichen Begrenzung dieser Hausarbeit, ist es jedoch nur möglich ein paar
der wichtigsten Ansätze und Theorien aus dieser Richtung vorzustellen. Als erstes soll ein
Einblick in die neurobiologische Betrachtungsweise der Wahrnehmung gegeben werden.
Ausgehend von Maturanas Begriff der Autopoiesis erfindet sich der Mensch immer wieder
selbst neu. Bleiben Maturana und Varela stark biologisch orientiert und führen den Begriff
der Autopoiesis über ontologische Ansätze ein, so will ich nun einen Schritt weitergehen.
Autopoiesis, die andauernd Selbstreproduktion führt zu einer Reproduktion der innern,
mentalen Landkarte. Erzeugen sich die Zellen immer wieder neu, und verschwindet die
Grenze zwischen Erzeuger und Produkt und kommt in einen immer währenden Fluss, so
reproduzieren sich auch die (individuellen) Einstellungen, in unserem Fall als Werte und
Innerebilder benannt, immer wieder neu, quasi selbsterfüllend, einem Filter gleichend, der
die individuelle Wirklichkeit der Person aufrecht erhält. In diesem Prozess ist das Individuum
operativ geschlossen, selbstreferentiell und von seiner Struktur determiniert. Maturana und
Verela meinen dazu: „Zu welchem Wandel es infolge der Perturabtion [von außen
ausgelöste Zustandsveränderung, Anm.] kommt, hängt von der Struktur des Lebewesens
ab.“
In diesem Zusammenhang sei auf die Gehirnforschung und den sogenannten somatiscen
Marker nach Damasio (Seidl, 2004: 9) verwiesen, wonach Erlebnisse mit dem
dazugehörigen Gefühl abgespeichert werden. Bei Veränderung bezieht das Gehirn diese
Erinnerungen bzw. Marker und bindet sie so entsprechend in die Struktur ein.
Diese unsere Erfindung der Wirklichkeit, um es mit Foerster zusagen, geht strukturelle
Koppelungen mit Eindrücken anderer selbstreproduzierenden Systeme ein, die helfen, ihre
Wirklichkeit zu stützen. Anderes ausgedrückt: Ein Mensch sucht Verhalten bzw. andere
Menschen, die seine Wahrnehmung der Wirklichkeit, seine „Erfindung“ stützen bzw.
gleichsam auch rekursiv unterstützt. Maturana/Varela bezeichnen diese strukturellen
Koppelungen dritter Ordnung, wenn sie andauernd sind, als soziales System.
Kommunikation so Maturana/Varela ist wiederum ein spezifisches Verhalten, das aus
sozialen Koppelungen resultiert, welches Verhalten gegenseitig koordiniert. (210f.).
Wenn Watzlawick sagt, dass „die sogenannte Wirklichkeit das Ergebnis von Kommunikation
[ist]“ (WATZLAWICK, 28 2002: 7), so stellen Maturana/Varela (MATURANA; VARELA, 11 1987)
fest, dass Sprache selbst eine Koppelungen innerhalb eines Systems darstellt. Vor allem
aber ist Kommunikation ein Prozess der Komplexitätsreduktion, der „etwas heraus und […]
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anderes beiseite [lässt].“ (Luh SS 194f, Herv. Orig.) Wir kenne alle den Ausdruck „die gleiche
Sprache sprechen“ als Ausdruck, dass wir einander gut verstehen, anders ausgedrückt, dass
wir „gut gekoppelt“ sind und unsere Reproduktion unserer inneren, mentalen Landschaft
rekursiv konstruktiv wirkt. Daraus ergibt sich folgende Schlussfolgerung, dass – in unserem
Fall – die Führungskraft „soziale Kompetenz“ konstruiert und sie „findet“, wenn der/die
MitarbeiterIn die Wirklichkeit der Führungskraft stützt. Das aber wiederum heißt, dass der/die
Führungskraft ein inneres Kriterium besitzt, denn beobachtbar ist nur, was bezeichnet
werden kann, also unterschieden zu anderen Gegenständen werden kann. (vgl. WILLKE
,1996)
3.3.4 Anwendung erkenntnistheoretischer Grundlagen in der
Resonanzmethode ®
Wie auch immer die Außenwelt tatsächlich sein mag, wir nutzen unsere Sinne, um sie zu
erforschen und (Land-)Karten davon anzulegen. Die Welt ist eine Unendlichkeit aus
möglichen Sinneseindrücken, und wir können nur einen sehr kleinen Teil davon
wahrnehmen. Der Teil, den wir wahrnehmen können, wird weiter gefiltert durch unsere
einzigartigen Erfahrungen, unsere Kultur, Glaubenssätze oder Einstellungen, Werte,
Interessen und Annahmen.
Jeder Mensch lebt in seiner einzigartigen Welt, die auf seine Sinneseindrücke und
individuellen Lebenserfahrungen gegründet ist, und wir handeln auf der Basis dessen, was
wir wahrnehmen: das ist unser Modell der Welt.
Die Welt ist so unermesslich und reich, dass wir sie vereinfachen müssen, um ihr Bedeutung
zu verleihen. Karten entwerfen ist eine gute Analogie für das, was wir tun; so geben wir der
Welt Bedeutung. Karten sind selektiv, sie lassen ebenso sehr Information aus wie sie
Information geben und sie sind von unschätzbarem Wert für die Erforschung eines Gebietes.
Die Art der Karte, die man anlegt, hängt davon ab, was man wahrnimmt und was man
erreichen will.
Die Landkarte ist nicht das Gebiet, das sie darstellt. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf
jene Aspekte der Welt, die uns interessieren, und ignorieren andere. Die Welt ist immer
reicher als die Gedanken, die wir über sie haben. Die Filter, die wir unserer Wahrnehmung
aufsetzen, bestimmen, in welcher Art Welt wir leben. Es gibt eine Geschichte von Picasso,
der von einem Fremden angesprochen und gefragt wurde, warum er die Dinge nicht so
male, wie sie wirklich seien.
Picasso schaute leicht irritiert. „Ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen“, entgegnete er. Der
Mann holte eine Fotografie seiner Frau hervor. „Schauen Sie“, sagte er „so meine ich es. So
sieht meine Frau wirklich aus.“
Picasso blickte ihn zweifelnd an. „Sie ist aber sehr klein, nicht wahr? Und ein bisschen dünn
und flach?“
Ein Künstler, ein Holzfäller und ein Botaniker, die in einem Wald spazieren gehen, machen
sehr unterschiedliche Erfahrungen und nehmen sehr unterschiedliche Dinge wahr. Wenn Sie
durch die Welt gehen und nach persönlichen Glanzleistungen Ausschau halten, werden Sie
Glanzleistungen finden. Wenn Sie durch die Welt gehen und nach Problemen Ausschau
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halten, werden Sie Probleme finden. Oder wie das arabische Sprichwort es ausdrückt: „Wie
ein Stück Brot aussieht, hängt davon ab, ob du hungrig bist oder nicht.“
Sehr eingeschränkte Einstellungen, Interessen und Wahrnehmungen lassen die Welt
verarmen, machen sie vorhersagbar und langweilig. Genau dieselbe Welt kann reich und
aufregend sein. Der Unterschied liegt nicht in der Welt, sondern in den Filtern, durch
die wir sie wahrnehmen.
3.3.4.1 Rationale und schöpferische Intelligenz
Wir können lernen, Wissen, Intuition und Handeln in Einklang zu bringen.
Um mit den Veränderungen unserer Zeit zurechtzukommen, scheint es wichtig zu sein, dass
wir nicht nur unser rationales Wissen schulen, sondern auch lernen, wie wir unsere Intuition
und Kreativität bewusster in unsere Handlungen einbringen können.
Das bedeutet, dass durch Integration von rationaler („Bewusst-sein“) und schöpferischer
(„Unbewusst-sein“) Intelligenz evolutionäre Prozesse eingeleitet werden können. Man kann
auch sagen: Durch einen Tanz zwischen „Unbewusst-sein“ und „Bewusst-sein“ eröffnen sich
viele neue Möglichkeiten.
Zum großen Teil denken und agieren wir nicht bewusst. In der Wahrnehmungspsychologie
ist seit langem bekannt: In jeder Sekunde versorgen die Sinne das menschliche Gehirn mit
11 Millionen Bits Information, und im gleichen Zeitraum verarbeitet unser bewusstes
Erleben nur 40 Bits. Die Bandbreite des bewussten Ich (ich sehe dies, ich höre etc.) ist also
sehr begrenzt im Verhältnis zu den Informationsmengen, die das Unbewusste aufnehmen
kann.
Ein Beispiel: Oft kommen wir wochenlang mit einem Problem nicht voran und plötzlich, bei
einem Spaziergang, beim Auto fahren oder während eines Gespräches fällt uns die Lösung
ein. Irgendetwas in uns hat weiter über das Problem nachgedacht und präsentiert nun dem
Bewusstsein ein unverhofftes „So geht´s!“.
Durch Erfahrungslernen und Integrationstechniken wird der Praxistransfer sichergestellt.
1. Integration von Denken, Handeln und Fühlen
Ziel ist es, unsere Gedanken, unseren Körper und unsere Handlungen in Einklang zu
bringen, so dass wir uns als Ganzheit spüren.
2. Ganzheitliche Methoden
Aus neuesten Erkenntnissen der Kommunikationstheorien, der Psychologie, der Sprach- und
Gehirnforschung werden für zielorientiertes Handeln und Denken lehr-, lern- und nutzbar
gemacht:
- Eigene Erfahrungen werden mit allen Sinnen wahrgenommen und sprachlich zugeordnet;
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- Gelernte innere Bewertungen und Überzeugungen werden
erkannt und dadurch veränderbar.
3. Versteckte Überzeugungen finden (Inhalt und Struktur trennen)
Die versteckten, unbewussten Werte und Überzeugungen, die jedes Verhalten steuern,
werden gefunden und nutzbar gemacht.
4. Systemische Bedeutungen erkennen
und Balance zwischen Arbeit und Privatleben finden.
Gesellschaftliche, kulturelle und globale Überzeugungen werden so erweitert und integriert,
dass wir sie als Bereicherung und nicht als Hindernis empfinden können.
5. Verschiedene Rollen für gleichwertige Beziehungen entdecken und leben.
3.3.4.2 Kybernetik in der Resonanzmethode ®
Wir gehen in der Resonanzmethode ® weiters von der Grundannahme aus, dass erst einmal
die folgenden Grundfähigkeiten notwendig sind, um als Führungskraft erfolgreich zu sein:
Klare Zielsetzung: Die beruflichen Ziele müssen klar definiert und ganzheitlich beleuchtet
werden.
Sensorische Genauigkeit: Alle Sinne sind notwendig, um zu erkennen, ob ich meinen
Zielen näher gekommen bin – jeder Mensch kann sowohl für sich selbst als auch aus den
Reaktionen der anderen beurteilen, wie gut oder wie schlecht seine Vorgangsweise in
bestimmten Situationen ist.
Flexibilität: Wenn ich meinen Zielen durch meine bisherigen Handlungen nicht näher
gekommen bin, sollte ich mindestens 3 weitere Zielerreichungsmöglichkeiten entwickeln
können.
Siehe dazu auch folgende Abbildung „ganzheitliche Erfahrung von Feedbackschleifen
(Kybernetik)“
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3.4 Sozialkompetenz und Kommunikation
In diesem Kapitel sollen die wichtigsten Grundlagen der Kommunikationstheorien erläutert
werden, die in der Resonanzmethode angewandt werden.
3.4.1 Kommunikation und Sinn 6
„Nicht Taten bewegen die Menschen, sondern Worte über die Taten.“ ARISTOTELES
Die (psychologische) Kommunikationstheorie als eine der Grundlagen von Systemtheorien,
wurde von BATESON, WATZLAWICK u.a. entwickelt. Grundannahmen dieser
Kommunikationstheorie sind die Axiome: „Man kann nicht nicht kommunizieren“ und
„jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt“, wobei der
Beziehungsaspekt den Inhaltsaspekt bestimmt.
Ausgangspunkt der Kommunikationstheorie von LUHMANN (1984) ist, dass nicht Menschen
kommunizieren, sondern Kommunikation kommuniziert (siehe hierzu SCHERR 1995,
BARALDI u.a. 1997). Für LUHMANN unterliegen Kommunikationsprozesse einer
Eigengesetzlichkeit, die nicht auf Absichten und Bewusstsein einer Person reduzierbar sind.
Kommunikation ist das Verstehen der Differenz zwischen Information und Mitteilung.
Die Informationen müssen nicht notwendigerweise sprachliche Formen annehmen, sondern
können auch auf der Basis von Wahrnehmungen ablaufen. Hierbei ist die Wahrnehmung als
solche keine Kommunikation. (Man nimmt Laute, Bilder, Reize im allgemeinen wahr ohne
jede Verbindung zur Kommunikation und verarbeitet sie als Informationen). In jeder
Kommunikation bildet das Verstehen die Voraussetzung für Kommunikationen und schafft so
die Anschlussfähigkeit für weitere Kommunikationen (BARALDI u.a. 1997).
Es gibt viele Kommunikationssysteme, die nicht über sich selbst sprechen können. „Die
Bienen haben ein erstaunliches Kommunikationssystem....Aber eine Biene kann nicht einer
anderen Biene vorwerfen: “Sie sprechen aber wirklich einen schrecklichen Dialekt!“ (VON
FOERSTER 1997, S. 50).
Interaktion umfasst nicht nur sprachliche Äußerungen, sondern auch Gestik, Mimik und
„atmosphärische Berührungen“, sowie eine Vielzahl weiterer symbolisch verschlüsselter
Mitteilungen über materielle Träger wie Buchstaben, Verkehrszeichen, Geldscheine usw..
Reden wir von konkreten Dingen, ist eine Annäherung, das Erzielen einer „scheinbaren
Übereinstimmung“, leichter möglich, als bei Gesprächen über Emotionen und Abstrakta.
Dabei dürfen zwei Sachverhalte nicht vergessen werden: Zum einen werden mittels Sprache
keine Informationen, Botschaften, Meinungen oder Gedanken übertragen, sondern
sprachliche Zeichen. Diese sind nur Impulse und Anregungen, in denen nicht verpflichtend
festgelegt ist, wie der Hörer oder Leser reagiert. Zum anderen ist es nicht möglich, parallel
ablaufende Vorgänge eines komplexen Zusammenhanges „gleichzeitig“ sprachlich
mitzuteilen. Sobald wir reden, nehmen wir, um die Komplexität des Lebens zu reduzieren,
Interpunktionen vor. Für LUHMANN (1984) ist es unwahrscheinlich, dass jemand in der
Kommunikation erreicht, verstanden und akzeptiert wird. Daher sei alle Kommunikation
„riskant“.
Soziale Systeme konstituieren sich nach LUHMANN (1984) durch sinnhafte Kommunikation.
Sinn ist für LUHMANN (1984, siehe hierzu auch STRAUBMANN 1997) eine evolutionäre
Errungenschaft sozialer und psychischer Systeme, die keine Analogie zu lebenden
6 Beushause, 2002: 57ff
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Systemen zulässt. Sinn und biologisches Leben werden als unterschiedliche Typen
autopoietischer Organisation unterschieden (BARALDI u. a. 1997). Biologische Systeme
folgen zwar einer Eigenlogik, ihrer eigenen Selektivität und Anschlussfähigkeit, sie stellen
jedoch für LUHMANN (1984) nicht selbständig Sinn her.
Sozialsysteme sind auf der Basis von Sinn organisiert. Sowohl in Leitbildern, Werten,
Normen und Rollen als auch in laufenden Interaktionen wird Sinn produziert. Symbole
werden zu einer eigenständigen Wirkungsebene.
3.4.2 Psychotherapeutische und Kommunikationstheoretische
Grundlagen
In der Psychotherapie und Kommunikationstheorie wird zwischen verschiedenen
kommunikativen Ansätzen unterschieden, die sowohl in ihrer zeitlichen Entstehung als auch
in ihrer inhaltlichen Dynamik Überschneidungen und Parallelen aufweisen.
Während Kommunikation sich bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts hauptsächlich mit der
technischen und zwischenmenschlichen Komponente befasste, fügte SIGMUND FREUD
(Psychoanalyse) den psychologischen und psychoanalytischen Teil dazu. Seine Form der
Kommunikation mit den Patienten fand zum größten Teil in veränderten
Bewusstseinszuständen statt. Die Patienten erlebten ihre innere Kommunikation mit dem
Unterbewussten. Diese Möglichkeit der Therapie stellt eine große Erneuerung in
Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit dar. Es wurden erstmals psychische
Aspekte zu den rein körperlichem Merkmalen von Krankheit und Gesundheit hinzugefügt.
Der Aspekt des Miteinanders in der Kommunikation fehlte in Freuds Ansatz. Er wurde von
CARL ROGERS (Gesprächstherapie) dazugefügt. Dieser ergänzte und unterstützte die
Kommunikation durch seine spezielle Art des Zuhörens und Wiederholens des gesagten der
Klienten. Er verstärkte dadurch das Vertrauen in die Fähigkeit der „Selbstaktualisierung“.
Eine Erweiterung in der inneren Kommunikation fand durch die Arbeit FRITZ PERLS
(Gestalttherapie) statt. Er setzte voraus, dass wir Menschen innere Teile haben, mit denen
wir kommunizieren können und wie wir sowohl diese inneren als dann auch die äußeren
Erlebnisse in Kontakt mit unserer Umfeld mitteilen. Diese Möglichkeit der inneren
Kommunikation, die uns heute ganz selbstverständlich ist, wurde im Rahmen der
Gestalttherapie ausgebaut. PERLS ging davon aus, dass sogenannte „offene Gestalten“
einer Person geschlossen werden, damit der Integrations- und Lernprozess stattfinden kann.
In Zusammenhang mit der Gestalttheorie entwickelte die sog. Gruppendynamik, die sich
mit den Vorgängen und Abläufen in einer Gruppe von Menschen beschäftigt. Ziel des
therapeutischen Prozesses in der Gruppe war u.a. das Überschreiten von Grenzen. (vgl.
WALKER, 1996)
Als hauptsächlicher Begründer der Gruppendynamik gilt KURT LEWIN, einer der Pioniere
der Gestalttheorie bzw. Gestaltpsychologie. Es wird davon ausgegangen, dass die
Eigenschaften und Fähigkeiten einer Gruppe verschieden sind von der Summe der
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Eigenschaften und Fähigkeiten der einzelnen Personen der Gruppe. Es existieren
verschiedene Gruppenmodelle. Sie versuchen, Gesetzmäßigkeiten in Gruppen zu
beschreiben.
Mit dem Verständnis der Systemtheorie und der autopoietischen Systeme entwickelte
VIRGINIA SATIR die Grundlage der heutigen Familientherapie und Familienaufstellung. Sie
war die erste, die davon ausging, dass Systeme unter anderem dadurch verändert werden
können, wenn ein Teil im System „angestoßen“ wird und dadurch Veränderungen ins
ganze System mit einbringt. Basis ihrer Arbeit mit Familien war das Wissen und Verständnis
um die meist ungelebten Sehnsüchte und Liebe innerhalb einer Familie.
Mit der Einführung der Kybernetik in die Sozialwissenschaften und Kommunikationstheorien
entwarfen HEINZ VON FOERSTER und GREGORY BATESON völlig neue Denk- und
Lernmodelle.
3.4.3 Anwendung Kommunikation in der Resonanzmethode ®
3.4.3.1 Logische Kategorien des Lernens nach Gregory Bateson 7
GREGORY BATESON geht als erster davon aus, dass das Verhalten von einem Gefühl und
einem inneren Zustand abhängig ist. Deshalb fordert er, dass Lösungen auf der Werte-
Ebene stattfinden sollen, sodass das neue Verhalten in vielen Bereichen möglich ist. Die
höchste Stufe des Lernens ist der spirituelle Zustand, in dem alles möglich ist, und wir
Zugang zu allen Ressourcen haben (Resonanz-Zustand). Mit Hilfe der Logischen Ebenen
können die unbewussten und versteckten Botschaften in der Kommunikation entdeckt
werden oder, wenn notwendig, geändert werden. In der Kommunikation ist es ähnlich wie bei
einem Eisberg – die sichtbare und hörbare Kommunikation ist meist nicht entscheidend.
Wichtig sind die versteckten Teile der Kommunikation.
Bateson unterscheidet dabei vier (bzw. fünf) logische Kategorien von Lernen (BATESON,
1996: 366ff):
Lernen 0 ist die primitivste Art des Lernens, z.B. eine stereotype Reaktion: "Ich "lerne" von
der Werkssirene, dass es zwölf Uhr ist.". Diese Stufe des Lernens unterliegt keiner
Korrektur.
Lernen 1 ist Veränderung in der spezifischen Wirksamkeit der Reaktion durch Korrekturen.
Beispiele sind "mechanisches Lernen" oder die klassische Konditionierung im
Behaviorismus: eine Person "lernt", auf einen Reiz auf eine neue Weise zu reagieren.
Lernen 2 ist eine "Veränderung im Lernen 1", ein Meta-Lernen über Lernen 1. Eine Person
"lernt" z.B. verschiedene konditionierte Reaktionen und entwickelt daraus Theorien über
Menschen allgemein und über sich selbst. Diese Theorien fassen viele Erfahrungen von
Lernen 1 zusammen und interpretieren sie in einer verallgemeinerten Weise. Lernen 2 ist
eine Interpretation von Lernen 1 und schafft eine Menge von Alternativen.
Lernen 2 ist ein Phänomen höherer logischer Ordnung als Lernen 1. Dieses Lernen hat
wiederum Rückwirkungen auf Lernen 1. Lernen 2 hat mit der Entwicklung von Modellen und
Beliefs zu tun. Es bezieht sich auf den Kontext, in den Menschen Erfahrungen einordnen
7 Hoffmann, 2008: 80ff
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und den Menschen für sich konstruieren.
Lernen 3 ist noch abstrakter. Es bezieht sich auf den Kontext von Lernen 2. Beim Lernen 3
werden grundlegende Vorannahmen in Frage gestellt, auf denen Lernen 2 beruht, z.B.
Modelle über den Menschen und das eigene Ich. Lernen III ist ein umfassendes Lernen. Es
modifiziert das Ich, d. h. die personale Identität der lernenden Person.
Lernen 3 ist nach Bateson "schwierig und selten". Bateson erwähnt Erfahrungen, wie sie
"Zen-Buddhisten, abendländische Mystiker oder einige Psychiater" beschreiben. Lernen 3
ist Erlernen der Kontexte der Kontexte von Lernen 2 über Lernen 1.
Es ist die Fähigkeit, jede Einzelheit des Universums so zu sehen, als ermögliche sie ein
Sicht des Ganzen. Bateson zieht zur Beschreibung dieser Stufe des Lernens William Blake
hinzu:
„To see the World in a Grain of Sand,
And a Heaven in a Wild Flower,
Hold infinity in the palm of your hand,
And Eternity in an Hour.“
(WILIAM BLAKE, Werke. Berlin 1958)
Lernen 4 wäre Veränderung im Lernen 3, kommt aber vermutlich bei keinem
ausgewachsenen lebenden Organismus auf dieser Erde vor.
Das Modell der 5 Stufen des Lernen diente auch BANDLER und GRINDER als Vorlage zur
Entwicklung der Logischen Ebenen.
„LERNEN“ bezeichnet nach Gregory Bateson weiters „eine Veränderung irgendeiner Art. Zu
sagen, um was für eine Art der Veränderung es sich handelt, ist eine schwierige Aufgabe.“
(Bateson, 1996: 366) Weiters ist Veränderung wiederum ein Prozess, der selbst der
„Veränderung“ unterworfen ist.
Kinder lernen und nehmen Informationen mittels der 5 Sinne auf. Sie sehen, wie sich ihre
Eltern verhalten, wie sie sich bewegen und lernen diese Verhaltensweisen durch
Nachahmen, wie das traditionelle Spiel „Vater- Mutter- Kind“. Sie schlüpfen in verschieden
Rollen und üben dadurch bestimmte Rollen.
Sie lernen mittels Hören – die bewussten, verbalen Botschaften der Eltern werden
aufgenommen und im Gehirn verarbeitet.
Auf der Ebene des Tast- und Spürsinns erleben Kinder Informationen durch Berührung,
durch gemeinsame Aktivitäten (Sport, Wandern, etc.) Berührung ist eine lebensnotwendige
Grundlage für Kinder und vor allem für Babys. Werden Babys nicht berührt, so kann es zu
schwerwiegenden emotionalen Folgen kommen. Oft verringert sich die Quantität von Eltern-
Kind- Berührung je älter die Kinder werden und wenn sie ins Teenageralter kommen. Gerade
da wäre körperliche Nähe wichtig, nur auf eine andere Art als sie im Baby und Kleinkindalter
stattgefunden hat.
Der Geruchssinn und der Geschmackssinn gehören zu den ältesten Sinnen des Gehirns und
entstehen schon sehr früh in der Entwicklung. Kinder lernen sehr schnell, was „gut“ riecht
und schmeckt.
Erfahren Kinder nun auf all diesem Ebenen Botschaften und Informationen, die miteinander
„Sinn“ machen und für sie verständlich sind, so entwickeln sich die Areale im Gehirn weiter,
die neuronalen Koppelungen bilden sich aus, vervielfachen sich und die komplexen
Schaltungen im Gehirn können sich entwickeln.
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3.5 Sozialkompetenz und Führungsstile
3.5.1 Schutzrahmen setzen versus autoritäres Führen
Wenn autoritär geführt wird, möchte diese Person ihre eigenen Regeln für alle anderen
durchsetzen. Als Reaktion zeigen Kinder (und Erwachsene) Protest, Aggression oder
Rückzug. Es bleibt kein Platz mehr eigenes einzubringen oder gar durchzusetzen.
Es hat sich gezeigt, dass sowohl der autoritäre Führungsstill wie auch das andere Extrem
„Laissez-faire“ nicht funktioniert haben.
Führungskräfte in der Wirtschaft fordern heutzutage klare Führung und klare Führungsstile,
sodass die persönliche Authentizität der Führung mit Begeisterung auf das Team und die
MitarbeiterInnen übergehen kann. Dass heißt, dass die Führungskräfte einen Rahmen
setzen, in dem sich jeder frei entfalten kann. Es scheint, als eine wesentliche Ursache für
Gewalt, Aggressionen in den Schulen ist darauf zurück zu führen sind, dass zuwenig klare
Führung vorhanden ist.
Aus der Erfahrung von Dr. Gundl Kutschera aus 1974 geht ein Kriterium klar hervor, dass
Kinder und Jugendliche um ein klares „nein“ bitten und gleichzeitig gegen autoritäre Führung
sind. Diese Widersprüche hat die Resonanzmethode in einem langen Prozess gefolgt und
erforscht und das Konzept des authentischen Führungsstils jeder einzelnen Führungskraft
lernbar gemacht. Das heißt die Lehrer setzen mit ihren Werten den Schutzrahmen in dem
sich Schüler und Mitarbeiter frei entwickeln können.
Praktisch heißt das: wenn ein Lehrer respektvolles liebevolles Miteinander in seiner Klasse
haben möchte und leben möchte, dann ist das der Schutzrahmen. Das heißt die Kinder
können sehr viel kreativ ausprobieren solange ihr Umgang miteinander respektvoll und
achtsam ist. Alle Überschreitungen müssen mit klaren und vorher ausgemachte
Konsequenzen haben.
Eine Forderung dieses Projekts ist es, dass die SchülerInnen herausfinden, was für sie
Führung bedeutet und wie sie ihren persönlichen Führungsstil finden.
3.5.2 Anwendung Führungsstil in der Resonanzmethode ®
Dieser Schutzrahmen wird vom Lehrer mit Hilfe von Metaphern gesetzt nicht mit
Theoretischen Erklärungen. Das heißt, der Lehrer erzählt altergerechte Metaphern bezüglich
seiner Werte und seiner Regeln und das Verhalten für das Miteinander in seiner Klasse.
LehrerInnen müssen beim Unterrichten von Sozialkompetenz unbedingt in den
verschiedenen Sprachmodellen unterrichtet werden, einerseits müssen sie sehr genau
Anweisung geben mit Hilfe vom MetaModell und andererseits müssen sie lernen
Geschichten zu erzählen (hypnotisches Sprachmuster MiltonModell), die den anderen
erlauben die darin verfassten Werte und Strukturen für sich individuell anzuwenden. So
haben die SchülerInnen das Gefühl, selbst entscheiden zu können und auch die Regeln des
Miteinanders zu verstehen.
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3.5.2.1 Die Zukunft der Schule 8
Die Welt verändert sich. Und die Erziehung? Was, ist und bleibt ein Streitthema. Autokratisch
versus demokratisch. Egalitär gegen permissiv, autoritär contra laissez-faire – in punkto
Erziehungsstil gibt es keinen Konsens, nur Verunsicherung. Be Eltern wie Kindern. Wenn
aber der Boden unter den Füßen fehlt, lässt es sich schwer tanzen, nur stolpern: „Jedes
fünfte Kind ist veraltensauffällig, ein Drittel leidet an psychosomatischen Beschwerden. Und
acht Prozent haben depressive Störungen“, so die Psychotherapeutin Ursula Neumann. Wo
Eltern hilflos sind, ist es oft an den Schulen, Kindern auf die Komplexen Anforderungen der
modernen Gesellschaft vorzubereiten. Dafür muss man ihnen neben fachlichen
Qualifikationen auch andere Kompetenzen mitgeben sind sich Experten einig. Nicht einig
sind sie sich darüber, wie dies geschehen kann – und welche Kompetenzen es sein sollen.
Zwei Schul- und Erziehungsmodelle in der Gegenüberstellung:
Modell: Disziplin
Zurück in die 5oerFrüher war alles besser? 2003 machte der englische TV-Sender
Channel4 die Probe aufs Exempel: Er versetzte eine Schulklasse zurück in die 5oer-Jahre.
Dreißig 16-jährige zogen für 4 Wochen in das Internat High Wycombe. Gameboy, TV
und Computer? Fehlanzeige. Alle Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts wurden verbannt,
Toiletteartikel und Privatsphäre eingeschlossen. Dafür gab's: Stricken in der Freizeit, einen
rigorosen Lehrplan im Frontalunterricht und – einen Minimalabstand von 25 Zentimetern
zwischen Mädchen und Jungen. Fehlverhalten wurde wie anno dazumal hart sanktioniert.
Mit kalten Duschen, Dauerlauf oder Schulverweis. Das Ergebnis: Gewohnt an einen
egalitären Umgang fiel es den meisten Schülern schwer, die Autorität er Lehrer
anzuerkennen.
Dementsprechend häufig setzte es Strafmaßnahmen. Den Französisch und Mathetest
bestanden nur drei Schüler. Einer bekannte: im heutigen Schulsystem gehöre ich der Spitze
an, vor 50 Jahren wär ich der Bodensatz gewesen."
Er betonte aber auch, dass er im selben Zeitraum viel mehr gelernt und sich nach einer
Eingewöhnungsphase sehr wohl im Unterricht gefühlt habe. Niemand störte, die
Konzentration war besser und die Regeln waren klar. „Es war gut, dass man jederzeit
wusste, woran man ist: Mach ich dies, passiert das.“
Erziehung zur Disziplin:
Für den ehemaligen Schulleiter der deutschen Eliteinternatsschule Schloss Salem
am Bodensee, Dr. Bernhard Bueb, sind die Ergebnisse des Experiments nicht verwunderlich:
Junge Menschenbrauchen klare Regeln und Konsequenz." Er plädiert daher in seinem Buch
Lob der Disziplin für eine zentrale Rolle dieses Wertes in der Erziehung. Disziplin ist für ihn
die Voraussetzung für Glück und Freiheit. ,,Nur wer früh lernt, Verzicht zu üben, Autoritäten
anzuerkennen und Verantwortung zu übernehmen, kann später sein Leben selbst bestimmt
in die Hand nehmen! In Salem wird zwar nicht nach den Prinzipien der 5oer-Jahre
unterrichtet, Tradition, Disziplin und moralisches Verhalten sind aber dennoch Werte, die
zum Prinzip der Kaderschmiede gehören. Salem gilt als eine der strengsten Schulen im
deutschen Sprachraum. Es gibt einen klaren Maßnahmenkatalog an den sie sich alle halten
müsse. Tun sie es nicht, wissen sie, was sie erwartet. Respektlosigkeiten gegenüber den
Lehrern oder Versäumnisse bei den Hausaufgaben werden mit Strafarbeiten in der
Schulküche oder Morgenläufe geahndet. Was Schüler und Lehrer denken: ,,Nach Salem zu
gehen war die beste Entscheidung meines Lebens", sagt Philipp Gaschütz, heute 27 und
Geschäftsführer einer IT-Firma. Viele Absolventen der Eliteschule, darunter auch Sophia, die
8 Dies ist ein Artikel von Tanja Amann und Daniela Schuster erschienen in der Wienerin 2007
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heutige spanische Königin, stimmen ihm zu. Und gehen auch mit dem autoritären
Erziehungsstil der Schule d'accord: Man fährt in einer Dreißiger-Zone nicht aus Höflichkeit
30, sondern weil man Angst vor dem Strafzettel hat", betont Eugen Lamotte, der inzwischen
in Sydney studiert; Er habe es jedenfalls begrüßt, sich auf festem Boden zu bewegen:
Jugendliche sind provokant, testen ihre Grenzen aus. Dann ist es gut, wenn es welche gibt
und die Schule gegensteuert“
Auch die Schüler des Channel-4-Experiments verbuchen ihre Zeit in Wycombe nicht unter
„schlechte Erfahrungen“. Einige empfanden es als geradezu entlastend, einmal nicht unter
dem Druck von Gleichaltrigen, Medien und Werbung zu stehen.
Auch die öffentliche Erniedrigungen, die sie im Falle schulischen Versagens erfuhren,
nahmen sie überraschenderweise nicht negativ auf, sondern erkannten darin einen
Motivationsfaktor. Tenor: ,,So etwas will ich nie wieder erleben, von nun an strenge ich mich
mehr an." Ein paar Schüler meinten, sie hätten gelernt, für Kleinigkeiten dankbar zu sein.
Die Lehrer können ebenfalls von positiven Entwicklungen berichten. Sind sie doch
diejenigen, die Disziplinmangel sonst an vorderster Front büßen müssen. In Großbritannien
verlässt ein Drittel der frisch qualifizierten Lehrer binnen drei Jahren den Beruf. 45 Prozent
der
Aussteiger geben störende Verhaltender Schüler als einen der Hauptgründe an. In Salem ist
die Drop-out-Rate relativ gering. Und aus dem Channel4-Experiment nahmen viele Lehrer
den Wunsch mit, jeden Tag so unterrichten zu können ,,Weil man sieht, dass klare,
nachvollziehbare Regeln den Kindern helfen, sich in der sowieso schon sehrkomplexen Welt
besser zurecht zu finden.
Der Erfolg der Disziplin:
Schüler und Lehrer fühlen sich wohler. Und auch die Gesellschaft. Nach Zeiten der
Regellosigkeit sehnt man sich nachklaren Handlungsanweisungen. Bemhard Buebs
Plädoyer für die Disziplin liefert sie. Und noch ein gutes Argument dazu: Salems Absolventen
sitzen weltweit in Führungspositionen.
Modell: Selbstkompetenz
Auf zu Selbst- und Sozialkompetenz. Neun Uhr vormittags in der Hauptschule St. Veith,
Niederösterreich. In der Klasse 3b liegen die SchÃ1/4lee entspannt auf Matratzen und
lauschen der Lehrerin. Sie führt die Kinder mittels einer Traumreise-Geschichte zu ihrem
inneren Kraftplatz. An den Ort, wo die 1yJA.hrige all ihre Fähigkeiten und Stärken spüren
können und sich damit aufladen. Danach malen die Kinder Bilder. Zum Integrieren des guten
Zustands. Für die Schüler dieser Klasse ist das nichts Neues. Nach dem fünftägigen
Schulprojekt Neues Lernen in Resonanz nach Gundl Kutschera sind sie mit den
unterschiedlichen Methoden, Übungen und Spielen zur Verfestigung von Selbst- und
Sozialkompetenz vertraut. Sie haben gelernt, sich über persönliche Ziele klar zu werden, sie
zu formulieren und zu erreichen. Anstelle der Ã1/4bliche Inhalte einer
Klassenvorstandsstunde wird in den meisten Klassen der Schule nun die Zeit genutzt,
Selbst- und Sozialkompetenz zu schulen. Mit Erfolg.
Die Resonanzmethode ® :
Die Resonanzmethode ® nach der Wiener Psychotherapeutin Gundl Kutschera ist ein
ganzheitliches Modell, das die wirksamen Werkzeuge aus Superlearning, Hypnose,
Logotherapie, MentaItraining, Erlebnispädagogik, nlp oder systemischen Methoden
weiterentwickelt hat. „Es geht darum, dass die Kinder sich stark fühlen und darauf vertrauen,
dass sie, egal wie die äußeren Bedingungen gerade sind, Ihren Platz finden", erklärt Gundl
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Kutschera. Sie hat in 25 Jahren Grundlagenforschung unter anderem herausgefunden,
„dass die Erhöhung der Selbst- und Sozialkompetenz direkt mit dem Ansteigen fachlicher
Fähigkeiten einhergeht." Die Kinder kommen spielerisch in Kontakt mit ihren inneren
Zustanden, können diese selbstbestimmt steuern und verbessern dadurch den Umgang mit
ihren eigenen Bedürfnissen sowie die Kommunikation mit anderen. So können sie etwa ihre
persönlichen erfolgreichen Lemstrategien entwickeln, während sie auch im Umgang mit
anderen kompetenter und sicherer werden.
Was Lehrer und Schüler denken:
„Die Ergebnisse sind verbluffend" sagt die Schulleiterin Margarete Wank. Auch ein halbes
Jahr nach der Projektwache sind die positiven Veränderungen noch sichtbar." Die
gesundheitliche Situation Ihrer Schützlinge hat sich deutlich verbessert, die Kinder fühlen
sich sicherer vor Schularbeiten und haben mehr Freude am Unterricht, es herrscht ein
besseres Klima und in der Lehrerkollegenschaft ist professionelleres Konfliktmanagement
möglich. In St. Veith gibt es heute in jeder Klasse eigene Regeln, an die sich die Kinder
halten - und die sie notfalls selbst einfordern, wie das Ausredenlassen. Der Lehrer ist nun
weniger gefordert, einzugreifen. Die Schüler dürfen in einigen Fächern teilweise selbst
bestimmen, welche Inhalte sie erarbeiten wollen. Auch der Kontakt zu den Eltern hat sich
verbessert. "Weil bei nötigen Gesprächen der Fokus auf dem Verhalten des Schülers liegt,
und nicht auf der Person, was viel mehr Respekt und angenommen-sein ins Gespräch bringt
und gemeinsame Lösungen leichter möglich sind.“ analysiert Schulleiterin Margarete Wank.
Ehemalige Schüler betonen, dass ihnen die erworbene Selbst- und Sozialkompetenz in den
Höheren Schulen zugute - kommt. Einer ist mittlerweile Schulsprecher an der HAK in
St. Polten: „Dass ich selbstständiges Lernen gelernt habe, hilft mir hier sehr.“ Auch der
Respekt in der Klasse stieg durch das Projekt. ,,Wir bekamen einen Schüler, der in seiner
alten Schule gehänselt wurde“, erzählt die Schulleiterin. In seiner neuen Klasse
ist er gut angenommen worden, hat keine Angst mehr vor Repressalien. Schule macht
wieder Spaß, die Noten sind besser.
Der Erfolg der Resonanzmethode ® :
Der Erfolg der Methode wird mittels Fragebogen, die Schüler, und Lehrer vor und nach dem
Projekt beantworten, evaluiert. Die Fragen beziehen sich etwa auf Gesundheit oder den
sozialen Wohlfühlfaktor. Klagten vor dem Projekt 86 Prozent: ,,Ich habe Kopfschmerzen",
sind es danach nur mehr 21 Prozent. 50 statt 20 Prozent sagen: ,,ich fühle mich als Kind
geborgen." Und 91 Prozent gehen wieder gerne zur Schule. ,,Es ging darum, die Kinder zu
Eigenständigkeit und ihren eigenen Begabungen zu führen, ihr Selbstbewusstsein zu
stärken" so Margarete Wank. ,,Die Jugendlichen müssen sich nicht mehr in Cyberwelten
oder sonstige Ablenkungen flüchten, sondern kommen mit den Anforderungen ihrer Welt
besser zurecht", betont sie den Nutzen, der über die Schule hinausgeht. Das Schulsystem ist
also nicht das Hauptproblem. ,,Es geht darum, dass unsere Kinder allein gelassen sind, die
Eltern unsicher und die Lehrer überfordert“, so Kutschera. Nach der Projektwoche war es
dann auch manchen Lehrern ein Anliegen, selbst die Resonanz-Methode zu erlernen, um die
Vorteile auch weiterhin nutzen zu können. Was sich positiv auswirkt: Die Hauptschule St.
Veith gehört zu den wenigen, die einen Anstieg der Schulerzahl verzeichnen können. Und
deren Absolventen mit offenen Armen auch an Höheren Schulen aufgenommen werden.
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3.6 Sozialkompetenz und Gesundheit
Mit Hilfe der Resonanzmethode wird seit 1980 untersucht, was Salutogenese/Gesundheit ist.
Der Gesundheitsbegriff in der Resonanzmethode umfasst körperliche Gesundheit,
Gesundheit in Beziehungen und Gesundheit in Systemen und Organisationen. Ein ganz
besonderer Schwerpunkt und Einzigartigkeit der Resonanzmethode ist, dass Probleme,
Krankheiten und psychische Störungen nicht weg von Krankheiten sondern in Richtung einer
neuen Gesundheit führen. Der dazu verwendete Gesundheitsbegriff wird im folgenden
ausgeführt.
Zu Beginn sei gleich gesagt, dass der Begriff und die Definition von Gesundheit im
Gegensatz zur Definition von Krankheit eine immer noch sehr undifferenzierte ist. Während
über die Jahrhunderte der Medizinischen und Psychologischen Forschung und Entwicklung
unzählige Bücher entstanden sind, die sehr detailliert angeben, wie Krankheitsbilder, ihre
Ursachen ihr Verlauf und auch die Behandlung dazu angegeben und behandelt werden
sollen, so beschränkt sich die Definition von Gesundheit der WHO in der Ottawa Charta
1948 auf folgenden Satz: "Ein Zustand des umfassenden körperlichen, geistigen und
sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Behinderung." (WHO,
1948)
In der Soziologie wird der Gesundheitsbegriff unterteilt in einen „objektiven“ und einen
„subjektiven“ Gesundheitsbegriff. Einen „Objektiven“ Gesundheitszustand kann man anhand
somatischer und psychischer Merkmale beschreiben und diagnostizieren. Diese Merkmale
sind im internationalen Verzeichnis der Krankheiten ICD 10 beschrieben. Die „subjektive“
Beschreibung von Gesundheit entspricht individuellen Erfahrungen und Bewertungen und
kulturellen Maßstäben. (Haller, 1981: 31ff)
Die subjektive Bedeutung und Empfindung von Gesundheit und Krankheit und das Messen
dieser Kriterien gewinnt immer mehr an Bedeutung, vor allem seit dem Einzug der
Psychosomatik in die Schulmedizin. Ein steigender Anteil der ÄrztInnen bezieht das Wissen
der PatientInnen in die Diagnostik mit ein, denn es kann nicht sein, dass die strenge
Trennung zwischen Medizin und Mensch, zwischen den „Göttern in weiß“ und dem
„Kranken“ bestehen bleibt. Schon FOUCAULT schrieb 1968: „Das Bewusstsein, das der
Kranke von seiner Krankheit hat, ist absolut original. Sicher ist nichts so falsch wie der
Mythos von der Krankheit, die nichts von sich selbst weiß; der Abstand zwischen dem
Bewusstsein des Arztes und dem des Kranken ermisst sich nicht am Abstand zwischen
Kenntnis und Unkenntnis der Krankheit. Es ist nicht so, als stünde der Arzt auf der Seite der
Gesundheit, die alles Wissen über die Krankheit besitzt, unter der Kranke auf der Seite der
Krankheit, die nichts von sich selbst weiß, nicht einmal ihre Existenz.“ (Foucault, 1968: 74 in
Haller, 1981: 32)
Im Systemtheoretischen Kontext wird Gesundheit als ein dynamisches Gleichgewicht
verstanden, die durch verschiedene Prozesse von Anpassung, Regeneration und
Selbststeuerung in Balance gehalten wird. Krankheit meint dabei nur einen Aspekt von
Unordnung innerhalb des Systems Gesundheit. Krankheit wird als psychische Unordnung,
als Chaos beschrieben, die das System Gesundheit in einen Zustand von Neuorganisation
bringt.
Im Bereich der Gesundheit kann unterschieden werden in
- gesund bleiben und
- gesund werden
- Gesundheitsprävention
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Beides bezeichnet die bereits oben erwähnte Balance der eigenen Bedürfnisse, die ständig
bewusst oder unbewusst überprüft und hergestellt werden sollte. Diese Bedürfnisse
beziehen sich auf folgende Ebenen
- körperliche: hier ist alles gemeint, was der Körper braucht, um gesund zu sein –
bestimmte Nahrung, Bewegung, Berührung
- seelische: hier ist entscheidend, welche Gedanken und Gefühle sind für jeden
einzelnen wünschenswert und förderlich und wie kann man lernen, mit „ungesunden“
Gedanken und Gefühlen umzugehen
- soziale: diese Ebene wird hier extra angeführt, das sie eine neue Dimension von
Gesundheit umfasst. Sie bezeichnet den Zustand der Gesundheit in den
Beziehungen, de wir leben. Ob es nun sehr nahe Beziehungen sind wie
Partnerschaft, Familie, Freunde oder Beziehungen zu ArbeitskollegInnen, Bekannte
usw. Es wird immer wichtiger sich bewusst zu machen, wie man gesunde
Beziehungen leben möchte, wie bestimmte Aufgabenaufteillungen,
Rollenaufteilungen gelebt werden wollen (vgl. die steigende Anzahl an
Singlehaushalten in Großstädten).
Wenn diese 3 Ebenen in Balance sind und jeder einzelne weiß, wie er/sie gestalten möchte,
dann ist das eine Grundlage für Gesundheit. Dieser Zustand wird in der
Kommunikationstheorie als „Resonanz-Zustand“ und in der Wirtschaft als
„Statemanagement“ bezeichnet. Csikszentmihalyi beschreibt diesen Zustand in seinem Buch
„Flow“ folgendermaßen: „Deine Konzentration ist vollständig. Deine Gedanken wandern nicht
herum, du denkst an nichts anderes; du bist total in deinem Tun Absorbiert. In deinem
Körper hast du ein gutes Gefühl. Du bemerkst nicht die geringste Steifheit. Der Körper ist
überall wach. Kein Bereich, wo di dich blockiert oder steif fühlst. Deine Energie fließt sehr
leicht. Du fühlst dich entsannt, angenehm und energievoll.“
Dies ist nur eine Beschreibung des Resonanzzustandes – genauso wie es dafür ganz
individuelle Kriterien gibt, so gibt es auch für Gesundheit mehrere. Einige Elemente der
Gesundheit sollen hier kurz angeführt werden (vgl. Kutschera, 1994: 139f):
- mit sich selbst und mit anderen liebe voll umgehen
- in Verbindung sein mit dem eigenen Körper
- Humor, Freude und Lachen erleben
- Mit allen 5 Sinnen die Welt erleben
- Kongruenz (Stimmigkeit) von verbalem und nonverbalem Verhalten
- Versöhnt sein mit der Vergangenheit, mit den Eltern
- Die 5 Rollen im Privat- und Berufsleben sind in Balance
- In Resonanz sein mit uns und all dem, was uns umgibt
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3.6.1 Definition Krankheit
„Krankheit ist kulturell definiert,
und ebenso sorgt die Gesellschaft für eine
institutionelle Lösung für die, die krank sind.“
(Jürgen Ruesch, 1995: 90)
Genauso wie der Zustand der Gesundheit als eine Einheit von Körper, Geist und Seele
verstanden wird, so definiert sich auch Krankheit als ein Zustand von Unordnung im
gesamten somatischen und psychischen Organismus der Menschen. Durch die
Technisierung der Krankheit und die immer effizienter werdenden Messmethoden und
Diagnostikinstrumente ist Krankheit ein Zustand geworden, der von der Medizin, der Biologie
und der Psychologie als ein zu „bekämpfender“ angesehen wird. Angelehnt an die
Auffassung Hippokrates´ wird Krankheit „als eine Störung des Gleichgewichtes innerhalb
eines Organismus und in den Beziehungen zwischen ihm und der Umwelt“ verstanden
(Haller, 1981: 39)
3.6.1.1 Somatische Krankheitsdefinition
Diese Definition entspricht unserer westlichen traditionellen Sicht über Krankheiten und
Körpersymptome. In wikipedia 9 findet sich dazu folgende Definiton:
„Somatisch bedeutet: "das, was sich auf den Körper bezieht, körperlich". Der Begriff leitet
sich vom griechischen soma (Plural: somata) ab, das den "Körper, Leib" bezeichnet.
Somatogen meint demgegenüber "das, was sich vom Körper herleitet", somit körperlich
bedingt ist. Die Bezeichnung "somatisch" wird vor allem in der Medizinsprache gebraucht,
um körperliche (organische) von psychischen Krankheiten oder funktionellen Beschwerden
abzugrenzen. Das Gegenteil zu somatisch ist psychisch.“
In der wissenschaftlichen Medizin wird streng unterschieden zwischen somatisch und
psychosomatisch bedingten Erkrankungen. Die somatischen Krankheitsursachen sind in
der Regel die mit den heutigen Mitteln und Erfahrungen erkennbaren: Unfall, Vergiftung,
Organmissbildung, Abnützung, Infektion, Allergie usw. Es handelt sich dabei um logisch
kausale Ursachen.
Für viele andere, meist noch unbekannte Störungen, die sich in einer Krankheit
manifestieren können, greift man, mangels anderer Erklärungsmöglichkeiten häufig zu der
Bezeichnung: psychosomatische Erkrankung - mit anderen Worten auch psychischbedingte
oder seelische Krankheiten.
Während die somatischen Erkrankung mit "allen" Mitteln der modernen oder traditionellen
Medizin zu heilen versucht werden, ist man bei den psychosomatischen Erkrankungen auf
der einen Seite häufig ratlos, da das Wissen um die entsprechenden Zusammenhänge meist
fehlt, andererseits oft hilflos, weil die Widerstände des Patienten als Abwehrmechanismus
einer "Heilung" entgegenwirken.
In der Biologie werden die Begriffe Soma, somatisches Gewebe und somatische Zellen
benutzt, um Gewebe oder Zellen von den Keimzellen abzugrenzen. Alle Zellen, die nicht
Keimzellen sind, sind somit somatische Zellen. (vgl. dazu de.wikipedia.org)
9 de.wikipedia.org
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3.6.1.2 Psychosomatische Krankheitsdefinition
Psychosomatik 10 oder Psychosomatische Medizin - abgeleitet vom griechischen psyche
(Atem, Hauch, Seele; Schmetterling) und soma (Körper, Leib) - ist die medizinische Disziplin,
die sich mit den Wechselbeziehungen zwischen seelischen, körperlichen und sozialen
Vorgängen befasst. Die theoretischen Modelle zur Erklärung dieser Wechselwirkungen
veränderten sich im Verlauf mehrerer Jahrtausende zeit- und wissensbedingt erheblich.
Verallgemeinernd kann man davon sprechen, in der Medizin "nicht dem Körperlichen
weniger, sondern dem Seelischen mehr Aufmerksamkeit zu schenken"
Zum klinischen Bereich der psychosomatischen Medizin zählen:
▪ körperliche Erkrankungen mit ihren biopsychosozialen Aspekten (z.B. Krebskrankheiten
und ihre Bewältigung)
▪ physiologisch-funktionelle Störungen als Begleiterscheinungen von Emotionen und
Konflikten
▪ Konversionsstörungen: körperliche Symptome, die auf unbewusste Konflikte zurückgehen
▪ Hypochondrie: Die Überzeugung, an einer Krankheit zu leiden und krankhaftes Interesse
an Gesundheit und Beschwerden
▪ gestörtes Gesundheitsverhalten und dessen Folgen (z.B. Übergewicht, Rauchen)
▪ seelische Störungen, die mit körperlichen Missempfindungen einhergehen: neurotische
Störungen, Persönlichkeitsstörungen, reaktive Störungen.
Als Sonderform psychosomatischen Geschehens beschäftigt sich die psychosomatische
Medizin mit Somatoformen Störungen, bei denen kein organischer Befund nachweisbar ist
und psychische Faktoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptome eine
bedeutsame Rolle spielen.
Häufig vorkommende Beschwerden, die dieser Gruppe zuzuordnen sind, sind u.a.
funktionelle Beschwerden des Herz-Kreislauf Systems, Magen-Darm-Bereiches und
des Skelett- und Muskelsystems.
Ein Beispiel für einen psychophysiologischen Zusammenhang: Angst führt dazu, dass im
Körper Adrenalin ausgestoßen wird, was u.a. die Magen-Darm-Peristaltik hemmt und bei
längerem Bestehen zu Verdauungsstörungen führen kann. In vielen Redewendungen des
Alltags ist dieser Zusammenhang impliziert: Etwas liegt einem "schwer im Magen", eine
Sache geht einem "an die Nieren", der Schreck "fährt einem in die Glieder", jemandem ist
eine "Laus über die Leber gelaufen" u.s.w. Zudem leitet sich das Wort Hypochonder von der
beidseits der Magengrube gelegenen Bauchregion unterhalb der Rippenbögen ab.
Die Ursprünge der Psychosomatik lassen sich bis an die Anfänge der Medizin
zurückverfolgen. In der Philosophiegeschichte gilt die Auseinandersetzung um das Leib-
Seele-Problem seit der Antike als eine zentrale Frage.
Letztlich kann diese Vielzahl von theoretischen Konzepten auch als ein Ausdruck der bisher
nicht wirklich widerspruchsfrei beantworteten Frage nach dem Mechanismus, in dem
psychisches und somatisches kausal miteinander verknüpft sind, gesehen werden. Die
neueren systemtheoretisch fundierten Modelle verzichten daher auf die Suche nach
einfachen Ursache-Wirkungs-Ketten. Damit wird auch die Vorstellung aus der Pionierzeit
aufgegeben, dass man bestimmte "psychosomatische Krankheiten" oder
"Psychosomatosen" von den übrigen Erkrankungen abgrenzen könne.
3.6.1.3 Prävention
Im internet auf de.wikipedia.org findet sich hierzu folgende Definition:
10 de.wikipedia.org
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„Die Prophylaxe (griechisch προφύλαξη) bedeutet die Vorbeugung. Synonym dazu ist die
Prävention (von lateinisch praevenire „zuvorkommen, verhüten“).
In der Medizin bzw. Pflege bezeichnet man Maßnahmen als prophylaktisch oder präventiv,
die das Auftreten bestimmter Krankheiten, Unfälle oder Komplikationen verhindern oder
unwahrscheinlicher machen sollen.“
Heutzutage bewegt sich die Gesundheitswissenschaft immer mehr in Richtung Vorsorge-
Untersuchungen, Vorsorge- Medizin, Vorsorge- Therapien, Aufklärung und Sensibilisierung
hinsichtlich des Ziels, damit die Menschen gesünder leben. Es gibt mittlerweise eine große
Anzahl an Vereinen, Versicherungen aber auch öffentlichen Institutionen (GKK, SVA,
Ministerien) die sich vorrangig damit beschäftigen, die Menschen im privaten Leben und
auch im beruflichen Alltag gesunder zu machen. Das reicht von Ernährungsprojekten hin zu
Bewegungsmotivationen und Vorsorge Untersuchungen. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz,
dass Prävention finanziell günstiger ausfällt als Krankheitsbekämpfung.
Zielebenen der Prävention in der Medizin:
▪ Primäre Prävention will den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern und Unfälle
oder die Entstehung von Krankheiten vermeiden.
▪ Sekundäre Prävention bezieht sich auf Krankheitsfrüherkennung (Screening) und
Behandlung in einem möglichst frühen Stadium (z.B. Krebsvorsorge).
▪ Zur tertiären Prävention zählen Maßnahmen, die Krankheitsrückfällen vorbeugen, die
Verschlimmerung von chronischen Erkrankungen verlangsamen oder Folgestörungen bei
bestehenden Krankheiten verhindern.
Ansatzpunkte präventiver Maßnahmen:
▪ Bei der Verhaltensprävention oder personalen Prävention soll das Individuum durch
Aufklärung oder Information (siehe: Gesundheitsbildung), Stärkung der Persönlichkeit
oder auch Sanktionen dazu motiviert werden, Risiken zu vermeiden bzw.
gesundheitsfördernde Verhaltensweisen zu übernehmen.
▪ Bei der Verhältnisprävention oder strukturellen Prävention werden die strukturellen
Bedingungen verschiedener Lebensbereiche (Arbeit, Familie, Freizeit) oder
Umweltfaktoren möglichst risikoarm ausgestaltet.
Weitere Maßnahmen, die vor allem größere Bevölkerungsgruppen betreffen wie
beispielsweise alle Impfungen werden von der Bevölkerung als sinnvoll und wertvoll
betrachtet und gut angenommen. Auch Informationsveranstaltungen zur Verringerung von
Berufsunfällen und Berufskrankheiten - wie von der AUVA zur Zeit groß angelegt in den
Medien – fördern den Erhalt von Gesundheit.
„Andere Maßnahmen sind kaum durchzusetzen. So war beispielsweise die Reduzierung des
Rauchens wenig effektiv, obwohl das Rauchen für circa 25 % aller Krebsfälle verantwortlich
zu machen ist. Auch die Überernährung ist nur unzureichend zu bremsen.
Risikoabwägung
Im Gegensatz zur Therapie von Krankheiten, bei der die Maßnahmen auf den Einzelfall
zugeschnitten sind, werden prophylaktische Maßnahmen oft pauschal für größere
Bevölkerungsgruppen empfohlen. Hierbei besteht unter Umständen die Gefahr, dass bislang
gesunde Menschen geschädigt werden (z. B. Impfschäden). Bei Kranken müssen
gegebenenfalls auch Wechselwirkungen mit Medikamenten bedacht werden.
Prophylaktische Maßnahmen können daher nur dann empfohlen werden, wenn der zu
erwartende Nutzen höher ist als die unerwünschten Nebenwirkungen.
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So ist beispielsweise der Nutzen der Tetanus-Impfung unumstritten. Dagegen kann eine
prophylaktische Impfung gegen Milzbrand, wie sie nach den Terroranschlägen des 11.
Septembers 2001 diskutiert wurde, wegen der zu erwartenden Nebenwirkungen nur
angeordnet werden, wenn die Verbreitung der Erreger unmittelbar zu befürchten ist.“ (siehe
dazu auch de.wikipedia.org)
3.6.1.4 Aktuelle Daten aus dem EU Gesundheitsbericht 2006
Im europäischen Gesundheitsbericht 2006 wird der Zustand von Krankheit in zwei
verschiedenen Variablen gemessen und ausgedrückt: einerseits durch Indikatoren wie
beispielsweise die Mortalität einer Bevölkerung/Staates, durch die Nutzung und
Erreichbarkeit des Gesundheits- und Sozialwesens und durch summarische Maße für
Bevölkerungsgesundheit und Gesundheitslücken wie mittels des HALE-Wertes, der die
gesunde Lebenserwartung misst und den DALY-Wert, der die um Behinderungen bereinigte
Lebensjahre angibt. (vgl. WHO, Der Europäische Gesundheitsbericht 2005) Aufgrund dieser
Werte haben sich bestimmte Krankheiten herauskristallisiert, die in der EU am weitesten
verbreitet sind ebenso bestimmte Risikofaktoren, die zu schweren Krankheiten führen
können. Folgende Tabellen geben Einsicht in diese Ergebnisse:
Quelle: EU Gesundheitsbericht 2005; S.20
Prozentanteile der Sterbefälle aufgrund nicht übertragbarer Krankheiten (NCD):
An erster Stelle sind Herz-Kreislauf Erkrankungen (CVD) und Krebs die größte
Sterbeursache in der EU. Danach folgen die Erkrankungen der Atemwege und der
Verdauungsorgane.
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Quelle: EU Gesundheitsbericht 2005; S.23
Nach der Weltgesundheitsdefinition (WHO) 1946:
"Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen
Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen."
Die bereits erweiterte Definition "Gesundheit" der WHO:
1. Stabiles Selbstwertgefühl
2. Positives Verhältnis zum eigenen Körper
3. Freundschaft und soziale Beziehungen
4. Intakte Umwelt
5. Sinnvolle Arbeit und gesunde Arbeitsbedingungen
6. Gesundheitswissen und Zugang zur Gesundheitsversorgung
7. Lebenswerte Gegenwart und begründete Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft
Nach den Medizinsoziologen T. Parsons:
Gesundheit ist ein Zustand optimaler Leistungsfähigkeit eines Individuums, für die wirksame
Erfüllung der Rollen und Aufgaben für die es sozialisiert (Sozialisation = Einordnungsprozess
in die Gesellschaft, Normen- und Werteübernahme) worden ist.
Nach Immanuel Kant:
„Mit der Gesundheit (...) ist es misslich bewandt. Man kann sich gesund fühlen(aus dem
behaglichen Gefühl seines Lebens urteilen), nie aber wissen, dass man gesund sei. – (...) Es
gibt viele, von denen man sagt, ohne sie eben verspotten zu wollen, dass sie immer kränkeln
und nie
krank werden können. (...) und die es im Leben (...) doch der Länge nach, weit bringen.“ 11
„Morbus est affectuscorporicontra naturaminsidens.
Krankheit ist eine dem Körper innewohnende widernatürliche Veränderung.“ 12
Nach Alexander Mitscherlich
11 Immanuel Kant (1984): Von der Macht des Gemüts des Menschen, über seine krankhaften Gefühle durch den
bloßen festen Vorsatz Meister zu sein. In: Alexander Mitscherlich et al. (Hg.): Der Kranke in der modernen
Gesellschaft. Frankfurt/M., 26-27
12 Dieter Lenzen (1996): Gesundheit und Krankheit als kulturelle Erfindungen. In: GesundheitsAkademieBremen.
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung NRW (Hg.), Neue Provokationen zur Gesundheit.. Frankfurt/M.:
Mabuse, 91-107
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„Krankheit ist, gleichgültig wie sie sich manifestiert, von der Soziologie her gesehen, eine
Möglichkeit des Individuums, sein Nichtübereinstimmen mit gesellschaftlichen Forderungen
zum Ausdruck zu bringen; Krankheit ist eine„Reaktionsmöglichkeit des erlebenden
Individuums in hilfloser Lage.“ 13
„Ich gehe davon aus, dass wir alle ... eine lange Skipiste
herunterfahren, an deren Ende ein unumgänglicher und
unendlicher Abgrund ist. Die pathogenetischeOrientierung
beschäftigt sich hauptsächlich mit denjenigen, die an einen
Felsen oder einen Baum gefahren, mit einem anderen
Skifahrer zusammengestoßen oder in eine Gletscherspalte
gefallen sind. Weiterhin versucht sie, mögliche
Gefahrenquellen abzusichern oder uns davon zu überzeugen,
dass es das Beste ist, überhaupt nicht Ski zu fahren. Die
salutogenetischeOrientierung beschäftigt sich damit, wie ...
man Menschen zu sehr guten Skifahrern macht.“
Vgl. Antonovsky1993, 11
Salutogene Faktoren
•Verstehbarkeit (sense of comprehensibility):
Die Überzeugung, dass Stimuli der eigenen Umwelt sinnvoll
interpretierbar sind. Also eine kognitive Komponente.
•Machbarkeit (sense of manageability):
Die Überzeugung, dass gestellte Anforderungen alleine oder
mit anderen bewältigt werden können. Also eine
pragmatische Komponente.
•Sinnhaftigkeit(sense of meaningfulness):
Die Überzeugung, dass es sich lohnt, mit solchen
Anforderungen umzugehen. Also eine Komponente der
Bedeutung.
Die Ottawa-Charta
Ausgehend von dem Gesundheitsbegriff der WHO, der über die kurativ-medizinische
Sichtweise und bloße Krankheitsvermeidung hinausgeht, wurde von der WHO ein Modell der
Gesundheitsförderung entwickelt, das in der Ottawa-Charta im Jahre 1986 erstmalig
formuliert und definiert wurde:
„Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an
Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer
Gesundheit zu befähigen.“
13 Alexander Mitscherlich(1966): Krankheit als Konflikt. Studie zur psychosomatischen Medizin I. Frankfurt/M., 9f.
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3.6.1.5 Historische Erklärungsansätze von Gesundheit und Krankheit
"Nicht der Arzt heilt die Krankheit,
sondern der Körper heilt die Krankheit."
Hippokrates von Kós
Begriffe wie „Gesundheit“ und „Krankheit“ sind so „alt“ wie die Menschheit selbst und haben
sich im Lauf der Jahrhunderte je nach aktuellem Stand der Wissenschaft und in der
jeweiligen Gesellschaft und Kultur integriert und verändert.
Beushausen schreibt dazu folgendes:
„Heutige Definitionen von Gesundheit und Krankheit gründen sich auf historische
Sichtweisen und deren Traditionen und Interessen aus den Blickwinkeln verschiedenster
wissenschaftlicher Disziplinen. Daher ist für ein heutiges Verständnis von Gesundheit und
Krankheit auch auf frühere Ansätze einzugehen.
Eine grundlegende Ausgangshypothese dieses Kapitels ist: Das Verständnis von
Gesundheit und Krankheit ist immer kulturspezifisch hervorgebracht, nur so kann eine
biologische Störung als eine Verhaltensabweichung, als eine Krankheit oder in magisch
religiösen Bezügen erfasst und behandelt werden. Bereits seit frühen Zeiten sind
Krankheiten für den Menschen ontologische Erfahrungen.
Sogenannte primitive Gesellschaften sahen die Ursachen von Krankheiten in Zauberei,
Verletzung von Tabus, dem Eindringen eines fremden Objektes oder eines Geistes
oder gar in dem Verlust der Seele an.
Krankheit konnte sehr verschieden gedeutet werden, sie war jedoch nie etwas Normales,
sondern wurde immer als etwas Abnormales, also jenseits von Menschen, bzw. ihren
Göttern gesetzten Normen, verstanden2. Den jeweils angeschuldeten Ursachen folgten
entsprechende Methoden der Diagnose (z.B. Trance, Träume, Knochenwerfen usw.) und
der Therapie (z.B. Gesänge, Gebete, Händeauflegen usw.). Die Erklärungen, die für das
Auftreten von Krankheit und Gesundheit, bzw. von Störungen, gegeben wurde, ergaben sich
aus dem sozialen und dem religiösen Kontext.
Die religiösen oder metaphysischen Erklärungen wurden in der späteren griechischen
Antike zunehmend von physiologischen Erklärungen von Gesundheit und die daraus
abzuleitende Behandlung von Krankheiten ergänzt. Gesundheit ließ sich nun durch von der
Natur abgeleitete Regeln erlangen und bewahren, vorausgesetzt, die Natur des Menschen
wurde erkannt. Gesundheit wurde so in eine Ethik eingebunden, die jeweils einer
bestimmten philosophischen Schule zugeordnet war. Im Erleben der Menschen gab es bis in
das fünfte vorchristliche
Jahrhundert hinein kein „Leib-Seele-Problem“, da der Mensch als ein Ganzes, als ein
„beseelter Leib“, betrachtet wurde.“ (Beushausen, 2002: 157ff)
Themen die immer wieder aktuell sind und diskutiert werden sind die Zusammenhänge von
Leib und Seele und dass Gesundheit dann da ist, wenn die Seele gesund ist (Platon,
Sokrates), von der Selbstheilung des Körpers und damit des Patienten selbst (Hippokrates),
von der Beziehung des Menschen selbst mit seiner Umwelt bzw. mit seinem Unbewussten
(Descartes, Freud, Jung) und schließlich das Salutogenese Konzept von Antonovsky.
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3.6.2 Gesundheit und Kommunikation
Die Begriffe Gesundheit und Kommunikation erstrecken sich über ein weites Feld
interdisziplinärer Forschung. Sowohl die Medizin, die Psychologie, Philosophie und
Soziologie beschäftigen sich immer noch hauptsächlich mit der Analyse und Erforschung
von „kranker“ oder „krankmachender“ Kommunikation.
Gesundheit und Krankheit sind sozial erzeugte und vermittelte Konstrukte, die kulturell oft
sehr verschieden sind. Was in der einen Kultur als „krank“ gilt ist in einer anderen kein
Grund zur Besorgnis.
Für die Kelten war Krankheit eines der schlimmsten Vorkommnisse in ihrer
Gemeinschaft/Gesellschaft, denn wenn Personen krank waren und diese sich auch noch
von ihrer Krankheit beeinträchtigen ließen, musste jemand anderer ihre Aufgaben und
Rollen übernehmen. Dies konnte zu sehr großen Problemen führen, vor allem in kleinen
Dörfern.
Krankheit ist ein gesellschaftlicher Prozess, der angibt, wie sich ein Kranker zu verhalten
hat. Die daraus resultierenden Beliefs und Werte werden mehr oder weniger von den
betroffenen Personen übernommen oder auch nicht.
Gesellschaftliche Regeln kommunizieren den einzelnen Personen, wie sie sich zu verhalten
haben, wenn sie als „gesund“ gesehen werden wollen bzw. wenn sie krank sind.
Gesundheit entsteht vor allem in dem Zusammenspiel von subjektiven Empfinden von
Gesundheit und dem Erleben im Sozialen Umfeld.
Man kann 3 grundlegende Konzepte von Gesundheit unterscheiden:
a) kausale-lineare Ursache-Wirkungsprinzip: dies wird in der Medizin angewandt, wo
es um die Erforschung von Ursachen von Krankheiten geht (organisch, genetisch,
psychopathologisch,...)
b) systembezogene Erklärungen: dazu gehören alle Konzepte, die herausfinden oder
beschreiben wollen wie gesunde Kommunikation des Individuums mit sich und seiner
Umwelt sein kann
c) konstruktivistische Ansätze: Gesundheit ist ein Konstrukt der eigenen Gedanken
und Wahrnehmung der Welt und kann durch die eigene Verantwortung sich und
anderen gegenüber auch hergestellt bzw. erhalten werden
Je nach theoretischer Konzeption wird Gesundheit definiert als
- Kausale Ursachenforschung für Krankheit bzw. das Fehlen dieser Ursachen =
Gesundheit – medizinisches Erklärungsmodel – in diesem fehlt die subjektive und
zwischenmenschliche Komponente, die sich in psychosomatischen Erkrankungen
äußern kann
- Soziale Beziehungen und Familie sind die Quellen für Integration und individuelle
Sicherheit und Wohlbefinden – soziale Unterstützungsthese (DURCKHEIM,
ANTONOVSKY)
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- Balance in den Rollen beruflich und privat – Resonanz®-Methode als Gegenstück zu
HABERMAS´ Theorie des übermächtigen Druck der Gesellschaft auf die Erfüllung
von bestimmten Rollenbildern
- Kohärenzgefühl (Sense of coherence) – beschreibt das grundlegende, tief verankerte
Vertrauen, dass die Herausforderungen des Lebens lösbar und sinnvoll sind –
SALUTOGENESE-Konzept (ANTONOVSKY)
- Gesunde Kommunikation innerhalb eines Systems ist gesunde Kommunikation der
einzelnen mit den eigenen inneren Teilen und den Systemteilen –
SYSTEMTHEORIE (V. SATIR, N. LUHMANN)
- Kommunikation durch Symptome = Kommunikation Unbewusst-sein mit dem
Bewusst-sein; das Symptom macht für den Betroffenen Sinn
- Gesundheit ist die Balance von eigenen Bedürfnissen und Bedürfnissen anderer –
Resonanz in sich und mit anderen erleben (RESONANZ®-METHODE,
SYSTEMTHEORIE)
- Was macht den Unterschied aus, ob jemand gesund bleibt oder nicht – Analyse der
METAPROGRAMME (NLP)
3.6.3 Salutogenese Konzept in der Resonanzmethode ®14
Gesundheit ist ein permanenter Prozess
von Lernen und Weiterentwickeln -
es ist ein dauernder Prozess von Balancieren,
um Harmonie und Resonanz zu erreichen.
Gesundheit heißt in Verbindung sein -
mit uns und mit all dem was uns umgibt.
Gesundheit ist ein Prozess, in dem dauernd die Bedürfnisse bewusst oder unbewusst
überprüft werden und je nach Kontext entschieden wird, ob den eigenen oder den
Bedürfnissen anderer Menschen entsprochen wird.
In den folgenden Abschnitten werden einige Punkte beleuchtet, die für das Thema
"Gesundheit" wesentlich zu sein scheinen. Diese kurzen Anregungen soll jeder, der Kranke
führt, subjektiv für sich vertiefen. Sie sollen helfen nachzudenken, was für jeden einzelnen
gesundsein heißt. Unsere Erfahrungen zeigen uns, dass die inneren Gesundheitsbilder
subjektiv sehr verschieden sind, z. B. ist bei Feldenkrais ein Mensch gesund, wenn die
verschiedenen komplizierten Bahnen im Körper im Fluss sind und Krankheit dann gegeben,
wenn dieser Fluss an einer Stelle unterbrochen ist. Für einen anderen Arzt bedeutet
Gesundheit in Verbindung sein mit anderen subjektiv wichtigen Personen. Krankheit ergibt
sich in diesem Fall daraus, wenn die Verbindung zu anderen unterbrochen ist. Ein anderer
Arzt nimmt für seine Diagnose für Gesundheit und Krankheit Parameter von klinischen Tests.
14 Kutschera, 1994: 136ff
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Andere Ärzte berücksichtigen bei einer Krankheit neben organ-medizinischen Parameter
auch soziale und psychische.
In unserer westlichen Kultur gibt es im Moment ganz viele Heilverfahren, die Gesundheit und
Krankheit beurteilen und vorgeben, was alles zu tun oder zu unterlassen ist, um gesund
bleiben zu können. Um mit dieser möglicherweise verwirrenden Vielfalt zurecht zu kommen,
gilt es diese Anregungen zu nützen und selbst zu spüren, was der eigene Körper an
Nahrung, Bewegung, Aktivität und Beziehungen, Ruhe, ... braucht.
Wenn wir versuchen die Gesundheit als Gesamtheit zu erfassen, ist es wie ein vorsichtiges
Balancieren. So wie Leben an sich ein Zustand weitab vom Gleichgewicht ist (Manfred
Eigen, "Stufen zum Leben"' Piper 1987), so ist auch dieses Balancieren ein labiler Zustand,
der ständig Energiezufuhr benötigt, um aufrecht erhalten zu werden. Deshalb kann es auch
für Gesundheit niemals Rezepte geben, wir können nur lernen, besser zu balancieren, um im
jeweiligen Moment die richtige Entscheidung (Resonanzgefühl) treffen zu können, die nicht
nur die eigene Gesundheit mit berücksichtigt, sondern die Harmonie des gesamten
jeweiligen Systems. Ein Beispiel dazu: Ein Klinikarzt, der viele Kranke von "falschen,
"fremdbestimmten" und für den Kranken ungesunden Diäten abbringen musste, sagte:
"Eine Currywurst gegessen mit dem richtigen Belief, kann für manche ganz gesund sein".
Auch hier gibt es keine allgemeingültigen Regeln, sondern es muss immer die Gesamtheit
unseres ganzen Körpers und unserer jeweiligen Lebenssituation mitberücksichtigt werden.
Elemente für Gesundheit
Man kann Gesundheit nicht festhalten.
Gesundheit ist ...
• mit sich selbst und mit anderen liebevoll umgehen
• in Verbindung sein und verweilen
• seine eigene Resonanz leben
• seinen eigenen Rhythmus spüren können
• mit sich im Fluss sein
• in allen 5 Sinnen lebendig sein
• die Qualitäten der 4 Elemente erleben
• Kongruenz von verbalem und nonverbalem Verhalten; Symmetrie von Gesten und
• Bewegungen wahrnehmen
• versöhnt sein mit der Vergangenheit, mit Eltern und anderen wichtigen Personen aus
der Kindheit
• die Fähigkeit, belastende äußere Situationen zu reframen
• Sind diese Grundbedingungen vorhanden, ...
• können wir selbst entscheiden,
• welches Essen, welche Bewegung unser Körper braucht
• mit welchen Menschen wir sein wollen, als Partner und als Freunde
• bei welcher Arbeit spielend die eigenen Fähigkeiten gelebt und entwickelt werden
können
• ob die eigenen Bedürfnisse wichtiger sind oder die der anderen
• ob das, was wir fühlen, eigene Gefühle sind oder von anderen übernommene Gefühle
• wieviel Materielles (Geld etc.) wir brauchen
fühlen wir uns
+ als Teil und als Ganzes zugleich
+ frei und geborgen zugleich
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+ geschützt, sodass Liebevolles und Harmonisches von der Umgebung in uns
hereinkommt und Negatives vorbeigeht
3.6.3.1 Feedbackschleife für Gesundheit
Wir brauchen eine eigene Vorstellung davon, was gesundsein in allen fünf Ebenen im Privatund
im Arbeitsbereich heißt und die dazugehörige Spirale mit allen Faktoren (W.Z.) Weiters
brauchen wir alle Informationen über die Krankheit (oder für Prävention den gegenwärtigen
Zustand), ebenfalls die Spirale und die Ebenen.
Dazu ist es wieder notwendig, dass wir spüren (Resonanzgefühl), was unser Körper für Diät
braucht, welche Bewegung, mit welchen Freunden wir sein wollen, welche Arbeit für uns
richtig ist und mit welchem/welcher PartnerIn wir leben wollen (Operationen). Das können wir
nur finden, wenn wir Feedbackmöglichkeiten haben, die uns spüren lassen, was stimmig ist
und was nicht. Nicht alle Diäten, Bewegungen und Menschen sind für jeden gut und gesund.
Spritualität
Werte
Beliefs
Vergleich
Spritualität
Werte
Beliefs
K+
Physische/psychische
Krankheit (Problem)
Physische/psychische
Gesundheit (Ziel)
Feedback
Entscheidungspunkt
(Test)
Exit
K-
Filter
(Werte, Beliefs)
Syntax
Physiologie
Intervention 1
Operation
Intervention 2
K+
Ziel erreicht
K-
keine Ressourcen
gefunden, um das
Ziel zu erreichen
Intervention n
Quelle: G. Kutschera, A. Riedl, 1992
Dis - ease, heißt in Englisch, wo es nicht leicht ist - wo es nicht fließt.
Wenn wir nicht in Resonanz sind, ist unser Lebensfluss im Körper unterbrochen und
Krankheiten haben dort eher eine Chance sich zu bilden, egal ob das Magenschmerzen
sind, verspannte Schultern, Kopfschmerzen oder später, wenn die Anfangssymptome immer
wieder ignoriert werden, Krebs, Herzrhythmusstörungen usw.
Ziel eines Änderungsprozesses ist es, geeignete Ressourcen zum Aufheben der
Interferenzen zu finden.
Um Gesundheit und Probleme im Leben zu verbessern, gibt es zwei Möglichkeiten. Wir
können versuchen die äußeren Bedingungen unsern Zielen anzupassen oder wir ändern,
wie wir äußere Bedingungen erleben, damit sie besser zu unseren Zielen passen.
Wir können auch sagen, Gesundheit ist die Fähigkeit, aus einem psychisch empfundenen
Chaos Ordnung zu schaffen. Es gibt Menschen, die die Gabe haben, Chaos zu
transformieren.
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Ressourcen
Physische / psychische
Krankheit
Problem
Physische / psychische
Gesundheit
Ziel
Interferenzen / Störungen
endogen: • Konflikt zwischen Belief und Wert
• Fehlen von Strategien, Fähigkeiten, Wissen
Quelle: G. Kutschera, A. Riedl, 1992
exogen: • Hinderungen im Umfeld
Wie in der Resonanzmethode ® die Verbindung und Beziehung der einzelnen Subsysteme
(Body-Mind-Community) hergestellt wird, wird mit der Vorgehensweise des Reframing und
der Feedbackschleife beschrieben. Vorannahme ist, dass ein Symptom eine Botschaft der
Unbewusst-seins an das Bewusst-sein ist, die ignoriert wird. Das heißt, es ist notwendig, in
diesem Reframing Prozess Zugang zum Unbewussten herzustellen, um die positive Absicht
(Botschaft) erkennen zu können.
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3.6.3.2 Neuronen und Kommunikation mit dem Unbewussten 15
Durch die Hypnotherapie und andere Verfahren wissen wir heute, dass das Unbewusste
Informationen enthält, die dem Bewusstsein nicht zugänglich sind. Diese Informationen für
den Kranken zugänglich zu machen ( wie z.B. die unbewusste positive Absicht einer
Krankheit erfahrbar machen) kann Heilung bedeuten.
Wissenschaftler wie Dr. Deepak Chopra und die neuesten Ergebnisse der Hirnforschung
haben darüber hinaus gezeigt, dass das Unbewusste mit jeder einzelnen Zelle des
Körpers kommunizieren kann.
Information wird innerhalb des Körpers in Form elektrischer Impulse übermittelt, welche die
Nervenzellen, die so genannten Neuronen, durchfließen. Zwischen zwei aneinander
angrenzenden Neuronen befindet sich jeweils ein Spalt, eine so genannte Synapse. Die
Impulse können nur dann durch die Nervenzelle weitergeleitet werden, wenn sie auf
irgendeine Weise über die Synapsen befördert werden. Diese wichtigen Aufgaben erfüllen
körpereigene chemische Stoffe, die Neurotransmitter. Als die Neurotransmitter entdeckt
wurden, nahmen die Wissenschaftler zunächst an, dass diese Stoffe nur im Gehirn zu finden
seien. Später stellte man fest, dass die Neurotransmitter tatsächlich alle Neuronen im
Körper zu einem riesigen Netzwerk „elektrischer Stromkreise“ verbinden. Die neuesten
Erkenntnisse der Quantenphysik und Quantenbiologie zufolge umspülen die
Neurotransmitter jede Zelle des menschlichen Körpers. Diese Entdeckung ist der Schlüssel
zum Verständnis der Geist- Körper-Seele-Beziehung.
Das Unbewusste steuert nicht nur Empfindungen, Bewegungen und Körperfunktionen,
sondern es übermittelt tatsächlich Informationen an die Milliarden einzelner Zellen im
gesamten Körper, die auf erstere einwirken und uns je nach Art unserer unbewussten
Überzeugungen gesund oder krank machen. Nach Darstellung Chopra belauscht unser
Immunsystem unablässig unseren inneren Dialog, ist dieser innere Dialog wohlwollend
und heilsam, gehen diese Informationen an alle Zellen unseres Körpers und bewirken eine
entsprechende Resonanz. Ebenso verhält es sich mit einem weniger positiven inneren
Dialog. Somit ist Heilung auf Zellebene durch Kommunikation mit dem Unbewussten über
Symbole, Visualisierungen, Trancen und Rituale möglich.
Auf diese Art der Kommunikation bezieht sich auch Bernie Siegel. Als Chirurg und
Kinderarzt arbeitet er seit 1978 mit seinen Patienten und Patientinnen mit
Visualisierungstechniken, Entspannungsmethoden und Meditation, um die Botschaften des
Körpers zu hören und mit positiven Suggestionen die innere Kraft der Selbstheilung zu
mobilisieren. Bernie Siegel ist davon überzeugt, dass die Patienten und Patientinnen ein
verborgenes, unbewusstes Wissen über ihre Heilung haben und lässt z.B. durch
Visualisierung (Bilder malen) dieses Wissen wieder in das Bewusstsein gelangen. Er erreicht
damit, dass der Patient, die Patientin die Botschaften ihres Körpers und damit ihrer Seele
wieder entdecken. Dazu gehört auch eine liebevolle Atmosphäre in der Kommunikation
zwischen Arzt und Patient/in. Die Kommunikation in der Beziehung zu Anderen sollte
ebenfalls von gegenseitigen Respekt, Liebe und Offenheit geprägt sein, denn auch die
äußere Kommunikation wirkt auf die Neurotransmitter und somit auf den inneren Zustand.
Kommunikation in der Angst, Druck und emotionale Kälte herrschen, bewirken
Stressreaktionen im Körper und hemmen das Immunsystem an seiner heilsamen Wirkung.
15 Kap. 3.7.3.2 – 3.7.3.3 Müller, 2006
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3.6.3.3 Die neue Medizin der Emotionen
In den letzten Jahren hat sich in den Neurowissenschaften eine radikale Umwälzung
vollzogen. Die neuen Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Körper und Geist in eine
»Medizin der Emotionen« zu überführen, ist das Ziel des Neurologen und Psychiaters David
Servan-Schreiber, dessen bahnbrechendes Buch in wenigen Monaten zum internationalen
Bestseller wurde.
Stress, Angst und Depression sind heilbar – und zwar ohne Medikamente und jahrelange
Psychotherapie. Im Inneren des Gehirns befindet sich ein »emotionales Gehirn«, das alle
Funktionen kontrolliert, die unser psychisches Wohlbefinden beeinflussen, und einen
Großteil der Körperfunktionen wie Herz, Blutdruck, Hormone, das Verdauungs- und
Immunsystem dazu. Ist das System im Gleichklang, wachsen uns ungeahnte Kräfte zu; gerät
es aus der Balance, sind Stress, Ängste und Depressionen die Folge. Durch bestimmte
Methoden, die auf den Körper einwirken, lassen sich die Mechanismen der Selbstheilung
nutzen, über die das emotionale Gehirn verfügt.
Sieben solcher Methoden, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen wurde, stellt
Servan-Schreiber in diesem Buch vor: Sie reichen von hierzulande kaum bekannten wie der
Regulation des Herzrhythmus, der neuro-emotionalen Integration durch Augenbewegungen
und der Synchronisierung der biologischen Uhr bis zur Neuinterpretation klassischer Ansätze
wie Akupunktur, Bewegung, Ernährung und Formen »emotionaler Kommunikation«.
Mit dem Blick eines unkonventionellen Wissenschaftlers auf ganzheitliche Heilansätze weist
David Servan-Schreiber der Behandlung der großen Volkskrankheiten unserer Zeit neue
Wege.
Sieben neue Wege der Heilung
In „Die neue Medizin der Emotionen” stellt David Servan-Schreiber sieben alternative
Methoden zur Behandlung von Stress, Angst und Depression vor, deren Wirksamkeit
wissenschaftlich nachgewiesen wurde.
1. Herzkohärenz
2. Neuro-emotionalen Integration durch Augenbewegungen (EMDR)
3. Sonnenaufgangssimulation
4. Akupunktur: Die Steuerung des Qi
5. Omega-3-Fettsäuren
6. Adidas statt Xanax
7. Emotionale Kommunikation
Das menschliche Gehirn besteht aus zwei Teilen. Während das kognitive, rationale Gehirn,
Sitz des Denkens und der Sprache, auf der Hirnrinde (Kortex) angesiedelt ist, liegt das
emotionale Gehirn als eine Art „Gehirn im Gehirn“ in einer tieferen Schicht darunter. Das
emotionale Gehirn kon-trolliert alles, was das psychische Wohlbefinden regelt, sowie einen
Großteil der Körperfunktionen: Herzschlag, Blutdruck, Hormone, das Verdauungs- und sogar
das Immunsystem. Die beschriebenen Methoden wenden sich, auf dem Weg über den
Körper, unmittelbar an das emotionale Gehirn.
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3.6.4 Anwendung Emotionen in der Resonanzmethode ®
Konfusion der Gefühle und Rollen
Da wir nur unzureichend lernen unsere Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken, kommt
es besonders zwischen den Rollen Frau/Mann und Vater/Mutter zu Konfusionen.
Aufgrund unserer Erfahrungen besteht auch hier kein psychisches Problem sondern ein
„Nicht Wissen“.
Ist beispielsweise ein Vater in seine Tochter verliebt, was hoffentlich jeder Vater ist, er aber
diese intensiven väterlichen Gefühle als erotischer Mann empfindet und auf diese Weise die
Tochter betrachtet, wird diese sich vor dem Vater ekeln und vielleicht sogar in der Therapie
von Missbrauch sprechen. Wenn der Vater sie in der Rolle des Vaters und nicht des Mannes
mit der gleichen Intensität betrachten würde, könnte er mit ihr nackt im Bett oder in der
Badewanne liegen und die Tochter würde sich wohl fühlen.
„Neues Lernen“ hilft hier die unterschiedlichen Gefühle leben zu lernen. Hier besteht ein
Mangel, weil meistens in den Familien nur wenige Gefühle gelebt werden und viele tabu
sind.
©Graphik Institut Kutschera
Diese Graphik zeigt, dass alle Gefühle respektvoll gelebt werden können, wenn die Basis die
eigene Resonanz ist. Wir müssen z.B. dringend lernen wieder zu trauern, sich adäquat zu
ärgern oder sich wieder zu trauen die eigene Intensität zu leben
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3.7 Sozialkompetenz und interkulturelle Integration
Unterschiedliche Kulturen, Werte und Spiritualität sollen als Bereicherung und nicht
als Hindernis erlebt werden.
Die Kinder lernen Sozialverhalten (Selbst- und Sozialkompetenz) und erreichen eine
Lernfähigkeit, um konstruktiv am Unterricht teilnehmen und in weiterführende
Schulen aufsteigen zu können.
Dadurch soll erreicht werden, dass Terror in den Schulklassen verringert wird, die Kinder
Spaß am Lernen bekommen, um später ihren Platz und Arbeit in ihrem neuen Mutterland
finden zu können. Das ist die einzige Garantie dafür, dass sie in Zukunft nicht dem
Sozialstaat zur Last fallen werden.
Österreich stellte über Jahrhunderte einen “Schmelztigel” für unterschiedliche Kulturen dar.
Es war üblich, dass Großeltern, Tanten oder Onkeln nicht deutsch konnten, weil sie von
Ungarn, der Tschechoslowakei oder einem anderen Land aus der K.u.K-Monarchie kamen.
Die verschiedenen Kulturen wurden respektiert und nicht vernichtet. Vielleicht könnte
Österreich ein Modell sein, wie unterschiedliche kulturelle Werte sich gegenseitig ergänzen
und bereichern.
3.7.1 Problemstellung
Durch Öffnung der Grenzen in Europa ist es nicht nur in Österreich schwierig, Menschen aus
verschiedenen Kulturen zu integrieren. Es scheint, dass die sogenannten Ausländer in
Österreich mehr ihre kulturellen Werte und mehr ihre eigene Spiritualität leben, als es zur
Zeit für uns üblich ist. Diese Unterschiede werden nicht als Bereicherung empfunden,
sondern das Andersein führt häufig zu Streit und “Runtermachen”.
Den Kindern, der Familie, der Schule - wie immer wir sie definieren mögen - kommt als der
kleinsten Sozialisationseinheit eine entscheidende Rolle im Staat zu. Unter den zunehmend
komplexen Rahmenbedingungen der modernen Industriegesellschaft sind sie den
Belastungen und Veränderungen nur gewachsen, wenn sie in der Lage sind, das
kommunikative und kreative Potential ihrer Mitglieder zu aktivieren.
Dies ist in österreichischen Familien kaum der Fall und noch viel weniger in
Ausländerfamilien. Die jüngsten Erhebungen über die Entwicklung der Kinder, Familien und
LehrerInnen in Österreich sind besorgniserregend und für Kinder mit nicht deutscher
Muttersprache die Schule eine besondere Bedeutung hat. Den LehrerInnenn in der “Sir-Karl-
Popper-Schule” ist es z.B. voll bewusst, dass sie für die Kinder die einzige Chance
darstellen, sich in ihrer neuen Heimat zu integrieren. Die Kinder leben praktisch in zwei
Welten, die in der Familie und die Welt der Schule. Dadurch ergeben sich für LehrerInnen
und Kinder oft irreale Situationen, von Ängsten, Ärger, Wut, Bedrohung und Druck.
„Später als junge Erwachsene wird dieser frühe Zwiespalt und die daraus resultierenden
Möglichkeiten und Hindernisse in einer der folgenden drei Kategorien beschrieben:
a) Zum einen gibt es die zweite Generation, die sich klar von der ersten Generation
abwendet und sich mit der neuen Kultur identifiziert. Die Verbindung mit der Kultur der
ersten Generation wird abgewertet.
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) Zum anderen entsteht eine zweite Generation, die in „großer Verbundenheit“ mit der
ersten Generation lebt. Konfrontation mit der Kultur des Zuwanderungslandes gibt es fasst
nur in öffentlichen sozialen Knotenpunkten (Beruf, Schule, etc.), nicht aber innerhalb der
Familie. Die Familie gilt und bleibt als Reproduktionsort der elterlichen Kultur
c) Die Kinder und Jugendlichen der 2. Generation, die zwischen den zwei Kulturangeboten
hin und her „switchen“ können. Die beiden Sprachen und Kulturen werden als Chance
interpretiert aus dem multikulturellen Pool zu schöpfen, um sich den am besten geeigneten
Lebensstil zusammen zu suchen.“ (vgl. Hoffmann, 2008: 35f)
Die Ergebnisse des Projekts zeigen, dass bei gleich bleibendem Sprachunterricht und
vermehrtem Aufbau von Selbstvertrauen und angemessenem Sozialverhalten in der Klasse,
die Sprachkenntnisse der Kinder soweit verbessert wurden, dass alle in ein höhere Schule
gehen konnten.
Im OÖ-Projekt wird erstmalig im breiten Rahmen untersucht, wie Schüler und ihre Eltern in
Schulen so integriert werden können, sodass die vielen Kulturen als Bereicherung und nicht
als Störfaktor und als Gegensätze erleben. So können die Schüler im neuen Mutterland sich
zuhause fühlen und mit Zuversicht in die Zukunft gehen.
3.7.2 Anwendung interkulturelle Kompetenz in der
Resonanzmethode ®
Jede Kultur wird lebendig aufgrund ihrer spezifischen Werte, Normen und Regeln. Das
Wissen über diese Kultur wird in der Familie und deren Sitten und Bräuchen, sowie in der
Öffentlichkeit wie Schule, Arbeitsumfeld, Bekanntenkreis umgesetzt. Diese Umsetzung der
BOURDIEU´schen „kulturellen Kompetenz“ beinhaltet außerdem eine bewusste
Inszenierung der eigenen Persönlichkeit.
Es ist wichtig die Balance zu finden zwischen den beiden Kulturen – der Kultur der Eltern
oder anderer Vorfahren und der Kultur von Österreich.
Wenn die Kinder die Werte der einen Kultur integrieren und in Österreich leben können so
entstehen neue Möglichkeiten verschiedene Denkweisen zu verbinden .
Diese Lebensqualität muss sowohl im materiellen Bereich als auch im ideellen Bereich
erhöht werden. Die Wichtigkeit der eigenen persönlichen Werte, sowie auch Werte der
eigenen Kultur und der eigenen Familie wird erkannt. Es wird erlebt wie diese für Sinn und
Qualität in unserem Leben wesentlich sind und es wird erinnert, dass z.B. Liebe, Freude,
Gesundheit, Familie, Freunde usw. nirgendwo gekauft werden können, sondern nur in uns
selbst entdecken. Unsere Werte helfen uns, Visionen für Beziehungen, Familie und
Arbeitsplatz zu finden, die unser Leben "sinnvoll" machen können.
Demokratische Grundideen können nur subjektiv erlernt und erforscht werden und
nicht als Rezepte weitergegeben werden.
Anhand eines Fallbeispiels in einer Wiener Volksschule kann gezeigt werden wie die Kinder
ihre Fachkompetenz steigern durch die Schulung von Selbstbewusstsein und das Verbinden
der Kulturen.
Am allerwichtigsten ist den Kindern Frieden – in ihnen und mit ihrem Umfeld, als weiteres
Kriterium für Schulerfolg stellte sich heraus, dass die Kinder über Spielen und Sport am
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esten neue Kulturen kennenlernen, da dies nonverbal funktioniert. Durch die Verbesserung
dieser Faktoren verbesserten sich automatisch das Sprachverhalten und das soziale
Verhalten in der Klasse und mit anderen. (vgl. Hoffmann. 2008: 69ff))
Unsere Aufgabe ist es mit der aktuellen Fülle so umzugehen, dass wir bemerken, dass die
wichtigsten Dinge im Leben nicht gekauft werden können.
So wird es zum Beispiel nie Geschäfte geben, wo man das, wonach wir uns wirklich sehnen,
wie Liebe, Freude, Glück, Vertrauen oder Miteinander kaufen kann.
Ausweg
Jedes Land hat ein eigenes Ausbildungsinstitut wo sie eigene Kulturen und Religionen,
Rollenbilder selbst entwickeln und ihren Lebensstandard und Lebensqualität selbst
definieren und schaffen. Das heißt jedes Land findet Visionen für alle Bereiche wie
Gesundheit, Schulen, Regionalentwicklung,….. für sich und kann sich mit anderen Ländern
austauschen, vernetzen und gegenseitig bereichern.
Verschiedene Kulturen in einem Land
Immigration aus unterschiedlichen Gründen (Wirtschaft, Krieg, Wissen,…) kann nur gelöst
sein, indem Gleichberechtigung und würdevolles Miteinander aller Ethnien gewährleistet
sind.
Immigration kann nur funktionieren, wenn jede Religion und Kultur jeder Person als
Bereicherung geschätzt wird.
Als Beispiel: in einer Wiener Volksschulklasse, in der kein österreichisches Kind war, die alle
für die Sonderschule vorgesehen waren aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse. Die
Direktorin wusste, dass wenn sie diese Kinder nicht erreichen würde, dann würden diese
Kinder ein Leben lang dem Sozialstaat zur Last fallen. Das Ergebnis des Projektes war, dass
bis auf ein Kind, jedes Kind in weiterführende Schulen gehen konnte, indem jedes einzelne
Kind durch die eigene Kultur innerlich gestärkt war.
Ähnliche Beispiele gibt es in Unternehmen und Regionen.
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3.8 Praktische Anwendung von Sozialkompetenz in der
Resonanzmethode: Zusammenfassung anhand eines
Schulprojekts in der Steiermark
3.8.1 Resonanz als Lernvoraussetzung 16
Grundlage für das Unterrichtskonzept ist die von Dr. Gundl Kutschera entwickelte
Resonanzmethode ® .
Nachdem für jedes Verhalten ein Gefühl (innerer Zustand) verantwortlich ist, ist es sehr
wichtig, in welchem inneren Zustand die Kinder und Jugendlichen lernen, Prüfungen
schreiben oder mit Freunden und Eltern sind. Sind sie ängstlich, desinteressiert, sauer etc.,
ist dies keine gut Voraussetzung für ihre Leistungen und ihre sozialen Kontakte
(FreundInnen, LehrerInnen, Eltern). Fühlen sich Kinder selbstsicher, werden sie gerne
lernen, das Gelernte schnell abrufen können und sind frei im Zusammensein mit anderen.
Selbstkompetenz heißt, die eigene Resonanz zu finden und zu leben.
Sozialkompetenz heißt, die Resonanz mit anderen zu leben.
Das Lehren und Lernen von Sozialverhalten und Selbstbewusstsein muss als
eigenständiges Unterrichtsfach installiert werden.
Die Resonanzmethode ® .setzt sich mit der Struktur subjektiver Erfahrung und den damit in
Verbindung stehenden jeweiligen ganzheitlichen Systemen auseinander. Sie ist ein
theoretisches Modell, das mit einer Reihe von Prozeduren theoretische Strukturen und
Wertmaßstäbe von Personen auf ihre Nützlichkeit überprüft und versteht sich als subjektive
Wissenschaft mit Nützlichkeitsanspruch auf die menschliche Psyche. Nützlich ist in ihrem
Sinne alles, was Menschen hilft, ihre eigenen (Lebens-)Ziele unter Berücksichtigung ihres
gesamten Umfeldes zu entdecken und dann zu erreichen.
Um unser Leben zu verbessern, gibt es zwei Möglichkeiten. Wir können versuchen, äußere
Bedingungen unseren Zielen anzupassen, oder wir ändern unser Erleben äußerer
Bedingungen, damit sie besser zu unseren Zielen passen.
Der Nobelpreisträger für Chemie, Ilja Prigogine nennt Systeme, die Energie nutzbar machen,
welche andernfalls zerstreut und verloren ginge, „dissipative Strukturen“. Diese gibt es auch
auf psychologischer Ebene.
Analog kann man auf dieser psychologischen Ebene sagen, dass alles davon abhängt, wie
eine Energieform in eine andere umgewandelt wird: wie destruktive in konstruktive Energie
transformiert werden kann.
Für Lebensqualität scheint ein ganz wesentliches Element zu sein, wie wir mit negativen
Erfahrungen zurechtkommen. Menschen, die wir bewundern, haben nicht weniger
Frustration, sondern gehen damit anders um. Sie haben die Fähigkeit, im scheinbaren
Chaos eine Ordnung zu erkennen und diese für sich zu nützen. Sie haben die Gabe Chaos
16 verfasst von Marianne Essich, VS Kalkleiten Schuljahr 1996/97
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S71/113

