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Theorie Sozialkompetenz in der Resonanzmethode - Institut Kutschera

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Verb<strong>in</strong>dung zu treten, dabei werden jeweils die präferiert, die <strong>in</strong> immer wie<strong>der</strong>kehrenden<br />

Interaktionsmustern auftreten, als Interaktionsmuster zu Beziehungsregeln werden und so<br />

e<strong>in</strong> begrenztes Beziehungsgeflecht für e<strong>in</strong>en bestimmten Zeitraum konstituieren. Soziale<br />

Systeme lassen sich wie<strong>der</strong>um <strong>in</strong> Teilsysteme unterglie<strong>der</strong>n und differenzieren. Mit Hilfe<br />

verschiedener sozialer Medien werden ganz allgeme<strong>in</strong> "Energien" und "S<strong>in</strong>n" <strong>in</strong> Form von<br />

sozialem Handeln und Kommunikation ausgetauscht.<br />

E<strong>in</strong> System benötigt Grenzen, ke<strong>in</strong> System kann außerhalb se<strong>in</strong>er Grenzen operieren . Die<br />

Systemgrenze ist allgeme<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Kriterium, welches erlaubt zu unterscheiden, was Teil des<br />

Systems ist, so dass zur Systemumgebung alles zählt, was nicht.“ (vgl. Beushausen, 2002:<br />

38)<br />

3.2.5 Kybernetische Grundlagen<br />

Als Kybernetik wird die Wissenschaft bezeichnet, die sich damit beschäftigt<br />

selbstregulierende Systeme und <strong>der</strong>en Prozesse zu beobachten und erforschen.<br />

Systemische und kybernetische Erkenntnisse gehen davon aus, dass <strong>der</strong> Mensch e<strong>in</strong> Teil<br />

und e<strong>in</strong> Ganzes von verschiedenen autopoietischen Systemen ist. Ludwig VON<br />

BERTALANFFY def<strong>in</strong>iert Systeme „als die Gesamtheit <strong>der</strong> wechselseitigen Relationen<br />

zwischen Elementen e<strong>in</strong>er Ganzheit.“ (Richter, 1997: 112) Das besagt wie<strong>der</strong>um, dass es<br />

Grenzen zwischen Systemen und zwischen <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb e<strong>in</strong>es Systems geben<br />

muss.<br />

Die Beziehung <strong>der</strong> Elemente <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em System ist immer wechselseitig. Kybernetik setzt<br />

weiters voraus, dass wir nicht alle<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d auf <strong>der</strong> Welt und unsere Denkstrukturen und<br />

Handlungen Auswirkungen auf unser Umfeld haben können.<br />

Virg<strong>in</strong>ia Satir geht <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne davon aus, dass wenn sich e<strong>in</strong> Teil im System Familie<br />

verän<strong>der</strong>t, verän<strong>der</strong>t sich das gesamte System.<br />

Diese neue Intersubjektivität und das Entdecken möglichst vieler Handlungsspielräume<br />

gehen davon aus, dass es nicht nur e<strong>in</strong>e „logische“ Reaktion bei e<strong>in</strong>er bestimmten Aktion<br />

gibt, son<strong>der</strong>n, dass es e<strong>in</strong>e Vielzahl von möglichen Reaktionen gibt.<br />

3.2.5.1 Triviale und Nicht-Triviale Systeme<br />

Kybernetik geht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Wirklichkeit (Kybernetik 1. Ordnung) noch e<strong>in</strong>en<br />

Schritt weiter und beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Beobachter dieser Wirklichkeit<br />

(Kybernetik 2. Ordnung) und <strong>der</strong> Beobachtung <strong>der</strong> Beobachter (Kybernetik 3. Ordnung).<br />

Zwischen den AkteurInnen und BeobachterInnen <strong>der</strong> Gesellschaft laufen sogenannte<br />

Feedbackschleifen, die aus möglichen Aktionen e<strong>in</strong>e Vielfalt an möglichen Reaktionen<br />

hervorrufen. He<strong>in</strong>z VON FOERSTER erforschte <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die<br />

Beschaffenheit von trivialen Masch<strong>in</strong>en (logische Input – Output Mechanismen) und nichttriviale<br />

Masch<strong>in</strong>en. Er hielt das Streben <strong>der</strong> Gesellschaft nach Trivialisierung, also nach<br />

möglichst e<strong>in</strong>fach gestrickten Erklärungsmechanismen für höchst gefährlich, da es den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Menschen entmündigt.<br />

Lebende Systeme müssen sich selbst immer aufrecht erhalten, sie entwickeln<br />

systemeigenen Dynamiken, die manchmal für Systemexterne Faktoren nicht leicht o<strong>der</strong> gar<br />

nicht erkennbar s<strong>in</strong>d. Durch diese Dynamik und das dadurch laufende Lernen von Systemen<br />

<strong>Theorie</strong> OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S26/113

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