DIPLOMARBEIT - Institut Kutschera

LEBENSWELT VON VOLKSSCHULKINDERN
Den Kindern, der Familie, der Schule - wie immer wir sie definieren mögen -
kommt als den kleinsten Sozialisationseinheiten eine entscheidende Rolle im
Staat zu. Unter den zunehmend komplexen Rahmenbedingungen der modernen
Industriegesellschaft sind sie den Belastungen und Veränderungen nur
gewachsen, wenn sie in der Lage sind, das kommunikative und kreative Potential
ihrer Mitglieder zu aktivieren.
Die jüngsten Erhebungen über die Entwicklung der Kinder, Familien und Lehrer in
Österreich sind besorgniserregend und für Kinder mit nicht deutscher
Muttersprache die Schule eine besondere Bedeutung hat. Die LehrerInnen in der
”Sir-Karl-Popper-Schule” sind sich ihrer Aufgaben und Verantwortung teilweise
bewusst, dass sie für die Kinder die einzige Chance darstellen, sich in ihrer neuen
Heimat zu integrieren. Die Kinder leben praktisch in zwei Welten, die in der
Familie und die Welt der Schule. Dadurch ergeben sich für Lehrer und Kinder oft
irreale Situationen, von Ängsten, Ärger, Wut, Bedrohung und Druck.
Familie als kleinste Sozialisationseinheit
Das System der „Familie“ ist die primäre und für Kinder wichtigste
Sozialisationseinheit, das kleinste in sich abgeschlossene System, das sich mit
dem System Gesellschaft in ständiger Kommunikation befindet. Das heißt, dass in
Interaktionen in öffentlichen Räumen (Kindergarten, Schule, Beruf, Universität,
Kino, Disco, etc.) spezifische Themen, Werte, Regeln und Verhaltensmuster
wahrgenommen und diskutiert werden. Diese Erlebnisse werden dann auch
innerhalb der Familie bewertet, teilweise angenommen oder abgelehnt.
Die immer noch gültige allgemeine Definition von Kernfamilie bezieht sich auf
einen oder mehrere Erwachsene mit einem oder mehreren Kindern. Die einzelnen
Familienmitglieder unterliegen einer altersabhängigen, relativ starken,
wechselseitigen Abhängigkeit, „die sich in einem gemeinsamen (Energie)
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