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Theorie Sozialkompetenz in der Resonanzmethode - Institut Kutschera

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s<strong>in</strong>d.<br />

3.1.2 Empathie – Spiegelneuronen<br />

Seit den 1990ern ist es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Neurobiologie immer leichter und exakter möglich zu messen,<br />

was <strong>in</strong> mikroskopisch kle<strong>in</strong>en Bereichen unseres Gehirns vor sich geht. So hat schon Albert<br />

Bandura <strong>in</strong> den 60er Jahren darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass wir Menschen ke<strong>in</strong>e trivialen<br />

Masch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d, wie von Foerster ebenso beschreibt, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> uns komplexe Vorgänge<br />

des Lernens stattf<strong>in</strong>den. Unter an<strong>der</strong>em gehen diese beiden Wissenschaftler davon aus,<br />

dass e<strong>in</strong> Input von außen mehrere Reaktionen hervorrufen kann, also die klassische<br />

Verhaltenstheorie obsolet wird. Dieses Phänomen bezeichnet man heutzutage als MNS<br />

(mirror neuron system), die Spiegelneuronen. „Handlungen, Empf<strong>in</strong>dungen, Gefühle und<br />

Stimmungen, alles, was uns an<strong>der</strong>e vormachen o<strong>der</strong> zeigen, wird im Gehr<strong>in</strong> des<br />

beobachtenden Menschen – gleichsam wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spiegel – leise nachgeahmt.<br />

Nervenzellen, die darauf spezialisiert s<strong>in</strong>d, bilden <strong>in</strong> unserem Gehirn d as System <strong>der</strong><br />

Spiegelneuronen. Spiegelnervenzellen übersetzen das, was wir sehen o<strong>der</strong> miterleben, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Art diskretes <strong>in</strong>neres „Mit-Tun“, sie s<strong>in</strong>d die neurobiologische Grundlage für Albert<br />

Banduras Lernen am Modell.“ (Bauer, 2007: 27)<br />

In <strong>der</strong> <strong>Resonanzmethode</strong> ® , wenn man das weiterverfolgt, wie Joachim Bauer das<br />

beschreibt, gehen wir auf die angebotenen Schw<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong> und <strong>in</strong> guter Kommunikation<br />

wird diese angebotene Schw<strong>in</strong>gung von den Beteiligten übernommen – dieses Phänomen<br />

nennt man Empathie.<br />

Probleme entstehen dann, wenn die angebotene Schw<strong>in</strong>gung zum Beispiel Ärger ist und wir<br />

mit Ärger zurückreagieren und dann nach dem Resonanzpr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong> Aufschaukeln passiert,<br />

dass zu Gewaltakten und Aggressionen führen kann.<br />

3.1.2.1 Die Gefahren <strong>der</strong> Empathie:<br />

Resonanzkatastrophe<br />

In <strong>der</strong> Physik wird e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Gefahren als Resonanzkatastrophe bezeichnet: das ist dann,<br />

wenn die Amplitude/<strong>der</strong> Ausschlag größer wird als die rückführenden Kräfte, dann fliegt das<br />

ganze System ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Eigene Gefühle – Fremde Gefühle<br />

Die zweite Gefahr <strong>der</strong> Empathie kennen wir vor allem von LehrerInnen und auch vielen<br />

an<strong>der</strong>en Berufen aus sozialen Bereichen wie Krankenschwestern, Pfleger, Ärzte,<br />

Sozialarbeiter, die die Schw<strong>in</strong>gung ihrer kranken o<strong>der</strong> zerstörten Klienten aufnehmen und<br />

nicht mehr aus dieser Empathie herauskommen.<br />

Das heißt, sie s<strong>in</strong>d am Abend müde und ausgelaugt, was natürlich die Work-Life-Balance<br />

wesentlich bee<strong>in</strong>trächtigt. Mit diesen schlechten Gefühlen, die von Fremden empathisch<br />

übernommen wurden, wird sehr oft <strong>in</strong>s Coach<strong>in</strong>g gegangen. Es werden Coach<strong>in</strong>gprozesse<br />

mit diesen Gefühlen durchgeführt, die eigentliche nur wie<strong>der</strong> aus dem System als Fremde<br />

Anteile ausgeschieden werden müssen.<br />

Für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche aber natürlich auch für Erwachsene s<strong>in</strong>d sowohl real erlebte<br />

o<strong>der</strong> beobachtete Katastrophen somit im Gehirn gespeichert. Menschen akkumulieren<br />

Erfahrungen und vor allem K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche, bei denen die Neuronen noch<br />

aufnahmefähiger s<strong>in</strong>d als beim Erwachsenen müssen mit den aufgenommen Informationen<br />

(Fernsehen, <strong>in</strong>ternet, Zeitungen, etc.) erst e<strong>in</strong>mal fertig werden. Lernen sie nicht, zu<br />

<strong>Theorie</strong> OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S16/113

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