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Theorie Sozialkompetenz in der Resonanzmethode - Institut Kutschera

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Bei den an<strong>der</strong>en Energiemustern „Aggressive“, „Kle<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>d“ und „Rückzieher“ geht es um<br />

die gleiche Dynamik, nur das Verhaltensmuster ist an<strong>der</strong>s.<br />

3.2.6.2 Das 5 Rollen Modell als Möglichkeit für gleichwertige Beziehung<br />

Es ist für das Leben und Handeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft und ihrer Strukturen wichtig, sich <strong>der</strong><br />

verschiedenen Rollen und den damit gekoppelten Regeln und Mustern bewusst zu werden.<br />

Diese Rollen werden dann zu „sozialen Rollen“, wenn e<strong>in</strong> Individuum die gesellschaftlichen,<br />

kulturellen, religiösen Regeln und Normen <strong>in</strong>tegriert und situationsspezifisch anwenden<br />

kann. Mithilfe des Begriffes <strong>der</strong> sozialen Rolle lassen sich die komplexen Beziehungen<br />

zwischen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Person und <strong>der</strong> Gesellschaft sehr anschaulich erklären. Schon bei<br />

<strong>der</strong> Geburt wird uns die soziale Rolle <strong>der</strong> Tochter/des Sohnes zugewiesen. Wir s<strong>in</strong>d also von<br />

Anfang an mit e<strong>in</strong>er “Rollenhaftigkeit” (Henecka, 1989: 76) stigmatisiert.<br />

Soziale Rolle wird von BAHRDT def<strong>in</strong>iert “als e<strong>in</strong> aus speziellen Normen bestehendes<br />

Bündel von Verhaltenserwartungen, die von e<strong>in</strong>er Bezugsgruppe (o<strong>der</strong> mehreren<br />

Bezugsgruppen) an Inhaber sozialer Positionen herangetragen werden.” (Bahrdt, 1984: 67)<br />

Sie ist außerdem durch die normativen Erwartungsbündeln <strong>der</strong> Gruppenmitglie<strong>der</strong> def<strong>in</strong>iert.<br />

(vgl. Richter, 1994: 12)<br />

Rollen können z u g e s c h r i e b e n (ascriebed) o<strong>der</strong> e r w o r b e n (achieved) se<strong>in</strong>.<br />

“Zugeschriebene Rolle” bedeutet hier: solche, die wir also ohne eigene Initiative <strong>in</strong>nehaben<br />

durch z. B. unsere Herkunftsfamilie, Alter, Geschlecht.<br />

So ist Geschlecht o<strong>der</strong> die Rolle <strong>der</strong> Tochter e<strong>in</strong>e n a t ü r l i c h e Position, die Rolle <strong>der</strong><br />

Mutter o<strong>der</strong> des Studenten e<strong>in</strong>e e r w o r b e n e. “Erworben” bedeutet hier durch unsere<br />

eigene (Arbeits-)Leistung. Wir entschließen uns z.B. e<strong>in</strong> Instrument zu lernen und dann<br />

vielleicht die Position des Gitarristen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Band zu übernehmen. (vgl. AG Soziologie,<br />

1992: 24)<br />

G. Herbert MEAD schreibt dazu von <strong>der</strong> Notwendigkeit e<strong>in</strong>e Unterscheidung zu treffen<br />

zwischen <strong>der</strong> Selbstwahrnehmung („I“) und <strong>der</strong> Fremdwahrnehmung („Me“). Beide<br />

Positionen bed<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> gegenseitiges Lernen und Erfahren. Er weist darauf h<strong>in</strong>, dass es<br />

zum Funktionieren e<strong>in</strong>er Gesellschaft gehört, dass <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelne sich immer wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die<br />

Gedanken, Handlungen und Aktionen e<strong>in</strong>es an<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Gruppe/System<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>versetzt.<br />

In <strong>der</strong> Systemtheorie würde man hier zwischen <strong>der</strong> Position <strong>in</strong>nerhalb des Systems<br />

Individuum und <strong>der</strong> außerhalb dieses Systems unterscheiden. (vgl. Treibel, 2004)<br />

Im Folgenden soll e<strong>in</strong> theoretisches Modell vorgestellt werden, mit dessen Hilfe es möglich<br />

ist, dass jedes Paar und jede Familie ihre eigene Rollendef<strong>in</strong>ition, ihre eigenen Regeln und<br />

ihre eigenen Werte f<strong>in</strong>det. Diese s<strong>in</strong>d natürlich e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> das demokratische Gefüge des<br />

Sozialstaates.<br />

Nur so können wir herausf<strong>in</strong>den, wie die neuen Väter, Mütter, K<strong>in</strong><strong>der</strong>, LehrerInnen usw. se<strong>in</strong><br />

werden und wie dadurch e<strong>in</strong> gleichwertiges Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> möglich wird.<br />

Alte Rollenbil<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d zerfallen und neue s<strong>in</strong>d noch nicht vorhanden. Es ist nicht möglich,<br />

neue Rollenbil<strong>der</strong> im Labor zu kreieren. Diese können nur von den betroffenen Personen<br />

selbst gefunden werden. Mit Hilfe unseres 5 Rollen Modells (siehe unten) erleben wir, dass -<br />

wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Beziehung diese 5 Rollen gelebt werden - das Gefühl, dass die Beziehung gut<br />

<strong>Theorie</strong> OÖ_ 1/281008 www.kutschera.org S30/113

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