Theorie Sozialkompetenz in der Resonanzmethode - Institut Kutschera
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an<strong>der</strong>es beiseite [lässt].“ (Luh SS 194f, Herv. Orig.) Wir kenne alle den Ausdruck „die gleiche<br />
Sprache sprechen“ als Ausdruck, dass wir e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gut verstehen, an<strong>der</strong>s ausgedrückt, dass<br />
wir „gut gekoppelt“ s<strong>in</strong>d und unsere Reproduktion unserer <strong>in</strong>neren, mentalen Landschaft<br />
rekursiv konstruktiv wirkt. Daraus ergibt sich folgende Schlussfolgerung, dass – <strong>in</strong> unserem<br />
Fall – die Führungskraft „soziale Kompetenz“ konstruiert und sie „f<strong>in</strong>det“, wenn <strong>der</strong>/die<br />
MitarbeiterIn die Wirklichkeit <strong>der</strong> Führungskraft stützt. Das aber wie<strong>der</strong>um heißt, dass <strong>der</strong>/die<br />
Führungskraft e<strong>in</strong> <strong>in</strong>neres Kriterium besitzt, denn beobachtbar ist nur, was bezeichnet<br />
werden kann, also unterschieden zu an<strong>der</strong>en Gegenständen werden kann. (vgl. WILLKE<br />
,1996)<br />
3.3.4 Anwendung erkenntnistheoretischer Grundlagen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Resonanzmethode</strong> ®<br />
Wie auch immer die Außenwelt tatsächlich se<strong>in</strong> mag, wir nutzen unsere S<strong>in</strong>ne, um sie zu<br />
erforschen und (Land-)Karten davon anzulegen. Die Welt ist e<strong>in</strong>e Unendlichkeit aus<br />
möglichen S<strong>in</strong>nese<strong>in</strong>drücken, und wir können nur e<strong>in</strong>en sehr kle<strong>in</strong>en Teil davon<br />
wahrnehmen. Der Teil, den wir wahrnehmen können, wird weiter gefiltert durch unsere<br />
e<strong>in</strong>zigartigen Erfahrungen, unsere Kultur, Glaubenssätze o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>stellungen, Werte,<br />
Interessen und Annahmen.<br />
Je<strong>der</strong> Mensch lebt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigartigen Welt, die auf se<strong>in</strong>e S<strong>in</strong>nese<strong>in</strong>drücke und<br />
<strong>in</strong>dividuellen Lebenserfahrungen gegründet ist, und wir handeln auf <strong>der</strong> Basis dessen, was<br />
wir wahrnehmen: das ist unser Modell <strong>der</strong> Welt.<br />
Die Welt ist so unermesslich und reich, dass wir sie vere<strong>in</strong>fachen müssen, um ihr Bedeutung<br />
zu verleihen. Karten entwerfen ist e<strong>in</strong>e gute Analogie für das, was wir tun; so geben wir <strong>der</strong><br />
Welt Bedeutung. Karten s<strong>in</strong>d selektiv, sie lassen ebenso sehr Information aus wie sie<br />
Information geben und sie s<strong>in</strong>d von unschätzbarem Wert für die Erforschung e<strong>in</strong>es Gebietes.<br />
Die Art <strong>der</strong> Karte, die man anlegt, hängt davon ab, was man wahrnimmt und was man<br />
erreichen will.<br />
Die Landkarte ist nicht das Gebiet, das sie darstellt. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf<br />
jene Aspekte <strong>der</strong> Welt, die uns <strong>in</strong>teressieren, und ignorieren an<strong>der</strong>e. Die Welt ist immer<br />
reicher als die Gedanken, die wir über sie haben. Die Filter, die wir unserer Wahrnehmung<br />
aufsetzen, bestimmen, <strong>in</strong> welcher Art Welt wir leben. Es gibt e<strong>in</strong>e Geschichte von Picasso,<br />
<strong>der</strong> von e<strong>in</strong>em Fremden angesprochen und gefragt wurde, warum er die D<strong>in</strong>ge nicht so<br />
male, wie sie wirklich seien.<br />
Picasso schaute leicht irritiert. „Ich verstehe nicht ganz, was Sie me<strong>in</strong>en“, entgegnete er. Der<br />
Mann holte e<strong>in</strong>e Fotografie se<strong>in</strong>er Frau hervor. „Schauen Sie“, sagte er „so me<strong>in</strong>e ich es. So<br />
sieht me<strong>in</strong>e Frau wirklich aus.“<br />
Picasso blickte ihn zweifelnd an. „Sie ist aber sehr kle<strong>in</strong>, nicht wahr? Und e<strong>in</strong> bisschen dünn<br />
und flach?“<br />
E<strong>in</strong> Künstler, e<strong>in</strong> Holzfäller und e<strong>in</strong> Botaniker, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wald spazieren gehen, machen<br />
sehr unterschiedliche Erfahrungen und nehmen sehr unterschiedliche D<strong>in</strong>ge wahr. Wenn Sie<br />
durch die Welt gehen und nach persönlichen Glanzleistungen Ausschau halten, werden Sie<br />
Glanzleistungen f<strong>in</strong>den. Wenn Sie durch die Welt gehen und nach Problemen Ausschau<br />
<strong>Theorie</strong> OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S38/113