zu transformieren. Die Fähigkeit, aus Chaos Ordnung zu schaffen, trägt wesentlich zur
Gesundheit bei. Diese Fähigkeit ist lehr- und lernbar!
Zielsetzung
Stabilität und Balance in der Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern und Schulverwaltung,
damit unsere Kinder stark, gesund und fröhlich in die Zukunft gehen. Dadurch soll
sichergestellt werden, dass die Kinder, die unsere nächste Generation sein werden, mit
Freude erwachsen werden und in der Gesellschaft und im Berufsleben gerne ihren Platz
einnehmen. Das ist die Vorraussetzung dafür, weder krank noch süchtig zu werden und sich
von Sekten fernhalten zu können. Ziel dieser evaluierbaren Unterrichtsmethode ist es
Eigenverantwortung, Flexibilität und demokratisches Sozialverhalten zu fördern.
Resonanz
Resonanz bedeutet Einklang – Einklang mit sich selbst und dem Umfeld, in dem ich lebe:
Wenn ich in Resonanz, in Schwingung bin, kann ich auch meiner Umwelt (Kollegen/innen,
SchülerInnen, Eltern, Vorgesetzten) gut und positiv begegnen.
Man weiß fundiert, dass Lernen nur in einem „guten“, entspannten Zustand möglich ist.
Warum lehren wir dann manchmal anders? Ohne Resonanz dürfte also gar nicht unterrichtet
werden.
Wie kann ein bestimmter Resonanzzustand bewusst erreicht werden?
Wir kennen alle Situationen, in denen alles wie automatisch geht. Da sind wir im Fluss.
Wünschenswert aber ist es, diesen Zustand dann bewusst herstellen zu können, wenn es
schwierig wird und wir nicht automatisch „gut drauf“ sind.
Dafür sind folgende Elemente notwendig:
+ Den eigenen Körper spüren
+ Eigene Bedürfnisse wahrnehmen
+ In Verbindung sein mit anderen Menschen
+ Verbindung zur Natur (Elemente, Pflanzen, Mineralien, Tiere)
+ In Verbindung sein mit innerer Kraftquelle
Diese Fähigkeiten müssen gelehrt, unterrichtet und geübt werden. Wenn all das da ist,
können wir in Schwingung sein und neue Rollenbilder (z.B. für das Lehrersein, Schülersein,
Frau/Mannsein, partnerschaftliches Zusammenleben) entdecken.
3.8.1.1 Wofür Resonanzzustand in der Schule?
Demokratisches Handeln:
Der Resonanzzustand allein bringt aber nicht demokratisches, menschliches verhalten mit
sich. Wichtig dafür ist die Frage: Welche Werte und Ziele möchte ich mit diesem
Resonanzzustand erreichen?
Wir können demokratische Ziele (z.B. Eigenverantwortung haben, Respekt voreinander
haben) oder egoistische Ziele (z.B. Ich muss die/der beste sein. Man tut mit um anderen zu
gefallen) verfolgen.
Hitler hatte auch seinen eigenen Resonanzzustand.
Jeder Lehrer kennt auch Kinder, die zwar gut im Resonanzzustand sind,aber egoistisch
denken und handeln, und solche, die alles mit einbeziehen und auch für andere da sein
können.
Werte und Spiritualität in der Resonanzmethode ®
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Über unserem Verhalten und unseren Fähig- und Fertigkeiten drüber sind Werte und ganz
oben Spiritualität. Wir brauchen Respekt und Achtung vor der Schöpfung. Wenn wir Demut
haben vor einer „größeren Macht“(Gott, Universum, …), können wir uns von innen her führen
lassen und dem eigenen Herzen folgen.
Eine unserer Vorannahmen ist: Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll. Jede Religion, jede
Kultur ist wichtig. Gerade die Vielfalt ist interessant.
Mit diesem ethischen Hintergrund verwenden wir die sehr wirksamen Werkzeuge um
Resonanzzustände bewusst herbei zu führen.
Der Resonanzzustand ist erreichbar. Aber was tue ich damit? Hier beginnt das Menschsein
oder Unmenschsein.
3.8.1.2 Resonanzmethode als Unterstützung für Lehren und Lernen
Ziele unserer Arbeit:
Wir haben uns die Frage gestellt: Wie können wir SchülerInnen unterstützen um
+ Begeistert zu lernen
+ Ihr soziales Verhalten zu entwickeln
+ Demokratisches Verhalten zu lernen
+ Werte zu erfahren und dafür zu leben
+ Zu lernen in sich selbst zu ruhen
+ Ihren ganz persönlichen Sinn des Lebens zu entdecken
Aus unserer Sicht geht es bei der Erreichung dieser Ziele um das leben einer Balance
zwischen gleichwertigen Beziehungen wie
+ Schöpferische Intelligenz - rationale („normale“) Intelligenz
+ Ich andere
+ Feedback außen Feedback innen
+ Eigene Kreativität Gesellschaftsnormen (Schulnormen)
+ Bewusste Wahlmöglichkeiten haben etwas mit sich geschehen lassen
3.8.2 Leben in der Klasse
Folgende Ziele bestimmen das miteinander Lernen:
+ Demokratisches Handeln
+ Eigenverantwortung
+ Selbständigkeit
+ Neben den Noten eigene Feedbackmechanismen finden
Die Studentin der Pädagogischen Akademie Petra Sernetz hat während eines Schuljahres
den Unterricht in meiner Klasse, die Kinder und mich beobachtet und dabei folgende
Auffälligkeiten entdeckt:
1. Wie geredet wird
2. Übungen am Beginn jeder Stunde
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3. Freude und Spaß am Lernen
4. Sozialverhalten der Kinder in der Pause
5. Achtung voreinander
6. Lehrerin ist flexibel
Diese Beobachtungen möchte ich im folgenden näher erklären und einige Beispiele dazu
erzählen:
3.8.2.1 Wie geredet wird (Atmosphäre in der Klasse)
Wir beginnen jede Woche mit einem Gespräch im Sesselkreis. Die Kinder erzählen
Erlebnisse vom Wochenende oder das, was sie gerade berührt. Wenn ein Kind nichts zu
sagen hat, bleibt es still. Das wird genauso respektiert. Die Zuhörer dürfen Fragen stellen
und auch ihre Meinung dazu äußern. Durch die Erfahrung, dass zugehört und Anteil
genommen wird, wachsen auch die Kinder der ersten Schulstufe in ihrem Tempo in die
Gesprächsrunde hinein. Auch ruhigere und gehemmte Schüler bekommen Sicherheit durch
das gelebte Gesprächsklima und beginnen bald zu erzählen. Nach dieser Gesprächsrunde
wird mit einer bewussten Bewegung das Wochenende nach hinten geschoben. Wir können
frei mit der Arbeit beginnen.
Wenn ich Arbeitsanweisungen gebe, versuche ich mich ganz klar auszudrücken. Die Kinder
müssen genau wissen, was sie tun sollen und wann sie fertig sind. Eine Arbeit, deren Ende
ich absehen kann, fällt leichter. Unklarheiten bringen Unruhe. Das ist auch meine Erklärung
dafür, warum sich die Kinder freuen, wenn der Wochenplan ausgeteilt wird (Sie freuen sich
trotz Arbeit!). Am Wochenplan sind die Ziele genau formuliert. Die Kinder kennen also genau
das Ziel, können daher auch zielstrebig beginnen und wissen selbst, wann sie etwas
geschafft haben (Feedback von innen).
Die Studentin hat einmal aufgeschrieben: “Die Kinder lächeln nach Beendigung einer
Aufgabe.“
Feedback (Lernen, die eigene Arbeit selbst zu beurteilen):
Kinder sollen so geführt werden, dass sie verlangte Tätigkeiten ausführen und gewünschtes
Verhalten bringen können.
In der Resonanzmethode ® sagen wir: „Wir stellen eine Frage erst, wenn wir wissen, der
andere kann sie beantworten. Sonst darf sie nicht gestellt werden.“ Wir führen die Kinder in
einen Zustand, dass sie selbständig Antworten finden. Dabei ist es auch möglich, dass bei
manchen Fragen jedes Kind seine eigene Antwort bringt.
Auch mit meinen Rückmeldungen bin ich achtsam. Ein Grundsatz in der Resonanzmethode ®
ist: „Verhalten und Person trennen.“ Lob, Aufmunterung oder Feedback kann etwas so
lauten: „Das ist dir heute gut gelungen. Heute hast du besonders neugierig zugehört. – Diese
Buchstaben/Wörter sind wenige schön geschrieben. – Dieses Verhalten passt jetzt nicht. –
Ich bin gespannt, wer diesen Text heute richtig abschreibt.“ Mit meinen Äußerungen
versuche ich direkt übe das Verhalten Rückmeldung zu geben statt übe die Person (Identität)
etwas zu sagen, wie z.B.: „Du bist schlimm. – Du bist schlampig.“
Ziele und Regeln sind im Miteinander notwendig: sie geben Schutzrahmen und Freiraum
zugleich.
Wenn wir Ziele oder Regeln formulieren, verwende ich das Meta-Modell und den Zielrahmen.
Wir beschreiben nicht, was wir nicht tun wollen (nicht raufen), sondern genau das, was wir
tun: In der pause spiele ich ein ruhiges Spiel. – Ich frage, bevor ich den Radiergummi meiner
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Nachbarin nehme. Formulierungen wie „Wir wollen brav sein“ haben wenig konkrete
Bedeutung. Was heißt „brav sein“?
Ein anderes Beispiel ist der Umgang mit Fehlern. Ich kann sagen: „Gut, dass das passiert ist.
Jetzt fällt mir eine Übung ein.“ – „Was tun wir jetzt? Wie kann ich üben?“ Fehler sind
Feedback. Sie werden nicht versteckt. Fehler geben uns Gelegenheit, neue Möglichkeiten zu
finden und Neues zu lernen.
3.8.2.2 „Übungen“ am Beginn jeder Stunde
Lernen ist nur in einem entspannten Zustand möglich.
Am Anfang eines Schultages stehen wir alle still und sprechen ein ruhiges Gebet. Das
bedeutet für mich um Schutz zu bitten. Wir spüren, dass wir geführt und getragen werden.
Innerhalb dieses Schutzrahmens wird jeder in seiner Anders- Und Einzigartigkeit respektiert.
(Das ist der deutliche Unterschied zu einer Sekte.)
Mit kurzen Stilleübungen nehmen wir Verbindung auf zur Erde, fühlen den Boden unter uns
und das Universum über uns, wie ein Baum, der starke Wurzeln braucht um hoch hinauf
wachsen zu können. Manchmal schauen wir auch hinaus aus dem Fenster, nehmen die
grüne Wiese, die Bäume oder das Vogelgezwitscher wahr, freuen uns über die Schöpfung
und sind dankbar.
Oft folgen einige kurze Übungen aus der Kinesiologie um unseren Körper und das Gehirn für
das Lernen bereit zu machen. Es sind nicht täglich die gleichen Übungen, aber täglich
konsequent etwas.
Die meisten Stunden beginnen wir auch nach der Pause gemeinsam (meistens mit einem
Lied, einigen Turnübungen oder Bewegungen aus der Kinesiologie). Wenn es in der Pause
Streit gegeben hat, muss dieser Konflikt gelöst werden. Wie kann ein Kind z.B. einen
Resonanzzustand für die Mathematik haben, wenn es im Bauch „kribbelt“?
Die Beobachtungen der Studentin bewiesen, dass die „Übungen“ nur zwischen 3 bis 8
Minuten dauern. Die Atmosphäre in der Klasse verändert sich aber wahrnehmbar. Die Kinder
sind ruhig und beginnen zu arbeiten.
Es kommt nur mehr ganz selten vor, dass ich mir aus Stoffgründen keine Zeit dafür nehme,
weil ich sicher bin, dass diese Zeit leicht eingeholt wird.
Außerdem lieben Kinder Rituale. Es gibt sie in unserer zeit nur noch ganz selten. Kinder
brauchen sie. Sie fühlen sich geborgen.
Während dieser „Übungen“ kann ich mit meinen Worten die Kinder auf die nächste Stunde
vorbereiten. (z.B. Für die Mathematik brauchen wir Genauigkeit. Denkt an eine Situation, in
der ihr etwas, vielleicht ein Puzzle oder eine Bastelarbeit, ganz genau gemacht habt!)
3.8.2.3 Freude und Spaß am Lernen
Oft wird gesagt: „Mit der Schule beginnt der Ernst des Lebens.“ Als ob ab diesem Zeitpunkt
aller Spaß vorbei wäre.
Unser Glaubenssatz dagegen ist: „Lernen kann leicht sein und Freude machen. Es macht
Spaß Leistung zu bringen.“
Mit dieser Einstellung kann ich meine eigenen Ressourcen und die der Kinder mobilisieren.
Es gibt kein Kind, das nicht lernen will. Die Kinder freuen sich auch, wenn sie eine Aufgabe
geschafft haben. Diese Freude und Begeisterung „nützen“ wir in der Freiarbeit. Durch das
Hantieren mit Lernspielen und Materialien zum „Be-greifen“ kommt automatisch Spaß zum
Lernen dazu. Gibt es auch noch die Möglichkeit der Selbstkontrolle, müssen die Kinder nicht
auf das Feedback der Lehrerin warten. Wieder kommt ein Stückchen mehr an
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Eigenverantwortung dazu. Die Materialien werden von den Kindern selbst geholt und
weggeräumt. Das braucht natürlich Übung, Konsequenz und Geduld. Aber es lohnt sich.
Jedes Kind lernt gern. Jedes Kind ist etwas Besonderes.
Glaubenssätze regeln unser Leben und beeinflussen unser Verhalten. Sie sind wichtig und
hilfreich. Manche Glaubenssätze jedoch hindern unsere Fähigkeiten zu entfalten oder neue
zu erwerben. (z.B.: Ich kann nicht singen. – Ich bin unmusikalisch. – Ich war schon immer
schlecht in …)
Eine meiner Überzeugungen (ein Glaubenssatz) ist: Jede/jeder hat etwas Besonderes und
kann etwas in die Gemeinschaft einbringen. Wenn es mir gelingt, dieses Besondere zu
fördern, wird der Unterricht interessant, lustig und abwechslungsreich.
Eltern haben Freude und Spaß, wenn sie mit einbezogen werden.
An der VS Kalkleiten war bis zum Ende des letzten Schuljahres noch immer an jedem
zweiten Samstag Unterricht. Dies deshalb, weil viele Mütter und Väter gerne in die Schule
kommen und sich am Schulgeschehen beteiligen. An diesen Schulsamstagen geschieht also
meistens etwas Besonderes. Dabei bringen die Eltern das ein, was für sie passt. Manche
lesen vor, andere arbeiten mit den Kindern im Garten, manche sammeln Kräuter, kochen,
basteln oder malen.
Einmal wollte ein Vater auch gerne kommen, aber wusste nicht so recht, was er tun sollte
und ob er gut genug sei. Ich ermunterte ihn, erzählte von den unterschiedlichen Aktivitäten
und meinte, mir wäre wichtig, das er das einbringe, was seine persönliche Fähigkeit sei.
Nach einiger Zeit kam er mit der Idee, einige KollegInnen aus seiner Musikkapelle
mitzubringen. Miteinander wollten sie den Kindern die Instrumente zeigen. Am nächsten
Samstag kamen dann acht MusikerInnen mit ihrem Kapellmeister in die Schule. Zu Beginn
spielten sie eine Fanfare. Mit viel Begeisterung und pädagogischem Geschick stellte der
Kapellmeister den Kindern die Instrumente vor. Sogar ausprobieren durften die Buben und
Mädchen. Zur Überraschung auch seiner eigenen Musiker hatte er eigens ein Stück
komponiert. Diese „Kalkleitner Volkschulpolka“ probten Musiker und Kinder (mit ORFF
Instrumenten) miteinander. Sogar ein passender Text wurde gemeinsam gedichtet. Die
Freude am Musizieren und Singen steckte uns gegenseitig an. Keiner von uns hätte dieses
Ergebnis planen können. Der Kapellmeister und seine Musiker, aber auch wir Lehrerinnen
und die Kinder waren begeistert. Der Vormittag war ein tolles Erlebnis für uns alle.
Es gäbe noch viele solche Beispiele zu erzählen. Allen gemeinsam ist die „Freude am
Arbeiten“ miteinander. Selbstverständlich gibt es auch Stunden (bzw. Tage), in denen es
ruhiger zugeht. Trotzdem bleiben Freude und Spaß wichtige Werte. Wir haben auch Freude
beim Rechnen und Schreiben. Gemeinsam gestalten wir eine Schule, in die jede/r (Kinder,
Lehrer, Eltern, BezirksschulinspektorIn, Studenten, Besucher) gerne geht.
3.8.2.4 Sozialverhalten der Kinder in der Pause (Eigenverantwortung)
Die Studentin stellte fest, dass die Kinder in der Pause zwar sehr lebhaft, aber kindlich und
friedlich sind. Natürlich sind es auch die räumlichen Bedingungen, die das Verhalten
beeinflussen. Wir haben viel Platz und einen wunderschönen Schulhof. Die Wiese, der
Sandhaufen und die Weinhecke bieten viele Möglichkeiten zum Spielen. Aber nicht jede
pause können wir im Hof verbringen. Manchmal kommt es vor, dass ich aus der Klasse
gehen muss, während die Kinder pause machen (z.B. Telefon). Dann will ich mich auf die
Kinder verlassen können. (Bemerkung der Studentin: “Die Kinder nützen die Freiheit nicht
aus!“)
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Regeln:
Am Schulanfang machen wir uns miteinander Regeln aus. Ich stelle den Kindern die Frage:
„Was brauchst du, damit du dich in der Schule/Klasse wohl fühlst?“ Die Kinder erfahren,
dass Regeln eine Schutzrahmen darstellen, innerhalb dessen sie Freiraum haben. Wir
schreiben unsere regeln auf und zwar so, dass sie uns zeigen, was wir wirklich tun, nicht
was wir nicht tun wollen. So haben die Regeln einen ganz bestimmten Sinn für uns. Es ist
Eigenverantwortung entsprechend zu handeln und diese einzuhalten.
Ebenso wie das Verhalten in der Pause „regeln“ wir die Arbeitszeit. Materialien und Spiele
werden sorgfältig an ihren Platz zurück gebracht. Wenn vier Schulstufen in einer Klasse sind,
müssen die einzelnen Gruppen so miteinander reden, dass auch für die anderen Lernen und
Konzentration möglich sind. In jedem Miteinander müssen Regeln sein. Wir brauchen
bestimmte Regeln für Freiarbeit, Mathematik, Bildnerische Erziehung oder auch für
Hausaufgaben. Demokratisches Verhalten ist sich in Eigenverantwortung an diese Regeln zu
halten. Dann ist es nicht notwendig, dass stänig ein „Aufpasser“ da ist.
Versteckte Verhaltensmuster finden:
Manche Menschen tun alles um Liebe bzw. Energie zu bekommen. Man tut mit, weil man
anderen gefallen möchte.
Unser Ziel ist aus diesem versteckten Muster heraus zu kommen und zu Eigenverantwortung
zu gelangen. Dazu brauchen wir Zugang zur eigenen Kraftquelle und zur Natur. Haben wir
diesen, sind wir unabhängig von anderen Menschen. (Es geht mir gut, auch wenn niemand
anderer Zeit hat.) Das heißt aber nicht, dass wir die anderen nicht brauchen, sondern dass
wir mehrere Möglichkeiten zum Wählen haben.
3.8.2.5 Achtung voreinander
Es ist nicht möglich wertfrei zu unterrichten.
Als Lehrerin lebe ich auch in der Klasse. Meine eigenen persönlichen Werte bestimmen mein
Leben und meine Beziehung zu den Kindern. Diese Werte vermittle ich auch bewusst oder
unbewusst.
Wenn für mich Respekt und Toleranz hohe Werte sind, geht auch meine Erziehung in diese
Richtung. Die Achtung vor der Einzigartigkeit jedes Menschen bestimmt mein eigenes
Verhalten und das meiner Kinder.
Durch die Gleichwertigkeit ist auch ein Wechsel in der Hierarchie möglich. Z.B.: Ich spiele mit
den Kindern; da sind wir alle auf der gleichen Ebene. Wir können auch miteinander neugierig
sein, Neues lernen oder entdecken.
Oft ist es aber notwendig, dass ich bewusst Verantwortung übernehme und dazu stehe. Hier
probiere ich für mich selbst auch immer wieder aus. Es ist wie ein kleiner Schritt über meine
Grenze. Das zu akzeptieren, was von den Kindern kommt, passt nicht immer in mein
eigenes Konzept. Ich muss umdenken, einen neuen Wegfinden, neue Strategien
ausprobieren. Es ist auch ständig ein Lernprozess für mich. Innerlich trage ich mit mir
Konflikte aus, wenn z.B. eine Mutter anders denkt und mit ihrem Kind anders umgeht, als
ich es tun würde. Wie weit ist meine eigene Toleranz dehnbar? Gehört es nicht auch zur
Toleranz andere Erziehungsstile zu akzeptieren? Öfter denke ich nach, wo meine Grenzen
als Lehrerin sind und wie weit ich mich einmischen darf.
Der inner Zustand bestimmt das Verhalten:
Kinder lernen Verhaltensweisen automatisch, wenn der entsprechende innere Zustand da
ist. Mit dem inneren Zustand der Achtung kann dann auch ein verhaltensauffälliges „Kind“ in
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die Gemeinschaft integriert werden. Die Person wird respektiert, trotzdem werden nicht alle
Verhaltesweisen gut geheißen.
Die Studentin staunte darüber, wie in unserer Klasse ein „verhaltensauffälliger“ Bub
akzeptiert war, sodass er sich wohl fühlte und unsere Regeln (großteils) meistens einhalten
konnte.
3.8.2.6 Lehrerin beobachtet und ist flexibel
Die Studentin betonte, dass ihr während des Jahres besonders aufgefallen sei, wie die
Lehrerin auf momentane Bedürfnisse der Kinder eingehe und dass sie die eigenen Pläne
(Vorbereitung) verändern könne.
Das genaue Beobachten und flexible Reagieren habe ich durch die Ausbildung gelernt. Es
gibt dafür bestimmte Techniken und Hinweise.
Vorbereitung:
Voraussetzung für einen guten Unterricht (einen Vortrag, ein Seminar) ist eine genaue
Vorbereitung; in einer Klasse mit vier Schulstufen umso mehr. Auf Grund dieser Sicherheit
kann ich während der Arbeit entscheiden, was in diesem Augenblick wichtiger ist: Stoff
durchbringen oder verweilen können. Oft kommt es vor, dass rein zufällig trotz einer
Veränderung der Teilschritte das Ziel am Ende des Tages erreicht wird.
Wenn ich selber in einem ressourcevollen inneren Zustand bin, kann ich die „Bälle, die mir
zugeworfen werden“, erkennen, auffangen und damit spielen.
Ein Beispiel dazu: Im Rahmen eines Symposiums zum Thema „Philosophieren mit Kindern“
besuchte uns eine Lehrergruppe aus Holland. Durch Erzählungen über die Schule waren sie
nicht nur am Philosophieren interessiert, sondern auch neugierig, wie der Unterricht in einer
Klasse mit mehreren Schulstufen abläuft. Als sie in die Schule kamen, war ich gerade dabei,
mit den Schülern der 3. Schulstufe Zeitformen zu bilden (gehen – ging – gegangen). Die
Gäste setzten sich zu den Kindern und wir arbeiteten weiter. Gerade die Zeitformen sind ein
Bereich, der auch Ausländer beim Deutschlernen Schwierigkeiten bereitet. Jetzt hatten die
Kinder also einen Grund ihr Können zu erproben. Gemeinsam suchten wir nach Zeitwörtern,
deren Form sich stark verändert. Am Ende der Stunde hatten Kinder und Gäste viel geübt
und dabei auch noch Spaß gehabt. Der besuch war nicht störend, sondern eine
Bereicherung.
Manchmal sitze ich bei der Vorbereitung und mir fällt nichts ein. Ich spüre irgendwie, dass da
noch etwas fehlt. Wenn ich dann während der Stunde achtsam und aufmerksam (innerer
Zustand) sein kann, bringt mich eine Frage oder eine Bemerkung eines Kindes auf eine Idee.
Mir fällt ein Spiel ein, ein Rätsel, eine Geschichte oder ein passendes Lied.
So war es auch heuer am Schulschlusstag. Lange habe ich mir überlegt, wie ich die
Zeugnisverteilung gestalten könnte. Als ich in die Klasse kam und die vielen
erwartungsvollen Augen sah, beschloss ich die Kinder selber reden zu lassen. Ich regte sie
an, jedem, der sein Zeugnis bekam, Feedback zu geben über das, was in diesem Schuljahr
auffiel – über Lernerfolge oder Veränderungen. Das Ergebnis war toll. Zu jedem Kind fiel uns
etwas Besonderes ein, z.B. Du bist weit auf das Seil hinauf geklettert. – Du hast viele
interessante Dinge für den Schulunterricht mitgebracht. – Du hast die Pflanzen im Garten
verlässlich gegossen. – Du hast interessante Geschichten geschrieben. – Du warst
besonders flott beim Kopfrechnen. – usw.
Lehrer werden reich beschenkt:
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Diese Aussagen der Kinder waren auch ein besonders schönes Feedback für mich. Ich sah
die strahlenden Augen der Kinder und spürte, dass sie mich verstanden hatten. Meine
Lehrziele waren nicht nur in Deutsch und Mathematik erreicht.
3.8.3 Zusammenfassung
Mehr Gefühl in der Schule – eigenständige, selbstbewusste Kinder gestalten eine
lebenswerte Zukunft.
Frau Dr. Gundl Kutschera sagt: „Es gibt eine normale Intelligenz und eine schöpferische
Intelligenz. Die Kombination von beiden kann evolutionäre Prozesse einleiten. Wir brauchen
diese als Vorbereitung für das nächste Jahrtausend um mit den Veränderungen zu Recht zu
kommen.“
Ein Beispiel dafür ist Albert Einstein. Er setzte sich in Gedanken auf einen Lichtstrahl, ließ
sich mitnehmen ins Universum, kam zurück und übersetzte.
Auch in der Schule müssen wir umdenken.
Einfühlungsvermögen, Flexibilität, Schlüsselqualifikation oder Teamfähigkeit kommen nicht
von selbst; sie müssen gelehrt, geübt und entwickelt werden.
Wir müssen neue Rollenbilder für Kinder, Eltern und Lehrer finden. Was sind für mich freie
Kinder? Welche Vorstellungen haben Kinder, Eltern, Lehrer? Wie schaut eine gute
Zusammenarbeit aus?
Da gibt es noch viel zu entdecken und zu lernen.
Wenn der innere Zustand da ist, kann ich lernen; ohne diesen brauche ich gar nicht
anzufangen.
Manche Fertigkeiten müssen aber auch geübt werden (z.B. Kinder beobachten, Gespräche
zu führen, Tonleitern, Malsätzchen)
Seit über zehn Jahren beschäftige ich mich mit der Resonanzmethode. Ich habe selbst lange
gebraucht, bis ich mich traute übe meine veränderte Arbeit in der Schule zu berichten. Erst
durch die begleitende Beobachtung der Studentin und die Ziele unseres Unterrichtsmodells
bin ich sicherer geworden.
Manche Veränderungen gehen sehr schnell, manches braucht Zeit. Deshalb ist eine
ständige Begleitung hilfreich (Supervision, Resonanzgruppen, Erfahrungsaustausch mit
KollegInnen).
Demokratisches Verhalten, Eigenverantwortung, Selbstbewusstsein und liebevoller Umgang
miteinander sind lehr- und lernbar.
Die Kinder können dies lernen, wenn es die LehrerInnen können und unterrichten (integriert
in den Unterricht, in Projektwochen oder in einer eigenen Wochenstunde).
Persönlicher Dank:
Abschließend möchte ich meinen Dank ausdrücken an alle, die mich während des
Schuljahres begleitet haben und die an diesem Unterrichtsmodell mitgearbeitet haben;
besonders aber an Frau Dr. Gundl Kutschera, bei der selbst lernen durfte.
Ich war zwar schon immer gern Lehrerin, aber durch die Resonanzmethode wurden mein
Unterricht und meine Beziehung zu den Kindern, KollegInnen und Eltern enorm bereichert.
Resonanz ist nicht nur eine Lernvoraussetzung, sondern ganz besonders eine
Lehrvoraussetzung.
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3.9 Zusammenfassung Projekt Sozialkompetenz im
Rahmen „Innovatives Oberösterreich 2010“
In diesen folgenden Kapiteln werden noch einmal die wichtigsten Themenpunkte und die
Spezialitäten des Projekts „Sozialkompetenz“ in Oberösterreich dargestellt werden.
Es wurden umfangreiche Studien 17 durchgeführt, um die speziellen Bedürfnisse von Eltern,
LehrerInnen und SchülerInnen herauszufinden und dann diese Projekt auf die regionalen
und landesspezifischen Anforderungen anpassen zu können.
Wie bereits in dem Bericht über Soziale Kompetenz veröffentlicht stimmen
• 97% der befragten Lehrer/innen zu, dass die Bedeutung sozialen Lernens im
Bildungsbereich zunimmt
• Über 78% fanden, dass für die Förderung dieser Kompetenzen in der Schule zu wenig
Zeit zur Verfügung steht
• Über 97% stimmten zu, dass immer mehr Kinder mit Defiziten im Sozialverhalten in die
Schule kommen (vgl. Jabornegg Altenfels, 2007: VI)
Wie auch Joachim Bauer meint, dass die Kinder in der Schule auch noch das mitnehmen
sollten, „[...] was einen Menschen fit fürs Leben macht: Selbstvertrauen und Motivation,
fachliches Basiswissen sowie soziale und emotionale Kompetenz.“ (Bauer, 2007:13)
3.9.1 Zusammenarbeit von Eltern, LehrerInnen und Kindern
Erstmalig wird im OÖ-Projekt mit Eltern, Kindern und LehrerInnen flächendeckend
zusammen gearbeitet. Gemeinsam versuchen wir eine Schule zu gestalten, in die jeder
gerne geht und wo jeder gerne lernt sowie ein zuhause zu schaffen, in das jeder gerne
kommt.
Unsere Erfahrungen in 34 Jahren vom institut kutschera zeigen eine große Unsicherheit und
oft Ratlosigkeit. Es sind nicht so sehr psychologische Probleme, die Hindernisse darstellen,
sondern einfach ein „Nicht-Wissen“. Ob das verzweifelte Eltern sind, die sich bekennen: „Ich
weiß ich bin schuld, aber niemand sagt mir was ich tun kann“ oder LehrerInnen, die immer
mehr Kinder in den Klassen haben, die dem normalen Unterricht kaum folgen können, auf
massive Art stören und „nicht dazu passen“.
3.9.2 Sinn und Zuversicht
Einerseits sind der Sinn und die Zuversicht für die Zukunft oft nicht vorhanden und
andererseits fehlen praktische Anweisungen (Werkzeuge) für den Alltag, die einen
Schutzrahmen bieten, indem für jeden Platz ist, sich zu entfalten.
17 KEPPELMÜLLER J., FEICHTNER E. et al. (2004): Subjektive Theorien und begriffliche Konzepte von Lehrer/
innen zum sozialen Lernen. Eine empirische Studie an oberösterreichischen Pflichtschulen. Aspach,
edition innsalz
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In diesem Projekt sollen Kinder, LehrerInnen und Eltern Möglichkeiten und Werkzeuge für
sich persönlich finden, die sie unterstützen ihre Talente, Ressourcen und Visionen noch
lebendiger in ihrer Region umzusetzen.
3.9.3 Sozialkompetenz und Selbstkompetenz als Unterrichtsfach
Es gibt Schulungen und Zeugnisse für ganz vieles, nur für Partnerschaft und
Kindererziehung nicht. Im OÖ-Projekt werden verschiedenen effektive Theorien und
Konzepte der Kommunikation und Psychotherapie so vereinfacht, dass es für Eltern,
LehrerInnen und Kinder in möglichst kurzer Zeit gelehrt und gelernt werden kann.
Unsere über 30-jährige Erfahrung hat gezeigt, dass es nicht so sehr psychologische
Probleme sind, die der Grund für die Unsicherheit und Ratlosigkeit sind, sondern einfach ein
„Nicht-Wissen.“
Durch die Schulung von Selbst- und Sozialkompetenz wird jegliche Art von Sachkompetenz
verbessert.
3.9.4 Kinder lernen gern und gehen gern in die Schule, reduzieren
vonm Ängsten und Albträumen, Prävention von Drogen und
Gewaltanwendungen, Erhöhung der Frustrationstoleranz
Wenn unsere Kinder Zugang zu ihren inneren Stärken haben und mit Zuversicht in die
Zukunft gehen, sind sie in der Schule erfolgreich und werden später einen Platz für sich
finden, egal wie die Veränderungen sein werden. Wir können den Kindern nichts für die
Zukunft versprechen, aber wir können sie stark machen, dass sie sich auf jegliche Art von
Herausforderung freuen. Unsere Erfahrung mit Kindern zeigt, dass nach der Schulung von
Selbst- und Sozialkompetenz 91% wieder gerne in die Schule gehen, das Lernen Spaß
macht, Ängste und Albträume reduziert werden, Kinder ihre eigene Ordnung finden und
gerne mit ihren Eltern zusammen sind. (Kutschera, Waidhofer, 2003a; Wilhelm-Oehler, 2006;
Hoffmann, 2008)
Dies ist gleichzeitig die beste Prävention vor Drogen, anderen Süchten und
Gewaltanwendungen. Die Kinder fühlen sich gesund und finden ihre eigenen, individuellen
Wege.
Sie entscheiden eigenverantwortlich, welche Freunde sie wählen und können sich dem
negativen Gruppendruck enthalten. Sie lernen mit Frustration umzugehen, erhöhen die
Frustrationstoleranz und lernen ein „Nein“ zu ertragen. All das sind gute Voraussetzungen,
die negativen Ergebnisse der Pisa Studie zu korrigieren.
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3.9.5 Nachhaltigkeit des Projektes
OÖ-Projekt geht es darum, Eltern, LehrerInnen/innen und vor allem den Kindern und
Jugendlichen ein Lernprogramm zur Verfügung zu stellen, das einerseits Blockaden löst und
andererseits „Lernen in Resonanz“ ermöglicht, sodass die Kinder gerne lernen, mit Freude in
die Schule gehen und mit Zuversicht und Selbstvertrauen der Zukunft entgegen sehen.
Eltern, LehrerInnen/innen und auch die Kinder sind oft total überfordert und wissen dann
nicht was sie tun können.
Seit über 30 Jahren hören wir von Eltern: „Wir wissen, dass wir schuld sind, aber niemand
sagt uns was wir tun können.“ Oder Paare: “Es war doch gut, warum ging´s schief?“
Lehrer und Etern werden gleichzeitig mitgeschult und lernen das Programm wie die Kinder
und Jugendlichen und können so ihre Kinder nachhaltig unterstützen.
Sie bekommen Arbeitsblätter und Diskussionsgrundlagen, die sie zu hause und im Unterricht
in kurzer Zeit anwenden und integrieren können.
Oberösterreich ist das erste Land, in dem Eltern, LehrerInnen und Kinder gemeinsam
in Selbst- und Sozialkompetenz unterrichtet werden, um gemeinsam eine Schule zu
gestalten, in die jeder gerne kommt und in der jeder gerne lernt.
3.9.6 Kreativität und neue Rollenbilder in der Resonanzmethode ®
Mit der Resonanzmethode integrieren wir das Wissen aus der Gehirnforschung, der
ganzheitlichen Lernforschung, der Systemforschung und Kybernetik und machen all das mit
Übungen, leicht verständlichen Metaphern und Ritualen lernbar.
Die Schulungen helfen unser Sinne zu schärfen, unsere Metaprogramme zu erweitern,
unsere Werte, inneren Regeln, Rollenbilder und Strategien zu überdenken.
Im „Resonanzzustand“ ist der Zugang zur Kreativität natürlich vorhanden. Damit fällt es
leicht, sich selbst weiter zu entwickeln und die Entwicklung von Familien- und
Organisationsstrukturen, in denen sich alle wohl fühlen, mit zu gestalten.
Die wesentliche Änderung brachten die Erkenntnisse über die Submodalitäten und die
Theorie von Gregory BATESON über „Die Stufen des Lernens“. (siehe Kapitel 3.4.3).
3.9.7 Resonanzmethode und Lebensqualität
Zurzeit verbrauchen 20 % der Erdbevölkerung 80% der Ressourcen. Lebensqualität wird
hauptsächlich an materiellen Dingen gemessen. Wenn wir diese Erkenntnis auf alle Länder
übertragen, wissen wir, dass sich die Rechnung sicher nicht ausgeht. Wir wissen aber auch,
dass das, was wir wirklich wollen wie Freude, Glück oder Miteinander, niemals in einem
Geschäft gekauft werden kann, sondern jeder nur für sich selber und für sein System finden
kann. Gleichzeitig ist die Frage wichtig, wie viel ich wirklich an materiellen Dingen brauche,
um Lebensqualität entfalten zu können.
Wenn man in Resonanz ist kann man eigenverantwortlich handeln und selbstbewusst
handeln. Selbstbewusstsein meint hier den Glauben an eine große Kraft.
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3.9.8 Resonanzmethode und Eigenverantwortung und Spiritualität
Zumindest in den deutschsprachigen Schulen ist Gehorsam immer noch eine der wichtigsten
Erwartungen an die Kinder. Kreativität und Eigenverantwortung ist wenig gefragt, wird häufig
verhindert oder sogar verboten.
Eigenverantwortung ist ein Wissen um das innere Resonanzgefühl, ein Gefühl, das der
Person Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit gibt, sodass diese mit Freude
eigenverantwortlich Entscheidungen treffen kann. Wird dieses Resonanzgefühl nicht gespürt
bzw. gelebt, dann werden zwar mit dem Kopf viele Rechtfertigungen für Entscheidungen
gefunden, sie sind aber letztendlich fremdbestimmt. Daher ist es wichtig, dass Resonanz
nicht nur in uns, sondern auch mit dem Umfeld gespürt wird, sodass bei Entscheidungen
immer das Wissen um die eigene Ökologie und die Ökologie des gesamten Systems
mitberücksichtigt wird. Dieser komplexe Zustand – Resonanz in uns und mit dem Umfeld –
kann gelehrt und gelernt werden und ist die Basis für charismatische
Führungspersönlichkeiten, die ihre Gefühle und Gedanken eigenverantwortlich wählen
können.
3.9.9 Ziele des Unterrichts von Sozialkompetenz nach der
Resonanzmethode ®
+ Sinn und Zuversicht für die Zukunft
+ Mut die eigenen versteckten Potentiale zu leben– die eigene Sonne zum
Strahlen zu bringen.
+ Kennen lernen der „Macht der Gedanken“
+ lösungsorientiertes Denken
+ Dualismen des Lebens in Balance bringen
+ Konfliktlösung und Gewaltprävention
+ gleichwertiges Miteinander: Definieren und Füllen der 5 Rollen (Individuum,
Mann/Frau, Hierarchie, Spielen, Umfeld, siehe Resonanz-Methode ® ) und
Lernen unsere Kinder neben den akademischen Fächern auch Selbst- und Sozialkompetenz
nach der Resonanzmethode ® , dann
… gehen sie hoffnungsvoll in die Zukunft.
.... gehen gerne in die Schule und haben Spaß selbständig zu lernen
… können sie selbstbewusst Drogen zurückweisen.
… können sie sich und das Gelernte gut präsentieren.
… finden sie neben der Schule Hobbys, die sie begeistern.
… finden sie ihren Lebensauftrag (d.h. die für sie richtige Ausbildung, in der sie sich wohl
fühlen).
… finden sie Visionen für ihre zukünftigen Partnerschaften und Familien.
… finden sie Gesundheit für Körper, Geist und Seele.
… lernen sie mit Autoritäten, LehrerInnenn und Eltern selbstsicher und respektvoll
umzugehen.
… können sie Lernschwächen wie Lese-, Rechtschreibschwächen und
Konzentrationsstörungen korrigieren.
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3.9.10 Persönlichkeitsbild in der Resonanzmethode
Wir erzeugen die Welt,
in der wir leben, buchstäblich dadurch,
dass wir sie leben"
Humberto Maturana
Hypothesen für das OÖ-Projekt in der Resonanzmethode ®
In der Grundlagenforschung zu den Themen „Was ist Eigenverantwortung?“, „Was ist
Lebensqualität?“ und „Was sind die neuen Rollenbilder in gleichwertiger Beziehung?“ wird
von folgenden Grundannahmen ausgegangen (vgl. KUTSCHERA, RIEDL, 1992: 4f):
1. Jeder Mensch hat sein eigenes Modell der Wirklichkeit, mit dessen Hilfe er sein
Verhalten in ihr organisiert.
2. Durch die Trennung von Verhalten und innerem Zustand ist es möglich die innere
Ordnung und Struktur zu erkennen und zu verändern. Erst danach wird ein neues
Verhalten aufgebaut, das sich auf die neue innere Ordnung gründet. Der innere
Zustand wird definiert aus den Submodalitäten (Untereigenschaften), Werten, Regeln
und Glaubenssätzen und Strategien. (vgl. KUTSCHERA, 1994: 76ff)
3. Der Mensch als psycho-physisches System besitzt unendliche viele Systemteile, die in
bestimmter Organisation innere und äußere Prozesse und Verhalten möglich machen.
Außerdem ist der Mensch in viele Systeme eingebettet. Um gewünschte
Veränderungen zu bewirken müssen sowohl die individuellen Systemteile wie auch die
äußeren Systembedingungen beachtet werden.
4. Jeder hat alles zu Verfügung was er/sie braucht – da jeder Mensch die Fähigkeiten
des Modellbildungsprozesses besitzt, basiert Problemlösung darauf, dass einzelne
Systemkomponenten umorganisiert werden.
5. Menschen treffen zu jedem Zeitpunkt und in jedem Fall die beste Entscheidung, die
ihnen aufgrund ihrer Modelle möglich ist – auch wenn es oftmals weder ihnen selbst
noch anderen ersichtlich ist oder gut tut.
6. Die Absicht hinter jedem Verhalten ist positiv, ganz unabhängig davon, ob as dem
Verhalten Positives oder Negatives resultiert.
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© Graphik institu kutschera
Was ist das Persönlichkeitsbild in der Resonanzmethode?
Pythagoras sagt: Alles ist Schwingung. Ändere Deine Schwingung und es ändert sich
Dein Leben.
1. Das Persönlichkeitsbild in der Resonanzmethode (Siehe Graphik) geht davon aus, dass
jeder eine einzigartige individuelle Resonanz/Schwingung hat. Haben Menschen zu dieser
Schwingung Zugang, dann haben sie das Gefühl “Sinn im Leben” zu leben.
Das ist die Basis für Lebensauftrag und Eigenverantwortung und persönliche
Bestleistung,work-life-balance und gleichwertiges Miteinander in Respekt, Achtung und
Liebe
Sind wir in Resonanz,
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• dann sind wir gesund,
• können wir eigenverantwortliche Entscheidungen treffen,
• haben wir Charisma und Ausstrahlung,
• sind authentisch,
• leben Intensität und Gefühle,
• haben Freude an der persönlichen Bestleistung und Erfolg der Arbeit
• kennen unsere eigenen Talente und leben diese,
• leben Balance zwischen Privat- und Berufsleben (Work life Balance)
zwischen eigenen und fremden Bedürfnissen
zwischen den eigenen und den gesellschaftlichen Regelen
• haben alle fünf Rollen (……….) in unser Leben integriert
• haben wir Spaß am Miteinander
• sind wir kreativ und können Grenzen überschreiten
Das Besondere am Persönlichkeitsbild der Resonanzmethode ist, dass sie inhaltsfreies
Arbeiten ermöglicht. Das heißt, dass diese individuelle Schwingung, die Eigenresonanz, mit
Hilfe der Submodalitäten beschrieben und erlebt wird. Zum Beispiel: fließen, hell, warm,
weich, ruhig, plätschern, Naturgeräusche, Gerüche, klar, bunt, etc.
Das heißt, Untereigenschaften der Sinne.
Alles ist Schwingung, jeder ist ein Teil und das Ganze, Matrixdenken
Der Ethische Rahmen in dem Resonanz gelebt wird:
Jeder ist einzigartig und hat alles in sich was er/sie benötigt.
Was das bedeutet, ist allerdings meist unbewusst:
Jeder hat einen Plan in sich, der entdeckt und gelebt werden kann
Das Universum ist freundlich
Es gibt eine große Kraft, die die komplexen Vorgänge in Menschen, Pflanzen und Tieren
steuert.
Neue Rollenbilder und gleichwertiges Miteinander können entdeckt und gelebt werden
Gesundheit und die Einheit von Körper, Geist und Seele kann jeder für sich finden und leben
Dazu ist es notwendig, dass drei Bereiche individuell erforscht werden: Seele, Körper/Geist
sowie soziales System mit unseren sozialen Beziehungen
Um die eigene Resonanzschwingung zu integrieren ist es notwendig drei Bereiche immer zu
entdecken und zu verbessern. Diese drei Bereiche sind ein Teil alter Weisheit der Jesuiten:
1. die Seele, wieder Verbindung zu Gott zu finden, 2. die wirklichen Bedürfnisse wieder zu
entdecken (Freude, Liebe,….) 3. achtsam mit anderen Menschen umgehen.
Diese drei Bereiche können nicht bewusst analysiert werden. In der Kutschera Methode gibt
es dafür eine Übung die die unbewussten Wünsche und Fähigkeiten freilegt.
3-teiliger Zielsatz:
1. Die Seele ist der Glaube, dass eine größere Kraft da ist, die die komplexen Prozesse
steuert. Die Resonanz/Flowschwingung die mit Hilfe der Submodalitäten gefunden wird.
Z.Bsp. ein Platz in der Natur, beim Sport, etc.
2. Spüren wir unseren Körper, unsere 5 Sinne, dann entdecken wir unsere versteckten
Bedürfnisse und können sie mitteilen. Sind wir in Resonanz können wir wieder unseren
Körper spüren, können entdecken was unsere Bedürfnisse sind und können sie anderen
mitteilen.
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3. Sind wir aufmerksam wie wir auf andere reagieren und wie andere auf uns reagieren,
lernen wir uns selbst kennen. Anders sein ist immer ein Reichtum. Wenn Menschen anders
reagieren als man es selbst erwartet, ist immer besondere Neugier geboten und viel
Potenzial Neues zu lernen.
Zielsetzung in der Resonanzmethode für Salutogenese/Gesundheit
Wohin bewegen wir uns, welchen Ziele setzen wir. Was ist der ethische Rahmen für die
Ziele? Wonach strebt die Menschheit? (5 Rollen.....)
Club of Rome fordert: Weisheit mit Wissen zu verbinden. Resonanzmethode gibt
Definitionen, sowie Lehr- und Lermethoden für Weisheit. Weisheit sind Werte, Gefühle,
Intensität leben und nicht nur darüber philosophieren.
Ass. Und dissozieren (flow, mutter theresa)
Jedes Ziel beeinflusst die ganze Matrix, das ganze System. Es ist daher wichtig Ziele
sorgfältig auszuwählen und als Kriterien zu wählen, dass jeder im System (global) bei
Zielerreichung in Resonanz sein kann.
Bewusst diese Ganzheit zu erfassen ist sehr komplex und schwierig.
Deshalb wird in der Kutscheramethode zuerst stets ein Ziel mit einem großen Rahmen
ausgewählt. Zum Beispiel: Gleichwertige Beziehung in der eigenen Familie. Oder: Was
bedeutet es erfolgreich im Beruf zu sein?
Als nächsten Schritt wird gesucht, welche Blockaden/Mauern/Hindernisse/Steine im Weg
liegen. Diese werden mit verschiedenen Interventionen entmachtet, bis genau diese
Blockaden jene Ziele mit Hilfe des Unbewussten mit seiner gigantischen Kapazität freigeben,
die genau der eigenen Resonanz, den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechen.
Positives Denken heißt somit nicht das Negative zu ignorieren, sondern es hilft uns eine
neue, die eigene Richtung zu finden.
Damit kann sichergestellt werden, dass Ziele gewählt werden die alle bereichern und jede
Individuum in seiner Entwicklung fördern.
Gehirnforschung, Quantenphysik/Matrix, Hypnose, nlp
Ökologische Rahmen für Ziele: alles ist möglich, aber wohin geht die Reise?
Ziele können nur eigenen Rahmen (Energiemuster) gesetzt werden, Rahmen öffnen und
über Grenzen gehen ermöglichen neue Konzepte für die Zukunft und neue
Rollenbilder/gleichwertges Miteinander
Inhaltfreies Vorgehen: alles sind gedachte Konzepte, Störungen sind wie Energiewirbel, die
gelöst werden können und Konzepte/Ziele dadurch gestaltet werden.
Alte Jesuitenweisheit: Entdecke wieder die Verbindung zu Gott, spüre deine wirklichen
Bedürfnisse wie Glück, Freude, Weisheit… und genieße die Verbindung mit anderen und
deinem Umfeld
3. Systemische Ansatz:
Alte Rollen: Wie Joachim Bauer ausführt, geht es nur um Anerkennung, darum, dass wir als
Kinder die Energie der Eltern erlangen. Dazu lernen wir verschiedene Verhaltensweisen und
Fähigkeiten, die wir dann immer wieder wiederholen. (siehe Energiemuster). Das besondere
an diesem Modell ist, dass es nicht um Mangel, sondern um Fähigkeiten geht. Wir lernen
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etwas und manches nicht. Mit hilfe der Resonanzmethode kann jederzeit das Nicht-gelernte
gelernt werden.
Ein Problem ist eine Fähigkeit, die am falschen Platz, zur falschen Zeit mit den
falschen Personen gelebt wird. Z.B. ist es gut, wenn wir gelernt haben Kontrolle zu
übernehmen, in manchen Situation ist diese Fähigkeit aber sehr störend: z.B. beim
Genießen, Sex etc.
Neue Rollen und gleichwertiges Miteinander:
Das 5 Rollenmodell bietet Anhaltspunkte, mit denen Menschen, allein und in Beziehungen,
Definitionen für ihre Regeln und neuen Rollenbilder finden können. Es braucht überall neue
Definitionen: wir wissen nicht wie die neuen Eltern, Lehrer. Ärzte, Kinder, Führungskräfte
usw. sein werden, Betroffene können aber für sich neue Definitionen finden.
Work-Life-Balance
Diese 5 Rollen müssen sowohl privat, als auch beruflich anderes definiert werden und
werden sowohl im familiären, als auch kulturellen Rahmen eingebettet sein. Alles umrandet
ein großer globaler Rahmen: der Glaube an eine friedliche Zukunft oder eine
Hoffnungslosigkeit.
Lit.: Arbeitsrecht und in der Soziologie
4. Zusammenfassung im “Haus der Persönlichkeit”:
Die 5 Räume werden individuell gestaltet und die Lösung für Frieden und menschliches
Miteinander ist, wenn Menschen selbst bestimmen was sie denken und fühlen wollen und
nicht dass die Gefühle und die Gedanken das Verhalten dirigieren.
Ethischer Rahmen:
Jeder ist einzigartig, hat alles in sich, ist aber meist unbewusst
Jeder hat einen Plan in sich, der entdeckt und gelebt werden kann
Das Universum ist freundlich
Es gibt eine große Kraft, die die komplexen Vorgänge in Menschen, Pflanzen und Tieren
steuert
Neue Rollenbilder und gleichwertiges Miteinander kann entdeckt und gelebt werden
Einheit von Körper, Geist und Seele kann jeder für sich finden und leben
Mit dem Persönlichkeitsbild der Resonanzmethode werden vom Insitut Kutschera und
der Resonanz Stiftung folgende Themenschwerpunkte erforscht und definiert:
Lebensqualität
Eigenverantwortung
Neue Rollenbilder und gleichwertiges Miteinander
Anwendung der Resonanzmethode:
In den Bereichen
Gesundheit
Familie
Schule
Regionalentwicklung
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Wirtschaft
Interkulturell
Vorgehensweise der Resonanzmethode um wiederholbare Ergebnisse zu erreichen:
Standardisierte Ausbildung der Trainer
Standardisierte Fragebögen
Standardisierte Curricula
Qualitätssicherung: Weiterbildung, Supervision der Trainer, sowie Weiterentwicklung der
Unterlagen
Lehr- und Lernmethoden der Resonanzmethode:
Superlearning, Gehirnforschung, Wechsel von exakten Übungsschritten und
Entspannen, Einbezug aller Sinne, Integration des Gelernten (Mentaltraining)
Superlearning Schritte für Information aufnehmen und abrufen, für Kreativität und Intuition:
• Entspannen in Theta-, Delta- Zustände
• Informationen aufnehmen
• Information abrufen
• Anwenden im jeweiligen Kontext
Jeder Schulungstag und alle Schulungsprogramme werden mit einheitlicher
Superlearning-Struktur durchgeführt:
• Morgens Körperübung mit Entspannung
• Tagsüber exakte Übungsschritte, Theorie, Strategien, Anwendung im Alltag
• Abends: Integration und Zusammenfassung des Gelernten
Theorien und Methoden werden in Metaphern verpackt, sodass sie ganzheitlich
erfasst werden und die Anwendung sicher gestellt wird.
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4. CURRICULUM DER LOSE 1-4; 8
Überblick Durchführung
Elternabend – Eltern Information und Elternbegleitgruppen: wichtig: Eltern bekommen das
exakt gleich Programm wie dir Kinder sodass sie die gleiche Sprache, die gleichen
Metaphern verwenden können
Kinder – Projektwoche: 3 Tage – 2 Tage – 1 Tag Follow up
Die LehrerInnen sind in der Projektwoche dabei und bekommen Arbeitsblätter, die sie
wöchentlich mit den Kindern wiederholen und auffrischen können
LehrerInnenInnen, Kinder und Eltern gestalten gemeinsam eine Schule, in die jeder gerne
geht und gerne lernt
Eine weitere Besonderheit des OÖ-Projektes ist es, zu evaluieren, wie unterschiedlich die
Werte und Erwartungen für Schule und Erfolg der Eltern, LehrerInnen und Kinder sind.
Das Curriculum wird von unseren ausgebildeten Kinder- und Jugend-TrainerInnenn
durchgeführt. Neben den Schulprogrammen bietet Institut Kutschera Einzel- und Gruppen-
Coaching für Kinder, Jugendliche und LehrerInnenInnen an.
Da in unseren Trainings in kurzer Zeit sehr viel gelehrt und gelernt wird, greifen wir auf
Lehrmethoden und Praktiken des Superlearnings, Mentaltraining, Entspannungstechniken,
Geschichten erzählen, Phantasiereisen, Spiele, Bewegen zur Musik, Spiele in der Natur etc.
zurück. Um die Theorie spielerisch zu vermitteln, arbeiten wir mit Metaphern und Bildern, die
immer wieder neue Perspektiven eröffnen und helfen, dass die Kinder sich mit ihren
individuellen Fähigkeiten entfalten können.
Zielgruppen
Alle in dieser Schulstufe angesprochenen Kinder. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen,
das Migrantenkinder, Kinder mit Behinderung daran teilnehmen sollen, da es eine
Besonderheit des OÖ-Projekts ist, dass mit der Resonanzmethode auch Kinder mit
speziellen Bedürfnissen wie zum Beispiel Migrationshintergrund, Behinderungen,
Teilleistungsstörungen erfasst werden. Durch die Teilnahme dieser Kinder wird das
Ergebnis des OÖ-Projekts nachhaltig intensiviert. Bei verhaltensauffälligen und
Verhaltensbehinderten Kindern wir in solchen Projekten zwingend eine Vorbereitungsphase
vorgesehen.
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S90/113

Erarbeitung eines individuellen Modells
Für das OÖ- Projekt wird auch ein spezielles Modell entwickelt, in dem noch die genauen
lokalen Bedürfnisse berücksichtigt werden und Lösungsmodelle entwickelt werden. Dieses
hat Institut Kutschera auch schon mit anderen Schulen speziell in Bereich der
Gewaltprävention gemacht.
Angepasst an Wohngegenden und soziale Gruppen:
Durch das strukturelle Vorgehen können die Ergebnisse auch dieser Unterschiedlichen
Zielgruppen verglichen werden.
Eine weiter Besonderheit dieses Projekts in Oberösterreich ist, dass die SchülerInnen
werden geschult, in ihrer Region Menschen zu interviewen, deren Ergebnisse sie
interessieren und diese in Berichten die Schönheiten der Region zusammenfassen.
Ziel und Nachhaltigkeit dieser Regionalen Belebung ist es, dass die Kinder Interesse haben,
in der Region auch in Zukunft zu leben
Kinder lernen Empathie – sie lernen für andere da sein können/helfen können; z.B. vorlesen
Altersheimen oder in Kinderabteilungen in Krankenhäusern, Horts, Heime
Überblick wissenschaftliche Auswertung
Vergleich von 2 Klassen pro Schultyp und Schulstufe mit unterschiedlicher regionaler und
sozialer Herkunft und einer Kontrollgruppe.
Fragebögen und Interviews mit LehrerInnenInnen, SchülerInnen und Eltern vor Beginn des
Projekts und am Ende.
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S91/113

4.1 Kindergarten (Los 1)
Innerlich starke und ausgeglichene Kinder meistern erfolgreich den Kindergarten und
die Vorbereitung auf die Schule
Für die Kinder haben wir das Konzept mit einem Curriculum so vereinfacht, dass es im
Kindergarten innerhalb von Projektwochen /- tagen in kurzen Lehreinheiten lehr- und lernbar
ist.
Das Curriculum wird von unseren ausgebildeten Kinder- und Jugend-TrainerInnenInnenn
durchgeführt. Neben den Programmen bietet Institut Kutschera Einzel- und Gruppen-
Coaching für Kinder und Betreuungspersonen an, wobei auch das familiäre Umfeld
Berücksichtigung findet.
+ Früherkennung Teilleistungsstörungen
+ Spaß am Miteinander
+ Kreatives Gestalten (natürlicher Forschungsdrang)
+ Neue Lernstrategien
+ Sicheres Agieren im neuen sozialen Umfeld
+ Motivation aus der eigenen Kraftquelle
+ Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen
+ Realistische Selbsteinschätzung – Talenten vertrauen
+ Gesunde Grenzen setzen (Nein sagen) in Harmonie mit dem sozialen Umfeld
+ (Ich – Du – Wir) - Teamfähigkeit
+ Streiten lernen: Anderssein als Reichtum erkennen
+ Adäquate körperliche Berührungen
+ Zielereichung – Frustrationstoleranz erhöhen
+ Sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten
+ Einüben von Empathie
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S92/113

4.2 Primarstufe 1 – Volksschule (Los 2)
Ziele und Nutzen
+ Freude an der persönlichen Bestleistung
+ Auch in schwierigen Lebenssituationen stehen Kinder genügend Lösungs- und
Wahlmöglichkeiten zur Verfügung. Mit Neugierde und Engagement Neuem
begegnen können.
+ Die Belastungen, denen Kinder im heutigen Schul- und Familienalltag ausgesetzt
sind und die sich z.T. in gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie
Kopfschmerzen, Ängsten, Autoimmun- und Autoaggressionsreaktionen oder
Suchtanfälligkeit niederschlagen, können mit der Verbesserung von
Selbstvertrauen und Sozialverhalten erheblich verringert werden
+ Erkennung und Betreuung von Teilleistungsstörungen!
+ Spaß am Schulerfolg und sicheres Auftreten
+ Mit Zuversicht in die Zukunft gehen
+ Sinn im Leben finden
+ Motivation aus der eigenen Kraftquelle
+ Selbstständiges Arbeiten / Konzentration
+ Realistische Selbsteinschätzung – Talente freilegen und nutzen
+ Selbstmanagement
+ Gesunde Grenzen setzen (Nein sagen) in Harmonie mit dem sozialen Umfeld
+ (Ich – Du – Wir) Einfühlen in Andere, Achtung
+ Faire und konstruktive Problemlösung
+ Streitmodell
+ Zielereichung – Frustrationstoleranz
+ Gruppen und Gesprächsregeln gemeinsam erarbeiten
Inhalte
1.1 Selbstbewusstsein – Selbstkompetenz
+ Freude und Spaß an persönlichen Bestleistungen und Lernen fördern
+ positives Selbstbild – mit sich und mit anderen in Resonanz sein; Glaube, dass
eine große Kraft alles steuert: SchülerInnen finden ihre eigene Metapher für diese
Kraft
+ Ängste, Albträume und Blockaden lösen (Gehirnforschung mit Matrixdenken
und Quantenphysik – vernetztes Denken lernen)
+ Macht der Gedanken und Konfliktlösungen: innere Mauern überwinden, Ziele
setzen und Ziele erreichen:
1. Ziel – gute Ergebnisse in der Schule
2. Ziel – mit Autoritäten wie Eltern und LehrerInnenInnen gut zurecht kommen
3. Ziel – mit Freunden soziale Kontakte finden; eigenen Entscheidungen treffen
und nicht von Peerpressure abhängig sein = Suchtprävention
4. Ziel – Zukunftsziele und Visionen: Work-Life Balance – gleichwertiges
Miteinander in Familien und in der Arbeit, Motivation und Konzentration:
eigene Talente finden und sich darüber freuen = Freue an der persönlichen
Bestleistung
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S93/113

+ eigene Talente und Begabungen bewusst erkennen und erleben; jeder hat ein
Talent, miteinander verstehen, neugierig sein auf Talente anderer
+ Entscheidungsfindungs- und Abstimmungsprozesse erkennen
+ Motivationsstrategien und Erfolgstrategien erkennen und nutzen
Zusammenfassende Themen und Fragen, in denen diese theoretischen Punkte behandelt
werden:
+ warum bin ich da? Was sind meine Talente?
+ wie will ich meine zukünftige Familie leben?
+ was heißt Liebe in unserer Zeit?
1.2 emotionale Kompetenz
+ versteckte Bedürfnisse bei sich und anderen erkennen und adäquat mitteilen
können
+ SchülerInnen von innen her stärken, sodass sie sich geführt, geschützt, geliebt
fühlen auch wenn Eltern, LehrerInnen und andere Bezugspersonen keine Zeit
haben
+ Alle Sinne fördern als Vorraussetzung für Flexibilität und Interesse am anderssein
(Basisfähigkeit für Konfliktmanagement, streiten lernen)
1.3 Sozialkompetenz/Empathie
+ in Resonanz sein mit sich und anderen: wie Harry Potter sich fürs Licht einsetzten
+ die Klasse als Team erleben und sich darin wohlfühlen – Freude am
gemeinsamen Tun
+ Systemtheorien, Kybernetik - Wahrnehmungspositionen und systemischer
Ansatz in der Kommunikation
1.4 Konfliktmanagement/konstruktiv streiten lernen
+ Vielfalt als Chance nutzen, individuelle Fähigkeiten und Beitrag für das
Miteinander in der Klasse und zuhause entdecken
+ gemeinsam Lösungen entwickeln, eigene Bedürfnisse und Bedürfnisse
anderer erleben und gemeinsam neue, kreative Lösungen entwickeln –
Kooperationsbereitschaft, Handlungsalternativen
1.5 Lernstrategien – Freude am Lernen
+ Alle Sinne schärfen und anwenden lernen (Superlearning, Mentaltraining) –
+ Lernstrategien installieren nach neuesten Methoden der Gehirnforschung und
dem Matrixdenken der Quantenphysik
Ganzheitliche Integration und Transfer in den schulischen und familiären Alltag
Integration des Gelernten; Licht im Umfeld, der Region, der Natur, mit Eltern, Verwandten,
Freunden erleben; sich selbst motivieren können, Erfolge genießen
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S94/113

Überblick Umsetzung in der Volksschule
Basis unserer Arbeit ist die Resonanz-Methode. Für die SchülerInnen haben wir das Konzept
mit einem Curriculum so vereinfacht und zusammengefasst, dass es in Schulen innerhalb
von Projektwochen lehr- und lernbar ist.
Komplexe Theorien wird in Form von kindgerechten Metaphern vermittelt, sodass sie sowohl
für Kinder als auch für LehrerInnen und Eltern leicht und schnelle umsetzbar ist und sowohl n
den Schulalltag als auch in den familiären Alltag zuhause angewendet werden kann.
Lehr- und Lernmethoden für die Volksschule
Nachdem für jedes Verhalten ein Gefühl/innerer Zustand verantwortlich ist, ist es sehr
wichtig in welchem inneren Zustand die SchülerInnen lernen, Prüfungen schreiben oder mit
Freunden sind. Sind sie ängstlich, desinteressiert, sauer etc. werden dies keine gute
Voraussetzungen für ihre Leistungen und ihre sozialen Kontakte (Freunde, LehrerInnen,
Eltern) sein. Fühlen sie sich selbstsicher, werden sie gerne lernen, das Gelernte schnell
abrufen können und werden sich frei im Zusammensein mit Freunden fühlen.
Da in kurzer Zeit sehr viel gelehrt und gelernt werden soll, greifen wir auf ganzheitliche
Lehrmethoden und Wissen und Praktiken des Superlearnings zurück: entspannen,
Geschichten erzählen, Phantasiereisen/Mentaltraining, Spiele, Bewegen zur Musik, Spiele in
der Natur. Unser Bestreben ist es, möglichst spielerisch die Theorie zu vermitteln. Zu diesem
Zweck greifen wir sehr oft zu Metaphern, zu ganzheitlichen Bildern, die immer wieder neue
Perspektiven und Diskussionen öffnen.
Unsere „powervollsten“ Metaphern sind die „Ort der Ruhe und Kraft“, der „Baum mit Wurzel““
und die „Krone“.
Der Ort der Ruhe und Kraft verhilft zu Selbstbewusstsein.
Die SchülerInnen finden ihre eigene Ort der Ruhe und Kraft, wo alles für sie da ist, wo sie
alle Antworten finden, wo sie sich wohl fühlen, wo sie eingebettet und angenommen sind -
das ist der Platz der Seele und der Spiritualität. Hier erleben sie, wie es ist, wenn sie geführt,
geschützt und geliebt sind. Das ist die Voraussetzung für Selbstbewusstsein und Selbstwert.
Der Baum lehrt Stabilität und hilft den SchülerInnen sich zu erden und „nachhause“
zu finden.
Auf der Ort der Ruhe und Kraft finden sie ihren Baum, der als Metapher für vieles steht: Der
Baum nimmt ganz selbstverständlich von den Elementen Sonne, Luft, Wasser und Erde. So
erleben die SchülerInnen, dass sie permanent versorgt sind, auch wenn gerade niemand für
sie Zeit hat. Der Baum hat viele Stürme überlebt und ist mit den Wurzeln fest verankert.
Anhand der Baumzeichnungen der SchülerInnen kann die Entwicklung der Stabilität verfolgt
Wie können wir Resonanz im vorgegebenen Rahmen möglichst schnell vermitteln und den
Kindern helfen, ihre nicht gelebten Potentiale zu leben und ihre Sonnen zum Leuchten bringen?
werden. Anfänglich haben die Bäume nur ganz dünne und zarte Wurzeln, die mit der Zeit
fester, stabiler und umfangreicher werden. Mit Hilfe dieser Metapher können wird den
Fortschritt der SchülerInnen beobachten. Sie kommen mehr und mehr auf die Erde und
fühlen sich auf der Erde wohl.
Die Krone lehrt ihnen, dass jede Person etwas Besonderes ist.
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S95/113

Beim Ort der Ruhe und Kraft finden sie auch ihre Kronen, die ihnen sagen, dass sie Prinz
oder Prinzessin sind. Jeder hat eine ganz spezielle Krone und wenn sie getragen wird kann
man auch die Kronen der anderen sehen. Setzen die SchülerInnen ihre Kronen auf,
verändert sich sofort ihre Körperhaltung. Ziel ist es, dass die SchülerInnen zu Schularbeiten
und Prüfungen nur mit den Baumwurzeln und der Krone antreten und sie damit erfolgreich
beenden.
Den SchülerInnenn werden die Elemente der Resonanz-Methode ® mit Hilfe der Geschichte
von „Krieg der Sterne“ und „Harry Potter“ näher gebracht und deutlich gemacht, um
Verständnis und Begeisterung für das neue Unterrichtsfach zu erreichen. Mit Hilfe dieser
Geschichte wird ihnen der Nutzen sofort klar.
In „Krieg der Sterne“ leben die logische Welt (Computer, Raumschiffe, Roboter, …) und die
Phantasiewelt (the Force) miteinander und beide haben ihren Stellenwert. Die jeweiligen
Fähigkeiten werden unterschiedlich unterrichtet und geschult. Befindet sich ein in beiden
Welten Ausgebildeter in einer kritischen Situationen, spricht seine innere Stimme und sagt:
„Die Macht sei mit dir!“ (er kommt in den Resonanz-Zustand/Ort der Ruhe und Kraft). Alles
technische Wissen wird beiseite geschoben und mit Intuition und innerer Weisheit wird ein
Ausweg gefunden. Die innere Weisheit wird in der Phantasiewelt mit völlig anderen
Methoden vermittelt als das logische Wissen. Die Jedi-Ritter sind hier die LehrerInnen und
Meister. Die Schulung ist ebenso streng, klar und konsequent wie jede andere Ausbildung.
Mit den SchülerInnenn wird gemeinsam gesammelt, welchen Nutzen sie von diesem
Resonanz-Zustand haben. Zum Beispiel bei Prüfungen, damit ihnen die Antworten einfallen;
beim Lernen, um den Stoff aufnehmen zu können; beim Flirten, um auf andere zugehen zu
können; um, wenn Streit und Spannungen um sie herum herrschen, geschützt zu bleiben (in
der Schule und zuhause); wenn sie kreativ und intuitiv sein wollen. Nur in diesem Zustand ist
es den Schülern möglich, für sie richtige Entscheidungen zu treffen. Nur so können sie
spüren, was für sie stimmig und nicht stimmig ist.
Der Kampf zwischen Hell und Dunkel zieht sich durch den ganzen Film und endet im finalen
Kampf der hellen mit der dunklen Macht. Die junge Hauptfigur Luke erfährt im Kampf, dass
Dieser Resonanz-Zustand der Jedi-Ritter ist die Voraussetzung für konzentriertes Lernen!
sein dunkler Gegner sein Vater ist. Er weiß, er muss in diesem Kampf sein Bestes geben. Er
weiß, dass er sofort verliert, d.h. auch dunkel und von der dunklen Macht absorbiert wird,
sobald er nur den Bruchteil einer Sekunde aus der Liebe heraus fällt und in einen Zustand
von Hass und Ärger gerät. Die dunkle Macht (sein Vater) tut alles, um ihn zu provozieren
und aus dem Zustand der Liebe heraus zu bringen. Am Ende gewinnt Luke obwohl er
schwächer und schon fast besiegt ist, indem sein Vater der dunklen Macht entsagt und zum
Licht zurückkehrt.
Kinder leben zur zeit in dieser welt und können dort gut abgeholt werden:
Sie lernen für Frieden und Licht kämpfen ------eventuell einen blauen kasten einführen
Das Fazit für unser Training
Solange die SchülerInnen im Resonanz-Zustand liebevoll und ausgeglichen bleiben, sind sie
imstande, ihr Bestes zu geben; sie sind geschützt und haben alle Kraft und alle
Möglichkeiten – sie gehen mit Freude und Zuversicht in die Schule.
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S96/113

Der Nutzen für die Schule
Die SchülerInnen/Schüler haben ein Bild davon, wie sie eigenverantwortlich, liebevoll und
respektvoll mit Autoritäten (Eltern und LehrerInnenn) umgehen können. Die SchülerInnen
lernen, wie sie ihre Kräfte mit Weisheit, in Demut und zum Dienen verwenden können.
Gerade die Demut und das Dienen sind hier wichtig, das erst dadurch der ethische Rahmen
für die Wertschätzung und Anwendung der eigenen Fähigkeiten in einem sozialen Umfeld
gegeben ist. Sie wissen, sie fallen sofort in den dunklen Bereich, wenn sie auf andere
herunterschauen oder wenn sie ihre Macht und ihre Fähigkeiten anstatt zum Helfen dazu
benutzen, die Größten und Besten zu sein (Egoismus) und auf andere (Kuluren)
runterschauen und diese lächerlich machen.
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S97/113

4.3 Sekundarstufe 1 – HS, AHS Unterstufe (Los 3)
Ziele und Nutzen
+ Konfliktlösungen
+ Mit Freude präsentieren
+ Stabile Freundschaften ohne Peerpressure
+ Gewalt- und Drogenprävention
+ Vision und Zielbilder für gleichwertige Beziehung und Familie
+ Freilegen der individuellen Talente
+ Lebensauftrag (richtige Schule, Ausbildung, Studium, Beruf)
Inhalte
Altersgemäßes Weiterentwickeln folgender großen Themenbereich und Inhalte
1.1 Selbstbewusstsein – Selbstkompetenz
+ mit Freude und Leichtigkeit zum Schulerfolg; bei Prüfungen und
Schularbeiten den Lernstoff zur Verfügung haben
+ Selbstbewusstsein steigern
+ Authentizität: in schwierigen Situationen innerlich stark und authentisch bleiben
+ positives Selbstbild – mit sich und mit anderen in Resonanz sein; Glaube, dass
eine große Kraft alles steuert: SchülerInnen finden ihre eigene Metapher für diese
Kraft
+ Umgang mit Gefühlen: Empathie, Unsicherheit
+ Entwickeln positiver Gefühle wie Glück, Freude, Erfolg und Gesundheit
+ Macht der Gedanken und Konfliktlösungen: innere Mauern überwinden, Ziele
setzen und Ziele erreichen:
5. Ziel – gute Ergebnisse in der Schule
6. Ziel – mit Autoritäten wie Eltern und LehrerInnenInnen gut zurecht kommen
7. Ziel – mit Freunden soziale Kontakte finden; eigenen Entscheidungen treffen
und nicht von Peerpressure abhängig sein = Suchtprävention
8. Ziel – Zukunftsziele und Visionen: Work-Life Balance – gleichwertiges
Miteinander in Familien und in der Arbeit, Motivation und Konzentration:
eigene Talente finden und sich darüber freuen = Freue an der persönlichen
Bestleistung
+ eigene Talente und Begabungen bewusst erkennen und erleben; jeder hat ein
Talent, miteinander verstehen, neugierig sein auf Talente anderer
+ Entscheidungsfindungs- und Abstimmungsprozesse erkennen
+ Motivationsstrategien und Erfolgstrategien erkennen und nutzen
1.2 emotionale Kompetenz
+ versteckte Bedürfnisse bei sich und anderen erkennen und adäquat mitteilen
können
+ Versteckte Bedürfnisse und Spiele in Kommunikation erkennen: eigene Wünsche,
Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen und mitteilen
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S98/113

+ Versteckte Gefühle und Bedürfnisse anderer wahrnehmen und erkennen und
darauf eingehen können
+ SchülerInnen von innen her stärken, sodass sie sich geführt, geschützt, geliebt
fühlen auch wenn Eltern, LehrerInnen und andere Bezugspersonen keine Zeit
haben
+ Alle Sinne fördern als Vorraussetzung für Flexibilität und Interesse am anderssein
(Basisfähigkeit für Konfliktmanagement, streiten lernen)
1.3 Kommunikation
+ Basisfähigkeiten der Kommunikation erkennen: Struktur und Inhalt trennen,
emotionale und sachliche Ebene erkennen
+ Verschiedene Sprachmodelle kennenlernen
+ verschiedene Lerntypen in der Kommunikation beachten und darauf
eingehen lernen
+ authentisch kommunizieren
+ innerlich stabil bleiben und erfolgreich Ziele erreichen
+ positive Wertschätzung gegenüber sich selbst und anderen aufbauen
+ Vor Gruppen frei sprechen
+ Heben von Frustrationstoleranz: mit Kritik und Feedback umgehen lernen
+ Positive Wertschätzung anderer
1.4 Sozialkompetenz - Teamfähigkeit
+ Peerpressure: selbst entscheiden, in welchen Gruppen man mitmacht
+ Drogenprävention
+ Auswirkungen einzelner Personen im Team; versteckte Spiele erkennen und
nutzen
+ Stärken und Schwächen bei sich und anderen erkennen und Unterschiede als
Bereicherung und Herausforderung nutzen
+ Unterschied zwischen Einzelarbeit und Gruppenarbeit
+ verschiedene Rollen innerhalb einer Gruppe einnehmen
+ die Klasse als Team erleben und sich darin wohlfühlen – Freude am
gemeinsamen Tun – gemeinsames Zielbild finden
+ Systemtheorien, Kybernetik - Wahrnehmungspositionen und systemischer
Ansatz in der Kommunikation
1.5 Konfliktmanagement/konstruktiv streiten lernen
+ Basisfähigkeiten für Konfliktfähigkeiten lernen: dissoziieren, assoziieren
+ verschiedenen Wahrnehmungspositionen einnehmen
+ Glas ist hab voll – halb leer: Lösungsorientiertes Denke versus
problemorientiertes Denken verstehen
+ Konflikte mit Liebe lösen: Verhalten und Person trennen; Wertschätzung der
Person und Diskutieren über diskutieren über respektvolles und nicht
respektvolles erhalten
+ cool bleiben in kritischen Situationen
+ versteckte Spiele erkennen und nutzen können
+ verschiedene Techniken zum Konfliktlösen/konkrete Konzepte
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S99/113

1.6 multikulturelles Zusammenleben
+ Verantwortung für die Gesellschaft und das Umfeld
+ Sich in der eigenen Kultur wohlfühlen und wertgeschätzt fühlen
+ Wurzeln, kulturellen Werte und Regeln der eigenen Kultur schätzen und dadurch
das Selbstbewusstsein festigen
+ Andere Kulturen in der Klasse kennenlernen und als Bereicherung wertschätzen
und respektieren
+ Vorurteile abbauen
+ Soziales Verantwortungsgefühl entwickeln
+ Vielfalt als Chance nutzen, individuelle Fähigkeiten und Beitrag für das
Miteinander in der Klasse und zuhause entdecken
+ gemeinsam Lösungen entwickeln, eigene Bedürfnisse und Bedürfnisse
anderer erleben und gemeinsam neue, kreative Lösungen entwickeln –
Kooperationsbereitschaft, Handlungsalternativen
1.7 Lernstrategien – Freude am Lernen
+ Alle Sinne schärfen und anwenden lernen (Superlearning, Mentaltraining) –
+ Lernstrategien installieren nach neuesten Methoden der Gehirnforschung und dem
Matrixdenken der Quantenphysik
Ganz konsequent setzen wir am Lernen der Gefühle/inneren Zustände an und nicht am
Verhalten. Diese Vorgehensweise ermöglicht es uns in sehr kurzer Zeit, sehr viel zu lernen,
weil das Gelernte in vielen Situationen des Alltags angewandt werden kann: für Aufnehmen
von Lernstoff, für Abrufen des Gelernten bei Prüfungen, für soziales Miteinander, um sich zu
zeigen, für die Kontakte mit Eltern und Lehrern.
Es ist daher sehr wichtig in welchem inneren Zustand das Kind lernt und in welchen inneren
Zustand das Kind bei Prüfungen am besten das Gelernte abrufen kann.
Nachdem für jedes Verhalten ein Gefühl/innerer Zustand verantwortlich ist, ist es sehr
wichtig, in welchem inneren Zustand das Kind lernt, Prüfungen schreibt oder mit Freunden
ist. Ist es ängstlich, desinteressiert, sauer etc. wird dies keine gute Voraussetzung für seine
Leistungen und seine sozialen Kontakte (Freunde, Lehrer, Eltern) sein. Sind Kinder aber in
Resonanz, haben sie Saß am Lernen, können das Gelernte schnell abrufen und werden sich
frei im Zusammensein mit Freunden fühlen.
Da in unseren Trainings in kurzer Zeit sehr viel gelehrt und gelernt wird, greifen wir auf
ganzheitliche Lehrmethoden und Praktiken des Superlearnings, Entspannungstechniken,
Geschichten erzählen, Phantasiereisen/Mentaltraining, Spiele, Bewegen zur Musik, Spiele in
der Natur etc. zurück. Unser Bestreben ist es, möglichst spielerisch die Theorie zu
vermitteln. Zu diesem Zweck benützen wir die ältesten Lehrmethoden – Metaphern und
ganzheitliche Bilder, die immer wieder neue Perspektiven und Weiterentwicklungspotentiale
eröffnen. (siehe dazu mehr im Kapitel: Lehr- und Lernmethoden)
Ganzheitliche Integration und Transfer in den schulischen und familiären Alltag
Integration des Gelernten; Licht im Umfeld, der Region, der Natur, mit Eltern, Verwandten,
Freunden erleben; sich selbst motivieren können, Erfolge genießen
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S100/113

Überblick Durchführung HS und AHS-Unterstufe
Elternabend – Eltern Information und Elternbegleitgruppen: wichtig: Eltern bekommen das
exakt gleich Programm wie dir Kinder sodass sie die gleiche Sprache, die gleichen
Metaphern verwenden können
Kinder – Projektwoche: 3 Tage – 2 Tage – 1 Tag Follow up
Die LehrerInnen sind in der Projektwoche dabei und bekommen Arbeitsblätter, die sie
wöchentlich mit den Kindern wiederholen und auffrischen können
LehrerInnenInnen, Kinder und Eltern gestalten gemeinsam eine Schule, in die jeder gerne
geht und gerne lernt
Eine weitere Besonderheit des OÖ-Projektes ist es, zu evaluieren, wie unterschiedlich die
Werte und Erwartungen für Schule und Erfolg der Eltern, LehrerInnen und Kinder sind.
Das Curriculum wird von unseren ausgebildeten Kinder- und Jugend-TrainerInnenn
durchgeführt. Neben den Schulprogrammen bietet Institut Kutschera Einzel- und Gruppen-
Coaching für Kinder, Jugendliche und LehrerInnenInnen an.
Da in unseren Trainings in kurzer Zeit sehr viel gelehrt und gelernt wird, greifen wir auf
Lehrmethoden und Praktiken des Superlearnings, Mentaltraining, Entspannungstechniken,
Geschichten erzählen, Phantasiereisen, Spiele, Bewegen zur Musik, Spiele in der Natur etc.
zurück. Um die Theorie spielerisch zu vermitteln, arbeiten wir mit Metaphern und Bildern, die
immer wieder neue Perspektiven eröffnen und helfen, dass die Kinder sich mit ihren
individuellen Fähigkeiten entfalten können.
Lehr- und Lernmethoden
Die Unten angeführten Lehr- und Lernmethoden werden in verschiedenen Settings
durchgeführt: Rollenspiele, Diskussionen im Plenum, praktische Übungen zu den
Schwerpunktthemen.
Im OÖ-Modell baut das Curriculum des OÖ-Modell für die Volksschule auf.
Die Schüler fühlen sich gesund und finden ihre eigenen, individuellen Wege. Sie
entscheiden eigenverantwortlich, welche Freunde sie wählen, welchen Weg sie gehen
wollen, können sich dem negativen Gruppendruck enthalten (Suchtprävention usw.) und
lernen mit Frustration umzugehen.
Anforderungen von Los 3 und 4 unterscheiden sich signifikant bei der Zielfokussierung.
Besonders in den Phasenübergängen der ersten und vierten Schulstufe werden den
SchülerInnen Hilfen angeboten, um den Stresssituationen in den wichtigen „Startphasen“
gerecht werden zu können. Auch der Entscheidungsphase am Ende dieser Schulstufe
muss besondere Beachtung geschenkt werden, da hier die SchülerInnen gemäß ihren
Talenten die erste Entscheidung für ihren weiteren Ausbildungsweg treffen müssen.
Mit Neugierde und Freude lernen und in Teams Projekte erarbeiten.
Selbstkompetenz in Resonanz
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S101/113

+ Selbstwert: Zuversicht in die Zukunft, Sinn im Leben
+ Selbstmanagement / Arbeiten und Einteilen
+ Eigene Gefühle und Bedürfnisse erkennen / mitteilen
+ Eigenverantwortung / Motivation und Kraftquelle
+ Realistische Selbsteinschätzung – Talenten vertrauen
Sozialkompetenz in Resonanz
+ Teamplayer / Neue Lernstrategien in Resonanz
+ Freisprechen und Präsentieren
+ Versteckte Spiele erkennen und nutzen
+ Positive Wertschätzung gegenüber sich selber und anderen aufbauen
+ Umgang mit Krisen & Aggressionen – Innere Ruhe
+ Faire, konstruktive Problemlösung (Streitmodell, Ich- Du – Wir, Anderssein als
Bereicherung, Kritik und Feedback, Frustrationstoleranz)
+ Prävention gegen Sucht und Peer- Pressure
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S102/113

4.4 Sekundarstufe 2 – Oberstufe AHS, BHS (Los 4)
Ziele und Nutzen
+ SchülerInnen coachen SchülerInnen
+ Projekt in den Regionen gestalten und fördern dadurch das soziale Miteinander
(Soziakompetenz)
+ Ermutigung zum Übernehmen von Verantwortung
+ Talente und Begabungen fördern, um ihren Lebensauftrag zu finden
+ Karrierecoaching
Inhalte
Altersgemäßes Weiterentwickeln folgender großen Themenbereich und Inhalte
1.1 Selbstbewusstsein – Authentisches Auftreten
+ Entwickeln weiter ihre Talente und können sich auf ihr Berufsziel vorbereiten
1.2 emotionale Kompetenz
+ versteckte Bedürfnisse bei sich und anderen erkennen und adäquat mitteilen
können
+ Versteckte Bedürfnisse und Spiele in Kommunikation erkennen: eigene Wünsche,
Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen und mitteilen
+ Versteckte Gefühle und Bedürfnisse anderer wahrnehmen und erkennen und
darauf eingehen können
+ SchülerInnen von innen her stärken, sodass sie sich geführt, geschützt, geliebt
fühlen auch wenn Eltern, LehrerInnen und andere Bezugspersonen keine Zeit
haben
+ Alle Sinne fördern als Vorraussetzung für Flexibilität und Interesse am anderssein
(Basisfähigkeit für Konfliktmanagement, streiten lernen)
1.3 Kommunikation
+ Einzelheiten und kleinste Elemente in Kommunikation bei sich und anderen
erkennen
+ Peer - Education: SchülerInnen gestalten einen Ort in der Schule, wo
Interaktionen stattfinden und Schülercoaching
+ Zusammenarbeit von SchülerInnen, LehrerInnenInnen und Eltern
+ unterschiedliche Kommunikationsstile erkennen
+ Lerntypen nach Myers-Briggs
+ unterschiedliche Sprache benützen (Milton Modell – unspezifische Sprache;
hypnotische Sprachmuster, Meta Modell – spezifische Sprache)
+ kommunikationstheoretische Grundlagen: Watzlawik, Bateson, Grinder
+ Umgang mit Einwänden – Einwände entmachten
+ Feedbackschleifen erkennen
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S103/113

+ Erfolgs- und Motivationsstrategie
+ versteckte Botschaften erkennen
1.4 Sozialkompetenz - Teamfähigkeit
+ gemeinsame Projekt gestalten mit Eltern, LehrerInnen und Schülern
Verbindungen schaffen
+ unterschiedliche Rollen leben in Beruf und Privat
+ Visionen für Work-Life Balance
+ Zukunftsziele: Visionen für Familie
+ Schüler gestalten gemeinsam eine Plattform wie Ziele zu verwirklichen sind
+ sie sind in der Lage, sich in Gruppen einzubringen und andere Hilfestellung zu
geben, wenn diese das nicht können
+ gemeinsamer Spaß am Lernen
+ geben sich gegenseitig Lernhilfen und erarbeiten gemeinsam Projekte
Kybernetik: sie erkennen Feedbackschleifen und Gruppenprozesse, versteckte Spiele und
Bedürfnisse (Gruppendynamik)
+ hemmende und fördernde Faktoren für Gruppenprozesse,
+ Moderation und Präsentieren
+ unterschiedliche Führungsstile erkennen
1.5 Konfliktmanagement/konstruktiv streiten lernen
+ Schüler coachen Schüler und geben Hilfestellung für Drogenprävention
Peerpresure, Erhöhung von Frustrationstoleranz
+ Gestalten eine Plattform für Gewaltprävention
+ Erhöhung von Empathie: Sensibilisierung für innere Denk-Landkarten anderer
+ Bilden Kooperationen (Lerngruppen, Projektgruppen) und können andere
motivieren mitzumachen
+ Analyse von Konfliktlösungen
+ Schrtte für Konfliktprävention
1.6 multikulturelles Zusammenleben
Vertiefen und Spezifizierung der schon begonnen Diskussionen und Projekt jeweils
angepasst den Bedürfnissen der Schüler der gegebenen Schule
+ Verantwortung für die Gesellschaft und das Umfeld
+ Schüler coachen Schüler: geben Hilfestellung Randgruppen, Migrationsschüler ,
um in der Schule Fuß zu fassen
+ Sich in der eigenen Kultur wohlfühlen und wertgeschätzt fühlen
+ Wurzeln, kulturellen Werte und Regeln der eigenen Kultur schätzen und dadurch
das Selbstbewusstsein festigen
+ Andere Kulturen in der Klasse kennenlernen und als Bereicherung wertschätzen
und respektieren
+ Vorurteile abbauen
+ Soziales Verantwortungsgefühl entwickeln
+ Vielfalt als Chance nutzen, individuelle Fähigkeiten und Beitrag für das
Miteinander in der Klasse und zuhause entdecken
+ gemeinsam Lösungen entwickeln, eigene Bedürfnisse und Bedürfnisse
anderer erleben und gemeinsam neue, kreative Lösungen entwickeln –
Kooperationsbereitschaft, Handlungsalternativen
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S104/113

1.7 Lernstrategien – Freude am Lernen
+ Alle Sinne schärfen und anwenden lernen (Superlearning, Mentaltraining) –
+ Lernstrategien installieren nach neuesten Methoden der Gehirnforschung und dem
Matrixdenken der Quantenphysik
Weiter Details siehe Kapitel 4.3 Sekundarstufe 1
Ganzheitliche Integration und Transfer in den schulischen und familiären Alltag
Integration des Gelernten; Licht im Umfeld, der Region, der Natur, mit Eltern, Verwandten,
Freunden erleben; sich selbst motivieren können, Erfolge genießen
Überblick Durchführung HS und AHS-Oberstufe
Elternabend – Eltern Information und Elternbegleitgruppen: wichtig: Eltern bekommen das
exakt gleich Programm wie die Jugendlichen, sodass sie die gleiche Sprache, die gleichen
Metaphern verwenden können
Jugendliche – Projektwoche: 3 Tage – 2 Tage – 1 Tag Follow up
Die LehrerInnen sind in der Projektwoche dabei und bekommen Arbeitsblätter, die sie
wöchentlich mit den Kindern wiederholen und auffrischen können
LehrerInnenInnen, Jugendliche und Eltern gestalten gemeinsam eine Schule, in die jeder
gerne geht und gerne lernt.
Eine weitere Besonderheit des OÖ-Projektes ist es, zu evaluieren, wie unterschiedlich die
Werte und Erwartungen für Schule und Erfolg der Eltern, LehrerInnen und Kinder sind.
Das Curriculum wird von unseren ausgebildeten Kinder- und Jugend-TrainerInnenn
durchgeführt. Neben den Schulprogrammen bietet Institut Kutschera Einzel- und Gruppen-
Coaching für Kinder, Jugendliche und LehrerInnenInnen an.
Da in unseren Trainings in kurzer Zeit sehr viel gelehrt und gelernt wird, greifen wir auf
Lehrmethoden und Praktiken des Superlearnings, Mentaltraining, Entspannungstechniken,
Geschichten erzählen, Phantasiereisen, Spiele, Bewegen zur Musik, Spiele in der Natur etc.
zurück. Um die Theorie spielerisch zu vermitteln, arbeiten wir mit Metaphern und Bildern, die
immer wieder neue Perspektiven eröffnen und helfen, dass die Kinder sich mit ihren
individuellen Fähigkeiten entfalten können.
Lehr- und Lernmethoden
Die Unten angeführten Lehr- und Lernmethoden werden in verschiedenen Settings
durchgeführt: Einzel-, Paar- und Gruppenarbeit; Rollenspiele, Fallstudien, theoretische
Inputs, Präsentationstechniken, Moderationstechniken, Selbstreflexion.
Im OÖ-Modell baut das Curriculum des OÖ-Modell für die Sekundarstufe 1 auf.
Theorie OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S105/113

4.5 Eltern (Los 8)
Ziele und Nutzen
+ Wir gestalten Familien in die jeder gerne kommt und wo jeder gerne lebt!
+ Durch neue Lehr- und Lernmethoden wird gemeinsam mit Freude Wissen erlebbar
gemacht.
+ Schulung von Selbst- und Sozialkompetenz in der Familie
+ Finden neuer Rollenbilder als Basis für gleichwertiges Miteinander
+ Führen zu Freude, Liebe und Weisheit in der Familie (= Empowerment)
Lösungsansatz als Paar und Individuum:
Durch das strikte Trennen von Person und Verhalten, von Inhalt und Struktur, wie es in der
Resonanzmethode ® vorgegeben ist, kann jeder und jedes Paar, die eigenen Regeln,
Rollenbilder und Konzepte entwickeln, die ihrem Lebensstil entsprechen. Eine persönliche
Entwicklung in Harmonie mit der Familie und Gesellschaft wird möglich.
Lösungsansatz als Eltern:
Die Person ist immer in Ordnung, das Verhalten kann korrigiert werden. Kinder wollen ernst
genommen werden und brauchen klare Regeln („Nein“). Diese Regeln werden als positiv
erfahren wenn die Eltern authentisch sind. Dadurch ist die „Elternschaft“ stressfreier und die
Konflikte transparenter und konstruktiver.
Ausgangssituation
Der Familie – in den unterschiedlichsten Formen - kommt als der kleinsten
Sozialisationseinheit eine entscheidende Rolle in der Gesellschaft zu. Unter den
zunehmend komplexen Rahmenbedingungen der modernen Industriegesellschaft sind sie
den Belastungen und Veränderungen nur gewachsen, wenn sie in der Lage sind, das
kommunikative und kreative Potential ihrer Mitglieder zu aktivieren. Das ist häufig nicht der
Fall. Für alles brauchen wir Ausbildung, nur nicht für Partnerschaft und für
Kindererziehung.
Die jüngsten Entwicklungen der Kinder, Familien sind besorgniserregend:
- Familie, Ehe und Partnerschaft im tiefgreifendem Wandel erzeugt starke Verunsicherung.
- Die Eltern verbringen immer weniger Zeit mit ihren Kindern
- Die Zahl der Ehescheidungen nimmt zu
- Die Zahl der AlleinerzieherInnen nimmt zu
- Zunahme der Fälle von Kinder- oder Partnermisshandlungen
- Die Selbstmordrate bei Kindern steigt
- Die Zahl der Kinder, die krank und süchtig werden, nimmt zu.
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- Der Peergruppenzwang wird höher und das Mitmachen ist wichtiger als die eigene
Meinung - bis hin zum Sektenzulauf.
- Krankheiten (vor allem Auto-Immunerkrankungen), sowohl bei den Kindern als auch bei
den Erwachsenen werden häufiger und teilweise schwerer.
Dies ist für uns nicht nur statistisches Material, sondern hautnahe Erfahrung aus unserer
langjährigen beruflichen Tätigkeit. Unsere Erfahrung ist es, dass das Lösen von
Kommunikationsschwierigkeiten für ein Miteinander in Familie und Schule erlernbar ist,
sofern die Lernchancen rechtzeitig gegeben sind. Rechtzeitige Präventivmaßnahmen
können einer solchen Entwicklung zuvorkommen.
Streiten, ohne ein Ergebnis zu erreichen
Ihr Kind geht auf Konfrontation oder Rückzug
Die Atmosphäre zu Hause ist gespannt
In Stresssituationen reagieren Sie oft gereizt oder aufbrausend und wissen nicht, wie Sie
rauskommen
Fühlen sich allein gelassen und hilflos
Verlieren die Intensität als Mann/Frau in der Beziehung
Schaffen nicht die Balance von Geben und Nehmen
Wissen nicht, wie sie unterschiedliche Werte und Interessen vereinen können
Tragen Verletzungen immer wieder nach und können nicht verzeihen
Die Balance zwischen Eltern-sein und Partner-sein wird oft auf ein Zeitproblem
geschoben
Sie spüren den großen Erfolgsdruck auf gute Noten
Sie haben schon vieles probiert
Spaß und Freizeit mit Ihrem Kind wird immer weniger
Sie müssen viel Zeit für Lernen und Üben mit Ihrem Kind verwenden
Sie machen sich Sorgen um die Gesundheit und Zukunft Ihres Kindes
Es gibt wenige oder niemanden, mit dem Sie Gespräche über wirkungsvolle
Lösungen führen können
Nutzen von Elternschulung
Möglichkeiten erlernen für eigenverantwortliches, lebendiges Miteinander
Eine Familie zu haben, in der sich jeder wohl fühlt
Eltern bieten ihren Kinder einen Schutzrahmen, in dem sich jeder entfalten kann
Zugang zum eigenen Potential und zur Kreativität als Eltern finden
Krisen und Veränderungsprozesse bewältigen
Blockaden lösen, die Sie hindern Ihre Ziele zu erreichen
Steigerung der Selbstkompetenz und Sozialkompetenz
Eltern haben Vertrauen in ihr/e Kind/er und sind erleichtert, dass sie mit Selbstsicherheit
und Erfolg in die Schule gehen
Die Kinder bringen gute Noten nach Hause
Erleichterung, weil der Druck und Stress weg ist
Eltern haben mehr Spass und Freizeit mit ihrem/n Kind/ern
Die Kinder sind gesund, charakterlich gefestigt und haben gute Chancen für die Zukunft
Eltern verstehen die gehirngerechten Lernstrategien für Kinder Siehe Text Gudrun
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Inhalte
1.1 Konfliktmanagement
+ Konflikte eingehen – Jesus hat gesagt, dass Konflikte mit Liebe gelöst werden
können; wenn jemand etwas anderes denkt, dann kann der grad etwas was man
selbst nicht kann – 4 Gründe des Ärgerns
+ Konfliktfähigkeit
+ Schutzrahmen setzen
1.2 Lernstrategien
+ Kinder zu ihren individuellen Bestleistungen und Lernstrategien führen und mit
ihnen gemeinsam Freude an der persönlichen Bestleistung entdecken
+ Durch Begeisterung für eigene (fachliche) Interessen die Konzentration und
Motivation der Kinder für das Lernen fördern
+ Systeme erkennen und unterscheiden, was gegeben und unveränderbar ist bzw.
wo es Spielraum für Veränderung und Förderung gibt
+ Kennenlernen des persönlichen Lern- und Lehrstiles
+ Sich selbst und Kinder zur Freude am Lernen begleiten
+ Kinder individuell fördern
+ Strategien für Kinder erlernen, mit denen diese die Schule spielend und
erfolgreich meistern
+ Ziel dass die Kinder gerne lernen; wenn jemand Interesse hat, dann lernen sie
gerne und leicht
+ Inneren Manager und Lernstrategien für Eltern
+ Wie sie mit Geschichten und Metaphern ihre Kinder unterstützen können
1.3 Führungsstil
+ Werterahmen setzen und früher sanktionieren, trennen Person und Verhalten
+ Mit Kindern Werte diskutieren, was das heißt; wer kann das gut, Modelle finden,
+ Wissen dass an schlechten und guten Tagen anders sanktioniert wird
+ Führungsstil – Person und Verhalten trennen!!!!!!!
Viele Diskussionsgruppen mit den Kindern wer welche Aufgaben übernimmt, Kinder dürfen
selber wählen; Aufgabenliste vorliegen und Kinder dürfen wählen; Grundregeln die
Gemeinschaftsräume müssen aus Respekt sauber sein, in ihren Zimmern eigene Ordnung
1.4 Work-Life Balance
+ Eltern lernen unterschiedlichen Rollen neu definieren; Mann/Frau Rolle wieder
definiert wird; Scheidungen meist 3 Jahre nach dem ersten Kind
+ Balance eigene Bedürfnisse und Bedürfnisse anderer
+ Phasenübergänge - Eltern geben Kindern Hilfestellung beim Schulwechsel,
Lehre, Ausbildung Uni
+ Eltern mit den Kindern gemeinsam lernen, ihr Miteinander neu zu definieren
1.5 Familie, Gesellschaft und kulturelle Werte
+ Lernen tägliche Geschehnisse in Zeitungen und Nachrichten diskutieren
+ Christliche Werte, die die Basis für unsere Gesellschaft sind (nicht unbedingt
christlicher Glaube)
+ Werte von Demokratie und sozialem Miteinander,
+ mit Kindern gemeinsam soziale Aufgaben in der Region übernehmen
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